@Maxi: kurz zum Begriff "subtraktive Synthese", den @betadecay ins Spiel gebracht hat.
Bei der subtraktiven Synthese beginnt man mit einem obertonreichen (= hellen) Klang, dem über ein Tiefpaßfilter Obertöne entfernt werden (= der Klang wird dunkler). Diese obertonreichen Klänge werden anhand ihrer Schwingungsform benannt (z.B. Sägezahn, Dreieck, Rechteck, jede klingt anders), sind elektronisch sehr einfach herzustellen und klingen in sich recht üblicherweise sehr statisch. Eine klangliche Veränderung findet vorranging durch das Tiefpaßfilter statt, über dessen Cutoff-Frequenz man bestimmt, wieviele Obertöne abgeschnitten werden, also wie hell oder dunkel der Klang sein soll.
Bei einem Tiefpaßfilter kann man üblicherweise noch die Resonanz einstellen, damit wird der Klang schärfer, bis er schließlich in einem schrillen Pfeifen endet. Die Filterresonanz wird manchmal auch Emphasis, Q oder Peak genannt, verschiedene Hersteller verwenden manchmal verschiedene Begriffe für ein und dieselbe Funktion, das macht es manchmal unnötig kompliziert.
Der subtraktiven Synthese gegenüber stehen eine Vielzahl von Syntheseverfahren, bei denen aus eher obertonarmen Klängen über verschiedene technische Verfahren obertonreiche Klänge erzeugt werden (z.B. FM, PM, Waveshaping), oder bei denen kleinste Klangschnipsel so oft wiederholt werden, dass eine obertonreiche Klangwolke entsteht (Granular Synthesis), oder bei denen zwischen Klängen mit verschiedenen Obertonstrukturen überblendet wird (z.B. Wavetables).
Für diese nicht-subtraktiven Verfahren gibt es keinen allgemein verbindlichen Oberbegriff, bleiben wir also dabei, sie "nicht-subtraktiven Verfahren" zu nennen. Gemein ist ihnen allen, dass Du bereits an der Quelle eine sehr weitreichende Kontrolle über Struktur und Stärke der Obertöne hast, und dass sich diese Kontrolle nicht mehr mit einfachen Begriffen wie hell/dunkel und weich/scharf fassen lässt, die wir von der subtraktiven Synthese kennen.
Der Trick beim Microfreak ist nun, dass dessen Oszillator-Sektion nicht nur die obertonreichen, aber statischen Schwinungsformen wie Sägezahn oder Rechteck erzeugen kann, von denen das Filter Obertöne entfernt (subtraktive Synthese), sondern dass Du stattdessen auch eine Vielzahl von nicht-subtraktiven Klangerzeugungen einsetzen kannst. Aber gleich, für welche Klangerzeugung Du Dich entscheidest, ihr ist immer ein Filter nachgeschaltet, mit dem Du den Klang der gewählten nicht-subtraktiven Klangerzeugung weiter subtraktiv formen kannst, also heller/dunkler und weicher/schärfer machen kannst.
Falls Du eher systematisch lernen möchtest: Versuche erstmal, bei den Oszillatoren bei einfachen Schwingungsformen wie Sägezahn und Rechteck zu bleiben, und Dich nur mit der Wirkung des Filters zu beschäftigen. Wenn Du Dich dabei sicher fühlst, lerne die Modulationsmöglichkeiten kennen: Eine Modulation bedeutet letztlich nichts anderes, als dass nicht Du an einem Regler drehst, sondern dass der Synthesizer für Dich gleichsam automatisch an einem Regler dreht. Dann erkunde die anderen nicht-subtraktiven Oszillator-Modelle.
In jedem Fall: Herzlichen Glückwunsch zum Microfreak, und viel Spaß & Erfolg beim Lernen und Musikmachen!