Morbiditäterä
mit 19: die Familie durch zwei Weltkriege gezerrt, im Auto nachts im Februar zu fünft zurück von Groningen, Spiegelglätte, die Grenze, und Orte wie Weener strahlten auch keine Freude aus,
Paris en Automne, werde ich immer als morbide empfinden
I'm just a tourist in this life
und heute: hat sich nichts geändert
Mit einer grünen Gräbergieskanne vom Friedhof schlurfe ich in Jamaika-Badelatschen mitten auf der Straße durch die Stadt, zwischen den auf den Bürgersteigen brennenden Feuern, hier ein Tröpfchen,
da ein Tröpfchen.
Die Sozialarbeiterin meinte, es sei ein Segen, dass der gelbe Wandmülleimer endlich abgefackelt sei,
der verkohlte Efeu würde farblich besser zum Rest der Wand passen. von oben rief jemand, dass die
Kinder doch bitte nicht die giftigen Dämpfe einatmen sollten.
Wenn Sie von hier aus zum Pförtner von Springer laufen und Bescheid sagen, kommen wir schneller.
Unter dem Durchgang sitzt eine mir schon von den nächtlichen Runden bekannte Gruppe von Jugendlichen, die sich bei -2 Grad mit mit nacktem Oberkörper die Haare rasieren, sie fragen nach Strom, und der Frühling kommt erst noch.
Zwei Electro-Kashoggies blinken kopfüber im Gebüsch.
Es geht das Gerücht, Bana Alabed gebe in der blauen Mütze in Ankara ein Mandolinenkonzert mit selbstgeschriebenen Texten.
Ein Freund, spaßeshalber: Du bist ein Apologet Jüngers…
Die Morbidität seiner Generation, die Männerfantasien des blutigen Breis. Das wirkte lange nach.
Noch heute kann ich die Strichmännchenschlachtengemälde meiner Kindheit nachzeichnen,
Epigenetik, Nationalzeitungsstammtisch. Auch für Frauen gibt es jetzt blutigen Brei und leere Plätze im Angebot, einige greifen dankbar zu.
Aufgrund der momentanen Situation dürfen nur unsere Gäste auf die Toilette, mit voller Blase, in der Hoffnung, die Situation möge sich verstetigen.
Ja, privat, privat wird auch viel gelitten und gestorben.
Also, Käthe, Prost.
Ich bin zwar nicht dabei gewesen, aber konnte es mir lebhaft vorstellen.
Ach Käthe / ich wünschte / Du kämest vorbei / auf einen Piccolo / oder zwei / wie gerne / wie immer /
hinter der Gatzweiler Brauerei.
https://taylorparkbeauties.bandcamp.com/track/luja
In der Nacht habe ich Musik gemacht, es gibt Schlimmeres. bittersweet morbid