...ist G.A.S. per se schlecht?

nur so Nebengedanken. G.a.s. scheint mir ein Nebeneffekt von Reitzüberflutung. Es gibt so viel nettes, günstiges. Aber
wie ich auch schonmal sagte noch läuft nix weg und man muß sich einfach nur gut überlegen was man wirklich unbedingt braucht
bzw. welches gear man priorisiert für die Zeit und Energie die man zur verfügung hat. Ansonsten reichts nur zum kuscheln und anfassen.
 
…hmmm - und welchen Aspekt davon findest Du im Zusammenhang mit der Diskussion hier bemerkenswert? - in dem kurzen Clip steckt eine Menge drin, aber interessant wäre wie Du das für Dich interpretierst und hier entsprechend als Argument anbringst…
Ja hätte es noch kommetieren sollen...

Natürlich hinkt der Vergleich, aber ich denke die Dudes in dem Video zeigen ganz gut auf, dass eine persönliche Leidenschaft, die einen wirklich mitreißt und begeistert, es wert ist, dass man auch ins "Extrem" damit geht und ggf. auch Opfer dafür bringt. Leidenschaft und Begeisterung machen den Mensch doch unter anderem auch aus.

Die Typen in dem Video nachen auf mich den Eindruck, als ob sie wissen was sie tun wenn sie der Leidenschaft des perfekten Gears andere (materielle) Dinge unterordnen. Und auf die meisten hier trifft das glaube ich auch zu.

Natürlich sollte man sich nicht in den Ruin treiben und die finanziellen Mittel haben, is klar.

Also wenn's einen nicht ruiniert, halte ich G.A.S. für schon eher gut. Wenn man mit seinen Anschaffungen irgendwann quasi auf der Straße sitzt weil man den ganzen Rest nicht mehr bezahlen kann, tja dann is halt nich so gut;-)

Aber pauschal sagen jemand kauft viel (und teures) Gear = hat sie nicht mehr alle und sich nicht im Griff halte ich auch für höchst gewagt. Die Teile klingen halt alle anders und oft leider sehr geil.
 
klar wirds immer weitergehen technisch, aber wer in 20 jahren vintageclones haben will wird es nicht so leicht haben wie wir heute. Vieleicht täusche ich mich auch
aber was ist wenn es immer mehr auf Software hinausläuft? Es sind tatsächlich paradiesische Synth-Zeiten momentan denke ich. Man stellt sich vor ein twovoice
für wenige Hundert Euro. Und das Argument daß Roland noch baut hinkt, denn was haben die großartig vollanaloges gebaut? Korg is o.k. naber auch die machen ihre Produkte nur Kurzzeitig. Es war/ist halt ein mega analoghype momentan. Und das ist schön :cool:
Was in 20 Jahren ist liegt an den Leuten was die wollen.
Ich denke es wird wie heute beides gut laufen.
Hart und Software.
Einfach weil sie auch in 20 Jahren noch Lust auf nostalgischen anfass Spaß haben werden.
Hellseher sind wir natürlich nicht aber ein Gerät zum spielen ist ja immer was anderes wie eine soft was ja trotzdem auch gut ist.
Daher denke ich die werden mit beiden hantieren wie wir heute das auch so machen.
Jedenfalls die meisten.
 
Na der Vorteil ist ja das man daß auch wieder für ähnliches Geld +/- verkauft bekommt.
Daher ruiniert etwas Gas geben auch nicht wirklich.
 
Ich würde da aber noch die Restriktionen
Einkaufs-/Verkaufszeitpunkt und neu/gebraucht hinzufügen:

Beispiel für + (nur fiktiv)
Jupiter 8, 1992 gebraucht gekauft, heute verkauft…

Beispiel für - (nur fiktiv)
Akai S1100, 1992 neu gekauft, heute verkauft

;-)
 
Na der Vorteil ist ja das man daß auch wieder für ähnliches Geld +/- verkauft bekommt.
Daher ruiniert etwas Gas geben auch nicht wirklich.
+1
Ich habe zwar immer mit deutlichem Verlust verkauft, aber wenn ich die Differenz nehme und mir die Nutzungsdauer ansehe.... Allerdings müsste man sich eigentlich schon beim Kaufen Gedanken über Wiederverkaufsmöglichkeiten machen. So sind schwere Tastatur-Geräte sicher schwieriger zu verkaufen wie Desktop-Geräte, sofern man nicht vor Ort auf viele Interessenten zurückgreifen kann (Großstadt). Ebenso würde ich denken, dass sich hochpreisige Geräte schwerer verkaufen lassen. Ein solcher "Vernunfts-Kauf" ist aber sicher eher kein G.A.S.-Kauf ?
 
...also, ich versteh' es nicht: ist G.A.S. schlecht?...

Nö. Nicht schlecht, aber angesichts der tollen Möglichkeiten, welche einem (Freeware)-Synthesizer heute bieten nicht mehr nötig. Ich habe mir Ende der 90er und bis in die 2010er praktisch jeden Wunsch an Hardware realisiert, hatte durch einen Freund uneingeschränkten Zugriff auf Schätze wie den CS80, Matrix12, Eventide Orville und noch viele andere, und hatte meinen Spaß damit.

Irgendwann habe ich beim Arbeiten mit Software realisiert, daß ich im Grunde gar keine Hardware mehr brauche und habe ALLES bis auf meine Roland MKB-1000 Tastaturen restlos verkauft, mit immensem Verlust natürlich, aber das tut heute nicht mehr weh, denn ich habe meinen Focus wieder und muß mich mich mehr um die Soundverwaltung und Einbindung externer Klangerzeuger und FX kümmen, ich habe alles in meiner DAW und kann auch Knopfdruck zwischen verschiedenen Projekten umschalten und Projekte teilen.

Mein Studio passt heute in eine Keyboardtasche und G.A.S. ist für mich obsolet geworden. Es gibt nichts mehr, sowohl gebraucht als auch neu, was ich mir wünsche. Mit kostenlosen Software-Synths und FX wie z.B. dem Amazona Tyrell kann man komplette Produktionen fahren, dazu ein wenig Salz von Fabfilter in die Suppe und fertig. :) Man kann sagen: ich bin geheilt... ;-)


future_former
 

…ok, ich versuche das zu verstehen und lese heraus: auf der Suche nach Deinem Stil/Deiner Arbeitsweise hattest Du etwas wie G.A.S. - hast jetzt den Modus gefunden mit dem Du arbeiten möchtest und hast im Moment kein Bedürfnis mehr nach Neuanschaffungen…

…also ‚durch‘s Gear-Tal zum Freeware-ITB-Glück‘…könnte man ja jetzt auch positiv interpretieren?…
 
Mein Studio passt heute in eine Keyboardtasche und G.A.S. ist für mich obsolet geworden. Es gibt nichts mehr, sowohl gebraucht als auch neu, was ich mir wünsche. Mit kostenlosen Software-Synths und FX wie z.B. dem Amazona Tyrell kann man komplette Produktionen fahren, dazu ein wenig Salz von Fabfilter in die Suppe und fertig. :) Man kann sagen: ich bin geheilt... ;-)

Du hast also eine antwort auf deine jetzigen ansprüche bekommen! Schön für dich!

Leider ist das so, das sich im laufe der zeit immer wieder die fragen ändern und damit auch die antworten.

Daher kann die "heilung" immer nur temporär sein - abgesehen davon, dass G.A.S. ständig durch die industrie befeuert wird und natürlich durch innovationen!

JM2C!
 
Meine antwort auf die frage ist: Eindeutig "Ja"

Weil... per definition man "getriebener" ist und damit keine klaren entscheidungen möglich sind!
 
Hmm... man kann sich die Frage stellen, ob es - mit den positiven und negativen Begleiterscheinungen - unterm Strich betrachtet eher ein Gewinn oder Verlust ist. Ich denke, wie diese Rechnung aussieht, kann ja nur subjektiver Ebene beantwortet werden.

Also sowas wie:
Wie gut geht dir persönlich die Dröhnung ab - und hast du auch wirklich was vom neuen Spielzeug?
Gehen dadurch potentiell wichtige, andere Dinge kaputt? (z.B.: was könnte man mit dieser Zeit und dem Geld alternativ anstellen? Wie wichtig wären *diese* Dinge für Leben und Zufriedenheit? Isoliert dich das Thema in sozialer Hinsicht zu stark, etc.)
 
…ok, ich versuche das zu verstehen und lese heraus: auf der Suche nach Deinem Stil/Deiner Arbeitsweise hattest Du etwas wie G.A.S. - hast jetzt den Modus gefunden mit dem Du arbeiten möchtest und hast im Moment kein Bedürfnis mehr nach Neuanschaffungen…

…also ‚durch‘s Gear-Tal zum Freeware-ITB-Glück‘…könnte man ja jetzt auch positiv interpretieren?…

Ich hatte damals in den 90ern, als ich richtig mit dem Musikmachen angefangen habe, immer wieder Beschränkungen hinsichtlich der Möglichkeiten der vorhandenen Instrument, wie z.B. fehlende resonanzfähige Filter in meinem Ensoniq SD-1 (grundsätzlich eine klasse Kiste, DM 3000.-). Auch die Bassdruum-Samples waren ziemlich lasch und für meine Wünsche, Techno und Trance zu prodzieren nicht zu gebrauchen. Die Roländer und Akais waren seinerzeit ja das Maß aller Dinge und völlig unerschwinglich, ausleihen ging leider auch nicht, und so kaufte ich als erstes einen gebrauchten Ensoniq EPS-16+ (damals DM 3000.-) als Erweiteurung, mit dem ich dann zumindest teilweise an die gewünschten Sounds kam, mit diversen Sample-CDs war ich ganz gut ausgestattet. Allerdings war das immer noch nicht ausreichend...

Trärä ! Mehrspur-Recorder. Das nötige erschwingliche Multitrackrecording um produktiver arbeiten zu können war leider unerschwinglich (Digidesign, Ensoniq PARIS usw.) und kam für die breitere Masse ja erst so um Ende der 90er mit Cubase VST und Logic Audio auf den Markt. In der Zwischenzeit hatte ich meinen Gerätebestand um einen Akai VX90 und eine Rave-O-Lution 309 erweitert, immer im Sinne DEN Sound zu bekommen, den ich mir Wünschte. Ich hatte seinerzeit allerdings niemanden, mit dem ich mich hätte austauschen können und musste mir alles selbst beibringen. Ende der 90er nahm ich dann nach langem Nachdenken, was ich denn brauchen könnte einen Kredit auf, und leistete mir einen Waldorf XT, ein t.c. FireWorX, ein behringer MX-8000 Mischpult und notgedrungen, weil's Geld nicht reichte einen E-MU 4000 Sampler (von dem ich mir Wunder erwartete)... aber das war's auch nicht.

Das Mischpult wollte ich seinerzeit sowieso immer im Rechner haben, um jeden Synth mit Effekten versehen zu können. Meine Vorstellung von einer zentralen und stabilen Audio/MIDI-Schnittstelle konnten lediglich ProTools und Konsorten bieten, Cubase war immer etwas wackelig und stürzte regelmäßig trotz teurer RME-Karte ab, was am Doppelprozessor-Betrieb lag, aber ich wollte ja möglichst wenig Latenz in der DAW und so quälte ich mich ein paar Jahre mit Cubase, bin ich von einem Freund (dr.squ) Logic 5.51 empfohlen bekam. Mit diesem Programm war es mir dann endlich möglich, ALLE externen Synthesizer und Effkte über Behringer AD8000-Wandler in die DAW einzubinden und Online zu mischen und zu recorden, was mich musikalisch sehr weit brachte, und so arbeitete ich in den kommenden Jahren mit einem immer weiter ausgebauten Setup.

Unterm Strich hat das damals in all den Jahren dennoch und gerade wegen unglaublichen Spaß gemacht mit all den Schätzen arbeiten zu können. Ich habe dadurch viel über Klangerzeugung und Mixing gelernt (was mir niemand beigebracht hat oder hätte beibringen wollen), und so bin ich gar nicht traurig mittlerweile alles ITB im direkteren Zugriff zu haben. Und auch hier räume ich momentan wieder auf, werfe unbenutzte oder unnötige Plugins wieder von Rechner, immer im Sinne der Konzentration auf's wesentliche: DIE MUSIK.


future_former
 


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