Modal 001

2) Waldorf MW1
Eigentlich mag ich die MW2XT inzwischen ja fast lieber, weil *noch flexibler und ungleich besser in der Bedienung, aber Soundmässig....
Ich fand das digitale Filter grausam.

Was genau findet ihr denn immer alle an alle digitalen Filtern grundsätzlich grausam. OK, ich übertreib jetzt ein bisschen. Aber solange du bei der MW2 nicht die Resonanz bis zum Kragen aufreisst macht das Ding so ziemlich ohne Fehlfärbung das was es soll: Obertöne wegfiltern. Was ist da jetzt schlimm dran?
 
Damit kastrierst du das Filter ja und du merkst es auch selbst: regelt man die Resonanz hinzu, wird es richtig schlecht.
Ist wohl Einstellungssache....also Deine nicht die vom Filter.

Wieso dreht man denn die Resonanz bis in die Selbstoszillation? Um deiner langweiligen, weil schon 1000mal gehörten analogen Wellenform von denen dein analoger VCO gleich 3 oder vier bietet eine paar Obertöne dazuzupacken, damits nicht mehr ganz so eintönig klingt. Richtig? Moduliert man noch die Resonanz kann man sogar den Klangverlauf steuern, weil die Wellenform vom Oszillator zu ändern geht ja allermeistens nicht, PWM für Rechteck ist da meistens schon das höchste der Gefühle.

Nun produziert aber die MW schon vom Oscillator aus viel viel mehr Wellenformen (und auch durch die komische Interpolations Gebritzel(tm) aka Obertöne), das war ja die eigentliche Idee von Herrn Palm. Wiso zum Teufel brauche ich dann noch einen Filter der selber schwingt und dadurch Obertöne dazupackt?

Der einzige Grund der mir einfällt ist, dass man das halt so aus Gewohnheit macht.

Ich persönlich greife dann gewohnheitsmässig zu irgendwas mit nem Analogen Filter. Der MW2 Filter macht perfekt das was er soll: Frequenzen wegnehmen. Der ist einfach nicht dazu gemacht und gedacht schön zu schwingen. Genauso wenig wie du mit einem SUV kurven räubern kannst oder mit dem Porsche 4 Säcke Zement (oder deinen ganzen Equipmenthaufen) transportierst. Nebenbei und Offtopic: auch ein Alfa Stelvio kann nicht beides. Leider.
 
Die Resonanz ist dazu da, um Fequenzen zu betonen. Gerade bei Sweeps lassen sich damit interessante Akzente setzen. Das hat nichts mit Selbstoszillation zu tun.
Weiß auch nicht warum du das unterstellst.
Es ist einfach so, dass das digitale Filter nicht gut klingt. Und das kannst du nun drehen und wenden bis zum umfallen.
Die Resonanz ist nun einmal festes Bestandteil des Filters und deren Nichtbeachtung macht es einfach nicht besser.
So einfach ist das und daran gibt es auch nichts schönzureden ;-)
 
Der MW2 Filter packt auch Obertöne dazu, abhängig vom Filterinput, da muss man vorsichtig sein dass nicht die Schwebung darunter leidet, selbst bei resonanzfreiem Filter. Resonanz ist in so fern wichtig, dass sie eine Spitze oder Beule (je nach Ausprägung) im Spektrum erzeugt für die das menschliche Gehör empfindlich ist und Resonanz ist zudem essentiell für gute FilterFM Sounds.
Es gibt ein paar "Vintage" VA/Digital Kisten bei denen mir der Klang der Filters besser gefällt als bei manchen analogen, z.B FS1R/AN1x.
 
Der Sunsyn zählt aber dazu, durch die RCOs?
Ich sehe den Sunyn als analogen Synth mit zusätzlichen digitalen Wellenformen, genau so, wie ich den Evolver als analogen Synth mit zusätzlichen digitalen Wellenformen sehe. Das ist ja schon ein Hybridsynth auf Meta-Ebene.
 
Es ist einfach so, dass das digitale Filter nicht gut klingt. Und das kannst du nun drehen und wenden bis zum umfallen.
Ohne weiter auf den hier anklingenden Absolutheitsanspruch einzugehen, sei gesagt, dass das Filter im MWII für die damalige Zeit seine Sache sehr gut macht, wenn man es auf die simple 24 dB Tiefpass Rolle beschränkt. So kann es ohne Tricks von selber schwingen und die Resonanzfrequenz hängt organisch vom Wert der Resonanz ab.

Weiter bietet es jede Menge, auch exotische Filtertypen (die besonderen fett markiert), die im Zusammenhang mit der Wavetablesynthese dem Microwave II/XT recht spezielle Klänge ermöglichen.
24dB LP (24dB-Tiefpass), 12dB LP (12dB-Tiefpass), 24dB BP (24dB-Bandpass), 12dB BP (12dB-Bandpass), 12dB HP (12dB-Hochpass), Sin(x)>LP (Sinus-Waveshaper mit nachfolgendem 12dB-Tiefpass), WaveShapr (12dB-Tiefpass mit Waveshaper), Dual L/BP (Paralleles 12dB-Tiefpass-/Bandpass-Filter), FM-Filter (12dB-Tiefpassfilter mit Frequenzmodulation), S&H>L12dB (Sample & Hold vor 12dB-Tiefpassfilter), 24dBNotch (24dB-Kerbfilter), 12dBNotch (12dB-Kerbfilter), Band Stop (Paralleler 12dB-Tief- und Hochpass).

Waldorf hat diese speziellen Typen später leider nie wieder verbaut, ebenso wie es einige spannende Modulationstricks gibt, die selbst Q oder Blofeld als Nachfolger nicht mehr bieten.

Damit zurück zum Thema:Top5 Hybridsynths (und warum)
 
1: Prophet VS - weil Smooth warm und digital kalt
2a: EMU EII / 2b: EMU EIII / 2c: Emax (1) - Druck im Quadrat
3a: Microwave Rev. A / 3b: Rev. B - Weil schön kantig und eigenständig im Sound
4: EX8000 - kann so schön klaren Matsch erzeugen
5: ESQ1 - 8bit Charme
 
Der Sunsyn zählt aber dazu, durch die RCOs?
Ich sehe den Sunyn als analogen Synth mit zusätzlichen digitalen Wellenformen, genau so, wie ich den Evolver als analogen Synth mit zusätzlichen digitalen Wellenformen sehe. Das ist ja schon ein Hybridsynth auf Meta-Ebene.

Ok, dann bin ich raus aus dem Thread - 2 Poly Racks und ein Sunsyn, Poly 800... scheinbar alles nicht Hybrid tauglich ;-)
 
scheinbar alles nicht Hybrid tauglich
Bei der Gelegenheit kommt mir der Q+ in den Sinn. Dort ist die Tonerzeugung nicht digital wie bei den klassischen Hybrid-Synths, sondern man hat DSP Virtuell-Analog (das mit den Wavetables ist ja wieder nur so eine Art Zusatz). Dazu kommt noch, dass es VA-Filter und analoge parallel gibt, wieder ein Hybridsynth auf Meta-Ebene.

Im Ernst, ich denke da fehlt noch ein Grundsatzurteil vom Bundesgerichtshof, ob man nun einen Sunsyn, Evolver oder Q+ ungestraft als Hybridsynth bezeichnen darf ;-)
Bei Poly 800 ist der Fall klar, das sind einfach spezielle DCO.
 
Beim Lesen des Threads ist mir aufgefallen, dass ich bisher nur einen hybriden Synthesizer benutzt habe: den Spectralis. Der klingt aber auch richtig fett, das liegt nicht nur an den Filtern.
 
1) Prophet VS
.... das Ergebnis einer ziemlich wilden Nacht eines ppg Wave mit einem Prophet 5 [...]

Ja, das ist nicht ganz abwegig.

War auch der Grund, warum ich mir 2004 einen VS gekauft habe -- ich wollte beides, analog *und* digital.

Stephen
 
War auch der Grund, warum ich mir 2004 einen VS gekauft habe -- ich wollte beides, analog *und* digital.
Und, hast Du das Erhoffte bekommen? Bringt der Prophet VS das besser/anders rüber als ein PPG Wave, ein DW8000 oder ein ESQ-1 nur um einige der alternativen (nicht unbedingt zu der Zeit aber heute schon) zu benennen.
 
bin zwar nicht der gefragte und kann bei PPG nicht mitreden, aber im (Direkt-)Vergleich zu ESQ und DW (in meinem Fall EX-8000) hat für meine Ohren der VS den "wertigeren" und "wärmeren" Sound. ESQ eher "dirty", EX/DW eher etwas mehr nasal im Sound.
 
War auch der Grund, warum ich mir 2004 einen VS gekauft habe -- ich wollte beides, analog *und* digital.
Und, hast Du das Erhoffte bekommen? [...]

Für meine Ansprüche schon -- glitzernde Digitalklänge, wie ich sie ähnlich vom PPG Wave 2.3 kenne, genauso wie mumpfig-warme Flächen à la Oberheim oder Prophet, das auch gerne mal in vierstimmiger Kombination. Genau das, wofür ich mir damals den VS gekauft habe -- ein solider, gut klingender Kompromiß aus beiden Welten.

ESQ-1 hatte ich nie und Korg DW-8000 hat mich nie interessiert, daher kann ich da nichts zu sagen.

Stephen
 
Es ist einfach so, dass das digitale Filter nicht gut klingt. Und das kannst du nun drehen und wenden bis zum umfallen.

OK, dann hast Du recht (was ja wichtig ist) und ich einen Synth mit schlecht klingendem Filter. Alternativ hab ich n Gehörschaden, weil ich find das Filter nicht schlecht.
 
Im Ernst, ich denke da fehlt noch ein Grundsatzurteil vom Bundesgerichtshof, ob man nun einen Sunsyn, Evolver oder Q+ ungestraft als Hybridsynth bezeichnen darf ;-)
Bei Poly 800 ist der Fall klar, das sind einfach spezielle DCO.

Ein DSP ist zu komplex das MSM5232RS nicht komplex genug um digital zu sein?
 


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