Kopfhörer vs Boxen

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Anonymous

Guest
Höre ich mit Kopfhörern mehr Details oder mit Boxen?

Wenn man mit Kopfhörer mehr hört, was müsste man tun um mit Boxen da ran zu kommen, wenn es überhaupt möglich ist?
 
Auf Kopfhörern finde ich es sehr schwer, tiefe Bassfrequenzen zu beurteilen. Deswegen kann ich nicht pauschal sagen, dass man mit Kopfhörern mehr hört.
 
Also ich habe Kopfhörer eigentlich immer nur zum schneiden von Samples benutzt, also auch zum Looppoints finden etc. Natürlich auch so zum anhören, aber das eher selten. Leider lösen sich meine gerade auf, bzw. das schon länger, also der Schaumstoff und so. Brauche da dringend neue.
 
Kopfhörer sind klasse, um leise Störgeräusche aufzuspüren, die manchmal beim Hören über Boxen überhört werden können.
Den Gesamtmix über Kopfhörer zu beurteilen finde ich schwierig bis unmöglich, das würde ich nur über Boxen machen wollen.
 
Ich will für mich herausfinden ob meine Superlux HD681 so einfach durch ein paar günstige Boxen zu ersetzen wären. Ich habe mich ein wenig in das Thema eingelesen und da kommt es ja auf soooo viel an bis das so einigermaßen mit den Frequenzen hinhaut. Beim Kopfhörer werden die durch nichts gestört. Klar der Raumklang ist nicht da(lässt sich mit Plugins etwas simulieren). Ich teste auch ab und an über meine PC Boxen, da höre ich aber nicht mal die Hälfte von dem was ich über Kopfhörer höre und ich habe das Gefühl ich verpasse die Hälfte. Kurz, es macht über Boxen überhaupt keinen Spaß Musik zu machen.

Dazu kommt noch das ich ein absoluter Kopfhörer Fan bin und das so seit den 80er. Darum auch noch die Frage: Was entgeht mir wenn ich auf Boxen zum großen Teil verzichte, bis auf das Übersprechen der beiden Kanäle?
 
Kopfhörer haben immer so Lupen-Character, man hört halt bestimmte Fehler (hier ein Knackser, da ein Störgeräusch) super. Dadurch merkt man aber auch nicht, wenn einem z.B. der Lead-Gesang doch etwas arg leise geraten ist, denn auf dem KH hört man den immer noch prima.
Man kann Hall und Räumlichkeit nicht gut beurteilen.
Und im Bass kommen die sehr leicht sehr tief, außerdem fehlt die Körperwirkung. Das lässt eine "mixtaugliche" Bassbeurteilung, die auch auf anderen Anlagen funktioniert, nur mit viel Übung zu.
 
TrackerA-3 schrieb:
Wenn man mit Kopfhörer mehr hört, was müsste man tun um mit Boxen da ran zu kommen, wenn es überhaupt möglich ist?
Man müsste die Boxen erstens ähnlich laut aufdrehen, zweitens müsste die Raumakustik entsprechend gemacht werden, damit keine unerwünschten Reflexionen mitspielen, drittens müssen Boxen und Raum entsprechend dimensioniert sein.
Man kann Musik mit Kopfhörern machen. Aber nicht ausschließlich, wenn sie auch Boxen-kompatibel sein soll. D.h. Mischverhältnisse, Reverbs mischt man unter Kopfhörern oft anders. Bei Mischverhältnissen auf den Boxen ist eher der Bass-Bereich kritisch, weil das besonders hohe Anforderungen an die Boxen und den Raum stellt. Bei Reverbs hört man evtl. den Raum mit, wenn er nicht extra behandelt ist. Hier wäre allerdings zu berücksichtigen, dass der Konsument auch i.d.R. in einem Raum mit Raumklang hört, oder halt im Auto. Ein Auto bildet zum einen einen kleineren Raum, zum anderen andere Reflexionsmuster. D.h. z.B., dass Boxy klingende Sounds (kurze Reverbs) in einem Auto noch mehr Boxy werden. Da sollte man wohl eher mit längeren Reverbs + Delays arbeiten und kurze Reflexionen im zu erstellenden Sound eher vermeiden, und auf den Boxen abhören. Mit dem Kopfhörer natürlich auch gegenchecken, ob der Kopfhörermix auch gut ist, weil mit Kopf- bzw. Ohrhörern wird insb. aktuell auch sehr viel gehört.
 
Abmischen bis ans Ende mit Kopfhörern ist idR etwas schwerer. Obwohl sie nicht schlecht klingen müssen und viele Leute Boxen haben, die weniger alles abbilden als die Kopfhörer das tun. Ja, Lupe trifft das sehr gut.

Aber es soll Leute geben, die das tun, also mit Phones Mastern - denke halt aber eher zur Gegenkontrolle.

Anekdote ohne Bedeutung
Außer man hat NS10M, die waren immer ungeeignet - aber in jedem Studio - ein Rätsel wie man das damit hin bekommt, wo sie doch faktisch gar keine Bässe abbilden konnten ;-)
 
Moogulator schrieb:
... ein Rätsel wie man das damit hin bekommt, wo sie doch faktisch gar keine Bässe abbilden konnten ;-)

Man erzählt sich, das man das mit dem Finger an der Sicke fühlen kann.
Der Trick ist natürlich, dass man mit den Teilen gezwungen ist, ein paar Oberwellen zum Bass zu machen, damit der Grundton dann per Residualhören vom Gehör ergänzt wird.
 
Danke euch für die Erklärung. An der Raumakustik möchte ich nun wirklich nichts machen. Ich werde jetzt einfach mal ein paar Sachen in den nächsten Monaten machen und Leuten vorspielen. Mal schauen ob sie es vom Mix her schlecht finden.
 
Nоrdcore schrieb:
Moogulator schrieb:
... ein Rätsel wie man das damit hin bekommt, wo sie doch faktisch gar keine Bässe abbilden konnten ;-)

Man erzählt sich, das man das mit dem Finger an der Sicke fühlen kann.
Der Trick ist natürlich, dass man mit den Teilen gezwungen ist, ein paar Oberwellen zum Bass zu machen, damit der Grundton dann per Residualhören vom Gehör ergänzt wird.

ja, aber das klappte bei Rock und ohne Synth besser als bei zB Techno oder elektronischer Musik im weiteren Sinne.
Weil dort sind andere Dinge gefragt. Hast du mal Strings auf NS10M gehört? Übel.
 
Nоrdcore schrieb:
Kopfhörer haben immer so Lupen-Character, man hört halt bestimmte Fehler (hier ein Knackser, da ein Störgeräusch) super. Dadurch merkt man aber auch nicht, wenn einem z.B. der Lead-Gesang doch etwas arg leise geraten ist, denn auf dem KH hört man den immer noch prima.
Man kann Hall und Räumlichkeit nicht gut beurteilen.
Und im Bass kommen die sehr leicht sehr tief, außerdem fehlt die Körperwirkung. Das lässt eine "mixtaugliche" Bassbeurteilung, die auch auf anderen Anlagen funktioniert, nur mit viel Übung zu.
Exakt auf den Punkt gebracht!

Moogulator schrieb:
Außer man hat NS10M, die waren immer ungeeignet - aber in jedem Studio - ein Rätsel wie man das damit hin bekommt, wo sie doch faktisch gar keine Bässe abbilden konnten ;-)
Wenn ein Mix auf denen klingt, klingt er auch auf jeder Kompaktanlage und auf jedem Küchenradio. Das ist das ganze Geheimnis. Gilt auch für ihre Nachfolger HS 80 bzw. HS 8.
 
Das stimmt leider nicht ganz, denn du hörst manchmal eben doch mehr woanders und das kann sehr schnell total falsch laufen.
Das ist aber ein Sonderfall, heute ist kaum eine Box so schlecht wie die es waren.
Die HS Serie ist sehr gut, die NS Zeit, na sag ich nichts zu. Oh das könnte nicht so verstanden werden wie ich das meine.
 
Moogulator schrieb:
Das stimmt leider nicht ganz, denn du hörst manchmal eben doch mehr woanders und das kann sehr schnell total falsch laufen.
Das ist aber ein Sonderfall, heute ist kaum eine Box so schlecht wie die es waren.
Die HS Serie ist sehr gut, die NS Zeit, na sag ich nichts zu. Oh das könnte nicht so verstanden werden wie ich das meine.
Der Grundcharakter ist schon ähnlich. Sie klingen sehr "kalt" und analytisch und sie bilden halt nur alles ab ca. 50 Hz ab. Man kann bei der HS-Serie heute aber einen Subwoofer dazu bekommen, der dann die Beurteilung von Tiefbässen erlaubt. Was aber auch so seine Tücken haben kann.

Sehr gut sind diese Yamaha-Boxen (sowohl die alten NS, als auch die heutigen HS) in der Tat für Rock. Denn gerade verzerrte Gitarren können sehr schnell harsch und kratzig klingen. Wenn es auf diesen Boxen funktioniert, funktioniert es auch überall sonst. Ist jedenfalls meine Erfahrung.
 
Moogulator schrieb:
Das stimmt leider nicht ganz, denn du hörst manchmal eben doch mehr woanders und das kann sehr schnell total falsch laufen.
Es gab so mal Produktionen, wo im Bass stellenweise falsche Grundtöne reinprogrammiert wurden. Wurde wahrscheinlich auf den NS10M gemacht. :lol: Nee, ohne Spaß: Wenn man den Bass nicht gut hört und mit den Tönen nicht aufpasst, kann das schon mal passieren. :agent:
 
Kann man denn soviel falsch machen, wenn man elektronischen Musik mit drei vier Synthspuren + Drums ohne Vocals macht und sich an einem Referenztrack orientiert?

In meinen Fallen landen die fertigen Sachen höchstens mal bei Soundcloud oder YouTube. Da frage ich mich was brauche ich wirklich an Sachen und worauf kann ich verzichten?
 
Wenn Du das Arbeiten mit dem Kopfhörer magst und soviele Jahre Erfahrung damit hast, würde ich für den Einsatzzweck einfach so weiter machen. Eventuell die offenbar vorhandenen PC-Speaker etwas upgraden um gelegentlich den Tiefbassanteil und das Mischungsverhältnis unter anderen Gegebenheiten zu beurteilen.
 
Physikalisch unmöglich mit Kopfhörern den selben Effekt zu bekommen, wie mit Monitorboxen!
Schallwellen treffen auf eine Klang beeinflussenden Luftwiderstand, und in einem nicht optimierten Raum auf zig Resonanzkörper, wie soll ein Kopfhörer das simulieren!?
Fehler kann man damit super heraushören, aber mischen damit, ist eher ein Kompromiss!
 
Bei den Plugins werden nur die Überlagerungen der Schallwellen + einen zusätzlichen Hallanteil simuliert, so habe ich das verstanden. Als Boxen habe ich im Moment nur die hier: https://www.amazon.de/EDIFIER-Studi...&qid=1498803504&sr=8-1&keywords=edifier+boxen
Aber Synthsounds mache ich damit nicht. Die nutze ich nur mal zum Gegenhören, ob ich alle Instrumente soweit raushören kann und ob ich den Reverb nicht zu heftig eingestellt habe, denn über Kopfhörer stelle ich meist zuviel Hall ein was dann am Lautsprecher to much ist.

Wenn ich einen SynthSound von Null an erstelle, was ich eigentlich so gut wie immer mache, dann kann ich mir gar nicht vorstellen dies über Boxen zu machen, weil einfach so viel vom Hören verloren geht.
 

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In einem guten, optimierten Raum mit passablen Monitoren
ist man nicht zwingend auf Kopfhörer angewiesen,
selbst bei niedrigen Lautstärken.

Kopfhörer nutze ich eigtl nur, um meiner Umwelt nicht
auf den Sack zu gehen und trotzdem Spaß zu haben :phat:
 
F.A.B. schrieb:
In einem guten, optimierten Raum mit passablen Monitoren
ist man nicht zwingend auf Kopfhörer angewiesen,
selbst bei niedrigen Lautstärken.
Das glaube ich gern.

Nur wie viel müsste ich ausgeben um alles so detailliert zu hören wie über meine Kopfhörer? Wenn das mehr als 500,-EUR oder so sind dann brauche ich gar nicht darüber weiter nachzudenken. Ich muss zusehen dass ich mit so wenig Geld wie möglich das meiste höre. Ich denke mir dass dies nur mit Kopfhörer wirklich möglich ist.

Bei mir gilt aus ganz wenig Ressourcen so viel wie es geht raus zu holen. Überrascht wäre ich wenn ein Unwissender nicht darauf kommt, dass meine ganze Musik nur absolutes LowBudget aus dem BilligPC ist.
 
Beide Systeme sind doch komplementär, ergänzen sich gut. Ich könnte nicht nur mit einem Kopfhörer Musik spielen, mischen. Da bin ich auf gute Monitorboxen angewiesen. Aber genau gleich ist es möglich Details zu hören mit einem guten Kopfhörer die mit "normalen" Monitorboxen gar nicht möglich sind. Was aber eine Tatsache ist, gute Kopfhörer bekommt mann für weniger Geld als gute Monitorboxen.
 
Angefangen habe ich mit billigen Boxen vom Saturn, was man halt eh so am PC dran hat. Zu Anfang war ich ja schon froh, dass ich überhaupt nen Ton aus dem Gerät rausbekommen habe.

Dann Kopfhörer, zur Schonung der Umwelt (AKG K-270 MKII - also schon ganz ordentlich). Und später Monitorboxen (Genelc 8010 - nicht die größten und besten, aber das ist auch ne Platzfrage). Der Raum nicht optimiert. Trotzdem: zwischen Kopfhörer und Boxen liegen Welten. Wohl auch deshalb, weil bei Boxen jedes Ohr beide Kanäle hört. Der Stereoeindruck bei den Boxen (gegenüber den Kopfhörern) hat mich jedenfalls umgeheuen. Als ich meinen Kram das erste Mal auf den Boxen gehört habe, war das, als würde ich das zum ersten mal richtig hören.

Kopfhörer hingegen sind gut, wen man nur die Musik, ohne Umweltgeräusche un den Einfluss des Raumes hören will. Und zur Entlastung der Umwelt.

Fazit: ich brauche beides.
 
Es gibt doch aber Leute die professionelle Musik machen und nur über Kopfhörer mischen, oder?
 
OT !

Für alle die sich im professionellem Anfängerstadium befinden, lege ich die die Lernvideos von Chuck Love
ans Herz,
Dort wird eindrücklich gezeigt, wie man mit minimalstem Aufwand und keinem Wissen , Chartverdächtige Musik produziert.
Denke der Lerneffekt ist hoch, aber das ganze doch recht simpel.
Ich freue mich auf ein hoffentlich enthusiastisches Feedback.

 
Da ich so 1990-91 mit dem Musikmachen angefangen habe, bin ich eher schon länger dabei. Auch wenn ich immer große Pausen hatte, so habe ich doch den Werdegang vom Synthesizer per MIDI bis jetzt mir reiner Software aktiv mitgemacht. Nur eine Studioumgebung hatte ich nie. Nichts desto trotz diskutiere ich gerne meine Arbeitsweise mit denen die anders arbeiten und zwar dahingehend ob dieses "Anders Arbeiten" meine Musik irgendwie signifikant verbessern würde.
 
Bin jetzt ein bisschen verwirrt, in anderen Post beschreibst du dich als Einsteiger, der gerade erst angefangen hat, jetzt erfahrener Musiker seit 27 Jahren.
Kannst du dazu mehr sagen ?
Hsst du 91 mit Greenpack Midi auf Atari gearbeitet, war ja Standart.
 
Mehr Wiedereinsteiger, wenn man ein paar Jahre nichts gemacht hat ist das schon ein Neueinstieg. Jedenfalls was die Technik angeht. Ich habe auf dem Atari ST mit Live angefangen und zum Schluss dann Cubase. Synths hatte ich D-70, M1, DR.550 und AN1x. Aber als Software Instrumente immer besser wurden, habe ich alles verkauft und bin seit dem mit MIDI-Keyboard unterwegs und der Rest ist PC.

Aber ich hatte nie tolle Boxen oder Kopfhörer und mein Raum hat mich auch null interessiert. Ich habe mich immer an Referenztracks orientiert und bei verschiedenen Leute meine Sachen angehört. Änderungen waren damals leider sehr schwierig, da ich mir nicht die Mischpulteinstellungen(4 Kanal DJ Mixer) usw aufgeschrieben hatte. Ein wenige gescratcht hatte ich auch auf so einem DualPlattenspieler. Ich bin froh das heute alles speicherbar ist.

Details zu meiner Person sind bei meinen Themen hier aber völlig unwichtig und eher hinderlich. Deswegen ist eigentlich gar nichts preisgeben besser um neutralere Meinungen zu hören. Dass man mich dann als Troll abtut damit kann ich leben.
 


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