(...) Sobald aber Loops zum Hauptelement werden, ist dass für mich kein Jazz mehr. (...)

Gutes Beispiel die Loops: ich mag sie nicht sonderlich, kann aber manchmal den Unterschied zwischen pfiffigen Loops und blöden Standardprogressionen nicht so recht erkennen.
Ich mag Cantaloupe Island von Hancock (ist auch klasse mit Metheny an der Klampfe). Als ich Cantaloop von Us3 erstmals hörte, dachte ich nur "nein, nicht schon wieder sonne gesampelte HipHop-Shice". Habs dann trotzdem zwei- oder dreimal gehört und finde es mittlerweile ganz gut.

Der Topf "Jazz" ist imho ziemlich groß (da bin ich bei @fanwander ) und ein leckerer Eintopf. Und: wer eine Ingredienz dieses Eintopfs nicht mag, kann sie problemlos außen vorlassen. :) @danielrast von daher teile ich Deine Ansicht nicht unbedingt, respektiere sie aber.

Können wir uns nicht auf ein fröhliches "Jazz oder nie" einigen? :)
 
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Zu Hammond fallen mir zwei aktuelle, sehr geile Bands ein, ist aber kein Jazz, eher Rock und Funk. Ich verzichte jetzt auf Videoeinbindung, da es ja der Jazz-Thread ist: Die aktuelle Top-Band aus den Niederlanden: DeWolff und aus den USA: Delvon Lamarr Organ Trio

Oh, ja, DeWolff habe ich unlängst live als Vorgruppe erleben dürfen. Meine Frau und ich waren sehr angetan.

Grüße
Omega Minus
 

Wurde seinerzeit auch in irgendeinem Krimi als "Untermalung" verwendet. Weckt Jugenderinnerungen in mir, weil ich Passport mehrfach im Audimax der TH Aachen erleben durfte. Diese Konzerte waren der absolute Hammer, musikalisch wie soundtechnisch. Die PA-Anlagen waren damals noch mit frontgeladenen Hörnern ausgestattet (ALTEC Voice Of Theatre oder entsprechende "Kastrate" von JBL) plus sogenannte Martin-Bins für ganz "untenrum" (gefaltete W-Hörner). Unvergesslich wird mir immer das Livespiel der beteiligten Musiker bleiben, allen voran Curt Cress an den Drums und Hermann Weindorf sowie Hendrik Schaper an den Keyboards. Wenn Herr Cress die BD bediente, flatterten die Hosenbeine und in der Magengegend spürte man einen sehr angenehmen Druck.

Diese Konzerterlebnisse haben mich so beeindruckt, dass ich mir mit 18 unbedingt eine PA-Anlage aus 2 ALTEC-V.O.T. und weiteren Hörnern bauen musste, die bis heute meine WoZi-Anlage darstellen. Leider reicht der Platz für Martin-Bins nicht aus, sonst hätte ich die auch noch nachgebaut... ;-)

Mein Anspieltipp für diejenigen, die die Cress'schen Triolenkünste auf der Hihat noch nicht kennen (ab 1:16*):

Bird of Paradise aus der LP "IGUACU":


https://music.youtube.com/watch?v=dPoILpN0BAY&list=OLAK5uy_kxEN2uxIUkFfsC4WxAtEVloDmo9Mv8ykM

*
die feinen Nuancen bei der Bedienung der HiHat gehen leider durch die Youtube-typische Datenreduktion etwas unter. Ich empfehle daher den Genuss der unkomprimierten Variante (LP oder CD)...
 
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Von Passport stammt die Titelmelodie für den Tatort, und m.W. auch "Das Boot". Ich habe sie immer recht gern gemocht; Cress ist mir da erstmals aufgefallen (und war dann auch mal auf einem Album von Triumvirat; ich meine, es wäre auf "Pompeii" gewesen).
Bei Passport ist mein Liebling immer noch "Earthborn"

"Abakus" dürfte ja bekannt sein:

https://www.youtube.com/watch?v=3XRLt7R-ghE


"Leave Taking" höre ich gern, wenn ich mal wieder musikalische Orientierung brauche und Bach und Jon Lord nicht weiterhelfen :):


https://www.youtube.com/watch?v=ClGVqXaa28k
 
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Der Begriff wurde damals von mir gewählt, um sich einigermaßen von angejazzten Sachen abzugrenzen. Deswegen auch etwas reisserisch. ;-)


Ich dachte, ich wüsste mal was Nu-Jazz ist. Wikipedia (DE) hat da heute z.B. eine ganz eigene Definition. Für Bugge Wesseltoft und Co. gab es auch mal die Bezeichnung Electro-Jazz. Es fällt mir schwer, Musik mit programmierten Beats als Jazz zu betrachten (ja, Doo-Bop von Miles Davis ist mir bekannt). Wenn es nach mir gehen würde, klar nein.

Ich möchte hier allerdings auch nicht (wieder) den Style Diktator mimen, es war tatsächlich nur als Anmerkung gedacht. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.... :lol:
Style Diktator. 😉
Ich gehe mal schwer davon aus, dass selbst die Kontroverse um den Jazz Begriff („Don‘t say that word“), seine Verwendung als Witz („Jazz is Not dead. It Just Smells funny.“), die Osmose in sämtliche Lebensbereiche („Jazz it up!“), die Verehrung („Jazz is the Master“), die Verachtung („Mach das WEG!“), die Umerziehungswünsche („Das würde Dir sicher AUCH gefallen.“) nur dazu führten, dass der Jazz sich immer mehr und immer tiefer in uns hineingeschraubt hat. Letztlich, lieber Style - Mothership Dictator 😉🙏🏿 ist das doch Alles Werbung und dient der einen Sache: der weiteren weltweiten Machtübernahme durch den J A Z Z!
Wir sind nicht mehr weit weg! Die ganze Welt sehnt sich nach Befreiung aus dem 4/4. Selbst meine Electron Analog Rytm MK II schreit aus ihrer tiefsten Seele: Let me be free of that motha…4/4.
Also: ich plädiere für die Aufnahme in DIE Jazz Rubrik: JAZZ mit programmierten Beats. Muss ja nicht gleich Alles 4/4 sein 😉
P.S.: der Autor möchte seinen Beitrag nicht als reine Satire verstanden wissen, vielleicht so 12/16.😉
 
Zum Thema "Free-Jazz" und anderen Spielarten des Jazz fand ich gestern ein sehr unterhaltsames Video aus den 60ern mit einem tatsächlich fast (?, s.u.) aus der Fassung geratenden Klaus Doldinger. Der TV-Beitrag ist von 1967 und mit einem "Expertengremium" garniert, an dessen passagenweise haarsträubend unqualifiziertem Gelaber ein Viktor von Bülow seine helle Freude gehabt hätte.

Es geht an der Stelle, wo ich den Einsprung des Videos gesetzt habe um die Fragestellung "ist free-Jazz überhaupt noch Jazz oder Musik, wenn er sich allen tradierten musikalischen Regeln widersetzt und diese bewusst negiert?".

Es fängt relativ harmlos an, aber man merkt spätestens in der Szene, wo Doldinger am Piano eskaliert, dass die "Experten" ihn wohl auf 180 gebracht haben müssen...

Seht selbst!
 


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