AndreasKrebs
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Das Argument verstehe ich, bin mir aber nicht sicher, ob nicht die "Gegenposition", nämlich die Annahme objektiver Aussagen über Ästhetik ebenfalls in eine Problematik läuft: zumindest nämlich die, dass die Wahrnehmung von Schönheit zwischen verschiedenen Kulturkreisen und / oder Zeitepochen zu manchmal sehr unterschiedlichen Ergebnissen führt. Biologische determinierte Dinge wie z.B. Kindchenschema (ist nicht Thema der Ästhetik, nur als schnelles Beispiel) mal außen vor, es ist ja nicht so, dass es zwischen verschiedenen Kulturen nicht auch viele Gemeinsamkeiten gibt.tim schrieb:Oder aber Deine Arbeiten sind in ihrer Essenz lediglich die undsovielte Paraphrase des pluralistisch-relativistischen Ansatzes ("Schönheit ist Sache des Betrachters"), und zerstören sich letztendlich selber bei genauerer Analyse (wie alle diese Standpunkte) aufgrund ihres selbstreferenzierenden Widerspruchs (eine objektive Aussage, die aussagt, dass keine objektiven Aussagen möglich sind. ).
Ein weiteres Problem bei der Annahme der objektiven ästhetischen Kriterien lauert in der "Verhandwerklichung" von Kunst. Wagner z.B. hat das mit seiner Figur des Beckmesser persifliert, aber die Diskussion ist möglicherweise noch älter, inwiefern das Handwerk die Kunst determiniert oder nicht. Viele, die Picasso ganz schrecklich finden, werden versöhnt, wenn sie Studienarbeiten von ihm sehen, bei denen er höchst "Lehrbuchgemäß" gemalt hat (und simit bewiesen habe, dass er's ja konnte und nicht aus Scharlatanerie und Unvermögen heraus so merkwürdig gemalt hat).
Herzliche Grüße,
Andreas