JD 800 Reparatur, kurzer Bericht

F

frrranky

....
Servus,

wollte nur mal kurz berichten, vielleicht bringts dem ein o. anderen mit aenlichen Problemen ja was
(mindestens die Motivation, die Reparatur zu versuchen, auch wenn man zunaechst den, das krieg ich nie hin....)

Ausgangslage: JD gekauft via Kleinanzeigen 'defekt mit Red Glue'.
Red Glue heisst zwar Arbeit, waere aber einfach behebbar.
Erhaltendes Paket voll Vorfreude ausgepackt, angeschlossen: nix, kein Ton.
Selbsttest durchexerziert, alle 3 PCM Sound-Chips 'no good'.
Verkaeufer angeschrieben, Antwort: 'bei mir kamen einwandfrei Toene raus ... Transportschaden...'
Ja klar. Blablalabla.
OK, nach Rumprobieren kommen tatsaechlich vereinzelt kaum hoerbare Klirr-und Schnarrgeraeusche raus auf Ausgang "R"ight , "L"eft ist tot.
Entscheidung faellt 'PRO' Reparaturversuch.
Hier nun die Defekte + Reparatur:

** Platine mit Vorverstaerker u. Klinkenbuchsen: zerbrochen
Vorbesitzer-Reparatur mit Heisskleber u. (gruseliger) Loetarbeit
* Problem: Audio-Ausgang links tot (2-3 'vergessene' Loetbruchstellen)
* Reparatur: Platine ist 'Markotechnik', d.h. Durchgaenge einfach zu testen u. zu loeten.
* Erfolg: Klirr- u. Schnarrgeraeusche auch auf Kanal 'L"eft.

** Linke Platine mit Joystick u. Schaltern:
* Problem: Pins d. Kabel-Klemmverbinder auf. d. Mainboard verbogen, Kabel a. d. Enden ausgefranst
* Reparatur: Pins d. Verbinder mit Pinzette gerichtet, Kabelenden neu geschnitten u. mit Lot ueberzogen
* Erfolg: Klirren u. Schnarren laesst sich pitchen, Taster auf linker Seite gehen wieder
ABER: immer noch keine "einwandfreien Toene"

** PCM-Soundbaenke
Schaltplan besorgt, Internet recherche.
* Problem: man berichtet von Kontaktproblemen an den Steckplaetzen d. PCM-Chips.
* Reparatur: vorsichtig die 3 PCM Baenke rausgehebelt (NICHT mit der Hand rauziehen,
sondern mit einen duennen langen Schraubenzieher mit d. Hand als 'Stuetze' (Hebelpunkt) immer
wechselseitig an jeder Seite in 1/2 mm Schritten hoch'hebeln'
Pins schauen gut aus, trotzdem mit Teslanol T6 behandelt
* Erfolg: die "einwandfreien Toene" lassen weiter auf sich warten.
Ergo: das war nicht, koennte aber bei anderen helfen.

** PCM-Soundbaenke, die 2.
* Problem: Irgendwann ist d. Blick auf was gefallen, das wie ein Kratzer auf der Hauptplatine
aussah... als wenn jemand mit dem Schraubenzieher ausgerutscht waer.
Mit Multimeter geprueft: 4 Bahnen zu den PCM-Banken durchtrennt, direkt an den
Pins d. zentralen Prozessors.
* Problem - ein RICHTIGES (sozusagen ein Houston-Problem):
So was feines hab ich noch nie geloetet. Der Elektroniker-um-die-Ecke, zu dem man frueher so
was fuern Taschengeld bringen konnte, ist ausgestorben.
Also beim hiesen Elektronik-Shop (ZEG) um Hilfe gefragt, die meinten, geh mal ruhig
zu nem Repair-Cafe, da sind gute Leute (quasi die heutigen Elektroniker-um-die-Ecke).
* Loesung: Hab entschieden, es erst mal selbst zu versuchen. Material:
- Youtube (von 'koennen nur Profis' bis 'ich brat SMDs mit nem Klemptnerloetkolben drauf')
- Loetstaender mit Lupe (vom ZEG, f. 6 Euro richtig brauchbares Teil)
- Feinloetkolben 30 W war schon im Haus u. hat super funktioniert, mehr brauchts nicht.
- Flussmittel (Loethonig): hat sich als eher stoerend erwiesen
* Erfolg: die "einwandfreien Toene" - - - sind da!
Der Eingriff hat mehr Nerven gekostet als saemtliche Diplompruefungen
zusammen, aber es ging viel besser als gedacht. Denke mal jeder, der eine ruhige
Hand hat u. etwas Geschick, kann sich an so was wagen.
Die Lupe war Gold wert, der Loethonig hat nur gekokelt. Guter Loetdraht reicht aus.

Den Tip mit den Repaircafes finde ich trotzem sehr UEBERLEGENSWERT.

** Red-Glue in den Tasten
* Problem: faktisch alle Tasten betroffen
* Reparatur: man liest ueber schlimme Dinge wie Aetznatron, = Umweltgift = Teufelszeuch.
Recherche ergab: das ist nix anderes als bloeder Rohrreiniger.
D.h. beim naechsten Einkauf beim Edeka eine Fl. 'Mr. Muscle Drano' fuer 2,90 mitgenommen.
Jeder andere RR tut's auch (wichtig: ohne Aluminiumzusatz).
Putzeimer halbvoll mit H2O (ergo 'Wasser') + 1 Kappe Rohreiniger, nach 15 Min.
waren d. ersten Tasten sauber bzw. die ersten Gewichte rausgefallen.
Wichtig: einige Gewichte haben sich adhesiv dem Rausfallen widersetzt,
obwohl d. Kleber durch d. Reinger schon verfluessigt war: hier NICHT mit dem
Schraubenzieher raushebeln, sondern einfach sanft am Eimerrand rausklopfen.
Nach 3 Waschvorgaengen (= 1/2 Fl. Rohrreiniger) und 2 Tage Waessern (stinkt)
und abschliessend a bisserl Kunststoffpflege waren alle Tasten blitzeblank.

Wg. 'gefaehrlich' und so: wenn ihr den Reiniger in den Eimer kippt, haltet fuern Moment
die Nase weg, es gibt (5 sec) eine leicht stechende Luftblase.
Auch bringen ein paar Spritzer auf der Haut niemanden um. Unsere Haut ist f. ganz
andere Belastungen gebaut, die steckt das weg. Wenn man heutzutag a bloede Semmel
isst , hat man mehr Chemie im Darm als mit 2 Spritzern Lauge auf der Haut.
Da man allerdings die Hand laenger im Eimer hat (Gewichte fischen...) , einfache
Haushaltsgummihandschuh.

Klebstoff: an meine Keys lass ich nur das beste Bootsbau-Epoxid :)
(Geheimtip: Uhu plus tut's auch...)
Pattex wuerd ich nicht trauen, da faengt der Mist doch irgendwann wieder an.
Nachteil vom Epoxy: Gewichte kriegt man nie wieder raus.

** Red-Glue auf dem Tastatur-Rahmen:
* Problem: ist echt ueberall
* Loesung: Entfernung d. an d. Metallteilen kein Problem (Aceton).
D. Kleber hat einige Stellen d. Anschlagfilzes durchtraenkt. Hier wurde d.
Filz etwas abgefizzelt (sost pappen die Tasten weiter dran).
* Erfolg: Ergebnis d. Filzfizzelns sind leider 2 prellende Tasten und Aftertouch (befindet sich
unter dem Filz) geht bei den 2 Tasten auch nciht mehr.
Wuerd ich heut nicht mehr machen, eher ne duenne Folie an d. Stelle ueber den Filz kleben.
So wie's jetzt ist muss der wieder 'aufgebaut' werden.

** Red-Glue auf d. Kontakt-Platine und die unendliche Bloedheit nach Einstein
* Problem: ein aesthetisches
* Loesung: Glue-Fleck mit dem Haarfoen erwaermen (kein Heissluftfoehn) u. mit einem breiten
Schrauberzieher ganz leicht drueber streichen und dabei immer was von dem Baz
abheben. Also nicht drauf kratzen, die Platine gar nicht beruehren.
* Anti-Loesung: einmal im 'Reinigungsrausch' kam d. azetongetraenkte Q-Tipp zum Einsatz
(ja, ich weiss...) , zunaechst gaaaanz vorsichtig - der Baz ging wunderbar ab, die Platine
blieb heil, dann ein bisserl mehr - und dann war's passiert (s.u. "Flexplatine")
* Erfolg: die Heissluftmethode funktioniert super f. das Gros des 'Glues'. Den Restfilm
einfach drauflassen.
* Anti-Erfolg: an das Wort 'Azeton' nicht mal denken

** Tastatur-Flexplatine
* Problem: im Rausch des Putzfimmels
Die Leiterbahnen sind keine Metallstrippen, sondern irgend ein leitender Druck
(Leit-Kunstoff, Kohle, ...), der lediglich durch eine duenne Schicht versiegel ist
Der erste Tupfer Aceton macht nix, der zweite auch nix, aber der dritte loest nicht
nur die Versiegelung (was man so meint), auf sondern auch die Leiterbahn
Beim Anschliessen d. Tastatur fehlte dann jeder 8. Ton pro defekte Bahn.
* Reparatur / (Er)loesung:
1. Stunde 'after' : Strick. Plusadern. Hausdach. Bahngleise. Irgend was, was erloest und blutig ist
2-5 Stunden 'after': Wein. 3 Flaschen. Irgend was, was erloest und danach weh tut.
1-10 Tage 'after' : (vergeblicher) Versuch, die Selbstachtung wiederzuerlangen.
3 Wochen 'after' : Leitlack. Was Heckscheibenheizungen repariert...
Entscheidung fiel auf Busch Silber Leitlack (Modelleisenbahnbau), ist mit 15 Euro
zwar teurer als das Zeug v. Conrad &co, aber dafuer dickfluessig (wichtig!)
Vorm Kleben wurden die Leiterbahnen an den getrennten Enden jeweils nochmals
vorsichtig 'angekratzt' (Skalpell!) um die leitende Schicht freizulegen, dann das
Silberlot mit einer eingetauchten Spitzpinzette vorsichtig aufgetupft bzw.
eine 'Bahn' gezogen.

* Erfolg: Bingo. Auf einer Hart-Platine hat das Busch-Zeug Null gehalten, aber auf der Flex-Platine
haelt das viel besser als erwartet. Zwei der gezogenen Leitsilberbahnen waren ein bisserl
ineinandergelaufen u. mussten wieder getrennt werden, und da war schon heftigeres Kratzen
mit d. Pinzettenspitze angesagt, bis das Lot wieder weg war.

** fehlende Gewichte:
* Problem: nix zum kaufen gefunden (Roland Rhein-Main sagt ja eh, die JD Tastatur sei ungewichtet),
nur ganze Tasten, die waeren aber optisch neu.
* Reparatur: Tastengewichte 'weisse Tasten: normales Eisen, 35 x 17 x 2,4 mm, 10,1 gr
Im Baumarkt gibt's Eisenwinkel mit exakt 2,4 mm Materialstaerke, dazu
huebsch verzinkt. 8 Gewichte rausgeflexen ca 2h Arbeit.
Schwarze Tasten: Blei, 11 gr (gleichschweres Stueck aus Eisen rausgeflext)

** Drucktasten
* Problem: Drucktasten (speziell die der Presets) gehen nicht mehr, bzw. nur mit viel Kraft
* Reparatur: betroffene Platine abschrauben, die Druecker abklipsen (geht einfach)
drunter kommt ein Gummi-'Knopf' zum Vorschein:
diesen mit der Fingerspitze unter leichtem Druck 2-3 Minuten 'rubbeln' (die Bemerkung
kommt ja eh: ja, genau so). Zusammenbauen, Testen u. ggf. nochmals wiederholen.
* Ergebnis: Methode hat alle Taster wieder zum einwandreien Funktionieren gebracht.
 
@frrranky ich hole am Freitag einen JD800 ab , bin nicht sicher ob der Zustand perfekt ist, der Verkäufer verhält sich relativ komisch.

Also die RedGlue Geschichte kann man relativ schnell begutachten, also anschauen und tasten ( berichtige mich gern ). Was ist deiner Meinung nach noch wichtig zu testen, vielleicht etwas das beim ersten Überfliegen nicht beachtet werden kann .?
 
Lasst euch bloß keinen JD schicken. Das Gehäuse ist extrem zerbrechlich und es gibt schon genug Geräte mit Rissen und abgeplatzten Ecken. Immer abholen. Sonst iSt Ärger vorprogrammiert.

Die Fader sammeln Staub und entwickeln schnell ein Eigenleben. Taster prellen fast immer. Aftertouch geht meistens nicht oder schwer.
 
@Plasmatron redglue kommt teilweise über Nacht...vermute das hat auch was mit Temperatur zu tun. Der letzte Sommer war relativ heiß. Meine JDs im Dachgeschoss (beschattet) aber streckenweise ü30 Grad ausgesetzt, beide mit Zahnfleischbluten.

@RetroSound Darum habe ich für den Versand meines 2. JDs extra meinen Original-Karton zur Verfügung gestellt. Der kam damit schadfrei an.

An die Reparatur der Tastatur zu gehen halte ich mittlerweile für vergebene Liebesmühe. Unabhänging von redglue sind es ja auch ständig die Rubber/Ferrit Einheiten die Probleme machen.
(lasse jetzt absichtlich das @ weg um ihm keinen Druck aufzubauen: ;-)) Hoffe ja aber immer noch das der geschätze Kollege microbug uns eine Fatar-Lösung präsentieren kann, um eine professionel gelöste mechanische Adaption kann ich mich dann gerne kümmern.
 
@frrranky ganz vergessen...Danke für den tollen Bereicht und

:hallo:
 
Auch von mir herzlichen Dank, man kann nie genug über die Wartung eines JD-800 lesen, es gibt immer wieder neues spannendes zu erfahren.
Meine Tastatur geht mir mittlerweile so auf den S..., dass der schöne JD merklich öfter ausbleibt, als mir eigentlich lieb ist. Habe auch keine Lust ihn immer auf eine andere Tastatur zu routen. Somit hoffe ich auf auf eine baldige @microbug Lösung, oder ich wende mich sogar schon vorher mal an Herrn Huebner, da ich hier vorort ja praktisch ein Heimspiel habe.

Welche Fatar Varantie war das nochmal genau, die für einen etwaigen Austausch in Frage kommt?
Ist das letztendlich auch eine Geschmackssache, oder gibt es nur eine BESTE Tastatur?

@Plasmatron Das Wichtigste scheint für mich ein tadelloses, heiles Gehäuse zu sein, alles andere lässt sich mit ein wenig Aufwand beheben

- Tastatur -> Red Glue / Velocity Probleme / Aftertouch geht nicht
- D/A Wandler -> wenn der Sound beim Ausklingen wie ein Bitcrusher klingt
- Prellende Taster -> mit passenden Ersatz Microschaltern kein Problem
- Fader -> Staub (Wertesprünge schon beim zukucken :)), ja kann man säubern, besser wenn es von vorn herein relativ sauber ist
 
Hat der Testroutinen und wie geht da das Werksreset
Lasst euch bloß keinen JD schicken. Das Gehäuse ist extrem zerbrechlich und es gibt schon genug Geräte mit Rissen und abgeplatzten Ecken. Immer abholen. Sonst iSt Ärger vorprogrammiert.

Die Fader sammeln Staub und entwickeln schnell ein Eigenleben. Taster prellen fast immer. Aftertouch geht meistens nicht oder schwer.

Ich hab bei Dir gesehen dass Du die einzelnen Testroutinen aufgeführt hast. Weisst Du noch ob für diverse Test ein Signal oder Schalter anliegen muss, bzw ob man zb Tasten drücken muss um Funktionen zu bestätigen ? zb Velocity oder Pedal Eingang ..
LG
 
TIPP: Wenn RedGlue beginnt und man zeitlich nicht sofort "Feuerwehr" spielen kann, Kreppstreifen auf das Blech unterhalb der Tastatur kleben, ruhig 1-2€ mehr für das Krepp ausgeben, spart später Stunden an Reinigungsarbeit - sowohl für Redglue und die "Billig"-Kreppreste ;-)
 
Ich weiß immer noch nicht, wieso nach über 20 Jahren plötzlich der Kleber an zu laufen fängt.
Verändert der seine Konsistenz mit den Jahren? und wenn man dann einmal die Heizung bissl mehr anstellt gibts kein Halten mehr?
 
Welche Fatar Varantie war das nochmal genau, die für einen etwaigen Austausch in Frage kommt?
Ist das letztendlich auch eine Geschmackssache, oder gibt es nur eine BESTE Tastatur?

Wenn, dann nur die TP/9S (gewichtet, Aftertouch), denn die 7BA ist ein Klapperbrett ohne Gewichtung und Aftertouch und die TP/8S ist sowohl zu hoch als auch zu tief. Muß ja auch mechanisch passen.

Die TP/9S findet sich u.A. Im Blofeld Keyboard, allen DSIs, der Moog Grandmother, dem Sledge, Vermona 14, dem Dominion 1 und den Kurzweils PC361/3K6/3A6. Die beste Version davon findet sich in den Kurzweils, dem Dom 1, OB6, Grandmother und Sledge Black, und genau die würde dann auch verbaut werden.
 
Ich heize nie und hier läuft nix. Die Synthesizer heizen doch schon genug.
 
Hat der Testroutinen und wie geht da das Werksreset


Ich hab bei Dir gesehen dass Du die einzelnen Testroutinen aufgeführt hast. Weisst Du noch ob für diverse Test ein Signal oder Schalter anliegen muss, bzw ob man zb Tasten drücken muss um Funktionen zu bestätigen ? zb Velocity oder Pedal Eingang ..
LG

Ja du schaltest in die Test Routine, drückst den Schalter und im Display kannst du dann den Wert ablesen.
 
@frrranky

> hole am Freitag einen JD800 ab
der in 'Mennem'?

> Also die RedGlue Geschichte kann man relativ schnell begutachten, also anschauen und tasten

Redglue-Auslaufen d. schwarzen Tasten sieht man v. aussen nicht, und das sind nach d.bisherigen Erfahrung die 'gefaehrlichen', weil es auf Anschlagfilz u. Flex-Platine tropft.
Muss auch nicht tropfen, wenn er d. Kleber weich ist wird das ganz sicher demnaechst lufen.

> Was ist deiner Meinung nach noch wichtig zu testen, vielleicht etwas das beim ersten Überfliegen nicht beachtet werden kann .

weiss net ob ich d. richtige Auskunfter bin , im Gegensatz dazu haben die Cracks hier jahr(zehnt)elange Erfahrung, kann daher nur aus d. bis jetzt gemachten Erst-Erfahrungen ableiten:
* das vom werten Kollegen hier ausdrucken: www.retrosound.de/The%20JD-800.htm. Es gibt auch umfangreiche Handbuecher und
Service-Manuals im Netz.
* JD vor Ort aufschrauben, Deckel hochklappen: Sichtkontrolle d. Flachbandkabel u. Platinen insb. der mit Buchsen (Klinken, Stromkabel)
auf 'Kabelstolperer' und (ev. gepfutschte) Reparaturen.
* Wenn. d. Verk. dich laesst die Tastatur abschrauben und vorsichtig hochkant stellen, beim Anheben auf der linken Seite NCIHT am Flachbandkabel anpacken (sag das ausdruecklich, weil da packt man automatisch hin), entweder sieht an da schon den Kleber tropfen,
ansonsten mal mit Kulispitze in den roten Kleber piksen, ob er noch hart o. schon weich ist.
* Selbsttestprozedur durchfuehren (s. Retrosound). "NG" im Display heisst 'not good'
* Alle Notentasten druecken, u. zw. repetiert. Auch Akkorde. Schauen, ob Tasten mechanisch prellen o. 'kleben' (=> Red Glue?).
Bei schwergaengigem Aftertouch gibt es die einfache Modifikation mit dem eingeloeteten Widerstand.
* Alle (Schalter)-Tasten druecken, insb. alle Preset-Tasten, bei d. Gelegenheit alle Presetpatches durchgehen (man liest,
dass einzelne Presets ausfallen koennen = PCM Chip defekt).
* Alle Fader durchgehen: kratzen ist i.d.R. kein Problem (Spray), Wertespruenge scheinen hartnaeckier zu sein.
Bei meiner Buechse haben sich sogar Fader gegenseitig beeinflusst, d.h. Schieber A hat d. Wert v. Schieber B veraendert -
erstaunlicherweise war das nach Behandlung mit Spray weg.

nchmals Red Glue: bei Stories ueber die sog. 'boesen Chargen' waer ich misstrauisch, Firmen setzen das gern als Ausrede in d. Welt.
Hat der Kleber d. 'guten Charge' eine andere Farbe, o. ist er auch rot?
Ich glaub auch net dass der rote Baz Epoxid ist, wie man so lesen kann.
Man stelle sich mal vor, die seit den 70ern gebauten Renn-Yachten wuerden einfach in der Sonne wegschmelzen :)
Einmal ausgehaertet, wird Expoxid allenfalls jenseits v. 120 Grad weich u. hat dann auch eine ganz andere Konsistenz.
Das ist irgendein Kleber, der halt dummerweise chemisch zerfaellt (shit happens)
Waerme beguenstigt chem. Reaktionen IMMER, im (aus Anwendersicht) Guten wie im Schlechten.
Epoxid z.B. braucht zum Einleiten d. Aushaertung eine 'Aktivierungs-Engerie', dann beginnt eine
exotherme Reaktion, d.h. d. chem. Reaktion produziert Waerme und diese 'Eigenwaerme" wiederum aktiviert das Fortsetzen
d. Reaktion. Wenn die Menge d. Epoxid-Batzens nicht ausreicht, um sich selbst zu waermen (ein grosser Batzen kokelt
beim Aushaerten Holz an) muss man von aussen Energie zufuehren, z.B. haben wir die neu verklebten JD-Tasten auf
die Heizung gelegt (UV-Licht aka Sonne ist auch prima).
Lange Rede kurzer Sinn, den roten Kleber wuerd ich IMMER erneuern. Ist Arbeit, aber danach kann man ruhig schlafen.
Daher waer ein (beginnendes) RedGlue-Problem beim Kauf sogar postitiv - f. die Preisverhandlung ;-)
 
der Loethonig hat nur gekokelt. Guter Loetdraht reicht aus.
Klingt für mich nach zu heißem Lötkolben. Mein ERSA hat gerade mal 25W aber selbst der wird viel zu heiß.

Den Tip mit den Repaircafes finde ich trotzem sehr UEBERLEGENSWERT.
ZEG klingt nach Darmstadt(?), kommst das nächste mal im RCR (Rodgau) vorbei 😉. Sag aber vorher Bescheid, damit ich die richtige Lötstation einpacken kann 😃

Aber schön, dass es geklappt hat!
 


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