"Kraftwerk" Gesamtwerk

Trotzdem lassen sich Falschaussagen mit wenigen Klicks auf Google vermeiden.
Das macht man aber nur, wenn man sich unsicher ist. Wenn man sich sicher ist, dann macht man das nicht. Man kann nicht für alles was man im Kopf hat eine Google Recherche machen ob es stimmt.

Und "im Google" gibt es genügend Artikel, die dem Mellotron Bandschleifen andichten. Muss man sich bis zur Konstruktionszeichnung durchgooglen?

Gutes Beispiel auch das mit dem Filter: Da wird voller Überzeugung behauptet, dass es der Filter heißt und nicht das Filter. In Wirklichkeit geht eben beides.
 
Selbstverständlich ist das Buch trotz der von mir erwähnten Ungenauigkeiten empfehlenswert. Mir ging es in erster Linie darum, dass dieses wissenschaftliche Werk nicht uneingeschränkt als Beleg trotz der Fehlinformationen herangezogen werden sollte. Ich hatte ja geschrieben, welche Erfahrung ich mit dem Wikipedia Artikel und den Admins hatte, bis ich mir dann eine Quelle ausgedacht hatte. Bei Berichten in den Medien zu Kraftwerk wird vorzugsweise Wikipedia als Informationsquelle verwendet. Und so trägt sich dann der Unsinn immer weiter und man hat kaum eine Chance, da, wissend, dass einiges falsch dargestellt ist, korrigierend tätig zu werden. Selbst ich als Zeitzeuge sollte Belege vorweisen, was mir dann irgendwann zu blöd war. Selbst meine Homepage wurde nicht akzeptiert, da ich selbstreferenzierend den Wikipedia-Artikel geändert hatte.
 
"Das Filter" (elektrisch) ist die korrekte Fachbezeichnung. Und da es sich bei dem Buch um ein Fachbuch mit dem Untertitel "Wechselwirkung von Technologie und Komposition" handelt, würde ich den gebräuchlichen Fachbegriff bevorzugen. Geht ja auch um Kompetenz und Glaubwürdigkeit. Ist zwar eine Petitesse, mich hat es auf jeden Fall verwundert.
 
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Das macht man aber nur, wenn man sich unsicher ist. Wenn man sich sicher ist, dann macht man das nicht.

Dann ist man selbstsicher. Oder schlicht überheblich.

Man kann nicht für alles was man im Kopf hat eine Google Recherche machen ob es stimmt. [...]

Doch.

Das nennt sich wissenschaftliches Arbeiten, mit Zitaten, Quellen und Belegen.

[...] Und "im Google" gibt es genügend Artikel, die dem Mellotron Bandschleifen andichten. Muss man sich bis zur Konstruktionszeichnung durchgooglen? [...]

Sowas nennt sich wissenschaftliches Arbeiten und Recherche -- das sollte einem Akademiker mit entsprechendem Titel nicht fremd sein. Falls doch, hat man seine studentischen Hilfskräfte, die das für einen erledigen -- keine schöne Vorstellung bei der Generation Smartphone...

Ansonsten sollte man sich seiner Sache schon einigermaßen sicher sein -- ich schreibe auch nicht über Fußball oder die Geschichte des Tafellappens.

Stephen
 
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Es ist für die Geschichte von Kraftwerk auch essentiell ob das jetzt eine Schleife oder nur eine Schlaufe ist. Ansonsten kann man Kraftwerk prinzipiell nicht verstehen.

Ich habe gerade nochmal reingeschaut: Ich sehe nirgends Schlaufen oder Schleifen, sondern nur ca. anderthalb Meter lange Tonbandsegmente von seltsamer Breite.

Stephen
 
Wird auch oft und gerne mit dem Birotron verwechselt. Die Dinger stehen ja in jedem Haushalt.
 
Seite 304: Auf Electric Cafe kam keine LinnDrum (bitte die Schreibweise beachten), sondern eine Sequential Drumtraks zum Einsatz. Ich war selber mit meinem Mitarbeiter Norbert Reiß vor Ort, um die von Bartos irrtümlich gelöschte Sync-Spur auf der 16-Spur Maschine wieder herzustellen. Anderenfalls wäre die monatelange Arbeit für die Katz gewesen und man hätte von vorne anfangen müssen. Die Stimmung ihm gegenüber war nicht sehr freundlich. Bedankt hat er sich nie. Warum in einem anderen Zusammenhang der Linn LM-1 Drumcomputer erwähnt wird, erschließt sich mir nicht, wahrscheinlich auch so ein Blödsinn, der sich immer wieder weiterträgt.
 
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Lieber Dirk, vielen Dank für deine Insider Information, ich weiß das sehr zu schätzen.
Dass Flür und Bartos immer nur Fehler gemacht haben, das mag ich so nicht glauben und gefällt mir nicht.
Als großer Kraftwerk Fan der ganzen Gruppe (Hütter, Schneider, Bartos, Flür) setze ich dir hier meinen Zweifel entgegen. Ganz Nett gemeint.
 
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Lieber Dirk, vielen Dank für deine Insider Information, ich weiß das sehr zu schätzen.
Dass Flür und Bartos immer nur Fehler gemacht haben, das mag ich so nicht glauben und gefällt mir nicht.
Als großer Kraftwerk Fan der ganzen Gruppe (Hütter, Schneider, Bartos, Flür) setze ich dir hier meinen Zweifel entgegen. Ganz Nett gemeint.
Wenn ich sehe wie sich Flür musikalisch präsentiert und was es so gab, würde ich ihm den geringsten Einfluss in der Musik zutrauen. Die neueren Alben klangen jeweils immer nach den jeweiligen Produzenten (Yamo => Mouse on Mars etc.) - das Musiksoldat Ding will ich mal nur erwähnen zur eigenen Beobachtung.
Bei Bartos ist viel mehr zu hören, was da an Klang heute hergestellt wird. Besonders die Art der Melodien könnte auf die Mensch-Maschine und Telefonanruf Ecke zielen und treffen und daher ein relevanter Einfluss gewesen sein.

Beides könnte aber auch aufgrund der Personen und Absprachen wiederum verfälscht sein - zB kann man ja auch andere Musik machen wollen, die nichts mit Kraftwerk zu tun hat.

Vielleicht hilft es bei der Gewinnung der Erkenntnisse.

Aber für mich reicht auch was es an Platten und Ergebnissen gibt - ist manchmal gut, nicht alles zu kennen was wirklich passiert ist - ich war sehr enttäuscht als ich mal hörte, dass Sounds und anderes nicht von K-werk selbst stammen bei bestimmten Geräten - Zuarbeit quasi (als Job) - auch das ist natürlich ein Problem was man selbst hat wenn man jung war. Bin ich auch nicht mehr.
 
Lieber Dirk, vielen Dank für deine Insider Information, ich weiß das sehr zu schätzen.
Dass Flür und Bartos immer nur Fehler gemacht haben, das mag ich so nicht glauben und gefällt mir nicht.
Als großer Kraftwerk Fan der ganzen Gruppe (Hütter, Schneider, Bartos, Flür) setze ich dir hier meinen Zweifel entgegen. Ganz Nett gemeint.
Ich bin Zeitzeuge und habe keinen Grund, als Fan die Vergangenheit zu verklären. Hier geht es um Erkenntnissgewinne, nicht mehr und nicht weniger. Im anderen Fall empfehle ich die Fanpostillen.
 
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Wenn ich sehe wie sich Flür musikalisch präsentiert und was es so gab, würde ich ihm den geringsten Einfluss in der Musik zutrauen. Die neueren Alben klangen jeweils immer nach den jeweiligen Produzenten (Yamo => Mouse on Mars etc.) - das Musiksoldat Ding will ich mal nur erwähnen zur eigenen Beobachtung.
Bei Bartos ist viel mehr zu hören, was da an Klang heute hergestellt wird. Besonders die Art der Melodien könnte auf die Mensch-Maschine und Telefonanruf Ecke zielen und treffen und daher ein relevanter Einfluss gewesen sein.

Beides könnte aber auch aufgrund der Personen und Absprachen wiederum verfälscht sein - zB kann man ja auch andere Musik machen wollen, die nichts mit Kraftwerk zu tun hat.

Vielleicht hilft es bei der Gewinnung der Erkenntnisse.

Aber für mich reicht auch was es an Platten und Ergebnissen gibt - ist manchmal gut, nicht alles zu kennen was wirklich passiert ist - ich war sehr enttäuscht als ich mal hörte, dass Sounds und anderes nicht von K-werk selbst stammen bei bestimmten Geräten - Zuarbeit quasi - als Job - auch das ist natürlich ein Problem was man selbst hat wenn man jung war. Bin ich auch nicht mehr.
Mir geht es nicht um das was Bartos und Flür nach Kraftwerk gemacht haben sondern die Gruppendynamik während ihrer Zeit bei Kraftwerk.
Es geht mir um das Gesamte was die Band ausgemacht hat, auch um die Musik, aber nicht nur die Musik.
 
Richtig ist, dass meine Firma Synthesizerstudio Bonn, deren Grundlagen sich auf meine nebenberufliche Tätigkeit begründet, das weltweit erste Spezialgeschäft für Synthesizer war.
Da würde mich wahnsinnig interessieren, ob man so eine Aussage belastbar belegen kann... ich bin da zumindest skeptisch. Aber keine Bange - ich erwarte hier keinen Beweis o.ä. von Dir - würde mir aber bei solchen Aussagen trotzdem wünschen, dass diese in irgendeiner Weise belegt werden. Ansonsten handelt es sich erst einmal nur um eine Behauptung...
 
Mir ging es in dem Einwand zum Buch darum, dass ich nicht der erste war, der in Deutschland Synthesizer verkauft hat. Die konnte man gelegentlich in den Orgelabteilungen der traditionellen Musikgeschäfte kaufen. Präzision ist in wissenschaftlichen Arbeiten Pflicht und das ist hier, wie ich an Hand diverser Beispiele angeführt habe, vernachlässigt worden. Sind denn die anderen Ausführungen, bei denen ich nicht über Expertenwissen verfüge, ebenso mangelhaft, das wäre dann in der Tat on K.O.Kriterium. Punkt.
 
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[...] Warum in einem anderen Zusammenhang der Linn LM-1 Drumcomputer erwähnt wird, erschließt sich mir nicht, wahrscheinlich auch so ein Blödsinn, der sich immer wieder weiterträgt.

Ich kenne die Geschichte mit der LM-1 von einer Deinen Ausführungen nach nicht sehr glaubhaften Quelle: Karl Bartos (der mir gegenüber behauptete, er habe die LM-1 noch). Wahrscheinlich hat sich aus dieser Richtung die Mär weiterverbreitet.

Allerdings glaubte Karl auch, er spiele einen Korg PS-3300, wobei es nur ein PS-3100 war... sind halt in der Regel Mucker und keine gearheads.

Stephen
 
Ich frage mich, warum in einem Buch über Kraftwerk überhaupt das Mellotron erwähnt/beschrieben wird...
 
Mir geht es nicht um das was Bartos und Flür nach Kraftwerk gemacht haben sondern die Gruppendynamik während ihrer Zeit bei Kraftwerk.
Es geht mir um das Gesamte was die Band ausgemacht hat, auch um die Musik, aber nicht nur die Musik.
Ich will damit gar nicht nerven - aber klingt ein bisschen nach etwas was ich nicht so konkret fassen kann was das genau ist.
Als ich Kraftwerk in den 90ern in Osnabrück sah, klang es auch noch etwas anders - weil das war noch das "Hardware" Studio (die Moogs knallten echt gut).

Die Jungs waren natürlich früher agil und aktiv und im Jetzt - das ist heute sicher auch irgendwie anders, wie kann man das wirklich erfassen was "das Gesamte" ist? Das Wirken der Band ist sicher in der Zeit einfach noch zeitnah - und frisch. Das?

Würde mich einfach interessieren, was das konkret meint, die Leute die neben der Musik - bedeutet das deren Erscheinung oder Bild oder wie das emotional wirkt oder die Philisophie und wirken auf mich als Hörer und Zu"gucker"?

Muss nicht beantwortet werden. Ist ja eher OT, geht ja eigentlich um das Buch und darauf bezieh ich mich nicht weil ich es nicht kenne/gelesen habe.
 
Ich will damit gar nicht nerven - aber klingt ein bisschen nach etwas was ich nicht so konkret fassen kann was das genau ist.
Als ich Kraftwerk in den 90ern in Osnabrück sah, klang es auch noch etwas anders - weil das war noch das "Hardware" Studio (die Moogs knallten echt gut).

Die Jungs waren natürlich früher agil und aktiv und im Jetzt - das ist heute sicher auch irgendwie anders, wie kann man das wirklich erfassen was "das Gesamte" ist? Das Wirken der Band ist sicher in der Zeit einfach noch zeitnah - und frisch. Das?

Würde mich einfach interessieren, was das konkret meint, die Leute die neben der Musik - bedeutet das deren Erscheinung oder Bild oder wie das emotional wirkt oder die Philisophie und wirken auf mich als Hörer und Zu"gucker"?

Muss nicht beantwortet werden. Ist ja eher OT, geht ja eigentlich um das Buch und darauf bezieh ich mich nicht weil ich es nicht kenne/gelesen habe.

Ich glaube, es geht nur um eine romantische Überhöhung dessen, was das Quartett vom Rhein darstellte in den Augen der Hörer, und um die romantische Vorstellung einer verschworenen Jungs-Truppe, die gemeinsam die dollsten Abenteuer bestand. Ein bißchen so wie Fünf Freunde oder TKKG, nur ohne Hund.

Die harten, unromantischen Fakten dürften da so manche Illusion Plopp! machen lassen. Da funktioniert die romantische Projektionsfläche plötzlich nicht mehr so gut.

Stephen
 
Ich will damit gar nicht nerven - aber klingt ein bisschen nach etwas was ich nicht so konkret fassen kann was das genau ist.
Als ich Kraftwerk in den 90ern in Osnabrück sah, klang es auch noch etwas anders - weil das war noch das "Hardware" Studio (die Moogs knallten echt gut).

Die Jungs waren natürlich früher agil und aktiv und im Jetzt - das ist heute sicher auch irgendwie anders, wie kann man das wirklich erfassen was "das Gesamte" ist? Das Wirken der Band ist sicher in der Zeit einfach noch zeitnah - und frisch. Das?

Würde mich einfach interessieren, was das konkret meint, die Leute die neben der Musik - bedeutet das deren Erscheinung oder Bild oder wie das emotional wirkt oder die Philisophie und wirken auf mich als Hörer und Zu"gucker"?

Muss nicht beantwortet werden. Ist ja eher OT, geht ja eigentlich um das Buch und darauf bezieh ich mich nicht weil ich es nicht kenne/gelesen habe.
Ich halte es bewusst so pauschal, sonst müsste ich hier ein Buch über die Bandmitglieder der Gruppe Kraftwerk und was sie alles während ihrer Zeit in der Band gemacht haben schreiben.
In der Besetzung Hütter, Schneider, Bartos, Flür waren sie Musiker, Komponisten, Sänger, Performer, Techniker, Geräteentwickler, Bühnenbauer, Texter, etc., etc., etc. und haben gemeinsam etwas geschaffen, was heute immer noch Teil von Kraftwerk ist.
Das wollte ich aussagen.
Kraftwerk ist eine Marke hinter der der Einzelne verschwindet und das ist in Ordnung aber trotzdem basiert es auf dem was Hütter, Schneider, Bartos und Flür als Gruppe in einer Gruppendynamik erfunden haben.
 
Aus wahrscheinlich genau diesem Grunde:

Es gibt auch Leute, der erzählen nur Scheiße [...]

Und das multipliziert sich dann.

Das ist wohl so wie die Sache mit den Bandschleifen... Ich weiß nicht, wie oft ich das schon gelesen habe, aber es war sehr oft. Hoffe nur, dass in dem Buch nicht behauptet wird, dass Kraftwerk ein Mellotron für Chöre und Streicher benutzt haben - auch das wird ja gerne mal behauptet (das Thema hatten wir ja auch gerade an anderer Stelle hier im Forum).
 
Bis hier würde ich überzeichnet eher dem "Überzeichnen" zustimmen, ich würde das auch ggf. sogar tun, weil ich das was ich aus der Musik einer Band als Gesamt ziehe damit besser halten kann als wenn ich jedes Detail kennen würde. Egal mit welchem Act übrigens.

Kann ich beides verstehen - ich glaube es wäre manchmal besser man kann Illusionen nicht nur behalten weil es ganz schön ist - sondern weil man es sich so rücken könnte wie man das selbst gern hätte. Bin da aktuell nicht so nah dran, dass für mich das wichtig wäre - aber respektiere ich.
 


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