Reissue Moog Model 10

Das ist quasi ein Minimoog in dick? (und Festfilterbank) Finde ich schon sehr abgespeckt.
 
Ja, aber die Demosounds find ich gut. Trotzdem schon eher teuer, um‘s mal vorsichtig zu sagen...
 
Nur mal ne Zwischenfrage, hat der Model 15 nicht auch schon 10k€ gekostet?

Der Model 10 kostet jetzt das gleiche?!
 
"Nett" wäre er ja schon, kann ich nicht anders sagen....

Model_10_Black-2.jpg
 
Was die Oszis angeht scheint es zwei Lager zu geben: Die 901er sind (noch) breiter also instabiler als die 921. Der Minimoog, den ich kenne, ist näher an den 921?
 
Die VCOs sind die neuere Generation mit Mod.Eingängen und verbesserter Stimmstabilität, der Noisegenerator hat noch zwei Filter, zweiter VCA und Attenuators. Fixed Filterbank ist hochkant, sonst aber identisch.
 
Schwer für mich abzuschätzen was man außer klassischen Sounds damit so machen kann.

Vermute der Model 15 wäre wenn dann die bessere Wahl für mich gewesen(!)....
 
10k US$? Bei Synth-Werk aus München bekomme ich das fast gleiche für nur 5.6k €. Habe so ein Mix aus Model 10 und 15 (also mit 901ABBB, einzelnen 921er und der großen 914er Fixed Filterbank hier. Bin damit sehr zufrieden. Und ich brauche keine unmöglichen Cinch/Jones Patchkabel für authentischeren Klang. Und die Trunk Lines waren zwar eine schöne Idee von Moog, aber wer braucht die so unbedingt. Kann man zur Not sich ja auch selber basteln. OK, Synth-Werk hat ein externes Netzteil. Der Moog nicht.

Der Minimoog ist bei den Reissues eher mit dem 921er Oszillatoren zu vergleichen. Mein 1979er Minimoog ist da aber nicht so schön, da er die dritte Bauart der Oszillatoren hat. Die ersten Minimoogs hatten noch andere Oszillatoren. Wie die im Vergleich zu den beiden verschiedenen Moog Modular Oszillatoren stehen weiß ich nicht. Entsprechend alte Minimoogs würde ich gerne hier in meine Sammlung aufnehmen. Aber viele wurden ja wegen der besseren Stimmstabilität mit den zweiten Oszillatoren nachgerüstet.

Die 901er Oszillatoren haben mehr Bratzeln in den Höhen. Da kannst du auch bei Dreieck weit oberhalb des Grundtons mit einem Filter was verändern. Das ist der wuchtige Klang, den wir von Wendy Carlos alten Platten kennen und ggf. lieben. Aber die sind nicht so stimmstabil wie die 921er. Da gelingt es nicht immer mit 5 reinen Oktaven.

Übrigens: die 901B Oszillatoren werden von einem gemeinsammen ExponentialConverter, dem 901A gesteuert. Das Detuning der 901B erzeugt daher keine sich mit jeder Oktave nach oben doppelt so schnell werdende Schwebung, sondern eine fixe Verstimmung deren Frequenz konstant bleibt. Also so wie bei neueren Moogs das Beating im Gegensatz zum Detune.
Die 921A mit 921Bs hingegen haben untereinander ein normales Detune, also eine sich wie ein musikalischer Intervall verhaltenes. Somit das meist anzutreffende Verhalten, dass die Schwebung mit jeder Oktave nach oben sich in der Geschwindigkeit verdoppelt. Dafür sind die 921ABer Oszillatoren deutlich stimmstabiler und können einzeln in der Pulsweite gesteuert werden.

synth-werk-1_i.jpg
 
Man muss halt abwägen: Schickes Auto kaufen, oder so eine Moog-Wand. Ich wage mal die Behauptung, dass der Carbon Footprint der Moog-Wand günstiger ausfällt. Und Greta ist dann glücklich!
Ökonomisch gedacht: Die Modulars werden kaum an Wert verlieren, ggfs. sogar steigen. Insofern hat man eine gute Sicherheit, sollte man die Lust an der Sache verlieren. Im Gegensatz zum Auto.

Ich sags mal so: Sobald Negativzinsen kommen, dann räume ich mein Bankkonto für Analog-Schlachtschiffe dieser Art leer.
 
Ich finds schön, dass es sowas gibt und wünsche allen, die sich so ein Instrument leisten können und wollen viel Freude damit! Für mich selbst ist es eher nichts. Ich bin jung, brauch das Geld und würde damit auch keine andere oder bessere Musik machen als bisher.
 


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