tyskiesstiefvater schrieb:
Warum kriegt hier eigentlich jeder direkt n Ständer,
wenn mal wieder Firma x überlegt, den alten Synth y
als Neuauflage auf den Markt zu bringen?
Der Sound?
weil man schon immer eigentlich mal das Original besitzen wollte?
?
Ich bin zwar spät dran, habe diesen Thread aber gerade erst entdeckt und möchte mich gern auf das Eingangsposting beziehen.
Ich glaube nicht, dass man die Aussage mit dem Ständern so verallgemeinern kann.
Das dürfte wirklich auf einen ganz kleinen Kreis zutreffen.
Ich kann nur für mich und meine Erfahrung sprechen.
Die meisten Vintätsch-Geräte, zumindest was Synthesizer u.ä. betrifft, hatte ich irgendwann unter den Fingern oder gar in Besitz.
Heutzutage reizt mich davon kaum noch ein Gerät.
Es gibt zur Zeit so viele gute Geräte am Markt, dass ich fast behaupten möchte, dass das alte Zeug so gut wie niemand braucht.
Wer einen entsprechenden Besitzstand hat, möchte diesen nicht unbewertet wissen, dafür habe ich Verständnis.
Ich weiß auch, dass man einiges nicht zu 100 % mit neueren Geräten generieren kann, wie es mit alten Geräten hinzubekommen war.
Und wie schaut es umgekehrt aus?
Ist es für die alten Schätzchen nicht auch frustrierend, dass sie in vielen Dingen nicht so klingen können wie Geräte heutiger Bauart?
Die Vergleiche gehen mir leider zu oft nur in eine Richtung.
Beispiel Streichfett: Das Ding wurde heruntergeputzt, weil es nicht so 100 %-ig wie ein Solina, ein Logan und und und... klingen kann.
An diesem Herunterputzen habe ich selbst mitgewirkt.
Allerdings sind String Ensembles und weitere interessante Sachen möglich, die mit den alten Geräten nicht erreicht werden können.
Und für ein schönes String Ensemble im Mix reicht das gute Stück allemal aus.
Darum besitze ich jetzt ein Exemplar, von Beginn an ohne Fiepsen und Rauschen.
Thema Korg MS-20 Kit: Habe ich mir gekauft, weil ich für mich interessante Sachen in den Qluster-Produktionen gehört habe, die mir
mit diesem Gerät gut gelingen, ich habe auch ein anderes Verhältnis zu dem Gerät als früher, als ich schon einmal einen hatte und nicht
warm damit wurde. Nun ziehe ich ihn für spezielle Sachen heran.
Zum Thema Korg Odyssey: Ich hatte früher einen Mk.II ohne PPC, dessen Oberfläche mir zusagte, weil sie wirklich tricky ist, aber der
Klangcharakter war nicht ganz so meiner, besonders ab dem Moment, ab dem ich den weißen Mk.I mit seinem 12 dB-Filter nicht mehr nur
von Platten kannte. Ich habe nun die Hoffnung, dass ich, der ich kein Vintätsch-Gerät mehr erwerben möchte, in der Korg-Ausgabe diesen
Charakter wiederfinde. Wenn nicht, hat es sich eh erledigt. Deswegen kann das Gerät trotzdem gut sein.
Aber Mk.II und Mk.III-Versionen interessieren mich eh nicht.
Ich bin da ganz bei Marko: Wenn die meisten Anwender hier statt über Erzählerchen ihre eigenen Erfahrungen mit dem alten Kram machen, tritt
in vielen Fällen Ernüchterung ein, spätestens ab dem Moment, ab dem man bereit ist sich einzugestehen, dass man eine Menge Geld für etwas
ausgegeben hat, dass man besser in einige andere Geräte investiert hätte.
Nicht jede Wiedergeburt hat ihr Gutes und viele Typenbezeichnungen stammen mehr aus dem Marketing denn aus dem eigenen Charakter des Geräts.
Ich denke auch, dass solche Reinkarnations-Ereignisse sehr überschaubar bleiben werden.
Nach dem MS 20 und dem Odyssey wird mMn nicht mehr viel in Richtung Vintätsch kommen.
Obwohl ich jetzt gern noch einen MS 50 hätte, aber einen neuen und kein Bonsai, sonst geht es auch weiter ohne.