Bernie
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Hab keine Ahnung von der Technik, Hautsache es funktioniert.Die stammen aber nicht direkt von den Kapazitätsänderungen der elektrischen Felder.
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Hab keine Ahnung von der Technik, Hautsache es funktioniert.Die stammen aber nicht direkt von den Kapazitätsänderungen der elektrischen Felder.
Wie macht man sowas denn?Oscar Sala hatte die Verbreitung des Trautoniums immer wieder mit viel Energie verhindert
Das wüßte ich auch gerne – ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Kapazitätsänderungen einfach nur verstärkt und linear in Steuerspannungen umgesetzt worden sind.@serge Jetzt wo du es sagst, wie wird’s denn eigentlich technisch gemacht beim Etherwave?
Wenn CV Out und Theremin-Audio gleichzeitig funktionieren (ist das so Bernie?) isses vielleicht ja wirklich die Frequenzmessung des variablen HF Oszillators.Das wüßte ich auch gerne – ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Kapazitätsänderungen einfach nur verstärkt und linear in Steuerspannungen umgesetzt worden sind.
Gute Frage. Ich hab damals (15 Jahre her???), als die CV/Gate-Erweiterung von Moog erschien, mein wunderbares altes Theremin von einem Fachmann umbauen lassen. Der hat das optisch dann total vermurkst.Wenn CV Out und Theremin-Audio gleichzeitig funktionieren (ist das so Bernie?) isses vielleicht ja wirklich die Frequenzmessung des variablen HF Oszillators.
@Bernie: Tracken die Oktaven des Theremin-Audios so ungefähr, wenn per CV ein externer Oszillator gesteuert wird?
Das Theremin war musikalisch einfach deutlich präsenter und dadurch letztlich erfolgreicher als das Trautonium. Seit dem Soundtrack zu Hitchcocks "Ich kämpfe um Dich" ("Spellbound", USA 1945) von Miklós Rózsa, der dafür auch noch einen Oscar bekam, war der Klang des Theremins in der Filmmusik faktisch ein Synonym für abseitige Gemütszustände, für das Unheimlich und Außerirdische – man denke z.B. an Hermanns Soundtrack zu "Der Tag an dem die Erde stillstand" ("The day the earth stood still", USA 1951), bei dem gleich zwei Theremine (Gutemiene?) zum Einsatz kamen.Das (Mixtur-)Trautonium basiert in der Klangerzeugung auf einem ähnlichen Verfahren, ist von den Klangfarben her aber wesentlich ergiebiger, da komplexer, flexibler und interessanter. Komisch also, daß dieses Instrument immer noch ein exotisches Nischendasein fristet, während das Theremin in aller Munde und selbst dem Mütterlein unter der Trockenhaube beim Friseur irgendwie geläufig ist.
Hätte Bob Moog damals Trautonien gebaut statt Theremins, und wäre Lev Termen nicht vom KGB in einen Gulag verschleppt worden -- die Geschichte wäre anders verlaufen. Ich glaube also eher, daß die Rahmenhandlung interessanter ist als das, was musikalisch und klanglich am Ende steht.
Das Theremin war musikalisch einfach deutlich präsenter und dadurch letztlich erfolgreicher als das Trautonium. Seit dem Soundtrack zu Hitchcocks "Ich kämpfe um Dich" ("Spellbound", USA 1945) von Miklós Rózsa, der dafür auch noch einen Oscar bekam, war der Klang des Theremins in der Filmmusik faktisch ein Synonym für abseitige Gemütszustände, für das Unheimlich und Außerirdische – man denke z.B. an Hermanns Soundtrack zu "Der Tag an dem die Erde stillstand" ("The day the earth stood still", USA 1951), bei dem gleich zwei Theremine (Gutemiene?) zum Einsatz kamen.
Das Trautonium versuchte sich dagegen, in der Neuen Musik zu etablieren, und die hatte es nicht gerade leicht. Hindemith komponierte dafür, aber den Älteren sind die Vorbehalte dieser Musik im Allgemeinen und ihrer Komponisten im Speziellen gegenüber wohl noch aufgrund dieses Schmähspruchs geläufig: "Hindemith, her damit, weg damit!"
Der Klang des Theremin konnte hingegen selbst in der Popmusik Fuß fassen, wiederum mit einem Hit: "Good Vibrations" von den Beach Boys. Auch wenn dabei ein Tannerin zum Einsatz kam, das über ein Bandmanual statt über Antennen gespielt wurde, so nahm das Publikum den aus Filmen bekannten Theremin-Klang wahr.
Neben dieser deutlich größeren Medienpräsenz hat zum Erfolg des Theremins sicher auch beigetragen, dass das Theremin um Größenordnungen einfacher zu bauen war als ein Trautonium, schlichtweg deshalb, weil die vergleichsweise aufwändige Mechanik für das druckempfindliche Saitenmanual wegfiel, von der nachgeschalteten Klangformung und der Pedalerie des Mixturtrautoniums einmal ganz abgesehen.
Diese konstruktive Einfachheit erlaubte ja erst, dass der Schüler Robert Moog aus dem Hobbykeller seines Vater heraus so erfolgreich Theremin-Bausätze verkaufen konnte: Die Leute kannten den Klang des Dingens, es war einfach zu bauen, es war vergleichsweise günstig – und schwupps, stieg seine Verbreitung und Bekanntheit noch weiter an.
Das Trautonium gab es dagegen erstens nur in den 1930er Jahren in einer verhältnismäßig geringen Auflage von 200 Stück, die zweitens auch noch vergleichsweise teuer war, und drittens in ihren klanglichen Möglichkeiten ähnlich schlicht wie das Theremin war. Das Mixturtrautonium war ja Oskar Salas Idee & Umsetzung, der damit hauptsächlich Industriefilme vertonte (der elektronische Klang als Sinnbild der Modernität), mit den Geräuschen zu Hitchcocks "Die Vögel" ("The Birds", USA 1963) zwar eine Hollywood-Produktion vertonte, die aber nicht als Musik wahrgenommen wurde, ja die meisten Zuschauer erkannten noch nicht einmal, dass es sich nicht um "echte" Vogelgeräusche handelte. Der Rest waren Eigenkompositionen und ein paar Filmmusiken, unter anderem für Edgar-Wallace-Filme.
Sala beklagte sich in späteren Jahren, dass es keinen Nachfolger für ihn gäbe, es ist aber für mich auch nicht erkennbar, dass er sich darum sonderlich bemüht hätte, einen Nachfolger heranzuziehen. Andererseits musste er ja auch für seinen Lebensunterhalt spielen, komponieren und produzieren, da wäre wohl auch kaum Zeit für Unterricht geblieben, zudem ein potentieller Schüler sich erstmal selbst ein Instrument hätte bauen müssen. Und an dem Nachbau des Mixturtrautoniums durfte ja auch nur er selbst spielen, das soll wohl so mit der Fachhochschule der Deutschen Bundespost, die damals den Nachbau erstellte, vereinbart gewesen sein (eine Quelle dafür kann ich auf die Schnelle aber nicht liefern).
Da hatte es das Theremin mit Clara Rockmore und ihren Interpretationen von "Evergreens" der klassischen Literatur auf mehreren Ebenen deutlich leichter.
Rückblickend erinnert mich das etwas an die Gründe für die unterschiedliche Popularität der Instrumente von Moog und Buchla.
EDIT: Links nachgereicht
Das stimmt so nicht. Ondes Martenot und Theremin basierten auf dem Prinzip des Schwebungssummers, beim Trautonium schwingt der Oszillator hingegen im Audiobereich und es ist sein Signal, das hörbar ist, nicht die Schwebungsfrequenz zwischen den beiden Hochfrequenzoszillatoren wie bei Theremin oder Ondes.Das (Mixtur-)Trautonium basiert in der Klangerzeugung auf einem ähnlichen Verfahren, …"
OT, aber will hier - Empfehlung - nur kurz noch Messiaens Turangalila einwerfen. (vgl Futurama ?)
EDIT: War ein Ondes Martenot, kein Trautonium. Hatte ich falsch erinnert.
Wenn CV Out und Theremin-Audio gleichzeitig funktionieren (ist das so Bernie?) isses vielleicht ja wirklich die Frequenzmessung des variablen HF Oszillators.
@Bernie: Tracken die Oktaven des Theremin-Audios so ungefähr, wenn per CV ein externer Oszillator gesteuert wird?
Möchte mal wissen, wieviel Leute von denen, die einen Synthesizer besitzen, diesen auch einigermaßen spielen können.Möchte mal wissen, wieviel Leute von denen, die ein Theremin besitzen, es auch einigermaßen spielen können.
Schätze unter 1%.
tr
Ersetze Synthesizer durch Klavier, Saxofon, Geige ...Synthesizer muss man nicht spielen können.
Dafür gibt's Sequenzer.
tr
Cool, wirklich! Bedeutet, dass man das hier technisch das Maximum rausgeholt hat, obwohl das 90% der Kundschaft gleichgültig sein dürfte. Das spricht dafür, dass da eindeutig was richtig läuft bei denen. (OT, aber genau den Eindruck hatte ich auch bei meiner Grandmother)Habe auch ein Etherwave Plus mit der CV-Erweiterung. CV Out und Theremin-Audio funktionieren gleichzeitig und tracken auch exakt gleich
„Honi soit, qui mal y pense“, wie der Franzose sagt ?Möchte mal wissen, wieviel Leute von denen, die ein Theremin besitzen, es auch einigermaßen spielen können.
Oh, das sind doch schon viel mehr, wenns nicht nur um die Klassik geht.Aber im Ernst: Ich finde Theremin klingt wunderschön, wenn es einer spielen kann, aber ich schätze (wirklich ganz realistisch) in Deutschland können das maximal 10 Leute.
Ich wage mal zu behaupten, dass das große Problem beim Theremin ist, wirklich korrekte Intonation überhaupt erstmal wahrzunehmen. Meine Vermutung ist, dass diesbezüglich (natürlich auch abhängig von der pers. Veranlagung) irgendwann im Lebensalter der Ofen einfach aus ist. Sprich, entweder man kommt vom Streichinstrument, oder man startet mit dem Theremin jung, oder eben Pech gehabt ? (Überspitzt formuliert.)Man muss sehr genau hinhören
ich empfinde das nicht so. Klar es ist Übung, aber was hilft ist, das man die Augen schließt und sich ganz konzentriert dem Klang hingibt.Ich wage mal zu behaupten, dass das große Problem beim Theremin ist, wirklich korrekte Intonation überhaupt erstmal wahrzunehmen. Meine Vermutung ist, dass diesbezüglich (natürlich auch abhängig von der pers. Veranlagung) irgendwann im Lebensalter der Ofen einfach aus ist. Sprich, entweder man kommt vom Streichinstrument, oder man startet mit dem Theremin jung, oder eben Pech gehabt ? (Überspitzt formuliert.)
Das wiederum kann man trotzdem mit der Hand machen, langsame Volumeveränderungen gehen jedoch besser mit dem Pedal und man kann es damit auch muten.Ich kann mir vorstellen, dass man, wenn man mit einem Volume-Pedal Spaccato spielen will, auch mit der Pitch-Hand wackelt.
Ja, das hilft ungemein. Als ich mein erstes Theremin hatte, war Carolin noch nicht geboren.Es hilft auf jeden Fall, sich Carolina Eycks Buch über die von ihr entwickelte Fingertechnik zu besorgen oder mal Unterricht zu nehmen (geht bei Carolina auch online). Als ich nach Jahren des, beschönigt ausgedrückt, "experimentellen Spielens" die erste Thereminstunde hatte und da erstmal die absoluten Basics gelernt habe, z.B. dass man das Instrument stimmen muss, so dass man "aus der Hand" eine Oktave greifen kann, war das wie ein Erweckungserlebnis.
Danke für den Tipp, die Seite kannte ich nicht.Das Etherwave gewinnt übrigens übrigens sehr durch den Einbau der ESPE01-Erweiterung von Thierry Frenkel und Wilco Botermans (und zwar 2 Oktaven mehr im Bassbereich und bessere Linearität über den gesamten Bereich):
https://www.ethermagic.eu/theremin_modules
"Bekiffte Harmoniewechsel" ist so schön. Aber das Claravox ist noch schöner, ich glaube das wird das nächste nicht Synth-Instrument. Da habe ich bis zur Rente etwas zu tun.Debussy lasse ich mir gefallen, weil er so schöne bekiffte Harmoniewechsel hat, achtzig Jahre vor Pink Floyd.
Das Theremin war musikalisch einfach deutlich präsenter und dadurch letztlich erfolgreicher als das Trautonium. Seit dem Soundtrack zu Hitchcocks "Ich kämpfe um Dich" ("Spellbound", USA 1945) von Miklós Rózsa, der dafür auch noch einen Oscar bekam, war der Klang des Theremins in der Filmmusik faktisch ein Synonym für abseitige Gemütszustände, für das Unheimlich und Außerirdische – man denke z.B. an Hermanns Soundtrack zu "Der Tag an dem die Erde stillstand" ("The day the earth stood still", USA 1951), bei dem gleich zwei Theremine (Gutemiene?) zum Einsatz kamen.
Das Trautonium versuchte sich dagegen, in der Neuen Musik zu etablieren, und die hatte es nicht gerade leicht. Hindemith komponierte dafür, aber den Älteren sind die Vorbehalte dieser Musik im Allgemeinen und ihrer Komponisten im Speziellen gegenüber wohl noch aufgrund dieses Schmähspruchs geläufig: "Hindemith, her damit, weg damit!"
Der Klang des Theremin konnte hingegen selbst in der Popmusik Fuß fassen, wiederum mit einem Hit: "Good Vibrations" von den Beach Boys. Auch wenn dabei ein Tannerin zum Einsatz kam, das über ein Bandmanual statt über Antennen gespielt wurde, so nahm das Publikum den aus Filmen bekannten Theremin-Klang wahr.
Neben dieser deutlich größeren Medienpräsenz hat zum Erfolg des Theremins sicher auch beigetragen, dass das Theremin um Größenordnungen einfacher zu bauen war als ein Trautonium, schlichtweg deshalb, weil die vergleichsweise aufwändige Mechanik für das druckempfindliche Saitenmanual wegfiel, von der nachgeschalteten Klangformung und der Pedalerie des Mixturtrautoniums einmal ganz abgesehen.
Diese konstruktive Einfachheit erlaubte ja erst, dass der Schüler Robert Moog aus dem Hobbykeller seines Vater heraus so erfolgreich Theremin-Bausätze verkaufen konnte: Die Leute kannten den Klang des Dingens, es war einfach zu bauen, es war vergleichsweise günstig – und schwupps, stieg seine Verbreitung und Bekanntheit noch weiter an.
Das Trautonium gab es dagegen erstens nur in den 1930er Jahren in einer verhältnismäßig geringen Auflage von 200 Stück, die zweitens auch noch vergleichsweise teuer war, und drittens in ihren klanglichen Möglichkeiten ähnlich schlicht wie das Theremin war. Das Mixturtrautonium war ja Oskar Salas Idee & Umsetzung, der damit hauptsächlich Industriefilme vertonte (der elektronische Klang als Sinnbild der Modernität), mit den Geräuschen zu Hitchcocks "Die Vögel" ("The Birds", USA 1963) zwar eine Hollywood-Produktion vertonte, die aber nicht als Musik wahrgenommen wurde, ja die meisten Zuschauer erkannten noch nicht einmal, dass es sich nicht um "echte" Vogelgeräusche handelte. Der Rest waren Eigenkompositionen und ein paar Filmmusiken, unter anderem für Edgar-Wallace-Filme.
Sala beklagte sich in späteren Jahren, dass es keinen Nachfolger für ihn gäbe, es ist aber für mich auch nicht erkennbar, dass er sich darum sonderlich bemüht hätte, einen Nachfolger heranzuziehen. Andererseits musste er ja auch für seinen Lebensunterhalt spielen, komponieren und produzieren, da wäre wohl auch kaum Zeit für Unterricht geblieben, zudem ein potentieller Schüler sich erstmal selbst ein Instrument hätte bauen müssen. Und an dem Nachbau des Mixturtrautoniums durfte ja auch nur er selbst spielen, das soll wohl so mit der Fachhochschule der Deutschen Bundespost, die damals den Nachbau erstellte, vereinbart gewesen sein (eine Quelle dafür kann ich auf die Schnelle aber nicht liefern).
Da hatte es das Theremin mit Clara Rockmore und ihren Interpretationen von "Evergreens" der klassischen Literatur auf mehreren Ebenen deutlich leichter.
Rückblickend erinnert mich das etwas an die Gründe für die unterschiedliche Popularität der Instrumente von Moog und Buchla.
EDIT: Links nachgereicht