Produzenten als Dj´s die keine sind

mookie

Synthesiserbesitzer
hoffe es ist im richtigen Thread gelandet, ansonsten verschieben

http://forum.breakbeat.co.uk/tm.aspx?m=1971700605

Mistabishi (DnB-Produzent) hat irgendwo aufgelegt und wurde beobachtet, er hat ne vorgemixte CD rein und nur gefaked als würde er auflegen, Diskussion ging hin und her mit Kommentaren von ihm, anderen "Promi"Musikern und dem Veranstalter.
Soweit isses schon, ihm dürfte es egal sein ob der Technics noch gebaut wird ;-)
 
Alda, die Signaturen von den Typen im Forum sind ja der Brüller schlechthin... :gay:
 
Eigentlich müsste das Thema "Dj´s als Produzenten die keine sind" heißen, denn da gibts viel mehr zu berichten :mrgreen:
Leider...
 
mookie schrieb:
Mistabishi (DnB-Produzent) hat irgendwo aufgelegt und wurde beobachtet, er hat ne vorgemixte CD rein und nur gefaked als würde er auflegen, Diskussion ging hin und her mit Kommentaren von ihm, anderen "Promi"Musikern und dem Veranstalter.
Soweit isses schon,
Zunächst mal: das was heute "Produzenten" heißt hieß früher Musiker; "Produzent" war was anderes.

Aber um aufs eigentliche Thema einzugehen: Das beschämende daran ist eigentlich, dass man als Produzent/Musiker in dieser Szene heutzutage deutlich weniger Geld verdient und sich auch in der Szene ein deutlich geringeres Renomé hat, wenn man nicht gleichzeitig auch als DJ auftritt. Da ist es kaum verwunderlich, wenn sich der eine oder andere Mensch sein eigentliches Begehren (nämlich das Musikersein) etwas schummelnd mit unterstützenden Aktionen (nämlich Fake-DJing) ermöglicht.

Und offengestanden ist es mir als Clubbesucher furzpiepegal, ob die gute Laune auf der Tanzfläche durch voraufgenommene Musik entsteht oder durch Live-Aktion. Umgekehrt könnte ich ja auch sagen: der Live-DJ erbringt ja in meinen Augen (also aus der Perspektive des Live-Musikers) eine genauso minderwertige Leitung, weil er ja nur Konserven (=Platten) abspielt.

Insgesamt glaub ich der Diskurs ist ein wichtiges Thema nur unter Mitgliedern der "Übergangspolizei"(*). Bei den Jungs und Mädels, die sich selbst gut genug sind, um einfach nur Spaß im Club haben zu wollen, ist das glaub ich ziemlich egal.


Florian

(*) so nennt ein Kumpel von mir die ganz Bubis, die immer um den DJ rumstehen, und kucken, ob der alles richtig macht
 
@florian
klar ist es im Prinzip egal woher die Musik kommt aber ich zahl eben ungern einige Euro mehr Eintritt wegen Dj Harthorst und der schaltet dann den Radio an und kassiert dafür einen Haufen Kohle.
Du spielst ja auch nicht live und legst dann ne cd von nem Kumpel ein und drehst dann an ein paar Knöpfen, wenns auch die meisten nicht merken, isses doch ein böses Foul (find ich)
 
mookie schrieb:
@florian
klar ist es im Prinzip egal woher die Musik kommt aber ich zahl eben ungern einige Euro mehr Eintritt wegen Dj Harthorst und der schaltet dann den Radio an und kassiert dafür einen Haufen Kohle.
Du spielst ja auch nicht live und legst dann ne cd von nem Kumpel ein und drehst dann an ein paar Knöpfen, wenns auch die meisten nicht merken, isses doch ein böses Foul (find ich)

Du hast den Kern meiner Aussage nicht begriffen:
* er kann nicht DJ'en;
* er ist eigentlich ein guter Produzent
* damit er aber als Produzent akzeptiert ist, muss er DJ'en
* also bleibt ihm nichts anderes übrig als zu faken.
Mir geht es um dieses Dilemma.

Florian

PS: ich hab mich mal mit einem (sehr etablierten) Labelbetreiber unterhalten, der uns als Musiker/Produzenten signen wollte (was er nicht wusste: wir wollten nicht). Der meinte auch, dass wir eh keine Chancen hätten, wenn wir uns nicht gleichzeitig als DJ-Act etablieren.
 
na gut, dann hab ichs eben falsch verstanden.
aber wenn man nicht auflegen kann gibts verschiedene Möglichkeiten um an Geld zu kommen:
1. mmmh arbeiten?
2. auflegen lernen (ich hab gehört das solls geben)
3. kommerziellere Sachen machen, evtl. unter anderem Namen

man MUSS nicht faken um produzieren zu können.
Und um als Produzent akzeptiert zu werden muss man nicht auflegen, das ist völlig egal, anders rum läufts (leider) ab.
 
plattenhören kann ich auch zuhause. wenn ich mir einen dj anschaue will ich handwerk sehen, das beinhaltet weit mehr als: platte rauf, platte runter...

ich würde auch gerne piano spielen können, trotzdem setze ich mich nicht in nem konzertsaal an den flügel und lasse eine cd laufen.

das turntable ist ein instrument, kein cd-abspiel gerät.
 
tja, kohle wird halt in den clubs verdient und das nicht zu wenig... so einfach ist das. ich glaube nicht das irgendein *angesagter/coooooler* act gerade viel platten vertickt. nehmt doch mal nur justice, die kids laden den shit und gut is. was besagter act fuer ne miniplayback-show kassiert, wollen wir mal lieber nicht wissen :twisted: :twisted: :twisted:

money making!
 
ehrlich gesagt lieber so, als umgekehrt... ok das mit der cd einlegen soll schon nicht sein, wird so jemand von seinen kollegen nicht verspottet?

aber zu dem ding, dass nur in den clubs geld verdient und prestige aufgebaut wird etc., es gibt auch bekannte produzenten die nur live acts machen, so beispielweise mathew jonson, bruno pronsato, gui borato, apparat (falls ich mich da bei einem oder anderem täuschen soll, einfach melden).... wie live die dinger dann sind, das ist dann eine andere frage
 
ID_nrebs schrieb:
nehmt doch mal nur justice, die kids laden den shit und gut is. was besagter act fuer ne miniplayback-show kassiert, wollen wir mal lieber nicht wissen
Tja, das ist doch ausgleichende Gerechtigkeit. Die Fans tun so, als würden sie die Mukke kaufen und die Mukker so, als würden sie Live spielen...
 
Fetz schrieb:
Tja, das ist doch ausgleichende Gerechtigkeit. Die Fans tun so, als würden sie die Mukke kaufen und die Mukker so, als würden sie Live spielen...

Der Satz ist echt der Hammer :supi:

Mal andersrumm: verfechter des digitalen Auflegens (die zufälligerweise auch von NI Kohle bekommen), sagen doch das Auflegen sich doch eh nur auf die Musikauswahl begrenzt und der rest unwichtig ist. Also eigentlich ists doch schnuppe ob jetzt jemand sein 0815 im Traktor runterrasselt oder von Cd spielt :gay:
Bei Live acts hat es sich ja auch etabliert. Gab ja mal Zeiten wo man wirklich Live aufs Publikum eingeganen ist...

Kann Fetz nur zustimmen: es ist ziemlich unmöglich im Clubbereich ohne auflegen um die Runden zu kommen. Warum sollen geile Musiker also nicht auch was vom großen Kuchen abbekommen ? Die sind doch das Rückgrad in der Clubscene weil mit guten Songs alles steht und fällt. Da finde ich "gute DJ's" die keine Musik machen und sich das von Ghostwritern viel erbämlicher. Und davon gibts wie gesagt viel viel mehr.
Auf der anderen Seiten könne sie ja auch Live Act's machen anstatt aufzulegen.

Die halbe Scene besteht doch nur aus Schein und Trug... Und 80% der Leute auf der Tanzfläche sind eh zu blööd geworden und kapieren sowas überhaupt nicht, weil sie sich für sowas nicht interessieren. Man kann ja froh sein, wenn sie überhaupt noch n eigenen Musikgeschmack haben :shock:

PS: darf ich deinen Satz in meinem Blog über Live Act zitieren ? Falls ja mit oder ohne Namentlichen erwähnung ;-)
 
Steckt da ne Anklage dahinter? Ansich müsste man dann auch über Ableton-Fileabschießer = richtige DJs/Musiker wasauchimmer Performer reden? Und wann ist man ein richtiger …
Muss jeder selbst wissen, wie viel wert einem das ist.

Ich glaub eher, dass der einfach nur gegen sowas wie eine Handwerksehre verstoßen hat. So wie ein Livegig mit Ableton abspulen, DAT Recorder (früher) oder sowas. War immer schon in Diskussion.
 
naja ob Ötzi und Herr Bobo noch irgendwo auflegen ist fraglich, vielleicht haben sie das ja mal gemacht?
ANklage? Von mir ja. als Ableton Spieler macht der Akteur wenigstens was (find ich aber auch nicht wirklich gut/interessant), bei ner fertigen Mix CD kannste auch den Radio anschalten und dann heimgehen und am Ende des Abnds nochmal kurz kommen und Deine Kohle abholen. Hab aber auch schon solche Liveacts gesehn die am Rechner auf Play gedrückt haben, ne Stunde mit den Armen gwedelt und Autogramme gegeben und dann den Laptop wieder zugemacht haben.
 
habe hier jetzt was geschrieben, aber irgendwie wurde das verschluckt. ich schreibs noch mal in kurzform

da immer weniger geld mit platten verdient werden kann, hat das einen einfluss auf die musik oder das live acts immer schlechter werden?
semi pros die sonst noch arbeiten müssen und so nicht so viel zeit aufwenden können oder live acts die die zeit um ein richtiges live act vorbereiten zu können lieber in produzieren investieren und dann beim live act nur noch die szenen ihren vorproduzierten sachen wechesln und so erst noch auf der sicheren seite vor unwissendem publikim sind...
musik produzieren nur noch was für idealisten und stars, bzw. deren produzenten?
 
Musik sollte in erster Linie immer durch Idealismus kommen und nicht wegen dem Geld, wenns kommt gut, wenn nicht ist man halt, wie die meisten hier und sonstwo, Idealist.
 
Korrekt. Ich hätte bei DJ Abenden den gleichen Spaß. Mir käme es auf die 3 Faderbewegungen auch nicht an. Es ist eh Konserve. Es sei denn ,der macht sowas wie neue Musik damit und das ist ansich eine Performance. Es ist ja eher die Auswahl der Musik und da gibts ja schon tolle Sachen.

Aber was genau daran attraktiv ist, hängt sicher nicht wenig von dieser Ehre ab, egal ob DJ oder Musiker oder Ableton-Act. Und da gabs schon genug, wo auch nicht viel mehr lief, man hätte auch weg gehen können, aber nein - man muss da rumstehen und posen. Das ist halt auch nicht konsequent.

Oh, seh grad was - ich hatte mein Post noch nicht fertig. Sorry.
Geld: Naja, man kann halt auch sein Dingens aufstellen und abhauen. Aber vielleicht hat der Jahrelang an den CDs gearbeitet ;-)
Wie auch immer, es ist eher eine moralische Frage, oder?

Ich pers bin jetzt auch nicht so der Typ, der gern wo hin geht, wo keine Livemusik ist, aber wenn mir die Konserve gefällt, dann ist mir ansich egal, wie das gemacht ist. Früher konnt man den DJ halt fragen oder mitschneiden lassen. Das war schon nett. Heute wäre das eh nicht mehr so einfach und auch gesichtsloser, dh, schwer zu identifizieren.
Siehe DAF und die 20 Tapedecks. Bewerten sie jetzt..

Und ja: Mehr Action ist immer gut. Allerdings nur, wenn die Musik auch cool ist. Ich pers. akzeptiere live auch mehr "Fehler" oder "nicht sooo super Musik" eher mal. aber das ist imo eben auch nur Konvention, Erwartungshaltung. Die Leute sollen Entertainment machen. Wenn sie nur ihren Job machen reicht das halt oft nicht. Wegen Erwartung, so etwa..
 
mookie schrieb:
Musik sollte in erster Linie immer durch Idealismus kommen und nicht wegen dem Geld, wenns kommt gut, wenn nicht ist man halt, wie die meisten hier und sonstwo, Idealist.
so ähnlich finde ich das auch...
wollte aber mit meiner aussage noch was anderes ausdrücken
 
noch zur aussage von fetz, fast schon ein teufelskreis :teufel:
der wiederum zu meinem obrigen post führte
 
Was soll's, Etikettenschwindel fällt am Ende auf den Betreffenden selber zurück.
 
Zolo schrieb:
Eigentlich müsste das Thema "Dj´s als Produzenten die keine sind" heißen, denn da gibts viel mehr zu berichten :mrgreen:
Leider...

Laß einfach "Produzenten" weg...dann passts. Naddel vs. Guilia Siegel irgendwer? ;-)))
 
mookie schrieb:
Musik sollte in erster Linie immer durch Idealismus kommen und nicht wegen dem Geld, wenns kommt gut, wenn nicht ist man halt, wie die meisten hier und sonstwo, Idealist.

Aber vom Idealismus kann man keine Brötchen kaufen...und wo du schon den Bohlen als Bildchen hast....der ist ja mal gar nicht idealistisch mit seiner Mukke...aber dafür einer der erfolgreichsten Produzenten in D. Muß B. noch auflegen? :mrgreen:
 
UserFormerlyKnownAs schrieb:
habe hier jetzt was geschrieben, aber irgendwie wurde das verschluckt. ich schreibs noch mal in kurzform

da immer weniger geld mit platten verdient werden kann, hat das einen einfluss auf die musik oder das live acts immer schlechter werden?
semi pros die sonst noch arbeiten müssen und so nicht so viel zeit aufwenden können oder live acts die die zeit um ein richtiges live act vorbereiten zu können lieber in produzieren investieren und dann beim live act nur noch die szenen ihren vorproduzierten sachen wechesln und so erst noch auf der sicheren seite vor unwissendem publikim sind...
musik produzieren nur noch was für idealisten und stars, bzw. deren produzenten?

Da schliesse ich mich an!

mookie schrieb:
Musik sollte in erster Linie immer durch Idealismus kommen und nicht wegen dem Geld, wenns kommt gut, wenn nicht ist man halt, wie die meisten hier und sonstwo, Idealist.
Sehe ich nicht so! Jemand der von seiner Musik leben kann, hat ein ganz ganz andern Output als jemand der total im Arsch von der Arbeit heimkommt und nochmal 1-2 Stunden was rummschraubt.

Vielleicht MUSS es im Club soviel Minimal geben, weil gar keiner noch Zeit für mehr hat ? :shock:
 
Zolo schrieb:
Vielleicht MUSS es im Club soviel Minimal geben, weil gar keiner noch Zeit für mehr hat ? :shock:

:supi: Signatur, Signatur!

übrigens hat der Arbeiter der fertig nach Hause kommt einen anderen Output als der Berufsmusiker. Aber wenn die Musik nicht zum Leben reicht sind doch ncht die Anderen schuld. Und ich muss dann auch nicht solche Sqachen abziehen, viele hier können von der Musik nicht leben, that's life. Sowask lappt eben nur bei wenigen

@monokit
ob bei Dieter B. Idealismus dabei ist wage ich nicht zu beurteilen. Das war es mit Sicherheit sehr lange und ich würde vermuten ist es noch. Er hat bestimmt nicht überlegt "werd ich jetzt Friseur oder Musiker" aber wenn, ob er dann die richtige Wahl getroffen hat weiß ich nicht.....
 


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