Poly 61 oder Polysix?

donpablo

donpablo

.
N'Abend!
Ich möchte mir einen der beiden zulegen und brauche einen Ratschlag. Ist der Polysix den Aufpreis im Vergleich zum Poly 61 wert?
Klar besitzt der Polysix sexy direktzugriff auf alle Parameter, aber ich habe gehört der poly 61 soll flexibler im Sound sein ...
Hatte bisher nur einen Poly 800 und der Korg Poly Analogsound gefällt mir einfach sehr.
Danke für eure Meinungen :)
 
Also ich würde für den Preis eines Polysix wohl eher den DeppMind holen.
Oder einen DW8000 plus Poly61, plus Monolog plus Volca Drums.. fürs gleiche Geld.
 
Der Poly61 hat nett luschige 12dB/Oct Filter, der Polysix hat mit den SSM2044 defacto Kaskaden Filter ala Moog. (Das Filter im Poly800 ist nochmal ganz was anderes).

Der Poly61 hat zwei DCOs pro Stimme (wobei einer der beiden DCOs auch kein Saw kann), der Polysix hat nur einen VCO pro Stimme, aber eben einen VCO.

Was Bedienung und sofortigen Zugriff angeht - Geschmackssache. Wenn man nicht live Musik macht, und live sehr stark am Sound schrauben will, dann ist der sofortige Zugriff kein großer Vorteil.

In meinen Ohren klingt der Poly61 aber immer wie die fade Variante des JX-3P: schon ok, aber er ist so überhaupt nicht fetzig. Er verpasst alle Chancen, die man mit einem zweiten Oszillator gehabt hätte (CrossMod, Sync, FilterMod), und er hat einfach das schlappere Filter (und leider wird das Filter im P61 nicht so angefahren wie im OB-X, obgleich es eine ähnliche Schaltung wäre).


Mein Tipp ist: entweder einen Deepmind (sicher nicht falsch), oder einen JX-3P.
 
Ich hatte mir Anfang 90 einen Poly 61 als billig Analog gekauft. War froh, als der wieder weg war. Die Bedienung mit den wackeligen Tastern ist ätzend. Fühlt sich sehr billig an.
 
Meiner Ansicht nach muss man bei der Frage der Flexibilität ein wenig abwägen, wo man klanglich hin will. Der Poly-61 kann mit dem zweiten Oszillator punkten, da dieser in Stimmung und Intervall justiert werden kann. Ebenfalls gibt es einen separaten LFO fürs Vibrato. Das Filter klingt toll, allerdings geht die Resonanz nicht in die Selbstoszillation.
Das geht wiederum beim Polysix, der zwar auch nur einen LFO hat, der aber hier auch auf den VCA geroutet werden kann für Tremolo. Und der Ensemble Effekt hebt den Polysix von allen Mitbewerbern auch nochmal ab.

Und obwohl ich nicht unbedingt Fan davon bin jemandem Option C zu geben wenn er nach A oder B fragt, muss ich in dem Fall dem Herrn VEB beipflichten: Wenn es dir um Korg Polysound geht, dann würdest du glaube ich mit einem DW-8000 glücklich werden.
 
Der Poly61 stammt aus einer Zeit, als Polyphon noch teuer war. Ich weiss nicht, ob man sich das Teil heutzutage noch antun muss, rein klanglich gesehen bietet er Basics, die man aber mit jedem andern Synth so auch hinbekommt.
 
Keinen der beiden -- beide sind viel zu teuer für das, was sie können. Der Polysix kann im Prinzip nur einen Sound in leichten Abwandlungen...

Also ich würde für den Preis eines Polysix wohl eher den DeppMind holen.
Oder einen DW8000 plus Poly61, plus Monolog plus Volca Drums.. fürs gleiche Geld.

Wie er schon sagte. Den DW-8000 würde ich als Nicht-Fan der Korg-Geräte aus jener Zeit allerdings ausklammern, den Poly61 sowieso.

Stephen
 
So schlecht ist der DW8000 gar nicht ...er braucht einfach einen ergonomischen Controller dazu, was heute ja dank entsprechendem Angebot kein Problem mehr darstellt.

Würde ich dem Poly61 (und erst recht dem Poly800) alleine schon aufgrund seiner grösseren Vielseitigkeit absolut vorziehen.
 
Ich habe den Eindruck, dass die alten Korgs auf dem Gebrauchtmarkt gehypt werden, weil alles andere aus gutem Grund nicht verkauft wird. Die sind wirklich nicht so gut. Einen DW-6000 hatte ich auch mal...
 
Der Poly 61 war mein erster Synth und daher bin ich voreingenommen. Es ist aber trotzdem immer noch ein Synth, dem ich nachtrauere, wenn ich meine alten Aufnahmen höre. Er hat einen eigenen, ziemlich "aggressiven" Klang, finde ich. Sehr durchsetzungsfähig. Ich hätte sehr gerne wieder einen, der absolut zuverlässig und vollständig funktioniert, aber das ist schwer zu finden. Meistens haben Tastaturen, Speicher etc. schon vor Jahrzehnten den Geist aufgegeben.

Polysix hatte ich auch mal - kann für meinen Geschmack dem 61 nicht das Wasser reichen. Ist kein Juno 6 und hat trotzdem nur einen OSC. Nicht mein Ding.
 
Wie stehen die beiden Optionen eigentlich derzeit preislich? Dann könnte man direkt mit aktuellen Geräten vergleichen. Beide Korg haben kein MIDI (die 61M Version ist noch seltener), sollte man auch berücksichtigen.
Ich denke, dass moderne Optionen in diesem Fall ein besseres Preis-Leistungsverhältnis bieten (wir reden ja nicht von einem Jupiter-8 oder einem OB-Xa oder ähnliches Kaliber, die gibts nicht in neu).
 
Das besondere am PolySix ist die Abstimmung von VCO und VCF, da kommt kein anderer Synth mit den gleichen Chips drin mit.

Der kreiert über einem fast geschlossenen Filter noch so ein Atmen, eine Luftsäule, die gerade heute in digitalen, rauschfreien
Zeiten (für mich) extrem wertvoll ist und Leben in jeden Klang bringt - gerade bei Kompression.

Da liest sich ein Deepmind von der Ausstattung her besser, aber vom Grundklang her, würde ich mir da einen Wolf schrauben,
bis der Sound stimmt.

Ich bin ein sehr großer Fan vom PolySix, habe viele andere Polysynths besessen, aber keiner ist mit so einem großen
Sweetspot ausgestattet, wie dieser.
Poly 61 hat dieses FilterAtmen nicht...
 
Was Bass-Sounds oder drahtig/direkte Leads angeht so schlägt der Poly61 den Polysix um Längen! Des Weiteren: Poly6: 1 VCO .. Poly61: 2 (analoge) DCOs. Der Signalweg ist bei beiden analog.
Jedoch ist die (seinerzeit bevorzugt und als (DX7 ähnlich) modern empfundene) digitale Kontrolle des Poly61 und die damit verbundene, teils sehr stark gerastete Programmierung, alles Andere, als gut. Man kann zwar damit arbeiten, jedoch ist das nicht wirklich intuitiv und bremst einen schon stark ein.

Und daher .. alles im Einen, würde ich doch zum (ca. 2x bis 3x teureren) Polysix greifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn, dann Polysix, wegen des Sounds, siehe Antwort von Florian.

Und wenn Polysix, dann einen von Analogia.pl, außer man möchte Never Ending Story bei einem Säureschaden spielen.

Die Deepminds kommen noch nichtmal annähernd an den Sound eines Polysix ran, vor allem nicht, wenn man alle Effekte abschaltet, da klingen die erschreckend dünn.

Der Filterchip im DW6000/8000 ist übrigens eine modifizierte Version des SSM2044, also ebenfalls Transistorkaskade.
 
Der Polysix hat einen wunderbaren melancholischen Klang. Und er kann weit mehr als nur ein Sound. Dann könnte ein Juno auch nur Orgel. Lächerlich. Aber die Korgs aus der Zeit sind längst nicht so hochwertig verarbeit wie die Rolands. Entweder man kann selbst reparieren oder kennt jemanden, denn der Polysix ist nicht gerade einer der zuverlässigsten Kandidaten. Mein erster P-6 war eine ständige Baustelle. Jetzt der zweite geht. Aber trotzdem kein Vergleich zu Roland Juno etc.

Der DW-8000 ist ein toller Synthesizer aber verkommt leider ift als Presetsynth.
 
Microbug, mal nicht unken. Auch andere außer Analogia.pl haben säurefreie P6. Zum Beispiel ich. Auch bei Kleinanzeigen liest man oft von säurefreien.
 
Wie stehen die beiden Optionen eigentlich derzeit preislich? [...]

Scheinen beide deutlich in Richtung 1.000-Euro zu gehen, der P6 mit MIDI und technisch komplett revidiert auch deutlich darüber.

Einen Polysix würde ich nie blind und ungewartet kaufen -- selbst, wenn das Memory Board nicht von Säure zerfressen ist, die Tastaturkontakte sind die nächste Baustelle, d. h. MIDI muß nachgerüstet werden, damit das Ding spielbar bleibt (oder man tut sich die Kontaktreparatur mit Graphitpulver an...). Diesen Aufwand für diesen Klang zu betreiben, war mir zu blöd.

Wenn dieses Vintage-Gebastel Dein Ding ist: Ran an den Speck. Ansonsten würde ich zu einem Behringer raten -- mehr bang for the buck, wie Onkel Donald wohl sagen würde.

Stephen
 
Wir könnten den OG sicherlich noch viel besser beraten, wenn er uns mitteilen würde, was er schon besitzt und wohin er mit dem neuen Synth will. :)
Für 1000 EUR machen die Korg definitiv keinen Sinn, wenn man mit neuen Geräten vergleicht. Ohne Tastatur bekäme man auch einen Matrix-1000, der definitiv VIEL besser klingt. Alte Roland JX sicherlich auch eine Wahl. DM12 ist aber eine gute aktuelle Option. Und für 1400 EUR bekäme man ein niegelnagelneues DSI Rev2-8 Modul. Ein Minilogue bei weniger Stimmen ist auch nicht zu verachten, wenn man erstmal loslegen will.

Ich würde aber sowieso erstmal die NAMM abwarten, weil danach ggfs. die Preise purzeln.
 
Microbug, mal nicht unken. Auch andere außer Analogia.pl haben säurefreie P6. Zum Beispiel ich. Auch bei Kleinanzeigen liest man oft von säurefreien.

Ich hab schon zuviele dieser Dinger auf der Werkbank gehabt, leider vor der Ersatzplatine und vor Kiwisix. Da ist der Pessimismus wohl impliziert ...
 
Poly800 muß man sich heute wirklich nimmer antun, zumal der mit der Originalfirmware einem die MIDI Leitung zumüllt. Der Filterchip ist der Gleiche wie im DW6000/8000 und DSS-1, also modifizierter SSM2044. Aber eben nur einer, paraphon.

Dann lieber den DW6000 nehmen. Gleiche Oberfläche, echte Stimmen und besserer Sound.
 
Danke für all eure Meinungen. Die DWs klingen tatsächlich nach einem besseren Preisleistungsverhälnis, vor allem da mir Variabilität in dem Fall wichtiger ist.
Er würde sich zu einem Alpha Juno, Volca Keys und MfB nanozwerg gesellen (da jemand gefragt hatte).

Wie ist denn ansonsten der Minilogue mit den älteren Semestern vergleichbar?

Grüße
 
Der Minilogue ist im Vergleich mit den älteren Semestern insgesamt unglaublich flexibel und vielseitig. Er ist zwar nicht in allem perfekt, aber schon ziemlich gut. Hätte es den Minilogue 1984 gegeben, hätte keine Sau (!) einen Poly61 gekauft.

Ich persönlich wäre vom Minilogue sehr angetan, wenn er eine ordentliche Klaviatur hätte. Mit dem Pygmäen-Keyboard kann ich genetisch bedingt nix anfangen: hab zu lange und zu dicke Finger...
 
Die sind beide nicht besonders geil wenn ich mich richtig erinnere.

Nen Polysix hab ich mal für 10 Mark gekauft und aufgrund mangelnder Begeisterung gleich nem guten Freund für läppische 500 weitergereicht.
Der 61...also nee, sowas kauft man heute nur, wenn man keine Ahnung hat oder aus Mittelfranken kommt.
 
Der 61...also nee, sowas kauft man heute nur, wenn man keine Ahnung hat oder aus Mittelfranken kommt.

Aha .. wie weise.

Vielleicht sollte man sowas erst mal selbst umfangreich gespielt haben um sich von dem Klang selbst überzeugen zu können?
Klanglich ist der Poly61 aller erste Sahne! Er klingt sehr analog, breit, warm und kann im Unisono die Lautsprecher fast sprengen. Wie ich bereits w.o. geschrieben habe, liegen die Nachteile im Bedienkonzept und der damit verbundenen groben Rasterung der Werte .. und dennoch ist ein Poly61 auch heute noch gut einsetzbar (egal ob Bass, Lead, Brass, Pads, FX, LFO...).

->

-> http://synthesizer.at/synthesizer/poly61/poly61.htm

->

-> http://www.deepsonic.ch/deep/htm/korg_poly-61.php

Sonst auch gut zu hören ist der Poly61 bei diversen Tracks von KEBU.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte damals selbst einen Poly 61. Ich kann ihn nicht empfehlen. Die Parameter Raster rung ist viel zu grob und der DCO2 ist eigentlich ein digitaler Oszillator mit 4bit Treppe statt Sägezahn. Damit fallen einige Standardsounds flach(Brass mit 2Sägezähnen zum Beispiel). Der Grundsound ist durchaus durchsetzungfähig und warm, aber die K
Klanglichen Möglichkeiten sind sehr beschränkt. Wenn es ein alter Korg sein soll, dann lieber Dw8000 oder auch Polysix, ich würde aber dem Dw8000 den Vorzug geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt .. im Ganzen ist ein Polysix die bessere (und auch ca. 2-3x teurere) Wahl.
Der DW8000 (sowie der 6000er) sind wiederum völlig andere und auch gänzlich anders klingende Synthesizer, welche zwar den analogen Signalfluss besitzen (auch VCF) den Grundklang jedoch nicht synthetisieren, sondern sich mittels digitalisierten (Samples) Grundwellenformen (DWGS) aushelfen.
Ganz nebenbei .. die Korg‘s DWGS-Wellenformen sollten nicht mit Wavetables verwechselt werden. Bei den DWGS handelt es sich um simple single-Samples als OSC-Grundwellenform (kennt man sonst auch von den digitalen Geräten wie MS2000, Microkorg, Radias..).
 


News

Zurück
Oben