Preislisten Synthesizerstudio Bonn 1980/81, Moog, Oberheim, Roland etc.


Sehr gut, habe selten so gelacht.
Ich stamme ja aus einem Dorf im Oberen Mittelrheintal, dort wird ein eigenartiger Dialekt gesprochen. Daher verlief das Verkaufsgespräch in etwa wie folgt. Ich war übrigens mit meinem Freund Klaus dort und wir hatten uns eine zeitlang im Laden umgesehen, bevor Dirk kam.

Dirk: Guten Tag zusammen.

Theo: Guten Tach.

Klaus: Gude.

Dirk: Was kann ich für euch tun?

Theo: Ham Sie auch Synthesizer?

Dirk: Nein, das alles hier ist nur Tarnung. In Wirklichkeit sind wir eine Wersi-Vertretung.

Theo: Abba warum stehn dann hier so vill Synthesizer rum?

Dirk: Damit locken wir die zahlungskräftige Kundschaft an. Synthesizer sind zur Zeit schwer im Trend. Welchen hast du dir denn ausgesucht?

Theo: Do hinne de.

Dirk: Diese Marke führen wir leider nicht.

Theo: Isch mein doch do hinne de. De Yamaha CS-Vierzisch M. De gefällt mir am beste. Isch hab schon en CS-10.

Dirk: Dann weißt du ja, dass der scheiße klingt.

Theo: Abba de CS-Vierzisch hat doch zwei Oszillatore pro Stimm.

Dirk: Deshalb klingt er doppelt scheiße.

Theo: Oh jeh, wat könne Sie mir dann empfehle?

Dirk: Setzt euch doch erst mal hin und trinkt einen Kaffee mit mir, dann besprechen wir das in Ruhe.

Theo: Ich trink abba nur Caro.

Klaus: Un isch nur Kakau.

Dirk: Habe ich leider beides nicht. Können wir uns auf Kaffee einigen?

Theo u. Klaus: Jo.

Dirk: Sagt mal, ich möchte euch ja nicht zu nahe treten, aber ihr riecht ziemlich stark nach Zigarettenqualm. Ihr habt in meiner Abwesenheit doch nicht etwa geraucht? Rauchen ist hier streng verboten.

Theo: Nä, hamma net. De Casey is en starke Raucher, de hat im Auto ständisch gequalmt. Reval un Rothändle.

Klaus: Du hast doch selber mitgequalmt. 3 Stück!

Dirk: Wer ist Casey?

Theo: Dat is de Spitzname vom Klaus. In unserm Dorf hat jeder en Spitzname, dat is do Tradition.

Klaus: Die schlimmste Spitzname do sin Futjupp, Scheißerda un Furzbock.

Dirk: Dann hat Casey ja nochmal Glück gehabt. Was mag das wohl für ein Dorf sein?

Theo: Salsisch.

Dirk: Wie bitte?

Klaus: Bad Salsisch. Die Salsischer möje et net, wenn ma dat "Bad" weglässt.

Dirk: Hauptsache, man hat zu Hause ein Bad. Tägliches Duschen ist ganz wichtig.

Klaus: Gewasch wird sisch do abba nur samstachs.

Dirk: Oh mein Gott ...

Dirk: Theo, welchen Spitznamen trägst du?

Theo: Isch hab keine, mei Großellere komme net von do.

Dirk: Sei froh. Nun aber zurück zum eigentlichen Thema. Theo, welche Art von Musik möchtest Du denn mit dem Synthesizer ... machen.

Theo: Jo, so bissje Tänscherin Driehm un Glaus Schulse. Kraftwerk net so.

Dirk: Habt ihr schon mal etwas von Stockhausen gehört?

Theo u. Klaus: Wer is dat?

Dirk: Schon gut.

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Es war natürlich nicht so. Ist nur Spaß ...
 
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Wärest du mit dem Yamaha denn glücklich geworden?

Mit dem CS-40M alleine natürlich nicht. Der Oberheim OB-2, den du mir empfohlen hast, wäre die bessere Wahl gewesen. Du wolltest mir dein Vorführgerät zum alten Preis überlassen, das war mehr als fair. In der neuen Preisliste vom Februar 1981 war er schon wesentlich teurer. Dazu hast Du mir den Aufbau eines Modularsystems empfohlen. Besser hätte man mich nicht beraten können. Ich musste mich aber erst mal von dem CS-40-Schock erholen. ;-) Im Fachblatt-Test hatte der ja so gut abgeschnitten. Und er gefiel mir halt auch optisch sehr.
 
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An zwei meiner Synthesizer klebt immer noch der goldene Matten und Wiechers Aufkleber. ;-) Mit Telefonnummer. Ich rufe morgen mal an. Garantiefall OB-Xa. Langsam zerbröseln die key bushings. :P

Die Listen sind sehr interessant. Danke fürs hochladen.
 
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Alleestraße oder Weststraße?
Alleestraße, da habe ich auch in der Nähe gewohnt. Ist Weststraße das in WAT? Da war ich schon längst weggezogen, habe aber immer mal wieder 19-Zoll-Kisten gekauft. Die stehen hier immer noch rum, das alte World Trade Center lebt hier weiter....
 
Alleestraße, da habe ich auch in der Nähe gewohnt. Ist Weststraße das in WAT? Da war ich schon längst weggezogen, habe aber immer mal wieder 19-Zoll-Kisten gekauft. Die stehen hier immer noch rum, das alte World Trade Center lebt hier weiter....
Richtig, in WAT hat er angefangen. Kann mich noch erinnern, wie ich so 75/76 auf dem Boden in seinem kleinen Laden saß und auf einem Rhodes geklimpert habe.

Sorry für OT
 
Mit dem CS-40M alleine natürlich nicht. Der Oberheim OB-2, den du mir empfohlen hast, wäre die bessere Wahl gewesen. Du hättest mir dein Vorführgerät zum alten Preis überlassen, das war mehr als fair. In der neuen Preisliste vom Februar 1981 war er schon wesentlich teurer. Dazu hast Du mir den Aufbau eines Modularsystems empfohlen. Besser hätte man mich nicht beraten können. Ich musste mich aber erst mal von dem CS-40-Schock erholen. ;-) Im Fachblatt-Test hatte der ja so gut abgeschnitten. Und er gefiel mir halt auch optisch sehr.

Hat den Dellmann getestet?
 
[...] Die Antwort wie aus der Pistole geschossen: Den DSS-1 würde er mir nie und nimmer verkaufen, dass sei ein unfassbares Scheißgerät, [...]

Mein damaliger Musiklehrer wurde nicht müde, mir das Ding andrehen zu wollen wie Sauerbier. Was nicht verwundert, hatten seine Eltern in Castrop-Rauxel oder Oer-Erkenschwick oder sonstwo einen Musikladen mit Korg-Vertretung. Und diesen blöden Unimog solle ich mir doch aus dem Kopf schlagen, der tauge doch nichts (es war 1985/86, und er meinte den Minimoog).

[...] Nachdem das Gerät in Berlin eingetroffen war, rief mich der Kunde entrüstet an und schimpfe, was ich ihm denn da für eine Scheiße geliefert hätte, [...]

Und ich glaubte damals -- jung und unerfahren --, daß der Omni gut sein müsse, es stand ja schließlich ARP drauf.

Welch ein verhängnisvoller Irrtum.

Komm mal her – steh mal stramm du römischer Jammerlappen.
Stramm stehen, Hacken zusammen. Und jetzt sag mal: Stets zu Diensten, Herr Generaldirektor.

Romani eunt domus.

Stephen
 
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Mein damaliger Musiklehrer wurde nicht müde, mir das Ding andrehen zu wollen wie Sauerbier. Was nicht verwundert, hatten seine Eltern in Castrop-Rauxel oder Oer-Erkenschwick oder sonstwo einen Musikladen mit Korg-Vertretung. Und diesen blöden Unimog solle ich mir doch aus dem Kopf schlagen, der tauge doch nichts (es war 1985/86, und er meinte den Minimoog).



Und ich glaubte damals -- jung und unerfahren --, daß der Omni gut sein müsse, es stand ja schließlich ARP drauf.

Welch ein verhängnisvoller Irrtum.



Romani eunt domus.

Stephen

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Angesichts der Abverkaufspreiseliste der ARP-Instrumente vom Juli 1981 hier zum Kaufkraftvergleich die Preistafel eines VW-Händlers aus dem Januar 1981:
Preise.jpg
 
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Habe auf der NAMM Show Ende Juni 1980 erfolgreich verhandelt. Am Abend vorher habe ich mir im Hotel die Ladenpreise ausgedacht und danach die Einkaufspreis für die Händler festgelegt. Dann sind wir deutschen Profihändler gemeinsam zum ARP-Stand gepilgert und ich habe meine Idee in der Runde vorgestellt. Sie sind drauf eingegangen (nicht daraufhin eingegangen). In der Anzeige fehlt noch der ARP 2600, den ich meiner Erinnerung nach mit DM 3995 angesetzt hatte.
 
Sie haben ja weder verhandelt, noch haben wir die Preise abgesprochen. Sie haben nur still zugehört. Ich habe lediglich dem internationalen Verkaufsleiter vorgebracht, dass bestimmte Ladenpreise aus meiner Sicht sinnvoll wären und wie sich daraus ein Abgabepreis ab Werk errechnet. Und das alles zum Wohl des Endverbrauchers.
 
Das war ein Wortspiel und bezog sich auf die Firma Music-Market, Lehner & Schwarz, in Köln, die im Fachblatt groß mit Direktimport und Lieferung aus Luftfrachtkisten warben. Ganz widerlich fand ich, dass der damalige Herausgeber des Fachblatts, Klaus Böhler, sich unsere Anzeigen - offensichtlich gemeinsam mit den beiden Herren - ansah, entsprechend gestaltete und dann deren Anzeige nah an unserer oder sogar direkt daneben (sofern ich mich recht erinnere) platzierte. Die Welt ist schlecht.

Habe mich aber bei der Kölner Firma erkenntlich gezeigt und deren PPG System (Wert rund DM 10.000) dem Eigentümer Wolfgang Düren wieder zugänglich gemacht. Der Doof aus Köln, der den Synthesizer bei uns reparieren lassen wollte, konnte ohne Instrument wieder zurück nach Köln fahren. Ich wäre zu gern dabei gewesen, als er dort ohne Synthesizer erschien. Kollege Wiechers hatte zwischenzeitig alle Module rausgeschraubt und wir haben lieb gewartet, bis Wolfgang Düren aus Bad Breisig in Bonn eintraf. Das hat mich ganz wunderbar gefreut ...

beagleboys-large.jpg
 
Glaub ich Dir nicht. Oder sagen wir so, Du beschreibst hier wohl die verharmlosende Variante...

Es handelt sich um Satire. Typisches Stilmittel der Satire ist die Übertreibung. Den genauen Wortlaut unserer Unterhaltung weiß ich natürlich nicht mehr, ist schon zu lange her. Es war jedenfalls ein reines Fachgespräch. Platt habe ich keines gesprochen, meine Großeltern mütterlicherseits stammen aus Dortmund, die haben feines Hochdeutsch gesprochen, meine Mutter ebenso. Dirk redete ähnlich, das mochte ich. Bedingt durch den Einfluss des Dorfes rutscht mir auch heute noch ein "dat" oder "net" heraus und das "ch" klingt meist nach "sch". Man hört es halt sofort heraus, wenn man im Rheinland aufgewachsen ist. Die Spitznamen sind nicht erfunden. Klaus sagte nichts, er hatte keine Ahnung von Synthesizern und hörte nur interessiert zu. Und ob ich damals den CS-30 oder den CS-40M kaufen wollte, weiß ich nicht mehr genau, wahrscheinlich beide. Der Aufenthalt im SSB dauerte nur etwa eine halbe Stunde. Meine Kaufabsicht hatte ich Dirk mitgeteilt. Dass er den CS-40M "scheiße" fand, teilte er mir gleich mit. Er führte ihn mir deshalb auch gar nicht erst vor. Bei einer Tasse Kaffee fragte er kurz mein Fachwissen ab, dabei war er sehr freundlich. Meine musikalischen Interessen kamen ebenfalls zur Sprache. Logischerweise riet er mir aufgrund seines Fachwissens zum OB-2, auch wegen des eingebauten Sequenzers und der CV/Gate-Anschlüsse (V/Oktave-Charakteristik). Und zum Aufbau eines Modularsystems (V/Oktave-Charakteristik), vermutlich das Roland System 100 M. Ich habe mir in der Preisliste einige Module angekreuzt, in der Abbildung oben sind sie wegretuschiert. Den OB-2 bot er mir zum o.g. Sonderpreis an, den Kauf sollte ich mir aber nicht zu lange überlegen. Zur Erinnerung gab er mir die neue Preisliste mit (s.o.). Mir spukte aber noch zu lange der CS im Kopf herum. Ein Modularsystem war längst in Planung, in Form eines Formant, den ich zusammen mit einem Freund bauen wollte. Das hatte ich Dirk in unserem Gespräch nicht mitgeteilt, ich war damals noch sehr schüchtern und wollte ihn nicht vor den Kopf stoßen. Zum Kauf des ersten Synthesizers bei ihm kam es erst 3 Monate später. Es war der Moog Prodigy. Frag mich nicht warum, habe ich vergessen. Für den Anfang war der o.k. Der preisgünstige MFB-601 Sequencer (+ MFB 501) im selben Monat kam wie gerufen. Dann wurde(n) es immer mehr: Pro One, Mono/Poly, S110f, Stratus, TR-808 ... Zum Bau des Formant kam es nicht.
 
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Das war ein Wortspiel und bezog sich auf die Firma Music-Market, Lehner & Schwarz, in Köln, die im Fachblatt groß mit Direktimport und Lieferung aus Luftfrachtkisten warben. Ganz widerlich fand ich, dass der damalige Herausgeber des Fachblatts, Klaus Böhler, sich unsere Anzeigen - offensichtlich gemeinsam mit den beiden Herren - ansah, entsprechend gestaltete und dann deren Anzeige nah an unserer oder sogar direkt daneben (sofern ich mich recht erinnere) platzierte. Die Welt ist schlecht.

Habe mich aber bei der Kölner Firma erkenntlich gezeigt und deren PPG System (Wert rund DM 10.000) dem Eigentümer Wolfgang Düren wieder zugänglich gemacht. Der Doof aus Köln, der den Synthesizer bei uns reparieren lassen wollte, konnte ohne Instrument wieder zurück nach Köln fahren. Ich wäre zu gern dabei gewesen, als er dort ohne Synthesizer erschien. Kollege Wiechers hatte zwischenzeitig alle Module rausgeschraubt und wir haben lieb gewartet, bis Wolfgang Düren aus Bad Breisig in Bonn eintraf. Das hat mich ganz wunderbar gefreut ...

Anhang anzeigen 58786

Sie war direkt daneben:

 
Hat den Dellmann getestet?

Unter dem Testbericht (Jahrbuch 80/81) steht kein Name. Die Aussage "Der Yamaha 40M ist ein vollständig offener Synthesizer, der der Kreativität keine Grenzen setzt." ist wirklich der Hammer.

Zitat:

Zum Sound: Eigentlich der wichtigste Teil, doch dieser steht hinter den bisher guten Eindrücken nicht zurück. Der Basicsound ist hervorragend. Es bestehen sehr viele Klangmöglichkeiten. Auch Moog-Sounds, die immer noch einen Standard darstellen, sind in etwa möglich. Der Yamaha 40M ist ein vollständig offener Synthesizer, der der Kreativität keine Grenzen setzt.

Gesamturteil:
Der Yamaha 40 M hinterlässt in jeder Beziehung einen hervorragenden Eindruck. Es stimmt einfach alles: Das Design ist gut, der Sound ist stark, und die Programmeinheit lässt den 40M zu einem hervorragenden Live-Synthesizer werden. Er ist eigentlich überall verwendbar. Die Funktionen sind reichhaltig und übersichtlich angeordnet. Man kann einfach nichts an diesem Gerät aussetzen ... All dies lässt eigenlich nur eine Note zu, die ich ohne Einschränkung geben möchte: sehr gut und empfehlenswert.
 
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Der cs40m war im örtlichen Musikhaus ca. 2 Jahrzehnte DER Ladenhüter, wahrscheinlich der meistabgestaubte Synth mit weniger als 100 Betriebsstunden in der Zeit.
Er hat alle Synthgenerationen der 80er und 90er an sich vorbeiziehen sehen.
Gestartet mit >2500 DM sollte er zum Millenniumwechsel noch 999 DM bringen.

Aus heutiger Sicht waren leider zu der Zeit tausend andere Sachen für mich wichtiger. Nach Fusion der zwei örtlichen Musikgeschäfte und den damit verbundenen Umzug war er dann in den neuen Räumlichkeiten nicht mehr zu sehen.
 


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