Modular-Beginn: Allgemeine Verständnisfragen zu Doepfer A-100, MIDI, CV, Bus-System...

Sven Blau

Sven Blau

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Moin,

Mittelfristig möchte ich mir ein Modularsystem zulegen/aufbauen. Da ich schon mit mehreren Semi-Modularen Synths gearbeitet habe/arbeite, und auch schon mit Softube Modular und VCV gebastelt habe, würde ich mich daher nicht als krassen Neuling bezeichnen.

Ich möchte mit einem Doepfer Basissystem starten, bin aber noch unschlüssig, ob ich die Variante mit oder ohne MIDI-Interface nehmen soll. Auf der einen Seite brauche ich es eigentlich nicht, weil ich genug CV/Gate-Geräte zum ansteuern habe (Keystep, BSP, Grandmother..), und damit auch über Umwege MIDI (falls ich es mal brauchen sollte), andererseits wäre es vielleicht komfortabler.

Bei Doepfer gibt es ja den Systembus, mit dem bestimmte Module intern verbunden werden und damit z.B. CV/Gate-informationen bekommen, ohne das frontseitig Kabel gesteckt werden müssen (soweit richtig oder?). Auf den wird ja bei dem Basissystem 2 (mit MIDI-Interface) hingewiesen. Ich muss dort also nicht zwingend Kabel in die VCOs und ENVs stecken.

Wie verhält es sich jetzt bei dem Basissystem 1 (ohne MIDI)? Dann brauch ich ja immer ein Multiple, um z.B. vom Keystep das CV/Gate auf beide OSCs zu verteilen, oder? Reicht denn da überhaupt das eine, werksseitig verbaute Multiple aus? Nach meinem Verständnis wird ja das in eine Buchse eingeführte Signal an alle restlichen Buchsen weitergegeben.. oder irre ich mich da?

Wäre da nicht das Bus-Access-Modul A-185-1 sinnvoll, bei dem ich die VCOs mit dem Systembus und dem Bus-Access verbinden kann, und in das A-185 den Keystep einstöpsele?

Und letzte Frage (vorerst^^):

Können auch Module anderer Hersteller vom Systembus von Doepfer profitieren (wenn ich das System mal erweitere)?
 
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Es gibt nur ein Modul, das ich in den letzten 10 Jahren nicht ein einziges mal benutzt habe und das ist mein Midi/CV-Interface.
Innerhalb des Modularsystems steuere ich alles via CV/Gate, Midi hab ich da noch nie gebraucht.
 
Wäre da nicht das Bus-Access-Modul A-185-1 sinnvoll, bei dem ich die VCOs mit dem Systembus und dem Bus-Access verbinden kann, und in das A-185 den Keystep einstöpsele?
Ich benutze das. Alternativ kann man sich aber genügend Multiples besorgen (gibt ja jetzt die Schmalen) und die Signale entsprechend verteilen.

Es ist ja auch so, dass zumindest bei den älteren Modulen nicht immer die Trennklinken-Funktion für den Bus bei den CV und Gate-Eingängen genutzt wird.

Ich möchte mit einem Doepfer Basissystem starten
Ich würde nicht mehr das Basis-System nehmen. Das ist veraltet. Es darf ruhig Doepfer sein, aber dann würde ich mir ein System mit neueren Modulen zusammenstellen. Und es gibt einfach ein paar Sachen, die von anderen Herstellern interessanter sind.
 
Moin,

Mittelfristig möchte ich mir ein Modularsystem zulegen/aufbauen. Da ich schon mit mehreren Semi-Modularen Synths gearbeitet habe/arbeite, und auch schon mit Softube Modular und VCV gebastelt habe, würde ich mich daher nicht als krassen Neuling bezeichnen.

Ich möchte mit einem Doepfer Basissystem starten, bin aber noch unschlüssig, ob ich die Variante mit oder ohne MIDI-Interface nehmen soll. Auf der einen Seite brauche ich es eigentlich nicht, weil ich genug CV/Gate-Geräte zum ansteuern habe (Keystep, BSP, Grandmother..), und damit auch über Umwege MIDI (falls ich es mal brauchen sollte), andererseits wäre es vielleicht komfortabler.

Bei Doepfer gibt es ja den Systembus, mit dem bestimmte Module intern verbunden werden und damit z.B. CV/Gate-informationen bekommen, ohne das frontseitig Kabel gesteckt werden müssen (soweit richtig oder?). Auf den wird ja bei dem Basissystem 2 (mit MIDI-Interface) hingewiesen. Ich muss dort also nicht zwingend Kabel in die VCOs und ENVs stecken.
korrekt, die VCOs sind in der Regel buskompatibel und die 140ger Env. auch.

Wie verhält es sich jetzt bei dem Basissystem 1 (ohne MIDI)? Dann brauch ich ja immer ein Multiple, um z.B. vom Keystep das CV/Gate auf beide OSCs zu verteilen, oder? Reicht denn da überhaupt das eine, werksseitig verbaute Multiple aus? Nach meinem Verständnis wird ja das in eine Buchse eingeführte Signal an alle restlichen Buchsen weitergegeben.. oder irre ich mich da?
Eine andere Möglichkeit wäre z.B. noch ein Precision Adder (der 185-2 von Deopfer speist auch den Bus dann), oder ein VCO der mehrere normalisierte VCOs in sich hat.

Wäre da nicht das Bus-Access-Modul A-185-1 sinnvoll, bei dem ich die VCOs mit dem Systembus und dem Bus-Access verbinden kann, und in das A-185 den Keystep einstöpsele?
Viele Wege führen nach Rom, ich wage mal zu behaupten, so machen das die wenigsten, das 185-1 ist eher selten.

Können auch Module anderer Hersteller vom Systembus von Doepfer profitieren (wenn ich das System mal erweitere)?
ja

Ein abschließender Tip von mir, kein Basissystem kaufen, das halte ich für überteuert und auch nicht up2date. Gibt soo viel Auswahl, fang mit den Basics für dich an, Doepfer oder einer von den vielen guten anderen Anbietern, von mir aus VCO, Env., Filter, VCA und erweitere dich, hol dir Module die noch spannend sind, die du entdecken kannst, du wirst dann schnell sehen was dir fehlt und noch schneller merken was du willst.

Das Gehäuse des Basissystems ist für den Anfang (und auch für Fortgeschrittene, ich steh auf das Gehäuse mit seinen Metallkanten) aber sehr gut, nennt sich Doepfer G6, aktuell mit PSU3, habe ich auch 2x, eins davon will ich sogar grad abstoßen, falls Interesse, pn.
 
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Das Gehäuse des Basissystems ist für den Anfang (und auch für Fortgeschrittene, ich steh auf das Gehäuse mit seinen Metallkanten) aber sehr gut, nennt sich Doepfer G6, aktuell mit PSU3, habe ich auch 2x, eins davon will ich sogar grad abstoßen, falls Interesse, pn.
Die Doepfer Basissysteme gibt es jetzt auch mit anderen Gehäusevarianten.
 
Erstmal vielen Dank für alle Antworten.

Ich weiß, dass das Basissystem nicht up-to-date oder das maß der Dinge ist. Aber ich sehe das anders. Ich möchte nicht ewige Zeit damit verbringen, mir aus dem wirklich riesigen Wust an Herstellern und Angeboten was zusammenzusuchen.

Ich möchte damit starten und dann sukzessive dazukaufen oder austauschen. Und für das, was ich machen will, ist es denke ich auch ausreichend (vorerst). Ziel soll ein Sequencer-basiertes System sein, nicht unbedingt exzessive Klangforschung. Keine Ahnung wie ich es ausdrücken soll.

Es soll ja auch im Verbund mit anderen, semi-analogen Synthies agieren und diese ggf erweitern oder andersrum.

Das letzte Wort ist aber auch noch nicht gesprochen, wie gesagt eine Anschaffung ist angedacht - aber noch lange nicht durch (der Familienrat muss dazu ja auch noch gesprochen ehrm bestochen werden^^)
 
Ich weiß, dass das Basissystem nicht up-to-date oder das maß der Dinge ist. Aber ich sehe das anders. Ich möchte nicht ewige Zeit damit verbringen, mir aus dem wirklich riesigen Wust an Herstellern und Angeboten was zusammenzusuchen.

Auf der einen Seite ein sehr guter Plan, auf der anderen Seite aber wird dich das früher oder später einholen.

Eurorack ist der Beste Weg um sich vom Musizieren abzuhalten.
 
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Auf der einen Seite ein sehr guter Plan, auf der anderen Seite aber das wird dich das früher oder später einholen.

Eurorack ist der Beste Weg um sich vom Musizieren abzuhalten.

Ich weiß das :)

ich überlege jetzt schons eit bestimmt 5 Jahren, damit anzufangen. Und das war, als ich nen vorhandenen microBrute mit nem Kraftzwerg und nem MS20mini erweitert hab :)
 
Bei Doepfer gibt es ja den Systembus, mit dem bestimmte Module intern verbunden werden und damit z.B. CV/Gate-informationen bekommen, ohne das frontseitig Kabel gesteckt werden müssen (soweit richtig oder?). Auf den wird ja bei dem Basissystem 2 (mit MIDI-Interface) hingewiesen. Ich muss dort also nicht zwingend Kabel in die VCOs und ENVs stecken.

[...]

Wäre da nicht das Bus-Access-Modul A-185-1 sinnvoll, bei dem ich die VCOs mit dem Systembus und dem Bus-Access verbinden kann, und in das A-185 den Keystep einstöpsele?

Und letzte Frage (vorerst^^):

Können auch Module anderer Hersteller vom Systembus von Doepfer profitieren (wenn ich das System mal erweitere)?
Ich würde davon abraten, den Bus für CV/Gate* zu nutzen. Ohne den Bus gibt es zwar mehr Kabelsalat, aber das ist mir immer noch lieber als zwei getrennte Sequenzierungssysteme im Kopf zu jonglieren. Außerdem ist man mit dem Bus an "ein Sequencer, sie alle zu knechten" gebunden - zwei separate Module, die beide auf dem Bus senden, gibt nen Kurzen.

*) Das soll natürlich nicht heißen, dass der Doepfer-Bus per se Mist wäre - als Stromversorgung ist er eine vernünftige Wahl. Auch, wenn ich nicht verstehe, was sich Doepfer bei der PSU3 gedacht hat, kein Mensch braucht 4A auf der 5V-Leitung. Die Doepfer-Module haben Jumper auf der Rückseite, mit denen kann man sie dazu konfigurieren, den Bus nur für Saft zu nutzen und nicht für CV/Gate.

Wie verhält es sich jetzt bei dem Basissystem 1 (ohne MIDI)? Dann brauch ich ja immer ein Multiple, um z.B. vom Keystep das CV/Gate auf beide OSCs zu verteilen, oder? Reicht denn da überhaupt das eine, werksseitig verbaute Multiple aus? Nach meinem Verständnis wird ja das in eine Buchse eingeführte Signal an alle restlichen Buchsen weitergegeben.. oder irre ich mich da?
Jo, stimmt schon. Multiples sind nicht wirklich teuer, insofern vielleicht lieber ein, zwei dazuschrauben.

Das Wichtigste bei Multiples ist der Unterschied zwischen Buffered (aka Active) Multiples und Passive Multiples. Typischerweise wird man beides im Rack haben wollen. Passive Multiples sind billiger und stromlos, können aber Spannungswerte nicht halten - wenn du da 5V in den Eingang steckst, kriegst du am Ende 3 Volt oder so raus. Das ist in der Regel:
OK für Gates/Trigger/Clock - ob von 0V auf 3V oder von 0V auf 5V, Flanke ist Flanke
Vertretbar für Audiosignale - die kommen dann halt ein bisschen attenuiert raus
Nicht ok für CV - du willst nicht, dass dein VCO einfach mal ne halbe Oktave tiefer spielt, wenn du ein zweites Modul ans Multiple stöpselst
 
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wenn du da 5V in den Eingang steckst, kriegst du am Ende 3 Volt oder so raus.

Im Prinzip und im Fazit richtig, in der Praxis ergeben sich aber ziemlich andere Werte:
Der "übliche Ausgang" hat 1kOhm in Reihe, der übliche Eingang 100kOhm gegen Masse.
Das sind über den Daumen 1% Fehler pro parallel geschaltetem Eingang.
Habe ich z.B. eine Tonhöhespannung von 5V (=5 Oktaven über dem "Null-Volt"-Grundton), dann werden daraus 4.95V, also 50mV Fehler, das sind ca. 60Cent Fehler.

(Und der "erste" Eingang wird i.A. in die V/Oct.-Kalibrierung rein genommen. )
 
Wäre da nicht das Bus-Access-Modul A-185-1 sinnvoll, bei dem ich die VCOs mit dem Systembus und dem Bus-Access verbinden kann, und in das A-185 den Keystep einstöpsele?
Yo, genau so. Ich habe zusätzlich noch das A-190-1 MIDI Interface und das liegt z.B. nicht direkt auf dem Bus, sondern ich gehe bei Bedarf mit dessen CV/Gate Outs auf das A-185-1. Ein MIDI Modul könntest du dir also immer noch zulegen, falls du doch den Bedarf erkennst.
 
Die fertigen Basissysteme von Doepfer haben alle nur 2 VCOs ab Werk an Bord.

Drei Stück sollten es mindestens aber schon sein: Optimalerweise identisch, syncbar und bis runter in den LFO-Bereich gehend.
 
Ach, 2 OSCs reichen erstmal. Ich hab hier auch noch ne Grandmother und nen 3er Erebus zu stehen, da geht auch noch was abzuzapfen^^
 
Ich würde mir erst mal überlegen, was für einen Mehrwert ein Doepfer Basissystem bringt, wenn du schon andere semi modulare Synthies hast, die im Grunde aus nicht viel anderen a Baugruppen aufgebaut sind, wie das Basissystem. Soll heißen: Besteht nicht die Gefahr, dass du das Basissystem dann wie jeden anderen Synthie benutzt und im Grunde garkeine Mehrwert aus der Tatsache ziehst, dass das System modular ist? Vor allem, wenn du jetzt schon mit dem Gedanken spielst, das ganze über MIDI und den Systembus zu steuern.
Wenn ich schon einige Semimodulare Synthies hätte, würde ich mir überlegen, wie ich mit einem Modularsystem diese erweitern/ergänzen könnte. Ich denke da beispielsweise an folgendes:
Zeitbasierte Effekte/Sampling/Granularsynthese: Morphagene, Magneto, 4MS DLD
Filter/Resonatoren: Rings, 4MS SMR, Eowave Fluctuations Magnetiques, Makenoise Qpas oder irgend ein Filterclone, den du schon immer mal haben wolltest.
Nicht lineares Sequencing: Euclidean Circles, René, Logic Module
Chaos und Zufall: Wogglebug, etc.

Mir würde das mehr bringen, als noch eine subtraktive Synthiestimme auf dem Tisch stehen zu haben...
 


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