Kraftwerk überbewertet

seit fast 30 jahren keine ordentliche platte rausgebracht :gaehn:
74-86 war geil :kaffee:
so wie jmj mit den ältesten hits Jahrzehnte später immer noch unterwegs, nein danke :mrgreen:
 
Danke für den Link! Dadurch hab ich die Sleaford Mods entdeckt, ist der Kraftwerk Thread doch zu etwas nützlich.... :)
 
Christl Mess schrieb:
Kraftwerk haben im Gegensatz dazu, nie einen Kredit für die Anschaffung von Geräten oder den Ausbau ihres Studios aufgenommen. Alles vorher selber verdient und nicht verballert.
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Hmm, das müssen aber hochrentable Jobs gewesen sein.
 
Christl Mess schrieb:
Plattenverkäufe.

robotwalla schrieb:
seit fast 30 jahren keine ordentliche platte rausgebracht
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2003, Tour de France Soundtracks, Album Charts Platz 1 in Deutschland
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Aber bitte.

Als würden Hitparadennotierungen etwas über künstlerische und inhaltliche Qualitäten aussagen. An der Spitze der Hitparade zu stehen heißt nur, den Massengeschmack dadurch getroffen zu haben, daß man seine Ansprüche (?) auf den kleinsten gemeinsamen Nenner heruntergebrochen und seinen Grad an Schmerzfreiheit nach oben geschraubt hat -- wie nannte Ralf Hütter "Arbeitslohn" mal? "Schmerzensgeld -- soviel Geld für soviel Schmerz." (Keyboards 5/1987). Eine obere Chartnotierung dürfte für ordentlich Trostpflästerchen reichen.

Oder anders ausgedrückt:

"Die Scheibe ist ein Hit / wann kriegt Ihr das endlich mit? / Diese Scheibe müßta koofen / dit is' 'ne Scheibe für die..."

Kraftwerk haben ihren Zenith mit Computerwelt erreicht -- ein in jeder Hinsicht rundes Album; die TdF-EP von 1983 war noch sehr schön, aber ein Großteil von Electric Café war endlos gedehnte Langeweile.

Stephen
 
Es ging darum, dass Teilnehmer Roberwalla meinte, Kraftwerk hätten seit 30 Jahren keine ordentliche Platte rausgebracht. Ich finde sie nicht unordentlich und recht gelungen. Das Titelstück gehört bei den Konzerten zu den Höhepunkten, was man an der Reaktion des Publikums einfach feststellen kann. Vielleicht einfach einmal die Ohren säubern und richtig hinhören.
 
Christl Mess schrieb:
Es ging darum, dass Teilnehmer Roberwalla meinte, Kraftwerk hätten seit 30 Jahren keine ordentliche Platte rausgebracht. Ich finde sie nicht unordentlich und recht gelungen. Das Titelstück gehört bei den Konzerten zu den Höhepunkten, was man an der Reaktion des Publikums einfach feststellen kann. Vielleicht einfach einmal die Ohren säubern und richtig hinhören.
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Ich gebe zu, daß ich ergriffen und gerührt war, als ich im Jahre 1999 die "Expo 2000"-EP in der Hand hielt -- ich hätte nie gedacht, daß Kraftwerk überhaupt noch einmal ein Stück, geschweige denn: Ein Album veröffentlichen würden. Umso größer meine Freude, als "TdF Soundtracks" 2003 veröffentlicht wurde -- ich war sogar ein bißchen stolz darauf, als die Alleestraße in Bochum mit riesigen Kraftwerk-Plakaten geschmückt war, hatten mich doch jahrelang meine Mitschüler belächelt, weil ich Kraftwerk hörte statt Depeche Mode. Allerdings empfand ich das gesamte Album klanglich und musikalisch noch stromlinienförmiger (sprich: konturloser) als das Expo-Teil.

Ich denke, mit dieser Platte sind Kraftwerk ganz kuschelig in der gesellschaftlichen Mitte angekommen.

Stephen
 
ganz schlimm fand ich die letzte(?) tour
moma nyc :lol:
ich hätt die ja für die las vegas Altersheimtour gebucht, mit prince als support act :twisted:
 
Das ist keine Tour.
Das sind Einzeltermine an verschiedenen Örtlichkeiten.
 
robotwalla schrieb:
ganz schlimm fand ich die letzte(?) tour
moma nyc :lol:
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Von Tournee vs Einzeltermine abgesehen: Das gesamte Oevre wurde musikalisch durchaus überarbeitet, und es kam ab 2009 die komplette Visualisierug dazu. Es ist ja nicht so, dass das ihnen irgendeine Design-Company gemacht hätte, sondern das haben die sich alles selbst erarbeitet, und sie präsentieren es ja auch live.
 
Visualisierung gab es schon 1981 bei der Computerwelt-Tour.
War nur noch nicht 3D und auf vier kleineren Displays anstatt auf einem großen.
 
Klangreisender schrieb:
"Kraftwerk" werden nicht überbewertet. Man hört bei Künstlern von A bis Z aus verschiedenen Genres nicht nur ihren Einfluss musikalisch heraus. Durch ihr Image haben sie inspiriert, durch ihre Bühnenpräsentation, beim Sampling, durch Instrumentenbau, Arbeitsweise und Design ebenso. Das Konzept "Mensch-Maschine" ist unsere heutige Welt und Gesellschaft, wenn man beleuchtet, worum es dabei geht. Schon "Ruckzuck" von 1970 von ihnen klingt wie "Techno" mit weitesgehend akustischem Instrumentarium. "Kristallo" von 1973 gilt als Form von "Intelligent Techno". Die Blaupause "Autobahn" - Electropop mit Gesang - war auch sicherlich Grundlage für Disco im Stile von Moroder - Techno durch Derrick May, Juan Atkins und Kevin Saunderson und Hip Hop haben auch den nötigen Anschub durch sie bekommen. Das wurde auch vom Bambaata, Baker, Grandmaster Flash u.a. oft zu Protokoll gegeben. Inspiration für "Mainstream Pop" bei Madonna und Minogue, Robbie Williams, Depeche Mode, Daft Punk u.a. ist hörbar. Pharrell Williams hält z.B. "Nummern"/"Numbers" von "Kraftwerk" für einen der besten Songs aller Zeiten und sagt, dass die ganze "schwarze Community" damals verrückt danach war ...
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Klangreisender schrieb:
Klangreisender schrieb:
"Kraftwerk" werden nicht überbewertet. Man hört bei Künstlern von A bis Z aus verschiedenen Genres nicht nur ihren Einfluss musikalisch heraus. Durch ihr Image haben sie inspiriert, durch ihre Bühnenpräsentation, beim Sampling, durch Instrumentenbau, Arbeitsweise und Design ebenso. Das Konzept "Mensch-Maschine" ist unsere heutige Welt und Gesellschaft, wenn man beleuchtet, worum es dabei geht. Schon "Ruckzuck" von 1970 von ihnen klingt wie "Techno" mit weitesgehend akustischem Instrumentarium. "Kristallo" von 1973 gilt als Form von "Intelligent Techno". Die Blaupause "Autobahn" - Electropop mit Gesang - war auch sicherlich Grundlage für Disco im Stile von Moroder - Techno durch Derrick May, Juan Atkins und Kevin Saunderson und Hip Hop haben auch den nötigen Anschub durch sie bekommen. Das wurde auch vom Bambaata, Baker, Grandmaster Flash u.a. oft zu Protokoll gegeben. Inspiration für "Mainstream Pop" bei Madonna und Minogue, Robbie Williams, Depeche Mode, Daft Punk u.a. ist hörbar. Pharrell Williams hält z.B. "Nummern"/"Numbers" von "Kraftwerk" für einen der besten Songs aller Zeiten und sagt, dass die ganze "schwarze Community" damals verrückt danach war ...
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:streichel:

Stephen
 
ppg360 schrieb:
.Allerdings empfand ich das gesamte Album klanglich und musikalisch noch stromlinienförmiger (sprich: konturloser) als das Expo-Teil.
Ich denke, mit dieser Platte sind Kraftwerk ganz kuschelig in der gesellschaftlichen Mitte angekommen.
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Es ist ja quasi als Filmmusik zum Rennradfahren gedacht. Da passt Stomlinienförmigkeit und Vermeidung von Gegenwind. Das nur mal so zum Verständnis. Und dass Radfahren seit Jahren in weiten Teilen der Bevölkerung als Freizeitbeschäftigung ausgeübt wird und das Thema daher viele Menschen anspricht, ist Kraftwerk schwerlich anzulasten. Und zum Thema Kommerzialität vs. Kunst und Qualität: Im Umkehrschluss müssten dann nicht oder schlecht verkaufte Alben von hohem künstlerischen Wert sein. Werde mir noch mal bei Gelegenheit das Album anhören, das du mir geschenkt hast, ob diese These zutrifft.
 
ppg360 schrieb:
Als würden Hitparadennotierungen etwas über künstlerische und inhaltliche Qualitäten aussagen.
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Eben. Wer ein gutes Promotoren-Team hat, der landet nicht WEGEN der Verkäufe in den Charts sondern DAMIT die Verkäufe anziehen. es ist ein alter Hut, dass Menschen sich gerne an die Seite des Erfolgs stellen und auch mit der (vermeindlichen) Masse mitlaufen. Ein Titel der nicht in den Charts landet wird ooft gar nicht wahrgenommen. Of genug haben Plattenfirmen die Verkaufszahlen manipuliert, entweder durch Bestechung oder einfach indem sie ihre eigenen Platten kauften. Schon lange wird nicht nur beobachtet wieviel Titel verkauft werden sondern auch WO. Aber die Schummler haben natürlich nachgerüstet und kaufen nicht mehr in einer Ecke einer Großstadt die Platten auf sondern streuen..damit es nicht auffällt. Im Online-Zeitalter wird das Schummeln noch einfacher
 
Dann mach mal ein Album, das sich nicht verkauft. Wenn du dich dann als Avantgardist und Künstler fühlen kannst, ist das doch wunderbar.
Als Steigerung davon habe ich gar kein Album gemacht und triumphiere noch heute.

---
Edit: Rechtschreibfehler nach freundlichem Hinweis von Teilnehmer Mookie korrigiert.
 
Christl Mess schrieb:
Es ist ja quasi als Filmmusik zum Rennradfahren gedacht. Da passt Stomlinienförmigkeit und Vermeidung von Gegenwind. Das nur mal so zum Verständnis. Und dass Radfahren seit Jahren in weiten Teilen der Bevölkerung als Freizeitbeschäftigung ausgeübt wird und das Thema daher viele Menschen anspricht, ist Kraftwerk schwerlich anzulasten.
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:supi:
 
Cyborg schrieb:
Wer ein gutes Promotoren-Team hat, der landet nicht WEGEN der Verkäufe in den Charts sondern DAMIT die Verkäufe anziehen. es ist ein alter Hut, dass Menschen sich gerne an die Seite des Erfolgs stellen und auch mit der (vermeindlichen) Masse mitlaufen. Ein Titel der nicht in den Charts landet wird ooft gar nicht wahrgenommen. Of genug haben Plattenfirmen die Verkaufszahlen manipuliert, entweder durch Bestechung oder einfach indem sie ihre eigenen Platten kauften. Schon lange wird nicht nur beobachtet wieviel Titel verkauft werden sondern auch WO. Aber die Schummler haben natürlich nachgerüstet und kaufen nicht mehr in einer Ecke einer Großstadt die Platten auf sondern streuen..damit es nicht auffällt. Im Online-Zeitalter wird das Schummeln noch einfacher
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Das war früher aber nicht so, denn damals gab es die große Promomaschinerie noch nicht in dieser Form wie heute.
Die Bands haben sich auf Livekonzerten "hochgespielt", gute Platten gemacht und sind dann dadurch auch bekannter geworden.
Das hat sich dann aber später mit MTV usw. geändert.
 
dbra schrieb:
Christl Mess schrieb:
Im Umkehrschluss müssten dann nicht oder schlecht verkaufte Alben von hohem künstlerischen Wert sein. Werde mir noch mal bei Gelegenheit das Album anhören, das du mir geschenkt hast, ob diese These zutrifft.
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Das nennt sich Fehlschluß.

Dein IQ ist offensichtlich zu gering, um ernsthaft mit dir diskutieren zu können.
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Och.
 
Davon abgesehen kann ich die "Empfindung" von Stephen, TDF Soundtracks sei konturenloser als Expo 2000, nicht nachvollziehen.
Ohnehin würde ich bei Titulierungen wie "konturenlos" oder "stromlinienförmig" erst einmal von meinen persönlichen Empfindungen abstrahieren und durch Analyse der musikalischen Strukturen versuchen herauszufinden, ob sie berechtigt sind.
 
mookie schrieb:
[...] Viel Glück dabei, sollte ja aber nur reine Routine sein, zumindest für den ausführenden Arzt.
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Das wollen wir doch nicht hoffen.

Routine ist die Ursache der meisten Unglücke -- man nennt es auch "Betriebsblindheit".

Stephen
 
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