Nein. Das eine bedingt zwingend das andere. Eben wegen dieser pseudo - stringenten und verbohrten "Schubladen - Mentalität" kommt es zu dem eigentlichen Durcheinander. Würde man die Musik mit einem breiteren und umfassenderen Oberbegriff titulieren, zum Beispiel "Synthesizer Musik - Oldschool", könnte man sie besser greifen und sie besser von moderneren Strömungen, wie "House", "Trance" usw. abgrenzen. Ein weiterer irreführende Begriff, den ich in meinem opener vergessen habe, ist "New age"! Steht irgendwie für alles und gar nichts, oder?
aber Synthesizer-Musik ist auch kein echtes Genre - weil das ist ja fast alles was heute weitgehend Pop, Techno, Tanz oder Ambient betrifft - alles irgendwie Synthesizermusik - das nach Instrumenten zu sortieren ist eigentlich nicht sinnvoll.
New Age ist fast schon im Ausglühen, damit hat man noch den Eso-Bereich versucht mit abzudecken -würde aber ein bisschen eher treffen, weil New Age sicher immer ambient ist und selten abgefahren, experimentell oder sowas - während der Synthesizer eigentlich Synonym für einige Zeit für das Extravagante, Neue, Andere stand und Möglichkeiten bot, die kein anderes Konzept bieten kann und auch kein akustisches Instrument - hier wäre "Elektronische Musik" im Sinne von "Neuer Musik" fast noch sinnvoller, da wäre aber nur Musik zu finden, die nur so herzustellen ist.
Jedenfalls kann man da schon sehr anderer Meinung sein - und Deutsch - das stand auch nicht immer für schlecht, es gibt auch innovative Sachen von "hier" - aber man muss ggf. mehr suchen.
Würde aber eins sagen - Genres dienen der Suche ähnlicher Musik, ähnlicher Attitüden und Stoßrichtungen, sogar Stilmittel.
Sie sind nicht nur für Abgrenzungen gedacht, jedoch tun sie auch das.
Hoffe, ich konnte ein bisschen beitragen zu dem Thema.
Denke übrigens, dass für den angesprochenen und wohl gemeinten Teil der Musik diese Diskussion auch typisch ist, weil man das eben auch hervorheben wollte - nur ist diese Sache in den 70ern passiert. Heute ist das alles schon massiv anders und allgegenwärtig. Es ist kein Sonderding mehr so etwas zu besitzen oder zu bedienen, es ist jetzt nur noch die Kreativität oder auch die Anziehung der Hörerschaft.
Die klassische Szene ist inzwischen rel. klein und kompakt und überschaubar - die diese Begriffe noch groß schreiben - und auch die, die ebenfalls Elektronik nutzen und wesentlich offener für Experimente wahren, können heute alte Schule sein. Dh - man kann hier neu ansetzen und Dinge neu erfinden, neu definieren und mal sehen ob es gelingt. So, dass es wahrnehmbar eine Bewegung ist..
Sieht aktuell nicht so aus, aber..
Achja - Chill out hat so was von Easy-Listening, wirkt mehr so wie leichte Muse. Es steht nicht dran, aber das ist wohl was was mitschwingt, wenn man ein paar dieser Genres wirken lässt - natürlich subjektiv.