Der Computer sollte so einfach wie ein Bleistift sein. So sprach mal irgendein Computerfirmengründer (Apple, Xerox, Microsoft? Allet die gleiche Mischpoke). Aber wenn ein Entwickler sich hinsetzt und darüber nachdenkt, wie ein Unbedarfter an ein Problem ran geht, dann ist das im Idealfall gut für Unbedarfte, zumindest, wenn ein UX-Labor-Tests investiert wurde. Profis, die sich schon Jahrzehnte mit vergleichbaren Geräten und Programmen rumgeschlagen haben, müssen erst mal die kruden Gedankengänge ihrer Eventuell-sogar-Kollegen nachvollziehen, die dem Produkt angediehen lassen wurden, um mit "kinderleichter Bedienung" zu werben. Leute, die sich das trauen, sollten gegenüber ihren Kunden ein Praktikum im Kindergarten vorweisen müssen.
das ist immer die krux bei diesen industrieprodukten und gilt in der tat vor allem anderen für windows und office: vieles könnte man, wenn man etwas von design, UX und effektivität versteht und/oder einfach nur verhältnismäßig ambitioniert damit arbeiten will, retrospektiv als "sehr schlecht gemacht" einordnen - dennoch gibt es keine alternative mehr dazu als neue programme genau so zu gestalten, da zu gutem UX eben auch gehört bestehende standards, an die sich eine halbe milliarde nutzer unfreiwillig gewöhnt haben, nicht plötzlich komplett umzugestalten.
im zusammenhang mit dem hiesigen thema möchte ich dazu feststellen, dass es überhaupt nicht möglich ist, für ein workstationkeyboard oder eine office software, die komplett unübersichtlich, überfrachtet und fehlerhaft ist, ein handbuch zu erstellen, das nicht ebenfalls komplett unübersichtlich, überfrachtet und fehlerhaft ist, weil es ja sonst nicht das werkzeug so beschreiben würde, wie es ist.
insofern macht es in diesen fällen auch nur wenig sinn, das handbuch zu kritisieren, weil das problem woanders liegt.
bei cycling74 kennt man da noch eine andere methode. bei uns ist immer alles supertoll dokumentiert, es gibt tolles material zum lernen, ausprobieren, es gibt anwendungsbeispiele und komplette referentielle übersichten, wo alle funktionen der externals ordentlich alphabetisch aufgelistet sind.
die objekte selbst sind dann aber leider voller fehler. teilweise gehen die einfachsten sachen nicht so wie logisch wäre und auch nicht so wie dokumentiert ist. und sie werden auch trotz regelmäßiger hinweise von zahlenden kunden wenn überhaupt, dann erst nach 15 oder 20 jahren gefixt, - nur um keine 4 wochen später einen neuen fehler zu enthalten, so dass man sie wieder nicht zielführend benutzen kann.
hier gilt dann, dass in solchen fällen letztlich auch die beste dokumentation nichts nützt.
valider sind da schon die anderen kritikpunkte aus dem ausgansposting, z.b. dass manche hersteller es noch nicht einmal schaffen, ihre elektronischen infoblätter zu den veränderungen in der version 2.1 ihrer keyboard-firmware eifnach mal einen passenden titel (also "manual addendum für v2.1..pdf" o.ä.) zu wählen, und im schlimmsten falle auch IM dokument nichts über die version oder das erscheinungsdatum des dokuments steht, so dass man es später schlichtweg nicht mehr findet, wenn man es braucht.
das sind dann eben solche hersteller bei denen die fluktuation in der belegschaft schon während der version 2.0 bei 100% lag, weil es in berlin echt bessere arbeitsplätze gibt als diesen *hust*.
die qualität von service, support und dokumentation geht heutzutage einher mit der ebenfalls sinkenden qualität so manchen aktuellen produktes. wenn ich nur schon wieder die tage lesen muss, dass sich beim korg wavestate schon nach wenigen monaten die knöpfe auflösen oder dass es leute gibt, deren M1 mini SSD nach 14 monaten schon zu 8% verbraucht ist. *kopfschüttel*
es wird wohl zeit, dass ich endlich mal richtig löten lerne und mir gescheites werkzeug zulege, damit ich bei der hardware irgendwann genauso unabhängig werde wie bei der software.
#FlötistenLachenÜberDiesenThread