Klaus P Rausch
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qrx schrieb:Kultur soll Spaß machen
Auf den Punkt gebracht.
Und was einem so alles musikalisch Spaß macht, ist halt individuell. In der Klassik gibts ja auch unterschiedliche Formate, nicht alle sind wie Wagners Rheingold ewig lang. Mit den zweieinhalbStunden wirds so manchem ungemütlich, mir übrigens auch und ich bin ein echter Klassikfan. Was die Konventionen der Veranstaltungen angeht, ist nebenbei auch Schwedenrock und Wacken nicht jedermanns Sache.
Klassik generell kann ganz wunderbar sein und auch ein Fundus, wo man ungeniert stehlen darf. Die sind alle schon tot und können sich nicht wehren. Gerade jüngst verstorbener James Horner war ein Meister im Abkupfern und überhaupt bedient man sich gerade in Hollywood total gerne bei Mahler und Co. Und ja, es stimmt, dass bei vielen Klassikern in kurzer Spielzeit eine Menge passiert und weil die kurze Repetition nicht gerade der rote Faden ist, auch mehr als in den meisten Popsongs, von Elektro erst gar nicht zu reden.
Es ist auch keine Schande, wenn man dazu genauso wenig Zugang hat wie zu Stockhausen. Klassik ist intellktuell hoch aufgeladen und bekommt emotionale Dynamik am ehesten durch bestimmte Dirigenten, die ihren Musikern das abfordern. Ist nicht so leicht, sich als Interpret anstatt als Komponist da reinzufinden. Das gehört also schon von der Seite aus eingeübt. Als Zuhörer halt auch, Stravinsky erschließt sich einem eben nicht durch reinzappen und fast forward Button. Was die kompositorische Raffinesse und die Arrangements betrifft, ist es dennoch Alte Schule und unbedingt empfehlenswert, alleine aus purem Musiker Egoismus.