Neu oder Alt? Was mögt ihr, am Sound alter Synthesizer? (mit Soundbeispielen!)

Das Problem ist:
Der Klang wird in Wahrheit NICHT vom Synthesizer bestimmt (man beachte nur die UNZÄHLIGEN Ohrenkrebs-Demos, die nicht nur mit den modernsten analogen oder digitalen, sondern sogar in Verbindung mit den ältesten kultigsten gehyptesten Synthesizern verbrochen werden).
Der "Klang" wird ALLEINIG von jenem Menschen bestimmt, der das Gerät (oder die Geräte) bedient.

Beispiel:
Jean Michel Jarre
Oxygen

Hier verwendet Jean Michel Jarre eine lappige HEIMORGEL (nämlich eine Eminent 310) in Verbindung mit einem Phaser und einem Delay um einen absolut spacigen (legendären) Sound zu erzeugen (Und synchron läuft eine (Bontempi-artige-) Korg Minipops Begleitautomatik.).
Und im zweiten Abschnitt dieses kurzen bescheidenen Videos hört man einen Abschnitt der Eminent 310, dessen Klangerzeugung der Elka Rhapsody 610 entspricht (ab 0:33).


https://www.youtube.com/watch?v=4nG3D0hZqx8

Das stimmt nicht oder anders ich weiß, was du sagen willst.
Ein "besserer" Synthesizer macht dich nicht zu einem besseren Musiker.
Jean Michel oder aphex twin hätten auch ihre lieder auf anderen Synthesizern machen können und es wäre kaum ein merklicher Unterschied da gewesen.
Sicher kann man die gleichen sounds auf unterschiedlichen Synth machen.
Aber trotzdem klingen Synthesizer unterschiedlich. Und die alten klingen anders als die neuen, besonders im polybereich.
Was nicht heißt, dass es irgendwann nicht mehr so ist.
Ein Beispiel hier.
Ob6 vs ObXa
Und darunter
ObXa vs ObXa

Ich bin wirklich kein vintagefan oder bin in dieser alten Zeit damit groß geworden.
Aber über die Jahre musste ich anerkennen, dass die vintage Synthesizer anders klingen als unsere modernen analogen. Selbst die digitalen klingen anders, eben weil die Technik schlechter war.
Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder selbst entscheiden.
Ein microwave 1 und microwave 2. Waldorf m.
Prophet VS und polyevolver. Da gibt es Unterschiede. Genauso wie bei dem alte n Odyssey und dem neuen.
Und ich meine hier nicht unterschiedliche Synthesearchitekturen oder verwendete Bauteile.
Vintagesynthesizer haben ein Schnittmenge von Klang Eigenschaften, die sie gemeinsam haben, gegenüber den Neuen.
Warum oder weshalb, weiß keiner zu hundert Prozent. Viel lag an den Parameterunterschieden und Schwankungen.
Mir ist auch aufgefallen, dass Vintagepolys mehr Low End haben, meistens.
Und es gibt noch andere Sound Unterschiede die ich nicht benennen kann, aber man hört sie. Dafür gibt es keine Worte die passen. Deswegen wird von Wärme oder ähnlichem gesprochen.
Ich würde das als ehestes noch mit Verzerrung beschreiben.
Was ich hier schreibe gilt nicht in jedem fall, aber sehr oft. Dave Smith hat das mit dem p5 schon sehr gut gemacht. Das würde mir reichen, wenn ich einen p5 haben wollen würde. Der ob6 ist nochmal was anderes, der kommt meines Erachtens nicht an die alten heran, obwohl er für sich genommen ausgezeichnet klingt und seinen eigenen charm hat. Etwas was die alten nicht besitzen. Auch Plugins wie vom Uhe sind super nahe am Original sound. Der juno 60 von Tal.
Die Zielsetzung ist auch wichtig. Was mach ich mit den Synthesizern. Wenn ich damit ganze Lieder mache, dann sind diese Unterschiede vielleicht nicht so wichtig, auch wenn gerade diese, einen Musiker auch anders inspirieren können. Kreativität ist ein ganz komplexes Konstrukt aus emotionalen und kognitiven wechselwirkungen. Da kann es eine Unterschied machen ob Hardware oder plugin. Der Synthesizer als Gesamtkunstwerk. Die Vorstellung das der Strom durch die Bauteile fließt. Wie er sich anfühlt und aussieht. Alles relativ und subjektiv, aber das kann den Unterschied machen. Wenn man sich mit Freude dran setzt und begeistert ist.

Wenn ich einfach gerne Syntgesizer Spiele, ohne damit Musik zu machen, so wie andere Gitarre, dann glaube ich, ist der Einfluss von Kleinigkeiten höher. Da kommt es auf Gefühle an usw.

Ich lasse mal die Videos für sich sprechen.







Mein Favorit, der ObXa.

Es werden durch das Internet nun Bedürfnisse geweckt, die es früher nicht geben konnte.
Die ganzen Demos und Vergleichsvideos.
Oder das es so viele Synth gibt in den vielen Geschäften.
Man hat die vielen Vergleiche und hört diese auch. Da gibt es vieles zu berücksichtigen.
Wer konnte in den 70ern und 80ern denn ständig irgendwelche Synthese vergleichen?
Millionen Meinungen über unzählige synth und Unterschiede zwischen diesen.
Jeder ist heute Experte.
Wie kann man heute überhaupt noch zufrieden sein, mit dem was man hat. 😄
Aber den Unterschied gibt es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen dünnen clavia bekommt man leicht im Arrangement unter, selbst wenns schon recht voll ist. Die dicken Sounds klingen oft nur solo gut, wenn man rumklimpert. Fürs Arrangement muss man dann erstmal beschneiden um zu schauen, ob es überhaupt reinpasst. Wobei beschneiden oft einfacher ist als hinzufügen. Da kommts auch drauf an wie vielschichtig/komplex das Arrangement werden soll, ob da 5 Instrumente gleichzeitig spielen sollen oder 50. Mit dicken sounds matscht es schnell zu und man hört nurnoch Brei, dicke Sounds schränken die Soundauswahl und Frequenzlage einzelner Sounds nochmal viel stärker ein, weil dafür mehr Platz dasein muss. Man kann dann noch versuchen zeitlich zu staffeln, also zeitlich nicht gleichzeitig zu spielen und kurzes release verwenden um mehr unterzubekommen an dicken sounds, da aber erstmal hinzukommen ist schwierig und eigentlich schon (musik)Stil. Manche nutzen nun auch adaptive EQ bzw. Filter um Platz zu schaffen bzw. sodass sounds genau die Frequenzen bekommen, die zeitlich gerade noch frei sind, wodurch man insgesammt der "wall of sound" wieder näher kommt. Kennt man ja vom Katzendam, die Bretter.
Wo du gerade den nord lead erwähnt. Der hat auch für mich einen sehr besonderen und einzigartigen sound.
Und es stimmt, dass dicke und lebendige sounds in einem track schwerer unter zu bringen sind. Usw.

Aber viele machen genau das was retro sound in unzähligen videos macht.
Einfach einen Synth spielen und sounds erstellen. Das ist dann eher die Freude am Klang und an Kleinigkeiten.
Und da Punkten, abhängig vom Geschmack, manche Synth mehr als andere.
 
[...] Es werden durch das Internet nun Bedürfnisse geweckt, die es früher nicht geben konnte. [...]

Sehr schöne Beobachtung -- diese Bedürfnisse gab es immer irgendwie (Keyboards- und Keys-Kleinanzeigen?), aber ins Uferlose ausgeartet sind sie erst mit dem Auftritt des Internetz.

Mit dem Wecken dieser Bedürfnisse geht eine Erwartungshaltung der instant gratification einher, und wehe, die tritt nicht unmittelbar ein -- da legt man dann gerne mal die Meßlatte etwas höher, um sich diese unmittelbare Befriedigung dann doch noch zu verschaffen. Und schon setzt sich die Preisspirale in Bewegung, erst langsam und dann immer schneller.

Kann man mitmachen, wenn man will. Muß man aber nicht.

Stephen
 
Sehr schöne Beobachtung -- diese Bedürfnisse gab es immer irgendwie (Keyboards- und Keys-Kleinanzeigen?), aber ins Uferlose ausgeartet sind sie erst mit dem Auftritt des Internetz.

Mit dem Wecken dieser Bedürfnisse geht eine Erwartungshaltung der instant gratification einher, und wehe, die tritt nicht unmittelbar ein -- da legt man dann gerne mal die Meßlatte etwas höher, um sich diese unmittelbare Befriedigung dann doch noch zu verschaffen. Und schon setzt sich die Preisspirale in Bewegung, erst langsam und dann immer schneller.

Kann man mitmachen, wenn man will. Muß man aber nicht.

Stephen
Es gibt wunderbare Lektüre zu dem Thema, deren Bandbreite von esoterisch-populärwissenschaftlichem Quatsch (diese Autoren muss man nicht benennen) bis hin zu hochkomplexen, kaum verständlichen soziologischen Analysen (Adorno, Marcuse) reicht. Als pragmatisch, verständlich und trotzdem gehaltvoll kann ich jedem nur die Lektüre von Erich Fromms (immerhin auch einer der Frankfurter Schule) Buch "Haben oder Sein" ans Herz legen.

OT: Dieses Streben nach Instant Gratification ist im Synthiebereich oder bei anderen Konsumartikeln schon schlimm. Viel schlimmer ist aber, dass sich diese Verhaltensweisen auch auf menschliche Beziehungen auswirken und es sogar Apps dazu gibt, die dem Vorschub leisten.
 
Vintage Sound erinnert mich an Schaltplatten, Kassettenrekordern, Lampen Verstärkern und an gute Zeiten.

Mich auch!
Vor Allem an grottig schlechten Störabstand, Gleichlaufschwankungen, fragwürdigen Frequenzgang, lächerliche Leistungsreservern und (meist deshalb) eigenartiges Übersteuerungsverhalten (trotz massiver Dynamik-Kompression).
Ich bin zwar damit aufgewachsen, habe das aber damals (genau wie heute) eher als das gesehen was es ist: Eine Notlösung, weil es besser häufig nicht mit vertretbarem Aufwand möglich war.
Ich habe miterlebt, wie die Schallplatten-Industrie durch digital Mastering einen gewaltigen Qualitätssprung nach vorn gemacht hat und wie durch Einführung der CD genau diese Qualität ohne all den mechanischen Zwischen-Krampf direkt hinten raus kam.
Dem entsprechend lächerlich wirkt auf mich dieser ganze Vintage-Hype.

Aber - trotzdem klingt´s anders !
Es ist schlicht und einfach der Grundsound. Die OSC´s, die VCA´s, der ganze Signalpfad.

Das ist nichts als romatische Verklärung durch Ahnungslose!
Es gibt keinen analogen Grundsound, der über das hinaus geht, was sich ich einer sauberen digitalen Signalkette nicht mit spielerischer Leichtigkeit nachahmen liese.

Das einzige Problem bei diesem Spiel ist: Es gibt kaum Künstler, die sich mit dem Nachbauen von analogen Grundsounds begnügen, wenn sie einmal die volle Palette der digitalen Möglichkeiten in der Hand haben.
Das Problem liegt nicht hinter der Frontplatte der Synthesizer, sondern zwischen den Ohren der Künstler, die damit spielen.

Alles was "typisch digitalen Klang" ausmacht sind Relikte längst vergangener Zeiten, als man in digitalen Signalzweigen noch am falschen Ende sparen musste, damit's in Echtzeit für Musik reicht.
Witzig ist allerdings, dass auch das inzwischen zur etablierten Kunstform erklärt wurde und in modernen Synths mit "LoFi-Filtern" oder rückwärtskompatiblem "Digital-Vintage-Modi" wieder zum Leben erweckt wird.
 
Ich denke nicht, dass es ein individuelles Problem ist und wir dem mit freier Entscheidung gegenüber stehen,
sondern ein gesamtgesellschaftliches mit sehr hoher Tragweite, wie Verzweigungen in andere Bereiche.

Du schiebst dich sozial in´s Abseits, selbst wenn du nur leicht abweichst. Die Erwartungshaltung von allem
wird vom Materiellen auf das Individuum übertragen mit dem Internet als zentralen Bestandteil.

Eigtl wäre das weltweite Abschalten die einzige logische Konsequenz, die es einem Menschen wieder ermöglicht,
auch Mensch zu sein.
 
Ich denke nicht, dass es ein individuelles Problem ist und wir dem mit freier Entscheidung gegenüber stehen,
sondern ein gesamtgesellschaftliches mit sehr hoher Tragweite, wie Verzweigungen in andere Bereiche.

Du schiebst dich sozial in´s Abseits, selbst wenn du nur leicht abweichst. Die Erwartungshaltung von allem
wird vom Materiellen auf das Individuum übertragen mit dem Internet als zentralem Bestandteil.

Eigtl wäre das weltweite Abschalten die einzige logische Konsequenz, die es einem Menschen wieder ermöglicht,
auch Mensch zu sein.
Es ist schwierig, sich dem zu entziehen und auch ich bin Marketingopfer dieses Hypes geworden, sonst hätte ich keinen Juno Boutique hier stehen. Im Großen und Ganzen kann ich dem aber schon widerstehen. Wenn man mal verinnerlicht hat (ich meine wirklich verinnerlicht, nicht nur kognitiv begreifen), das Besitz nicht zufrieden macht, kann man "leicht" die Oberhand bei dem Spiel gewinnen.
 
Das Problem ist nicht die individuelle Umsetzung, sondern dass die Allgemeinheit da nicht mitzieht.

Klar, auch mit den Nachteilen, die dadurch entstehen können, kann man mit zunehmenden Alter gut leben,
aber die Welt dadraussen hat die Kontrolle über sich selbst völlig verloren und die steht ob man will oder nicht
in ständiger Wechselwirkung zu einem selbst, selbst wenn man unbemerkt im Wald leben würde.
 
Das Problem ist nicht die individuelle Umsetzung, sondern dass die Allgemeinheit da nicht mitzieht.

Klar, auch mit den Nachteilen, die dadurch entstehen können, kann man mit zunehmenden Alter gut leben,
aber die Welt dadraussen hat die Kontrolle über sich selbst völlig verloren und die steht ob man will oder nicht
in ständiger Wechselwirkung zu einem selbst, selbst wenn man unbemerkt im Wald leben würde.
Das ist jetzt wirklich OT: Das Gespenst, dass "den Westen" heimgesucht hat, hieß halt nicht Kommunismus, sondern Neoliberalismus. Was mit Thatcher, Kohl, Reagan anfing und von Bush, Schröder Blair formvollendet und bis heute nicht abgeschafft wurde, zeigt nun seine allerhässlichste Fratze. Die "Wirtschaft/Politik" wollte flexible Arbeitskräfte/Konsumenten, eine Umverteilung von unten nach oben und haben oder wollten dabei vergessen, dass das zu Unsicherheit, Entsoldiarisierung, Nationalismus führt. Ich hoffe die heutige Jugend nimmt sich ihre Rechte und macht es besser, wenn sie mehr Macht bekommen!

Wenn ich meine Generation und Jahrgangskollegen wie Spahn, Lindner etc. anschaue kann man nicht viel erwarten. Viele von "uns", mich mit eingeschlossen, haben den Klimawandel in ihrer Jugend nicht ernstgenommen.
 
Viel esoterik in den letzten Beiträgen.
Bei vielen neuen sind die Sound Unterschiede zu den alten in Wahrheit gar nicht so doll da.
Da reden wir höchstens von substanzielle Unterschiede und Nuancen die für das Musik machen völlig unerheblich sind.
Wichtig ist ne gute Tastatur mit guten key following und gute modulations und Filter.
Viele verbinden ja auch Vintage Sound mit ihrer Jugend Musik.
Pop Hits... Depeche Mode zb... und und und und.
Und dann sollen es ebend exakt die selben Sounds sein.
Waren halt auch gute keyboard Spieler und song schreiber damals.
Auch kann ich mir nicht vorstellen das die Behringer mono Synthesizer jetzt so anders klingen wie die alten Monos.
Das sind ja nun alles voll Analoge wie alle wollten.
Rest ist was man selbst drauß macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Wenn man mal verinnerlicht hat (ich meine wirklich verinnerlicht, nicht nur kognitiv begreifen), das Besitz nicht zufrieden macht, kann man "leicht" die Oberhand bei dem Spiel gewinnen.

Das mit dem zufrieden machen kann man durchaus gelten lassen -- es ist fein, irgendetwas zu besitzen, das das Herz erfreut und die Erfüllung eines Wunschtraumes darstellt.

Man sollte sich nur immer bewußt machen, daß Besitz nichts ist außer einer Illusion, denn was wir zu besitzen glauben, hat noch keiner mitgenommen (selbst die Pharaonengräber waren randvoll mit Gerümpel, das keiner abgeholt, geschweige denn: mitgenommen hat). Jeder Preis, den man bezahlt, ist nur eine Leihgebühr für einen gewissen Zeitraum, und da finde ich persönlich so manche Stundenrate als ein wenig überzogen.

[...] Ich hoffe die heutige Jugend nimmt sich ihre Rechte und macht es besser, wenn sie mehr Macht bekommen! [...]

Wie soll sie es besser machen, wenn sie keine guten Vorbilder hat oder nur Zerrbilder präsentiert bekommt, die vorgeben, es besser zu machen, aber bei näherem Hinsehen auch nur Unlauteres im Schilde führen?

Um das zu erkennen, braucht es Bildung -- und daran wird seit geraumer Zeit ausgiebig gespart.

Stephen
 
Viel esoterik in den letzten Beiträgen.
Bei vielen neuen sind die Sound Unterschiede zu den alten in Wahrheit gar nicht so doll da.
Da reden wir höchstens von substanzielle Unterschiede und Nuancen die für das Musik machen völlig unerheblich sind.
Wichtig ist ne gute Tastatur mit guten key following und gute modulations und Filter.
Damit hast Du recht.
Nur leider ist das gar nicht das Thema des Threads.
Wenn man die Eingangsfrage liest, geht´s nicht um "genauso gut", "für Musik unerheblich".

Es geht in der Eingangsfrage eigentlich genau um die subtilen Dinge, die diese Synths ausmachen.
Genau um die Nuancen, die eben die Besonderheiten waren, unabhängig davon, wie wichtig das
nun für Einbindung in modernen Kontext ist, unabhängig davon, wo man ein Original noch vom Clone, VA oder VST unterscheiden kann.

" Da reden wir höchstens von substanzielle Unterschiede "
Und genau um die geht´s in der Eingangsfrage zu diesem Thread.

Schade, dass das schon wieder zerredet wird und ich verstehe einfach nicht, warum man sich aus so´nem Thread nicht einfach
raushält, wenn man das Thema an sich schon obsolet findet !
 
Youtube ist voll davon.
Da hätte ich ehrlich gesagt gar keinen Thread zu erstellt.
In der Frage ist auch neu oder Alt?
Also geht's auch um neue Synthesizer.
 
mir persönlich ist alles recht, ich mag diese Diskussionen

und ich finde es auch in Ordnung wenn jemand wie Moogelpackung hier seine Meinung kund tut
 
Er wollte ebend beides in einem Thread beantwortet haben.
Neu oder alt und was wir an den alten Sound toll finden.
:)
So muss noch Wählen gehen.
 
Es ist nicht so, dass man immer einen OB-X (nur als ein Beispiel) Sound toll findet nur weil es eben ein rarer und teurer OB-X ist. Man kann auch von den tollsten Synthesizern klangmüde werden.

Und man hat auf einmal Lust auf einen billigen Casio CZ Sound. Findet tage- oder wochenlang Inspiration darin.
Mir geht das oft so. Jeder Synthesizer langweilt nach einer gewissen Zeit. Das ist völlig normal. Aber die Faszination kommt wieder zurück. Irgendwann...
Wenn nicht, dann muss er gehen.
Und Gehen mussten schon viele.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich auch!
Vor Allem an grottig schlechten Störabstand, Gleichlaufschwankungen, fragwürdigen Frequenzgang, lächerliche Leistungsreservern und (meist deshalb) eigenartiges Übersteuerungsverhalten (trotz massiver Dynamik-Kompression).
Ich bin zwar damit aufgewachsen, habe das aber damals (genau wie heute) eher als das gesehen was es ist: Eine Notlösung, weil es besser häufig nicht mit vertretbarem Aufwand möglich war.
Ich habe miterlebt, wie die Schallplatten-Industrie durch digital Mastering einen gewaltigen Qualitätssprung nach vorn gemacht hat und wie durch Einführung der CD genau diese Qualität ohne all den mechanischen Zwischen-Krampf direkt hinten raus kam.
Dem entsprechend lächerlich wirkt auf mich dieser ganze Vintage-Hype.



Das ist nichts als romatische Verklärung durch Ahnungslose!
Es gibt keinen analogen Grundsound, der über das hinaus geht, was sich ich einer sauberen digitalen Signalkette nicht mit spielerischer Leichtigkeit nachahmen liese.

Das einzige Problem bei diesem Spiel ist: Es gibt kaum Künstler, die sich mit dem Nachbauen von analogen Grundsounds begnügen, wenn sie einmal die volle Palette der digitalen Möglichkeiten in der Hand haben.
Das Problem liegt nicht hinter der Frontplatte der Synthesizer, sondern zwischen den Ohren der Künstler, die damit spielen.

Alles was "typisch digitalen Klang" ausmacht sind Relikte längst vergangener Zeiten, als man in digitalen Signalzweigen noch am falschen Ende sparen musste, damit's in Echtzeit für Musik reicht.
Witzig ist allerdings, dass auch das inzwischen zur etablierten Kunstform erklärt wurde und in modernen Synths mit "LoFi-Filtern" oder rückwärtskompatiblem "Digital-Vintage-Modi" wieder zum Leben erweckt wird.

Das ist eine ziemlich einseitige Sichtweise.
Youtube ist voll davon.
Da hätte ich ehrlich gesagt gar keinen Thread zu erstellt.
In der Frage ist auch neu oder Alt?
Also geht's auch um neue Synthesizer.
Es geht doch darum, was daran anders ist, als an einem prologue oder ob6. Sicher ob da überhaupt etwas ist. Am besten noch mit Zeitangabe.
 
Jede Wahrnehmung, Art und Bedürfnis zu produzieren oder musizieren, Erfahrung und Geschmack in Sache Synth Sound ist bei manchen anders. Und genau darum hat jeder sein eigenes Synth Universum im Kopf, das für die Umwelt schwer zu erklären ist. Und genau das macht eigentlich einen Künstler mit seinem Signature Sound aus.

Da schließ ich mich dem RetroSound an.

Für mich zählt, dass manche ältere, aber auch neuere Analog Synths viel musikalischer und lebendiger klingen als andere. Und das sind immer die, die in der Bauweise an das 70er Konzept angelehnt sind.
 
Für mich zählt, dass manche ältere, aber auch neuere Analog Synths viel musikalischer und lebendiger klingen als andere. Und das sind immer die, die in der Bauweise an das 70er Konzept angelehnt sind.
Musikalischer wird ein Synth der 70er wohl nicht sein. Ein Mensch kann musikalisch sein, oder auch nicht.
Er rauscht halt mehr, das Netzteil brummt und man muss nach dem einschalten erstmal warten bis er stabil läuft. Ne Individuelle Konsole kann natürlich inspirieren,
aber die Vst Plug in Layouts sind ja oft auch sehr nett gestaltet.
Was die Lebendigkeit betrifft, die entsteht meisstens erst so richtig wenn man seine eigene Musik, sprich seine eigenen Audiospuren aufnimmt. Durch Eq'ing, Effekte und
Überlagerung verschiedener Sounds mit ihren jeweiligen Frequenzspektren ensteht etwas besonderen, einzigartiges auch unter der Verwendung von Vst's.
 
Und das sind immer die, die in der Bauweise an das 70er Konzept angelehnt sind.
Ich hab da vor gar nicht langer Zeit auch so gedacht bis mir klar wurde wie gut die Plug ins schon an diese Kisten rankommen. Die mögen nicht 100% in allen Belangen
gleich klingen ,aber wie ich jetzt zwischen JP4 Original und Cherry Audio "Mercury" Plug in gemerkt habe hat im gesamten Klangspektrum jeder hier und da mal die Nase vorn oder eben auch nicht.
Geile Musik kann man mit beidem gut machen. Ist nur meine Meinung ,mitlerweile.
 
... wenn ich bestimmte Nuancen an P6 und P10 vergleiche ...

...dann vergleichst du zwei verschiedene Geräte, deren unterschiedlicher Klang eben nicht nur daher rührt ob sie alt oder neu bzw. analog oder digital sind, sondern einfach aus der Auslegung der Schaltung bzw. der digitalen Signalverarbeitung.
Alte analoge Schaltungen klingen oftmals nur eben deshalb "wärmer", weil man da häufig zur Unterdrückung von ungewollten Eigenschwingungen und Störungen die Bandbreite vorsorglich begrenzt hat.
Noch "wärmer" klingen die alten Schaltungen mit Übertragern im Signalpfad ... gleiches Problem: Bandbreitenbegrenzung durch den Übertrager.
Wenn du das für deine Hörgewohnheiten brauchst, dann kannst du das mit jedem zeigemäßen Syth haben. Einfach den Tiefpass nicht voll aufreißen.
 
Für mich zählt, dass manche ältere, aber auch neuere Analog Synths viel musikalischer und lebendiger klingen als andere.

Das wiederum ist meines Erachtens ein valides Argument.

Die Tatsache, dass bei modernen (insbesondere digitalen) Instrumenten alle Töne mathematisch korrekt aus dem gleichen Quartztakt abgeleitet werden und dadurch im schlimmsten Fall auch noch über Oktaven hinweg in konstanten Phasenkorrelationen laufen, die ist nicht weg zu diskutieren... und in den meisten Fällen alles Andere als erwünscht.

Aber auch dagegen haben die meisten modernen Digitalen eine Lösung drin: "Vintage-Button" meist sogar so konfigurierbar, dass die Abweichungen eben nicht wie Verstimmung klingen, sondern nur die starre Synchronität aufgelöst wird.
 
...dann vergleichst du zwei verschiedene Geräte, deren unterschiedlicher Klang eben nicht nur daher rührt ob sie alt oder neu bzw. analog oder digital sind, sondern einfach aus der Auslegung der Schaltung bzw. der digitalen Signalverarbeitung.
Alte analoge Schaltungen klingen oftmals nur eben deshalb "wärmer", weil man da häufig zur Unterdrückung von ungewollten Eigenschwingungen und Störungen die Bandbreite vorsorglich begrenzt hat.
Noch "wärmer" klingen die alten Schaltungen mit Übertragern im Signalpfad ... gleiches Problem: Bandbreitenbegrenzung durch den Übertrager.
Wenn du das für deine Hörgewohnheiten brauchst, dann kannst du das mit jedem zeigemäßen Syth haben. Einfach den Tiefpass nicht voll aufreißen.
Also ist der Signalpfad des P6 digital und alte Synths hatten Übertrager im Signalweg..?

O.K., ich bilde mir alles, was ich höre, nur ein und bin dann da raus, Du wirst schon beurteilen, warum wem was aus Naivität nur so vorkommt, Du wüßtest es immer besser...
 
Also bei meinem SH-201 ist alles was ich aufnehme auch lebendig.
Sieht man an den Wellenformen indem sie halt überhaupt nicht statisch daher kommen und der ist ja Digital.
Hören tut man das natürlich auch.
Manchmal ist es sogar schon zu gut gemeint mit Lebendigkeit.
Also typisch alt Roland Verhalten ebend mit dem Sound.
Soweit ich mich erinnere empfanden das viele damals sogar als Macke oder Fehler andere wiederum so ich finden gerade das gut.
Die hatten sich immer gefragt warum spinnt dann der Sound so rum und läuft nicht so wie ich will. ;-)
Und durch gutes key following ist halt auch viel Leben drin.
Den boutique mit der ollen K25 Klapper Tastatur fehlt das leider muss ich sagen aber das daß nur die alten Synthesizer inne haben ist auch totaler quatsch.
Vielen neuen Synthesizer fehlt übrigens ne gute Ausdrucksstarke Tastatur mit allem drum und dran leider.
 
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