GeoTeknique
||||||||||
Hallo, wie angekündigt hier mal ein sogenannter Frustthread.
Worum geht? Radio ist kacke geworden.
These: Es arbeiten vor allem in den ÖR-Sendeanstalten richtige fachliche Flachzangen, die irgendfwie an einen Versorgungsposten gekommen sind und ihrer Aufgabe fast schon im Beamtensinne nachgehen.
Ich höre als 81er Jahrgang doch gerne 80er Musik im Radio, wenn ich neben dem Studium im Außendienst auf der Arbeit bin. Ich hab noch etwas aus den 80ern mitbekommen, da meine Mutter im VEB-Schallplattenwerk Babelsberg gearbeitet hatte. Folglich hatten wir schon zu DDR-Zeiten ein recht gut bestücktes Plattenarsenal westlicher Künstler,, die so nur schwer oder garnicht bekommen zu waren. Nach der Wende arbeitete sie quasi in gleicher Aufgabe nur in der CD-Produktion. Ich war also stets gut versorgt mit der neuesten Musik und habe diese auch intensiv gehört. Dann kamen die 90er und der Techno. 80er-Musik hörte damals kein Schwein mehr. Es war ja regelrecht verpöhnt Musik der vorigen Jahrzehnte zu hören - zumindest bei uns Jugendlichen.
Dann kamen die 2000er und der ganze Minimal-Kram mit dem ich nie warm geworden bin. ich hab stattdessen K&D gehört udn bin gegen ende des Jahrzehnts wieder zurück auf die frühen 90er Techno-Schachen gekommen. Dann bin ich da tiefer eingestiegeh und hab die historisce Entwicklung nachvollzogen, die ich als Kind nicht wirklich hätte mitbekommen können.
Und dann kam natürlich fast schon zwangsweise die Phase in der es zurück in die 80er geht. Dieses Jahrzehnt ist für mich wesensbildend. Ich bin darin geboren, habe von frühster Kindheit eine musikalische Prägung elektronischer Musik erfahren und zum Schluss kam die Wende und die Karten wurden neu gemischt.
Dann lief mal Gianna Nannini im Radio, deren Name mir doch irgendwie ein Begriff war, den ich vor allem mit 80er assoziierte. Das war dann der Startschuss für eine musikalische Reise in die Vergangenheit. Ich hab mir alle Nannini-Titel der Reihe nach durchgehört und mich richtig geärgert, dass viele der Tracks nie im Radio zu hören waren. Da kam der Verdacht auf, dass die im Radio, wenn sie 80er spielen imemr nur den gleichen Kram spielen. Irgenbdwie dreht sich alles im Kreis in Sachen 80ern, vor allem beim 80er-Sender der Region Radio-88.8 schlechthin.
Hmm. Ständig Depeche Mode mit 2-3 Titeln, ständig Kylie Minogue, ständig Pet Shop Boys, ständig Alphaville mit dem einen bekannten Titel. Immer das Gleiche hab ich den Eindruck - Tag für Tag. Von Nannini werden nur 2-3 Titel gespielt, egal. Jedenfalls ging mir das gehörig auf den Sack, da ich mich schlecht unterhalten und unzureichend informiert gefühlt habe. Ich war eigentlich in Erwartung, dass eine Musikredaktion die sich auf 80er eingeschossen hat, auch in der Lage ist, die unbekannten Perlen der 80er zu fiinden und neu zu präsentieren. Warum? WIE SOLL SICH DIE JUGEND EIN EIGENES MUSIKALISCHES PROFIL ERARBEITEN, WENN IHNEN STÄNDIG DIE VERMEINTLICHEN PRÄFERENZEN DER VORGÄNGERGENERATION VORGEHALTEN WERDEN und sie zumindest durch den Konsum des Radios über wesentliche Musikteile der 80er in Unkenntnis gelassen werden?! WIE?! Wo ist denn da der bildungspolitische ÖR-Auftrag, den diese Sender haben? Bezieht sich der Bildungsanspruch etwa nicht auf kulturhistorische Bildung?
Jedenfalls war ich ziemlich sauer, was die mir da musikalisch verkaufen wollten. Also hab ich mal mit denen Kontakt aufgenommen vor einem halben Jahr und mich beschwert, dass sie immer den gleichen Scheiss spielen und kaum Variation haben und nicht in der Lage sind die hunderte oder tausende von nicht so bekannten Titeln der 80er, die aber musikalisch voll ins Konzept passen würden, verschmähen. Daraufhin fühlte man sich wohl irgendwie angepisst und es kam zu einem Telefonat mit einer offenbar wichtigen Funktionärin des Senders. Ich kann schonmal vorwegnehmen, dass ich danach noch sauerer war als voher.
Die wollte mir weis machen, dass sie nach intensiver Zuschauerforschung und der durchgeführten Programmreform anfang 2019 jetzt voll gut ankommen und meine Bedenken unbegründet sein. Ich erwähnte vorab Moroder, als einen beispielhaften Vetrteter des typischen 80er Sounds (wo sie mich fragte was das sein und ich antwortete: der großflächige Einsatz von Synthesizern und Drumcomputern z.B.) und beschwerte mich, dass ich viele seine Produktionen im Radio noch nie gehört habe, wo ich rein vom Sound her aber absolut erwarten würde, dass er da kommt. ANGEBLICH, so wollte sie mir erklären, würde Moroder bei den Zuhörern ganz mies ankommen, worauf hin sie abschalten würden. Und dann legte sie los, wie toll ihr Programm jetzt sei und wieviele sich über die tolle Musik bedanken und ich ja der Einzige seit nem Jahr wäre, der in derartiger Form seine Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht hat. Ich kam mir irgendwie wie im falschen Film vor.
Dann lies ich es erstmal auf sich beruhen und meldete mich dann ein halbes Jahr später wieder, da sich ja offenbar nichts geändert hat. Zwischenzeitlich habe ich weitere 80er Ikonen ausfindig gemacht, die hier kaum jemand kennt. Namentlich bin ich auf die englische Hi-NRG-Queen Hazell Dean gstoßen, die hier in D nie wirklich gute Chartplatzierungen hatte, sehr wohl aber in England. Nun, die Musik ist einfach nur klasse und es fragt sich, warum man diese Frau noch nie im dt. Radio der Neuzeit gehört hat?! Da stimmt doch was nicht? Wie kann es denn sein, dass eine genreprägende Figur wie Hazell Dean da nicht vorkommt, die Pet Shop Boys aus gleichem Genre aber alle Neese lang rauf und runtergedudelt werden? Also wieder Kontakt aufgenommen und zufällig kam es wieder zu einem Gespräch mit zufällig genau der gleichen Frau von vor einem halben Jahr. Im Vorfeld hatte ich eine Mail vorangeschickt in der ich meine Unzufriedenheit über die Musikauswahl zum Ausdruck brachte und gleich ein Link zu Hazell Dean's Evergreen mitschickte.
DANN KAM DIE OFFENBARUNG:
Die haben sich das (Hazell Dean) in der Redaktion angehört (ich hab vergessen zu fragen, wie sie den Song persönlich fand) und festgestellt, dass keiner in der Redaktion diesen Namen kannte. Und das war dann eine Fundamentalerkenntnis. Ist es nicht deren Aufgabe als berufliche Medienprofi's, gerade solche Personen zu kennen?! Das ich als Privatmensch im Jahr 2019 den Namen nicht mehr oomnipräsent auf dem Schirm hab ist ja noch nachvollziehbar, aber von einer professionellen 80er-Jahre Musikredaktion erwarte ich eigentlich deutlich mehr Fachwissen und Professionalität. Im weiteren Verlauf erklärte sie mir, dass der ganze Pool aus 80ern nur ledilgich 300 Tracks besteht. Sie fastelte ständig was von B-Titeln, und dass diese angeblich nicht ankommen würden.
Dann ging die Diskussion wieder los - Die Zuschauer wollen das angeblich nicht. Sie wollen DM hören wenn sie 88.8 einschalten, sonsch schalten sie angeblich weg. Daraufhin mein Einwand, dass sie als ÖR-Institution doch garnicht an Quoten gebunden sind und stattdessen den fachlichen Auftrag Vorrang einräumen sollten. Ich bin da gegen Wände gerannt. Gegen richtig bornierte ignorante Behördenwände. Ich wies darauf hin, dass es neuere Studien gibt, die deren Zuschauererfassung grundsätzlich in Zweifel ziehen und dass sie als studiere Medienkräfte über den neuesten Forschungstand inder Sache eigentlich informiert sein sollten, dafür werden sie zumindest fürstlich bezahlt. Pustekuchen. Ignoranz wo man nur hinschaut.
Nun ml die Fragen an euch:
Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr einen bisher noch völlig unbekannten, aus heutiger Sicht fast schon wieder jungfräulichen Titel im 80er-Jahre-Radio hören würdet, den ihr noch nie gehört habt, der aber in euer musikalisches Weltbild passt?
Habt ihr generell den Eindruck, dass ihr in Sachen 80er im dt. Radio nicht in dem Umfang unterhalten und aufgeklärt werdet, wie es eigentlich nötig und geboten wär?
Reichen euch 300 Titel um die 80er musikalisch zu beschreiben?
Schaltet ihr gleich ab, wenn ihr was Unbekanntes hört?
Worum geht? Radio ist kacke geworden.
These: Es arbeiten vor allem in den ÖR-Sendeanstalten richtige fachliche Flachzangen, die irgendfwie an einen Versorgungsposten gekommen sind und ihrer Aufgabe fast schon im Beamtensinne nachgehen.
Ich höre als 81er Jahrgang doch gerne 80er Musik im Radio, wenn ich neben dem Studium im Außendienst auf der Arbeit bin. Ich hab noch etwas aus den 80ern mitbekommen, da meine Mutter im VEB-Schallplattenwerk Babelsberg gearbeitet hatte. Folglich hatten wir schon zu DDR-Zeiten ein recht gut bestücktes Plattenarsenal westlicher Künstler,, die so nur schwer oder garnicht bekommen zu waren. Nach der Wende arbeitete sie quasi in gleicher Aufgabe nur in der CD-Produktion. Ich war also stets gut versorgt mit der neuesten Musik und habe diese auch intensiv gehört. Dann kamen die 90er und der Techno. 80er-Musik hörte damals kein Schwein mehr. Es war ja regelrecht verpöhnt Musik der vorigen Jahrzehnte zu hören - zumindest bei uns Jugendlichen.
Dann kamen die 2000er und der ganze Minimal-Kram mit dem ich nie warm geworden bin. ich hab stattdessen K&D gehört udn bin gegen ende des Jahrzehnts wieder zurück auf die frühen 90er Techno-Schachen gekommen. Dann bin ich da tiefer eingestiegeh und hab die historisce Entwicklung nachvollzogen, die ich als Kind nicht wirklich hätte mitbekommen können.
Und dann kam natürlich fast schon zwangsweise die Phase in der es zurück in die 80er geht. Dieses Jahrzehnt ist für mich wesensbildend. Ich bin darin geboren, habe von frühster Kindheit eine musikalische Prägung elektronischer Musik erfahren und zum Schluss kam die Wende und die Karten wurden neu gemischt.
Dann lief mal Gianna Nannini im Radio, deren Name mir doch irgendwie ein Begriff war, den ich vor allem mit 80er assoziierte. Das war dann der Startschuss für eine musikalische Reise in die Vergangenheit. Ich hab mir alle Nannini-Titel der Reihe nach durchgehört und mich richtig geärgert, dass viele der Tracks nie im Radio zu hören waren. Da kam der Verdacht auf, dass die im Radio, wenn sie 80er spielen imemr nur den gleichen Kram spielen. Irgenbdwie dreht sich alles im Kreis in Sachen 80ern, vor allem beim 80er-Sender der Region Radio-88.8 schlechthin.
Hmm. Ständig Depeche Mode mit 2-3 Titeln, ständig Kylie Minogue, ständig Pet Shop Boys, ständig Alphaville mit dem einen bekannten Titel. Immer das Gleiche hab ich den Eindruck - Tag für Tag. Von Nannini werden nur 2-3 Titel gespielt, egal. Jedenfalls ging mir das gehörig auf den Sack, da ich mich schlecht unterhalten und unzureichend informiert gefühlt habe. Ich war eigentlich in Erwartung, dass eine Musikredaktion die sich auf 80er eingeschossen hat, auch in der Lage ist, die unbekannten Perlen der 80er zu fiinden und neu zu präsentieren. Warum? WIE SOLL SICH DIE JUGEND EIN EIGENES MUSIKALISCHES PROFIL ERARBEITEN, WENN IHNEN STÄNDIG DIE VERMEINTLICHEN PRÄFERENZEN DER VORGÄNGERGENERATION VORGEHALTEN WERDEN und sie zumindest durch den Konsum des Radios über wesentliche Musikteile der 80er in Unkenntnis gelassen werden?! WIE?! Wo ist denn da der bildungspolitische ÖR-Auftrag, den diese Sender haben? Bezieht sich der Bildungsanspruch etwa nicht auf kulturhistorische Bildung?
Jedenfalls war ich ziemlich sauer, was die mir da musikalisch verkaufen wollten. Also hab ich mal mit denen Kontakt aufgenommen vor einem halben Jahr und mich beschwert, dass sie immer den gleichen Scheiss spielen und kaum Variation haben und nicht in der Lage sind die hunderte oder tausende von nicht so bekannten Titeln der 80er, die aber musikalisch voll ins Konzept passen würden, verschmähen. Daraufhin fühlte man sich wohl irgendwie angepisst und es kam zu einem Telefonat mit einer offenbar wichtigen Funktionärin des Senders. Ich kann schonmal vorwegnehmen, dass ich danach noch sauerer war als voher.
Die wollte mir weis machen, dass sie nach intensiver Zuschauerforschung und der durchgeführten Programmreform anfang 2019 jetzt voll gut ankommen und meine Bedenken unbegründet sein. Ich erwähnte vorab Moroder, als einen beispielhaften Vetrteter des typischen 80er Sounds (wo sie mich fragte was das sein und ich antwortete: der großflächige Einsatz von Synthesizern und Drumcomputern z.B.) und beschwerte mich, dass ich viele seine Produktionen im Radio noch nie gehört habe, wo ich rein vom Sound her aber absolut erwarten würde, dass er da kommt. ANGEBLICH, so wollte sie mir erklären, würde Moroder bei den Zuhörern ganz mies ankommen, worauf hin sie abschalten würden. Und dann legte sie los, wie toll ihr Programm jetzt sei und wieviele sich über die tolle Musik bedanken und ich ja der Einzige seit nem Jahr wäre, der in derartiger Form seine Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht hat. Ich kam mir irgendwie wie im falschen Film vor.
Dann lies ich es erstmal auf sich beruhen und meldete mich dann ein halbes Jahr später wieder, da sich ja offenbar nichts geändert hat. Zwischenzeitlich habe ich weitere 80er Ikonen ausfindig gemacht, die hier kaum jemand kennt. Namentlich bin ich auf die englische Hi-NRG-Queen Hazell Dean gstoßen, die hier in D nie wirklich gute Chartplatzierungen hatte, sehr wohl aber in England. Nun, die Musik ist einfach nur klasse und es fragt sich, warum man diese Frau noch nie im dt. Radio der Neuzeit gehört hat?! Da stimmt doch was nicht? Wie kann es denn sein, dass eine genreprägende Figur wie Hazell Dean da nicht vorkommt, die Pet Shop Boys aus gleichem Genre aber alle Neese lang rauf und runtergedudelt werden? Also wieder Kontakt aufgenommen und zufällig kam es wieder zu einem Gespräch mit zufällig genau der gleichen Frau von vor einem halben Jahr. Im Vorfeld hatte ich eine Mail vorangeschickt in der ich meine Unzufriedenheit über die Musikauswahl zum Ausdruck brachte und gleich ein Link zu Hazell Dean's Evergreen mitschickte.
DANN KAM DIE OFFENBARUNG:
Die haben sich das (Hazell Dean) in der Redaktion angehört (ich hab vergessen zu fragen, wie sie den Song persönlich fand) und festgestellt, dass keiner in der Redaktion diesen Namen kannte. Und das war dann eine Fundamentalerkenntnis. Ist es nicht deren Aufgabe als berufliche Medienprofi's, gerade solche Personen zu kennen?! Das ich als Privatmensch im Jahr 2019 den Namen nicht mehr oomnipräsent auf dem Schirm hab ist ja noch nachvollziehbar, aber von einer professionellen 80er-Jahre Musikredaktion erwarte ich eigentlich deutlich mehr Fachwissen und Professionalität. Im weiteren Verlauf erklärte sie mir, dass der ganze Pool aus 80ern nur ledilgich 300 Tracks besteht. Sie fastelte ständig was von B-Titeln, und dass diese angeblich nicht ankommen würden.
Dann ging die Diskussion wieder los - Die Zuschauer wollen das angeblich nicht. Sie wollen DM hören wenn sie 88.8 einschalten, sonsch schalten sie angeblich weg. Daraufhin mein Einwand, dass sie als ÖR-Institution doch garnicht an Quoten gebunden sind und stattdessen den fachlichen Auftrag Vorrang einräumen sollten. Ich bin da gegen Wände gerannt. Gegen richtig bornierte ignorante Behördenwände. Ich wies darauf hin, dass es neuere Studien gibt, die deren Zuschauererfassung grundsätzlich in Zweifel ziehen und dass sie als studiere Medienkräfte über den neuesten Forschungstand inder Sache eigentlich informiert sein sollten, dafür werden sie zumindest fürstlich bezahlt. Pustekuchen. Ignoranz wo man nur hinschaut.
Nun ml die Fragen an euch:
Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr einen bisher noch völlig unbekannten, aus heutiger Sicht fast schon wieder jungfräulichen Titel im 80er-Jahre-Radio hören würdet, den ihr noch nie gehört habt, der aber in euer musikalisches Weltbild passt?
Habt ihr generell den Eindruck, dass ihr in Sachen 80er im dt. Radio nicht in dem Umfang unterhalten und aufgeklärt werdet, wie es eigentlich nötig und geboten wär?
Reichen euch 300 Titel um die 80er musikalisch zu beschreiben?
Schaltet ihr gleich ab, wenn ihr was Unbekanntes hört?
Zuletzt bearbeitet: