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Anonymous
Guest
Ilanode schrieb:Die Debatte um den Anfällgikeit alter Synths geht in eine ganz andere Richtung als ich es meinte. Weder bin ich der Meinung mit neuen Geräten kann man keine Probleme haben, noch denke ich, es würde keine problemlos laufenden Vintagesynths geben oder dass sich Probleme mit alten Instrumenten nicht *noch* lösen ließen.
Mir ging es um folgendes: Tennessees erstes Posting machte deutlich, dass die ganze Geschichte auch eine Geldfrage ist. In diesem Zusammenhang wollte ich deutlich machen, dass rein statistisch so langsam die ersten Reparaturen für einen 25 Jahre alten Synth anstehen - oder schon erfolgt sind. Für mich heißt das, wer einen so alte Synth kauft, sollte auch Geld für *ggf.* fällige Reparaturen *übrig haben*. Wenn das letzte Hemd für einen Vintagesynth hergeben wurde, der sich dann verabschiedet, hat man eben nur noch was fürs Auge. Wie Fetz (siehe Link unten) es mal so schön ausdrückte: *technisch* gesehen reden wir hier von Elektroschrott.
Iinteressant in diesem Zusammenhang (besonders die Beiträge von Fetz):
viewtopic.php?t=18207&start=0
Völlig korrekt und sollte man als Dauerthema hier weiterverfolgen. Vor einer Weile kam ein Alarmartikel in einem bekannten Magazin, die Statements wurden diskutiert, was ein richtiger Ansatz ist. Ergänzt wurde das kürzlich bei Amazona:
"Grundsätzlich kosten Analoge Synthesizer zunächst einmal sehr viel Zeit. Man muss seriöse Verkäufer ausfindig machen, im Auto quer durch Europa fahren und dafür über längere Zeit hinweg jedes freie Wochenende opfern. Der Erwerb von Instrumenten als solches ist natürlich ohnehin kostspielig, doch hatte ich aus heutiger Sicht auch meist großes Glück. Was vor vielen Jahren schon teuer erschien, ist im Moment teils überhaupt nicht mehr leistbar. Der wirkliche Haken – und nun zur eigentlichen Frage – sind die Reparaturen. Wenn einige Dutzend Synthesizer älteren Datums in horizontaler (oder auch vertikaler) Lage das Studio bevölkern, so wird Staub, mangelnde Inbetriebnahme oder einfach altersbedingter Verschleiß zwangsläufig zu Schadensfällen führen. Kurz: Man hat einige Problemfälle. Gehörte man zum erlauchten Kreis der (wenigen) guten Synthesizer-Techniker, wäre alles kein Dilemma. Da dem aber nicht so ist, entwickelt die Situation ab hier eine gewisse Eigendynamik: Einkaufsfahrten beginnen sich mit Reparaturfahrten zu überlagern, Tauschobjekte mutieren unerwartet zur Kategorie „Schadensfall“, und sogar eben aus der Werkstatt geholte Patienten bedingen nicht selten einer neuerlichen technischen Begutachtung, was zu noch mehr Reparaturfahrten, noch höheren Ausgaben und noch weniger freien Wochenenden führt..."
Theo Bloderer (http://www.amazona.de/index.php?page=26 ... le_id=1577)
Ich könnte mir vorstellen, hier mal einen Sticky Thread einzurichten, um das Thema sinnvoll einzukreisen. Da hier lauter Leute aus der Praxis unterwegs sind, lassen sich daraus praktische Schlüsse ziehen und vielleicht auch mal alle bewährten Vintage-Servicestationen listen.
Etwas abdriftend meine ich auch, dass man mit dem Erwerb bestimmter Vintageteile nicht nur ein recht spezielles Musikinstrument kauft, sondern auch ein langsam aber sicher historisches Teil. Wer alte Sachen vor dem Untergang bewahrt, übernimmt aber auch eine gewisse Extraaufgabe damit. Es ist in gewisser Weise schon eine Art Erbschaft, die man damit übernimmt und hat was mit Verantwortung zu tun. Und mit Geldausgaben für den Erhalt der Instrumente. Wir können heute noch nicht abschätzen, was mal in 50 Jahren ist, aber bereits jetzt heißt es, dass solche Dinger nicht mehr gebaut werden können.