Mellotron M4000D vs. Manikin Memotron

Feinstrom schrieb:
Nachdem ich vom M4000D-Hersteller eine E-Mail bekommen habe, in der er mich (nach der bloßen Erwähnung, das M4000D und das Memotron mal im Vergleich hören zu wollen) quasi auf eine Stufe mit Software-Piraten stellt und meine moralischen Standards in Frage stellt, stelle ich mal die Frage in die Runde, ob irgendwer hier etwas zu den rechtlichen Fragen der Nutzung dieser Sounds weiß. Dreimal "stellen" ist zumindest ausdruckstechnich anfechtbar, aber egal...

Herr Resch hat offenbar die Rechte an den Mellotron-Sounds (und die Markenrechte wohl auch) gekauft - darf dann niemand anders diese Sounds in Instrumenten nutzen (also auch Manikin, Clavia und all die anderen)?
Oder ändert sich die Rechtslage, wenn die Sounds akustisch vom Originalinstrument aufgenommen worden sind und/oder sonstwie aufbereitet sind?
Und bin ich als potentieller Kunde verpflichtet (auch vom moralischen Standpunkt her), mich über derlei Rechtsprobleme kundig zu machen? Oder kann ich bei einem seit Jahren auf dem Markt befindlichen Produkt davon ausgehen, dass die rechtlichen Aspekte geklärt sind?

Nach dieser E-Mail ist mein Interesse am M4000D jedenfalls schlagartig auf Null gesunken - und das würde sich noch nicht mal ändern, wenn er recht haben sollte...

Schöne Grüße,
Bert

Ich habe mich das auch schon gefragt, ob die Memotron-Sounds wirklich alle rechtlich 100%ig abgeklopft sind.
Das betrifft mich wahrscheinlich als User eher nicht, denn ich habe die Librarys ja nachweislich für viel Geld erworben, da geht man wohl eher den Hersteller der Sounds.
Aber wie wäre denn die rechtliche Lage, wenn mich da z. B. TD abmahnen würde, weil ich einen Song mit ihren ganz speziellen FX-Samples veröffentlicht habe?
 
Bernie schrieb:
Ich habe mich das auch schon gefragt, ob die Memotron-Sounds wirklich alle rechtlich 100%ig abgeklopft sind.
Das betrifft mich wahrscheinlich als User eher nicht, denn ich habe die Librarys ja nachweislich für viel Geld erworben, da geht man wohl eher den Hersteller der Sounds.
Aber wie wäre denn die rechtliche Lage, wenn mich da z. B. TD abmahnen würde, weil ich einen Song mit ihren ganz speziellen FX-Samples veröffentlicht habe?
Über Letzteres würde ich mir jetzt mal nicht zu viele Sorgen machen, wenn du, wie du schreibst die Libraries nachweislich legal erworben hast. Da haftet dann an sich der Anbieter der Sounds. Was jetzt aber nicht bedeutet, dass das keinen Einfluss auf das eigene Werk haben kann, bzw. halt auch Prozesskosten und whatnot anfallen können...

Anyway, die genaue rechtliche Lage zu den Nutzungsrechten würde mich auch interessieren.
 
Bernie schrieb:
Das betrifft mich wahrscheinlich als User eher nicht, denn ich habe die Librarys ja nachweislich für viel Geld erworben, da geht man wohl eher den Hersteller der Sounds.
Aber wie wäre denn die rechtliche Lage, wenn mich da z. B. TD abmahnen würde, weil ich einen Song mit ihren ganz speziellen FX-Samples veröffentlicht habe?
Gibt's da nicht einen Grundsatz, dass man an unrechtmäßig erworbenem Gut kein Eigentum erwerben kann?
Aber ich schwafel zugegeben nur Halbbildung vor mich hin, da hätte ich gerne den Jauch'schen Zusatzjoker (aber bitte nur aufstehen, wer's WIRKLICH weiß, OK?).

Schöne Grüße,
Bert
 
Bernie schrieb:
.....
Ich habe mich das auch schon gefragt, ob die Memotron-Sounds wirklich alle rechtlich 100%ig abgeklopft sind.
Das betrifft mich wahrscheinlich als User eher nicht, denn ich habe die Librarys ja nachweislich für viel Geld erworben, da geht man wohl eher den Hersteller der Sounds.
Aber wie wäre denn die rechtliche Lage, wenn mich da z. B. TD abmahnen würde, weil ich einen Song mit ihren ganz speziellen FX-Samples veröffentlicht habe?

Das brauchst Du Dich nicht nur im einseitigen Verweis auf das Memotron zu fragen.
Sollte es da generell mal ein Abmahn-Verfahren seitens TD geben (welches es wahrscheinlich schon gäbe, würde Hr.Froese etwas daran liegen), würde das auch Herrn Resch mit seinem Gesamtpaket und jetzt auch Nord treffen, da dort kürzlich weitere Mellotron-Samples inkl. 4 FX-Rahmen von TD zum freien Download angeboten werden, die aber nur für Leute von Interesse sind, die ein Instrument haben, welches das Nord-Format lesen kann (*.nmsp).
Es gibt ja mittlerweile auch genug Instrumente für andere Produkte (z.B. GForce), in denen auch spezielle Black Sabbath-, Roxy Music-, Yes-Instrumente u.w. angeboten werden.
Das dürfte, sofern es die Rechtslage vorsieht, Anbieter-übergreifend für reichlich Probleme sorgen.
Irgendjemand wird sich da bestimmt mal schlau gemacht haben, zumal einige Sachen noch direkt vom Hersteller zur Verfügung gestellt wurden.
Dafür gibt es einfach zu viele Anbieter.
 
Das englische Google Translate Ergebnis ist etwas aufschlussreicher, als die deutsche Maschinen-Übersetzung:
Among other things, a serious legal initiative of Mellotron definitely will cut all clones digital hardware currently on the market, then - from a certain point of view - this could be the last chance to appease the most irresistible attacks progrockite. Musician warned ...
Das klingt so, als würde Resch die Konkurrenz verklagen wollen und alle Konkurrenzprodukte vom Markt fegen. Wenn das stimmt, sind das für Musiker natürlich schlechte Neuigkeiten.

Wäre interessant, da zB von Manikin ein Statement zu erhalten, wobei die sich da sicherlich bedeckt halten werden. Meiner Recherche nach sind die Rechte der Mellotron Libraries weitgehend völlig ungeklärt. Es gibt bei Manikin weder in Handbuch noch auf der Website, oder in den Texten zu den einzelnen Libraries ein Statement zu Lizenzen und Nutzungsrechten. Völlig unprofessionell und eigentlich ein Wahnsinn... nicht dass ich glaube, dass Resch so selbstzerstörerisch wäre anzufangen, Musiker zu verklagen, wenn die nicht sein Instrument verwenden, aber wie von Bernie richtig angeführt sind so Spezial-Sounds wie die TD Effekte rechtlich garantiert ein Grenzfall.

Ärgerlich.
 
Man muß ja das verwendete Equipment auch nicht jedem auf die Nase binden
bzw. CD-Cover damit tapezieren...
 
phaedra schrieb:
Sollte es da generell mal ein Abmahn-Verfahren seitens TD geben (welches es wahrscheinlich schon gäbe, würde Hr.Froese etwas daran liegen)
Um den Froese mach ich mir da weniger Sorgen, der ist da sehr liberal, aber in späteren Jahren vlt. irgendwelche gierigen Erb- und Rechteverwalter... who knows?! Wie gesagt unverantwortlich, weil das auch auf neue, mit den Sounds entstandene Werke zurückfallen kann.
 
snowcrash schrieb:
... weil das auch auf neue, mit den Sounds entstandene Werke zurückfallen kann.
Hört Ihr raus, ob ein Original M400, ein M400D, ein M-Tron, Clavia-Sample usw. usf. verwendet wurde? Bei
den von Snowcrash erwähnten Spezialeffekten hat man sicherlich die A-Karte. Aber z. B. die Mellotron-Flöte
gabs auch schon als sehr gute Emulation in einem Roland-Gerät; dann wäre noch die Beweispflicht für den Kläger.
 
Zotterl schrieb:
Aber z. B. die Mellotron-Flöte
gabs auch schon als sehr gute Emulation in einem Roland-Gerät; ich spiele auf die Beweispflicht an.

Die Mellotronsounds in meinem Roland MVS1 reichen mir. Und die kann mir keiner wegnehmen! :mrgreen:
 
snowcrash schrieb:
[...] Das klingt so, als würde Resch die Konkurrenz verklagen wollen und alle Konkurrenzprodukte vom Markt fegen. Wenn das stimmt, sind das für Musiker natürlich schlechte Neuigkeiten. [...]

Was wir hier erleben, ist nichts anderes als eine klassische Lektion zum Thema "History repeating itself": Die Historie "Vom Chamberlin zum Mellotron" ist genauso unglücklich verlaufen wie die Historie zum Thema "Vom Mellotron zum Novatron" bzw. "Vom Memotron zum Resch Mellotron".

Ich denke, das Ganze läuft unter der Rubrik "Zwei Hähne auf einem Misthaufen". Markus Resch und David Kean hängen eng zusammen und haben untereinander etwas ausbaldowert, was die Nutzung der Mellotron- und Chamberlin-Masterbänder sowie die kommerzielle Nutzung des Namens "Mellotron" angeht. In allen Quellen kann man nachlesen, daß David Kean seinerzeit die Namensrechte sowie die Masterbänder aus der Konkursmasse erwarb. Das ist die eine Front. Welche bilateralen Gespräche stattgefunden haben zur Frage der Lizensierung oder Abtretung von Namensrechten oder Masterbändern, ist mir nicht bekannt, ebensowenig die Frage, ob irgendwelche Deals vereinbart werden konnten oder nicht. Wahrscheinlich aber eher nicht, denn sonst würde sich die Gesamtsituation anders darstellen.

Die andere Front ist Klaus Hofmann-Hoock, der seinerseits wieder dicke Patsche mit John Bradley und Martin Smith von Streetly Electronics hat, also denjenigen, die in direkter Blutlinie zu den Mellotronics-Gründern stehen, da John der Sohn von Les Bradley ist. Da schwelt zum einen womöglich noch das unaufgelöste Drama um den Konkurs von Dallas Arbiter und dem damit verbundenen Verlust an den Rechten am Namen des eigenen Produktes -- welches aber unter'm Strich auch wieder nur von Harry Chamberlin geklaut und unter Vortäuschung falscher Tatsachen unter dem Namen "Mellotron" ein kommerzieller Erfolg wurde, der dem ursprünglichen Erfinder nicht vergönnt war. Im Grunde genommen also nichts anderes als die Verkettung einiger unglückseliger Umstände oder schlechten Karmas -- der eine klaut beim anderen und bereichert sich auf dessen Kosten, ohne vorher zu klären, ob es in irgendeiner Weise Patente oder dergleichen gibt. Derjenige, der geklaut hat, wundert sich anschließend, warum der Beklaute ziemlich angepißt ist -- welch eine Überraschung, wer hätte sowas erwartet? Zum anderen ergab sich hier natürlich die ausgezeichnete Gelegnheit, der Konkurrenz -- auch, wenn sie rechtlich im Vorteil ist -- gegenüber einen technischen Entwicklungsvorsprung zu erzielen. Das ist wie der Wettlauf zum Mond -- ein ständiges Schwanzlängenmessen zwischen Russen und Amerikanern. Das Blöde ist, daß der Schwanz nur kurzzeitig länger wird, wenn man daran zieht.

Ich will jetzt keiner Seite etwas unterstellen, aber beide Parteien haben ein mehr oder weniger legitimes Interesse daran, mit ihrem Nischenprodukt Geld zu verdienen -- und da waren Manikin einfach schneller. Ob es weise ist, dieselben Sounds hundertmal über verschiedene Outlets zu verkaufen (erst eine selbstgemachte Sampling-CD, die dann bei Masterbits landet und kommerziell ausgewertet wird, während parallel erst G-Media mit Mellotron-Sounds versorgt werden, die dann unter'm Strich auch wieder im Memotron Verwendung finden) bzw. mit immer kühneren und abstruseren Ideen zu kommen, welche Klänge man noch im Memotron verbraten könnte, sei einmal dahingestellt. Ebenso die Frage, ob ein Sample eines Mellotron-Bandrahmens eine Urheberrechtsverletzung gegenüber dem Inhaber der originalen Masterbänder ist -- man könnte fast den Faden weiterspinnen und fragen, ob es eine Urheberrechtsverletzung ist, die Klänge eines Resch-Mellotrons abzusamplen und die Samples... aber lassen wir das. Bezeichnend ist nur, daß Markus Resch im Handbuch seines Mellotrons darauf hinweist, daß die Klänge mit "digitalem Wasserzeichen" markiert seien, um eine unrechtmäßige Weiterverwendung durch Dritte zu verhindern. Honni soit qui mal y pense.

Wenn Leute meinen, sie müßten sich aus welcher Motivation auch immer tiefer und tiefer in solche unaufgelösten Angelegenheiten aus der Vergangenheit verstricken, um Profit daraus zu schlagen, dann sollte eigentlich klar sein, daß da am Ende nur Ärger bei rumkommen kann. Das läuft auf beiden Seiten eher auf so eine Art postpotenter Pimmelshow hinaus, und da wenigstens einer der involvierten Köpfe absolut gnadenlos ist, wenn es darum geht, den eigenen Vorteil zu nutzen (auch auf Kosten anderer), ist da auch mittel- bis langfristig keine Lösung in Sicht, weil das Einsehen einfach fehlt bzw. womöglich weit über das Ziel hinausgeschossen wird und man sich einen Scheißdreck um die Rechte anderer kümmert. Ich habe da so meine Theorien, aber da ich dafür keine Belege habe, möchte ich die hier nicht näher ausbreiten und mich um Kopf und Kragen reden-- zumal ich Markus Resch selbst nicht persönlich kenne.

Was Berts Erfahrung mit Markus Resch angeht, kann ich nur sagen, daß es mir als Musiker in den 1970ern genauso wie heute scheißegal ist, welche Geschichte und welche rechtlichen Verstrickungen hinter dem Chamberlin und dem Mellotron stecken -- mich interessiert nur die Frage, ob das Instrument in meine Musik das tut, wofür ich es erworben habe. Wenn einer der Hersteller meint, er müsse mir blöd kommen, weil ihm nicht paßt, daß ich das andere Produkt ebenfalls in meinem Set habe, dann kann er mich erstmal am Arsch lecken -- das sieht erst dann anders aus, wenn ich mit dem einen oder dem anderen einen exklusiven Endorser-Vertrag geschlossen habe. Ansonsten bin ich als Kunde König und muß mich nicht von unprofessionellem Handeln anderer beeindrucken und in irgendwelche Wettkämpfe hineinziehen lassen.

Ich als Endverbraucher sollte mir allerdings ernsthaft die Frage stellen, ob ich mit dem Erwerb egal welchen Instrumentes den Lauf dieser Geschichte unterstützen und noch weiter Wasser auf die Mühlen gießen will. Aus diesem Grunde habe ich mich z. B. gegen den Neukauf, sondern zum Erwerb eines Gebrauchtgerätes entschlossen (neben dem nicht unerheblichen Neupreis ein sehr wichtiger Faktor) -- an einem Gebrauchtgerät verdient der Hersteller nicht mehr direkt mit.

Stephen
 
Danke Stephen, würde ich auch so vermuten... alleine das Chaos rund um die ganzen Mellotron Apps fürs iPad zeigt, dass sich das im Kleinen ebenfalls so verhält. Extrem undurchsichtig der ganze Spass...
 
snowcrash schrieb:
phaedra schrieb:
Sollte es da generell mal ein Abmahn-Verfahren seitens TD geben (welches es wahrscheinlich schon gäbe, würde Hr.Froese etwas daran liegen)
Um den Froese mach ich mir da weniger Sorgen, der ist da sehr liberal, aber in späteren Jahren vlt. irgendwelche gierigen Erb- und Rechteverwalter... who knows?! Wie gesagt unverantwortlich, weil das auch auf neue, mit den Sounds entstandene Werke zurückfallen kann.

Der Edgar ist nicht wirklich liberal, ganz im Gegenteil -- bis vor einigen Jahren hat er Leute abgemahnt, die auf eBay TD-Bootlegs feilboten. Das war das Material, das er selbst verwerten wollte. Da kann der Froese ganz schön böse werden...

Die TD-Bandsätze sind damals zusammen mit seinem Mk. 5 und dem M-400 von Peter Baumann verkauft worden -- wahrscheinlich, weil Froese kein Interesse an diesem Teil der eigenen Geschichte mehr hatte. Das heißt aber nicht, daß es ihm egal ist, wenn zig Leute plötzlich anfangen, seine Klangeffekte für nicht lizensierte Coverversionen von TD-Titeln zu verwenden. Mir wurde vor 20 Jahren mal beschieden, daß Edgar mir aus genau diesem Grunde sein Korg PE-2000 nicht verkaufen wolle, damit ich eben nicht so klinge wie TD zu einem bestimmten Zeitpunkt... hat aber nicht ganz geklappt.

Stephen
 
Danke für die Berichtigung, nachdem es ja diesen inoffiziellen, aber geduldeten Backkatalog von Bootlegs gibt, dachte ich er würde das anders handhaben, naja wäre ja eh irgendwie ein Wunder gewesen.
 
Stephen, könntest du dich bitte mal hinsetzen und genau in dem oben zu lesenen Stil ein Buch zur deutschen bzw. internationalen Synthesizergeschichte schreiben?
Am besten zusammen mit Dirk.
Die erste Auflage wird in wenigen Tagen ausverkauft sein, zu einer zweiten wird es aufgrund der Inhaftierung der beiden Autoren nicht mehr kommen.
Ich freu mich schon auf die Lektüre und schick euch auch einen Kuchen mit eingebackener Feile in den Knast!

Und auf die Entwicklung der Mellotron-Story bin ich dann auch mal gespannt...

Schöne Grüße,
Bert
 
Feinstrom schrieb:
Stephen, könntest du dich bitte mal hinsetzen und genau in dem oben zu lesenen Stil ein Buch zur deutschen bzw. internationalen Synthesizergeschichte schreiben?
Am besten zusammen mit Dirk. [...]

Aber nur, wenn der Dirk mich nicht haut oder "Vollidiot" nennt -- ich bin sensibel.

Stephen
 
Zotterl schrieb:
Man muß ja das verwendete Equipment auch nicht jedem auf die Nase binden
bzw. CD-Cover damit tapezieren...

eben. Im Zweifelsfall habe ich weder die Samples aus der Kontakt Factory Library , noch die vom Infinity Player oder vom iPad genommen, oder vom Clavia, sondern natürlich mein Original Mellotron von 1926 benutzt (oder wann die rauskamen, was weiß denn ich).
Falls einer gucken kommen will, hab es leider gestern auf den Sperrmüll gestellt, war kaputt :/
 
Hochinteressant, was hier geschrieben wurde... :nihao:

Nicht daß es bei meinem Feierabendgedudel von Belang wäre...

...aber könnte ich jetzt Probleme bekommen, wenn ich einen Track veröffentliche, in dem ich Sounds aus dem GForce-Mello verwendet habe? Und jemand Kohle wittert?


Naiv wie ich bin, ging ich immer davon aus, daß man Samples, die man teuer erworben hat, auch uneingeschränkt nutzen kann. Bis ich mir mal das Kleingedruckte meiner Überschall Kollektion durchgelesen habe. :selfhammer:
 
Candy Wahllos schrieb:
[...] ...aber könnte ich jetzt Probleme bekommen, wenn ich einen Track veröffentliche, in dem ich Sounds aus dem GForce-Mello verwendet habe? Und jemand Kohle wittert? [...]

Unfug. Wer soll da was unternehmen -- bei den Unmengen an Leuten, die da potentiell etwas veröffentlicht haben könnten, kämen selbst tausend Anwälte von Markus Resch nicht hinterher (und wer sollte das bezahlen?). Vor allem wäre dann die eigene Glaubwürdigkeit endgültig ruiniert (das gibt ja schon bei solchen Grabenkämpfen schon fast Anlaß zum Fremdschämen). Wie ich ja schon schrieb, kann es einem als Endverbraucher erstmal ziemlich egal sein, was da für Sandkastenkriege geführt werden -- Du hast die Library ordnungsgemäß erworben (unterstelle ich mal), da ist es allenfalls das Problem derer, die die Library erstellt haben, aber nicht Deins. Du bist für mangelnde Sorgfalt seitens der Hersteller nicht verantwortlich.

Ich glaube, da ist sehr viel Reviermarkiererei im Spiel, die man nicht ersntnehmen kann; präpubertäres Verhalten mit Mellotron statt Mofa. Ich bin mir nicht schlüssig, ob ich Interesse hätte, mit Markus Resch überhaupt Kontakt aufzunehmen, wenn da so dermaßen seltsame Nummern laufen. Andererseits... ich liebe Kurioses.

Stephen
 
ppg360 schrieb:

Danke.


ppg360 schrieb:
Du hast die Library ordnungsgemäß erworben (unterstelle ich mal)

Yep, bin ja keine 15 mehr...(damals hab ich aber ganz viel Musik auf Kassetten kopiert. ;-) )



ppg360 schrieb:
Andererseits... ich liebe Kurioses.

Stephen

Solltest Deine reichlichen Kenntnisse und Anekdoten wirklich für ein Buch verwenden. Ich würds kaufen.
 
Keine Ahnung, ob das hierhin passt, will dafür keinen eigenen Thread eröffnen.

Hat jemand ein Manual für das Resch M4000D mini? Ich hab keins bekommen, auf dem Netz finde ich auch keines. Geht mir hauptsächlich um die Midi-Anbindung und die Controller-Anschlüsse hinten.
 
Bezeichnend ist nur, daß Markus Resch im Handbuch seines Mellotrons darauf hinweist, daß die Klänge mit "digitalem Wasserzeichen" markiert seien, um eine unrechtmäßige Weiterverwendung durch Dritte zu verhindern. Honni soit qui mal y pense.

Wie ist soetwas technisch umgesetzt? Lässt sich das Wasserzeichen aus dem Musikendprodukt noch auslesen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ist soetwas technisch umgesetzt? Lässt sich das Wasserzeichen aus dem Musikendprodukt noch auslesen?

Ich habe keine Ahnung.

Mich erinnert das an die Meldung, die seinerzeit die Deutsche Bahn kolportierte, um Buntmetalldiebe abzuschrecken: Man habe sämtliche Kabel unsichtbar gekennzeichnet, sodaß sich jeder Schrotthändler in Teufels Küche bringt, sollte er dieses Metall ankaufen.

Die Macht des Glaubens.

Ist hier der flute-ähnliche Sound ab 0:41 auch vom Mellotron? Oder welches Instrument ist das? Wer von euch weiss das?


View: https://youtu.be/Ury9KbnhuuM?t=41


Ist 'ne echte Querflöte -- mit den Tonbeugungen kannst Du das nicht auf dem Mellotron spielen, ohne nicht komisch (diesmal unfreiwillig) zu klingen.

Stephen
 
Danke für die Info Stephen.

Wie war das nochmal schnell mit dem originalen Melltron und Aftertouch? Lt. folgenden Links hat das Mellotron (praktisch) keine Aftertouch Funktion:

http://www.muffwiggler.com/forum/vi...start=80&sid=ab1df1902b00cf18f8b8468fb74c115d
http://forums.musicplayer.com/ubbthreads.php/topics/2780368/1/Memotron_M2K_vs_Mellotron_M400

Anderswo hatte ich wieder gelesen, dass Aftertouch für die Spielweise eines Mellotrons essentiell ist:

https://www.keyboards.de/equipment/mellotron-m4000d-im-praxistest/
https://www.amazona.de/test-mellotron-m4000d-m4000-mini-m4000d-rack-m4000-mikro/2/

Gibt es dazu irgendwo (historische) Soundbeispiele? Findet die AT Funktion bei Strawberry Fields Forever, Watcher Of The Skies der ähnlich vorbelasteten Material Anwendung?

Wie ist denn das Spielgefühl bei einem originalen Mellotron?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt keinen Aftertouch beim originalen M-400, das ist ausgemachter Schwachsinn, der sich verselbständigt hat im Laufe der Geschichte.

Fakt ist, daß man einen höheren Anpreßdruck zwischen Band und Tonkopf erzeugen kann, indem man fester auf die Taste drückt -- das Signal wird durch den besseren Kontakt zwischen Band und Kopf kurzzeitig lauter. Macht man das bei mehreren Tasten gleichzeitig, senkt sich die Bandgeschwindigkeit merkbar ab und das Ding verändert seine Tonhöhe. Ob das auf Dauer gut ist für die Bänder, wenn sie partiell gestreckt werden oder einem größeren Abrieb ausgesetzt sind, sei mal dahingestellt.

Beim Mk. 2 gab es häufig die unangenehme Begleiterscheinung, daß Klänge am Anfang und beim Runterdrücken einer Taste ein unnützes "Klick"-Geräusch machten (höre "Julia Dream" von Pink Floyd), was sich zuweilen auch bei M-400-Rahmen fand. Das kann man natürlich im Nachhinein glorifizieren, muß man aber nicht.

Stephen
 
Danke für die unermüdliche Weitergabe deiner Mellotron Expertise. Dieser Effekt mit dem höheren Anpressdruck lässt sich nur mit der Holztastatur des M4000D emulieren? War eine solche Spielweise seinerzeit überhaupt typisch? Oder kann man das so pauschal nicht beantworten?

Ich hoffe, das war nun meine letzte Frage zum Mellotron ^^
 


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