Ist das Instrument nicht das Werkzeug das du benötigst um deine Kreativität umzusetzen? Oder kann es nicht sein, dass die Verwendung des falschen Werkzeug dazu führen wird dich bei Umsetzung des kreativen Handelns zu behindern?
Mach dich doch einfach mal von dem Gedanken frei, das du unbedingt ein bestimmtes Werkzeug benötigst, um kreativ zu sein.
In den Anfängen der Elektronischen Musik (Pierre Schaeffer, Karlheinz Stockhausen, Werner Eppler, usw ...) hatte man diese ganzen Werkzeuge auch nicht und konnte dennoch einzigartige Werke erschaffen.
Kreativität entsteht doch zuerst in deinem Kopf.
Hätte ich überhaupt keine Instrumente, sondern nur einen Bierdeckel und einen Kugelschreiber, würde ich vielleicht zeichnen, oder etwas völlig Anderes machen.
Deswegen verstehe ich es auch nicht warum es Menschen gibt die Synthesizer sammeln. Denn je mehr Geräte man hat um so unproduktiver wird man im Versuch seine Kreativität umzusetzen.
Da gibt es viele unterschiedliche Gründe dafür. Manche Leute sammeln Synthesizer, weil sie sich an der alten Technik erfreuen.
Darunter sind wiederum einige Sammler die überhaupt keine Musik damit machen, sondern sich das Zeugs nur in die Vitrine stellen, als Geldanlage, zum anschauen oder sonstwas.
Andere erfüllen sich heute ihre Jugendträume, die sie sich früher nicht leisten konnten.
Na und? Was geht mich das an?
Das viele Geräte die Kreativität mindern, kann ich aus eigener Erfahrung verneinen.
Entweder hast du immer gute Ideen und machst einfach Musik oder dir fällt einfach nichts ein -beides hat doch mit den Geräten nichts zu tun.
Ich sehe es sogar als großen Vorteil an, wenn für jeden einzelnen Bedarf das optimale Gerät angeschlossen und aufnahmebereit im Studio steht. Das macht die Musikproduktion kompromissloser und es geht auch schneller.
Ständig das System zu verändern und sein Setup auszubauen führt genau zu Gegenteil. Man muss sich jedesmal wieder neu einarbeiten und fängt wieder von vorne an. Je weniger Equipment man benutzt um so besser. Die Geräte sind viel zu kompliziert und jedes hat so seine Eigenheiten. Kein Mensch kann alle Geräte bedienen geschweige alle Geräte kennen.
So schlimm ist das nicht, denn die Technik ist doch bei vielen Synthesizern recht ähnlich.
Ich erkenne da nichts kompliziertes, das lässt sich alles in ein paar Tagen gut erlernen.
Ist doch wie Autofahren, kommst du mit einem VW Golf klar, kannst du auch Mercedes oder BMW fahren, oder einen Transporter, einen Porsche oder einen SUV. Und so kompliziert ist der Unterschied von Handschaltung und Automatic auch wieder nicht.
Ja, das ist ja das Problem. Deswegen geht mir das Analog Modular und Techno BummBumm so langsam auf die Nerven.
Du musst es dir ja nicht anhören, Niemand zwingt dich dazu.
Anderen Leuten gefällt es halt, die Geschmäcker sind eben unterschiedlich.
Das war doch schon immer so.
Wenn das deiner Meinung nach die richtige Antwort auf alle Probleme ist, dann frage ich mich für was du dann ein Modularsystem hast.
Ich nutze das Modularsystem hauptsächlich zum Erstellen von Sounds (für Werbung, Theater, Film, TV, usw.), das ist mein Job, ich lebe davon.
Ach komm, gibs doch zu... Du genießt es doch richtig im Rampenlicht zu stehen, wenn du dann hinter dem riesen Elektroschrank mit Kabelsalat stehst und die tollen Fotos gemacht werden. Da fühlt man sich doch auch so wie ein Star XY. Wenn dich jetzt um deinen Equipmentfuhrpark beneiden würde, würdest du dich innerlich bestätigt fühlen, es würde dir schmeicheln.
Das ist völliger Blödsinn und wer mich etwas näher kennt, der weiß das auch.
Den ganzen Kram brauche ich ganz sicher nicht für mein Ego und ob mich Jemand deswegen beneidet, ist mir sowas von egal.
Im Gegenteil, es ist mir sogar eher unangenehm, wenn ich immer nur auf das Equipment reduziert werde.
Ich habe auch absolut keine Ambitionen, mit über 70 Jahren noch reich und berühmt zu werden, wozu das denn?
Aber weißt du, die ganzen Geräte die du da hast, die hatte ich auch schon alle in den Händen. Und ich weiß aus Erfahrung, dass kein Mensch in der Lage sein wird die Geräte in und auswendig zu bedienen.
Warum schließt du immer von dir auf andere?
Ich kenne meine Synthesizer allesamt recht gut und kann die auch bedienen.
Das sind meine Werkzeuge, mit denen ich tagtäglich arbeite und die beherrsche ich auch.
Euch kann und will ich gar nicht überzeugen, weil das keinen Sinn hätte.
So sehe ich das auch. Jeder kann doch machen was er will.
Denn von euch habe ich es ja jahrelang falsch nachgemacht. Deswegen wird es auch Zeit dem Rest der Welt gegenüber Aufklärungsarbeit zu leisten. Das größte Problem ist nämlich das man sich auf Testberichte und Aussagen vom Internet verlassen muss und dann die Katze im Sack kauft.
Dein Problem ist doch nur, das du nicht wie ein Musiker denkst.
Würdest du halbwegs ernsthaft Musik machen, dann wüsstest du auch ziemlich genau, was du benötigst.
Dir fehlt da wahrscheinlich eher etwas Basiswissen aber vielleicht hast du deinen musikalischen Weg einfach noch nicht gefunden.
Das kannst du dir nur selber beantworten.
Aber du kannst deine Fehlkäufe aufgrund deiner Unkenntnis doch nicht auf andere Leute abwälzen.
Ein Handwerker, der ein Loch bohren möchte, erkundigt sich nicht im Internet nach dem passenden Werkzeug, denn er weiß was er benötigt.
Warum fühlt ihr euch eigentlich von mir persönlich angesprochen.
Naja, du hast den Thread ja schließlich gestartet.
Natürlich hat gerade die Wahl des richtigen Instrument den ausschlaggebenden Einfluss auf das Ergebnis. Weil du weißt ja was du machen willst, aber das Equipment steht dir im Weg.
Ich bin mir nicht so sicher, ob du wirklich weißt was du willst.
Schau mal, wenn man einen wirklich guten Track komponiert, der eine coole Melodie hat und fantastisch groovt, dann spielt das Instrument doch keine Rolle, der reißt die Leute doch auch von den Stühlen, wenn er auf einem ollen Klavier gespielt wird.
Das man nur mit diesem oder jenem Gerät gute Musik produzieren kann, das stimmt einfach nicht.
Totale Schrottmucke klingt auch auf einem 100.000 € Steinway noch kacke.
Tausend Wege führen nach Rom, alle schwärmen von Analog und behaupten das Modular das Beste wäre. Ständig heisst es überall Analog, Analog, Analog... Das eine Geräte kann dies, das andere Gerät kann das, die Geräte ergänzen sich untereinander. Dann geht's los mit GAS und der Kauferei. Und jedesmal ist es das selbe... Nach kurzer Zeit, ein paar Monate später... Dann guckst du weiter nach anderen Geräten und orientierst dich an den öffentlichen Aussagen anderer Menschen im Internet oder guckst auf youtube nur um wieder den nächsten analogen Fehlkauf zu machen.
Und dann ist nämlich ganz sicher die Auswahl des richtigen Instrument der entscheidende Faktor, weil was Nutzen die ganzen tollen analogen Schätze wenn immer so scheint es irgendwas fehlt, dass mich wieder dazu veranlässt mir etwas Neues und besseres kaufen wollen zu müssen.
Also was nutzt es mir ein analogen Synth für 3000 € zu kaufen der vielleicht 8 Fach Polyphon ist, keine Effekte hat und nur über einen Mono 16 Stepsequencer verfügt, ein 145 Watt Netzteil hat. So kann man doch keine Musik machen.
Die Musik selbst ist doch an sich schon so verschieden und was bei dem Einen der perfekte Synthie ist kann für einen Anderen völlig ungeeignet sein. Das ist doch normal.
Wenn du schon das passende Werkzeug für DEINE Musik finden möchtest, dann schaue doch besser was Leute benutzen, die musikalisch in deiner Richtung liegen, da kann man sich vielleicht ein bisschen dran orientieren.
Ich werde nun Schlussendlich aus tiefsten Gründen langjähriger Erfahrungen von über 25 Jahren, den ganzen analogen Schrott raus schmeißen und mir endlich ein für alle mal das Instrument holen von dem ich aus Erfahrung weiß das es den Anforderungen meines Workflow entspricht vollwertige Kompositionen zu vollenden ohne an einem Wirrwarr aus Kabelsalat gebunden zu sein.
Warum hast du für diese Erkenntnis denn 25 Jahre gebraucht?
Hier stimmt es nämlich, weniger ist mehr. Und dann hatte auch Terry Riley mit dem NordStage 4 recht, nur das ich eben noch die Möglichkeit benötige im Gerät mein Spiel im Multitrackverfahren aufzuzeichnen ohne wieder gezwungenermaßen einen PC oder Cubase benutzen zu müssen. Die FM Synthese ist für mich kein Problem.
Es gibt doch kleine Mixer mit eingebautem Digitalrecorder, da braucht man keine DAW.
Es wird nach all den ganzen Jahren dümmlichen geschwurbel an Analogen Synthesizer endlich Zeit sich musikalisch weiter zu entwickeln.
Techno, ist Ende. Schluß mit der analogen Abzocke.
Okay, ist eben deine Sichtweise.
Ich benötige ein Gerät das mich bei meiner Kreativen Tätigkeit unterstützt und nicht irgendwelches analoges Modulargedöns atonaler Kakophonie, dass es nur darauf abzielt mir jedes mal sinnlos die Kohle aus der Tasche zu ziehen.
Es macht immer Sinn, wenn man das Modularsystem vor dem Einsatz sauber in Tune bringt, dann klingt das auch nicht mehr schräg.
Das Modulargedöns trägt aber keine Schuld daran, das du es gekauft hast, wirklich nicht.
Nun denn, viel Erfolg mit dem Yamaha Mod X6 Polysynth.
Ich habe den Vorläufer als FM Brot- und Buttersynthie hier (Montage 61) und bin sehr zufrieden damit