Oh Mann… nichts gegen die Antworten da oben - die sind sicher alle in einem gewissen Rahmen richtig.
Aber: Meiner Meinung nach am Punkt vorbei. Die Frage ist ja relativ generell gestellt - da find ich antworten wie dynamischen EQ - was meiner Meinung nach ungefähr eine der letzten Optionen ist, ein wenig irreführend. Und die Trackspacer Plugins funktionieren sicherlich gut, aber lösen meiner Meinung nach Probleme, welche man eigentlich an einem viel früherem Zeitpunkt in einer Produktion vermeiden sollte.
Daher mein Versuch eine einfache Antwort zu bieten:
Wenn ein Sound im Mix immer leiser wird, dann bedeutet das, dass wahrscheinlich zur gleichen Zeit andere Sounds spielen. Insbesondere Bassnoten zur gleichen Zeit wie die Kick können da Probleme machen.
Einfachste Lösung, hart priorisieren - Kick oder Bass?
Wenn Kick -> Bass Note einfach mal löschen
Wenn Bass -> Kick eher kurz, dafür knackig, damit sie sich gut durchsetzt.
Ggf. dem Bass ein bisschen attack geben, damit der Transient (das erste “Pop” der Kick) gut hörbar bleibt.
Dann wäre zu prüfen, ob Bass und Kick im gleichen Register spielen und ob man vielleicht durch ändern der Note (z.B. ne Oktave hoch oder runter) das Problem lösen kann.
Als Nächstes würde ich mir die Lautstärken der Tracks anschauen. Wenn die Kick untergeht ist der Rest womöglich einfach zu laut?
Sollte das alles nicht so zum gewünschten Ergebnis führen, dann kann man überlegen, was denn das Ergebnis sein soll.
Sidechain compression oder ducking ist einfachste Möglichkeit. Funktioniert dann gut, wenn Kick und Bass über die Dauer des Stücks meistens zusammen schwingen sollen. Ist aber recht brutal im Sinne des Eingriffs.
Man kann auch per EQ Platz schaffen.
Im Bass den Grundton der Kick absenken und auf der Kick den Grundton des Basses. Was oft auch gut hilft, ist auch die ersten harmonischen Obertöne (z.B bei einer A Kick auf 55hz, bei 110Hz) entsprechend beim andern Instrumen abzusenken. Da reicht ein enger Cut von 2db meistens voll aus.
Das ganze geht dann natürlich auch dynamisch - mit sidechain. Wenn die kick spielt, werden die kritischen Frequenzen im Bass abgesenkt. (TDR Nova macht das gut und ist auch umsonst)
Zu guter letzt kann natürlich auch noch auf der Summe „gerettet“ werden durch kluge Kompression / Mastering. Aber auch hier macht man nicht aus einem schlechten Mix einen guten
Wenn das Zuviel war, (meine) 7 Schritte für bessere Mixe:
1) was will ich erreichen?
2) Richtiges Sounddesign
3) Richtige Komposition
4) Richtige Lautstärken
5) Mix / EQ
6) dynamische Bearbeitung mit sidechain / EQ
7) Summenkompression / Mastering
Mein Tipp: Finger weg von „smarten“ Mixhilfen solange man nicht weiß was man tut
die Teile sollten meiner Meinung nach den letzten Schliff bieten und nicht dazu dienen einen schlampigen Mix zu retten.