Retro Amiga 500 Sampling Session

Ich bin eigentlich erst ab dem 386DX auf den PC umgestiegen. Das kam aber auch nur weil die im Bekanntenkreis schon alle ein PC hatten. Naja und ab da gings dann eben aufwärz was man sich so langsam dahingehnd gekauft hatte.
 
Im Endeffekt ist es auch egal welche Marke auf einem Computer steht, die Technologien und Entwickler wechseln ja ständig die Buden. Zuerst war Jack Tramiel Commodore dann Atari. Der Entwickler der Amiga Custom Chips hat zuerst solche SpezialICs die für den Atari 400/800 entwickelt, somit ist der Amiga mehr als Nachfolger das Ataris als des C64 mit dem hat er nur den Firmennamen gemeinsam.

Also Firmenamen sind Schall und Rauch und sagen nichts.
 
Im Endeffekt ist es auch egal welche Marke auf einem Computer steht (...)

(...) somit ist der Amiga mehr als Nachfolger das Ataris als des C64 (...)

Also Firmenamen sind Schall und Rauch und sagen nichts.

Haha, ich stelle mir gerade vor, was damals (Ende der 80er) bei uns auf dem Schulhof losgewesen wäre, wenn jemand mit diesen Aussagen um die Ecke gekommen wäre! ;-)
:streit: :lollo:
 
Zuerst war Jack Tramiel Commodore dann Atari. Der Entwickler der Amiga Custom Chips hat zuerst solche SpezialICs die für den Atari 400/800 entwickelt, somit ist der Amiga mehr als Nachfolger das Ataris als des C64 mit dem hat er nur den Firmennamen gemeinsam.
Ja, dieser Entwickler hieß Jay Miner. Was ich als Jugendlicher überhaupt nicht wußte. Gab ja nichtmal Internet, um sowas in Erfahrung zu bringen.
Interessanterweise hatte ich damals erst einen Atari 800 XL, dann einen Amiga 500. Unsympathisch war mir dagegen der C64, später der Atari ST.
Ich hab' also instinktiv die Jay Miner-Linie gekauft, und die Jack Tramiel-Produkte gemieden.

Heute sehe ich Tramiel differenziert: Als er 1984 Atari übernahm, war Atari vollkommen pleite. Er ließ da keinen Stein auf dem anderen und baute das Unternehmen von Grund neu auf. Er kämpfte oft mit harten Bandagen und war nicht immer fair zu Mitarbeitern, trotzdem kann man seine Energie irgendwie bewundern. Er setzte sich durch und schaffte es, mit der ST-Linie Atari noch einmal zu einem Erfolg zu verhelfen. Das soll man erstmal schaffen.
Dabei war er schon in einem Alter (56), in dem er Atari auch Atari hätte sein lassen und sich mit seinem bei Commodore gemachten Vermögen ein schönes, ruhiges Leben hätte machen können. Aber offenbar trieb ihn irgendetwas, noch einmal etwas aufzubauen. Was alles andere als selbstverständlich war.
Wenn ich damals Tramiel gewesen wäre, hätte es den Atari ST nie gegeben. ;-) Aber er war eben anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, der Atari ST war ja eigentlich nur eine Notlösung für Atari - an sich sollte der Amiga ein Atari-Rechner werden. Amiga war damals noch eine unabhängige Firma, die das erste Modell und die ganzen Spezialchips entwickelt hatte. Wenn ich das noch richtig auf dem Schirm habe, war Amiga damals quasi pleite, Atari/Tramiel wollte die Technologie haben und hat der Firma Amiga Geld geliehen - das allerdings mit einer sehr kurzen Rückzahlungsfrist. Amiga konnte nicht zahlen, kurz vor Ablauf der Frist hat Commodore dann die Schulden beglichen und sich die Firma Amiga einverleibt. Atari musste dann schnell einen eigenen Rechner ohne Spezialchips entwickeln und herausgekommen ist der ST. Ich habe früher mal irgendwo gelesen (evtl. im "Volkscomputer"-Buch), dass der ST nur deswegen MIDI-Buchsen hatte, weil Atari es zeitlich nicht mehr geschafft hat, einen vernünftigen Soundchip zu entwickeln. So konnte der Benutzer wenigstens einen Synthesizer anschließen, wenn er das Gedüdel des AY-Soundchips nicht mehr ertragen konnte... ;-)
 
Ja soundtechnisch war der ST scheiße. Nut MIDI und der SM124 Monitor hat ihn gerettet. Farbe hätte sie komplett weglassen können, aber das wusste ja keiner vorher. Der ST war in meinen Augen ein bezahlbarer Apple Rechner, denn Apple war schon damals völlig überteuert für seine Leistung. Tramiel war sicher ein Arsch genauso wie Jobs die Manifestierung von Antipathie war. Aber im Gegensatz zu Apple mochte ich Commodore. Apple kann ich heute noch nicht leiden. Zum Glück habe ich nie ein Produkt von denen gebraucht.

Amiga hätte damals den modularen Weg der PCs mehr gehen sollen. Oder sie hätten ihr AmigaOS und die Custom CHIPs für den PC raus bringen sollen, denn das wurde ja dann der neue Volkscomputer und ist es heute noch.

Wie ich aus dem A1K Forum weiß, ist aber das AmigaOS wohl sehr schlecht programmiert und ist sichrheitstechnich grausam. Das wäre also vielleicht das schrecklichste Windows ever geworden.
 
Ich habe früher mal irgendwo gelesen (evtl. im "Volkscomputer"-Buch), dass der ST nur deswegen MIDI-Buchsen hatte, weil Atari es zeitlich nicht mehr geschafft hat, einen vernünftigen Soundchip zu entwickeln.
Hehe, ja, zuvor, beim C64, hatte Tramiel ja den genialen SID-Chip. Dieser war von Robert Yannes entwickelt worden. Als der C64 rauskam, passierte folgendes:
Obwohl Commodore mit dem C64 ein bahnbrechender Erfolg gelungen war, zeigte sich Jack Tramiel mit seinen Ingenieuren unzufrieden, da diese seinen objektiv betrachtet unrealistischen Zeitplan nicht ganz hatten einhalten können. Statt eines Bonus für den am Ende meistverkauften Heimcomputer der Geschichte erhielten die beteiligten Entwickler eine Gehaltskürzung, was zu massiven Verstimmungen innerhalb der Belegschaft führte.
Weil die Soundspezialisten Robert Yannes und Al Charpentier derart schlecht von Tramiel behandelt worden waren, kündigten sie bei Commodore. Stattdessen gründeten sie eine eigene Firma, die elektronische Musikinstrumente herstellte. Diese hieß: Ensoniq. :)

Als Nebeneffekt hatte Tramiel beim Atari ST keine genialen Soundingenieure mehr. Das kommt davon.
Reisender schrieb:
Der ST war in meinen Augen ein bezahlbarer Apple Rechner
Deshalb nannte man den ST auch "Jackintosh". ;-)
Reisender schrieb:
Wie ich aus dem A1K Forum weiß, ist aber das AmigaOS wohl sehr schlecht programmiert und ist sichrheitstechnich grausam. Das wäre also vielleicht das schrecklichste Windows ever geworden.
Neben der Möglichkeit zur Emulation (FS-UAE), ggf. mit einem Zusatzpaket "AIAB" ("Amiga in a Box"), gibt es - nur um zu sehen, wie es wäre - noch einen ganz interessanten Ansatz namens AROS ("Amiga Research Operating System").
Hab' ich mal probiert (es lief auch als einfaches Programm auf meiner Linux-Box), aber na ja, große Vorteile bringt es heute nicht unbedingt mehr (s.o.). Aber lustig fand ich's schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab da auch mal mit rumprobiert und hat mich an erste Linux Distros erinner. Alles irgendwie tolle Spielerei, aber wenn ich Arbeiten muss/will dann möchte ich bitte mein Windows PC vor mir haben, da läuft jeder Hardware mit und ich muss mich nicht bei der Software einschränken.
 
Reisender schrieb:
aber wenn ich Arbeiten muss/will dann möchte ich bitte mein Windows PC vor mir haben, da läuft jeder Hardware mit und ich muss mich nicht bei der Software einschränken.
Amen. ;-)

Windows hat halt schon seit 25 Jahren diese Vorteile und sieht seit dieser Zeit auch immer gleich aus. War mir nach ein paar Jahren einfach etwas zu langweilig. Aber die Vorteile sind da, ist schon klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ich war froh als mit Win8 diese schreckliche Win7 Klickbunti Oberfläche verschwunden ist. So wie Win10 jetzt aussieht gefällt es mir, alles sehr schlicht gehalten. Im Endeffekt und zu 99% arbeite ich aber nicht mit dem OS, sondern mit den Programmen darauf, also kann mir das OS vom Prinzip her egal sein, Hauptsache meine Hard- und Software läuft drauf.

Auf jeden Fall war ich heilfroh wieder mein Windows zu haben als ich nach langen Jahren mal wieder AmigaOS bedienen musste, was für ein Krampf. Damals fand ich es toll, aber ich kannte es nicht besser.
 
Hier noch ein protracker-seminar von der revision demo party 2014, dass ich jedem hier empfehlen kann.

https://www.youtube.com/watch?v=IdbgeFAus0k


Mich hat damals die demo szene sehr begeistert. Die szene war immer sehr kreativ und auch innovativ. Die Competition innerhalb der szene, immer noch eins drauf zu setzen und immer wieder die grenzen des machbaren (hardware-/softwareseitig) einzutreissen, hat mich immer begeistert. Gerade aus heutiger sicht war die hardware ja sehr limitiert. So musste man noch einen tick kreativer sein und andere wege finden. Ein gutes beispiel für so etwas findet sich im obigen seminar ab ~minute 28 die 2 fasttracker demos. what the fuck! :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ich war froh als mit Win8 diese schreckliche Win7 Klickbunti Oberfläche verschwunden ist.
Kann ich nicht nachvollziehen, wo sich das doch so einfach nach eigenen Wünschen anpassen lässt.
 
Damals im Dorian Gray im Frankfurter Flughafen. Mokum Labelparty mit 2 Amiga 600.

:massen:


Da wurde im Hardcore und Gabber Bereich sehr viel produziert mit dem Amiga.
 
Bei so Promo Veranstaltungen wäre ich vorsichtig, sponsored bei Commodore oder so ;-) Zum professionell Musik machen ohne zusätzliche HW war der Amiga eigentlich nicht geeignet, war imho erst Mitte der 90er dank Soundkarten mit eigenem Sample Speicher (in halbwegs guter Qualität) möglich.
 
Hier noch ein protracker-seminar von der revision demo party 2014, dass ich jedem hier empfehlen kann.

https://www.youtube.com/watch?v=IdbgeFAus0k


Mich hat damals die demo szene sehr begeistert. Die szene war immer sehr kreativ und auch innovativ. Die Competition innerhalb der szene, immer noch eins drauf zu setzen und immer wieder die grenzen des machbaren (hardware-/softwareseitig) einzutreissen, hat mich immer begeistert. Gerade aus heutiger sicht war die hardware ja sehr limitiert. So musste man noch einen tick kreativer sein und andere wege finden. Ein gutes beispiel für so etwas findet sich im obigen seminar ab ~minute 28 die 2 fasttracker demos. what the fuck! :D


Von dem interessanten Videos gings zu den Amigasamplertests:


https://www.youtube.com/watch?v=i9MXYZh1jcs

,Sega Saturn Hack (über 8 Jahre knackt der dran mit eigenen Platinen etc. da kommt man sich selber so dumm vor wenn man nur die Software dafür sieht)


https://www.youtube.com/watch?v=jOyfZex7B3E


, zu China-CPUs, Fake-SDs... bis 5Uhr ... Danke...

Beim Samplertests sind einige nette Anmerkungen wies in 8Bit dennoch gut klingen kann...
der Typ hats auch ganz gut drauf mit nem Tracker...

Das hat mich 10 kleine Flaschen Bier gekostet....:ladyterror:
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessante Berichte und videos hier, toll dass soviele mit dem Amiga zu tun hatten oder haben! Macht Spaß zu lesen! :)
Ich war mit dem Protracker und dem Techno Sound Turbo Sampler unterwegs. Später dann mit dem Miditracker; hier hatte man quasi 16 (Midi) Spuren und konnte seine Synths und Sampler (hatte jeweils einen ;-) prima ansteuern. Besonders mit dem Hardware-Sampler konnte man sehr viel machen.
Ich bin dem Tracker treu geblieben und heute benutze ich auf dem PC Renoise :)

Was heute auf dem Amiga immer noch möglich ist, beweist ein um's andere mal die hier schon viel zitierte Demo Scene (Eon by TBL von 2019), ein Ohren und Augenschmaus:


https://www.youtube.com/watch?v=i1O4_58HVIg&t=9s
 
Was heute auf dem Amiga immer noch möglich ist, beweist ein um's andere mal die hier schon viel zitierte Demo Scene (Eon by TBL von 2019), ein Ohren und Augenschmaus:


https://www.youtube.com/watch?v=i1O4_58HVIg&t=9s


Bei Demos muss einem klar sein, dass oft arg getrickst wird, Kanäle für höhere Bitrate gekoppelt werden, die CPU eingespannt wird um höhere Samplefrequenz als DMA zu erlauben. Zumindest steht das so im Wikipedia Artikel zur Paula und vom ATARI ST kenne vergleichbare Methoden.
 


News

Zurück
Oben