Im Studio mit Jean Michel Jarre / Interview

intercorni schrieb:
....
Und Herr Mattens mark sicher für sein kritisches Wort berüchtigt sein, jedoch ist er noch lange nicht "der" Maßstab hinsichtlich einer
ernstgemeinten Kunstkritik. Daher empfehle ich jeden selbst hineinzuhören, um sich ein eigenes Bild von der Musik zu machen.
Bunt genug ist es jedenfalls.

Kunstkritik setzt voraus, dass das zu kritisierende Objekt Kunst ist. Weitere Ausführungen spare ich mir, kann sich der Leser selber denken.
 
König Alfons schrieb:
intercorni schrieb:
....
Und Herr Mattens mark sicher für sein kritisches Wort berüchtigt sein, jedoch ist er noch lange nicht "der" Maßstab hinsichtlich einer
ernstgemeinten Kunstkritik. Daher empfehle ich jeden selbst hineinzuhören, um sich ein eigenes Bild von der Musik zu machen.
Bunt genug ist es jedenfalls.

Kunstkritik setzt voraus, dass das zu kritisierende Objekt Kunst ist. Weitere Ausführungen spare ich mir, kann sich der Leser selber denken.

Hat die Kritik Substanz und Fundament liegt es am Betrachter das Objekt zu Kunst erheben oder nicht.
Jeff_Koons_Gagosian_10-600x394.jpg
 
ist doch schön, der alte mann (jmj) legt sich ins zeug und gibt sich mühe :)
wenns kein 30 Jahre alter Kraftwerkloop ist, ist es wohl keine Kunst ;-)
puh, da haben wir ja nochmal Glück gehabt :kaffee:
 
Na ja, Die Musik von Jean Michel Jarre ist genauso viel oder wenig Kunst wie die von André Rieu. Dieser Vergleich stand ja am Anfang meiner Beiträge. Dass beides einen durchaus kommerziellen Charakter hat, ist sicherlich unbestritten. Dass beides aber musikalisch auch banal ist, sicherlich ebenfalls. Da sind mir doch Komponisten und Interpreten wie Erich Ließmann / Helene Fischer persönlich lieber, die zu der Volksnähe ihrer Produkte stehen und nicht so ein pseudointellektuelles Geschisse drumherum machen wie Jarre. Damit fängt man nämlich die Doofen, die sich für schlau halten oder ausgeben wollen. Meine ganz persönliche Meinung.
 
pseudointellektuelles Geschiss gabs doch gar keins ;-)
von Kunst redest nur du :lol:
SCNR

in einem der clips sagt er daß er mrs. anderson für eine große Künstlerin hält,
aber unnötiges geschwurbele über Kunst und Konzepte gabs überhaupt nicht 8)
 
König Alfons schrieb:
Na ja, Die Musik von Jean Michel Jarre ist genauso viel oder wenig Kunst wie die von André Rieu. .....

ziemlicher bullshit, dein statement.
während vangelis, tomita, tangerine dream usw. eher im verborgenen musik machten, und kraftwerk eine eher minimalistische robotermusik herstellten, war JMJ der erste, der flächenklänge usw. im großen stil dem publikum vorstellt.

synthesizer fristeten in den 70er jahren noch ein exoten dasein. hier und da mal als gequietsche bei rock produktionen zu hören, ala pink floyd oder manfred man.

mit den ersten 4 platten (oxygene, Equinox, Magnetic Fields, Zoolook) hat er synthesizer in einer weise genutzt, wie kein anderer vor ihm. Téo & Téa finde ich halb & halb, ein paar sachen gut, ein paar etwas seltsam.

das von album zu album das dann immer flacher wurde, ist schade, aber die aktuelle platte zeigt, daß er es kann.
 
1. Mich hat Intercorni als Kunstkritiker bezeichnet. Erstens bin ich kein Kritiker, sondern schreibe lediglich meine höchstpersönliche Meinung, zweitens ist die Musik von Jarre sicherlich nicht unter dem Oberbegriff "Kunst" zu sehen.
2. In dieser dämlichen Fernsehsendung vor einigen Wochen herrschte eben dieses "pseudointellektuelle Geschisse" vor. Offensichtlich braucht die Musik so einen Überbau, man will sich als Hörer/Fan ja eingruppieren.
 
welcher andere Musiker fällt dir ein der es auf 3 ½ Millionen Zuschauer vor Ort mit seiner eigenen musik bei Konzerten bringt?
dagegen ist olympia kaffeeklatsch mit den nachbarn :kaffee:
 
König Alfons schrieb:
Na ja, Die Musik von Jean Michel Jarre ist genauso viel oder wenig Kunst wie die von André Rieu. Dieser Vergleich stand ja am Anfang meiner Beiträge. Dass beides einen durchaus kommerziellen Charakter hat, ist sicherlich unbestritten. Dass beides aber musikalisch auch banal ist, sicherlich ebenfalls. Da sind mir doch Komponisten und Interpreten wie Erich Ließmann / Helene Fischer persönlich lieber, die zu der Volksnähe ihrer Produkte stehen und nicht so ein pseudointellektuelles Geschisse drumherum machen wie Jarre. Damit fängt man nämlich die Doofen, die sich für schlau halten oder ausgeben wollen. Meine ganz persönliche Meinung.
Sehr intellektuell finde ich es nicht und unterm Strich, wenn er in einem Stück Geräte entlang der Zeitleiset der Technikgeschichte arrangiert
ist das nicht mehr oder weniger banal wie was so als Neue Musik präsentiert wird.
Aber bescheidener und ehrlicher eben gerade wegen des fehlenden pseudointellektuellen Überbaus.


Ich finde auch den Vergleich mit Rieu unpassend, weil Kitsch nicht gleich Kitsch ist.
Picasso ist Kitsch. Dali ist Kitsch. Lichtenstein ist Kitsch
Nichts was man in einen geschmackvollen Raum hängen könnte.
Ernst und Richter sind ebenfalls äußerst gefällig, ebenso populär aber eben in einer anderen Kategorie als die vorgenannten.
Bohlen und Rieu mögen in einer Kategorie sein, Jarre ist in einer anderen, unabhängig davon wieviel unerträglichen Schrott er produziert hat.

Von Hütter nicht weit entfernt, was sich übrigens auch darin wiederspiegelt wer mit ihm am neuen Album gearbeitet hat.
Daß Hütter es geschafft hat sich in eine Ecke zu manövrieren in der so ein Kollaboration unmöglich ist macht sein jüngeres Gedudel nicht wertvoller.

Damit ist Jarre enfernt verwandt mit P.K. Dick dessen Romane (bis auf zwei) formal in jeder Beziehung Trash sind
der aber dennoch zu den größten amerikanischen Autoren gezählt wird,
insbesondere von Kollegen die ihm intellektuell weit überlegen waren sehr geschätzt und in den Olymp gehoben.
Nicht zuletzt von Stanislav Lem der sonst so ziehmlich an gar nichts ein Haar lassen konnte, schon gar nicht an SF Autoren.

Der Vergleich hinkt sehr aber Jarre schafft es durchaus Perlen zu schöpfen selbst wenn es Kitsch ist. Oder besser gesagt Pop.
Und an Pop ist erstmal nichts auszusetzen da es nur etwas über die zugänglichkeit des Werkes aussagt.
EIn Werk das nicht zugänglich ist, ist aber keine Kunst sondern eine Idiosynkrasie.
 
resurgam schrieb:
Damit ist Jarre enfernt verwandt mit P.K. Dick dessen Romane (bis auf zwei) formal in jeder Beziehung Trash sind
der aber dennoch zu den größten amerikanischen Autoren gezählt wird,...
Au Backe, wieso denn dieser Vergleich? Dick als Trash zu bezeichnen...oder beziehst Du Dich auf die zugegebenermaßen
schwächeren Kurzgeschichten (ausgerechnet die wurden überwiegend verfilmt)?

Bei Dicks Geschichten sehe ich eine wesentlich ernsthaftere Beschäftigung mit der Materie, als bei Jarre mit seiner Musik.
Vergessen wir dabei nicht, das Dick seit 1982 tot ist und wir den damaligen Zeitgeist mit in die Waagschale werfen müssen.
Während Jarre mit seinen (gefühlten!) Bontempi-Rhythmen bossanovierte, war Dick mit überaus menschlichen und auch
politischen Themen zugange.
 
Zotterl schrieb:
Au Backe, wieso denn dieser Vergleich? Dick als Trash zu bezeichnen...oder beziehst Du Dich auf die zugegebenermaßen
schwächeren Kurzgeschichten (ausgerechnet die wurden überwiegend verfilmt)?

oh, ja, ich habe blade runner gelesen, kein gutes buch. kein vergleich zum film.
 
darkstar679 schrieb:
oh, ja, ich habe blade runner gelesen, kein gutes buch. kein vergleich zum film.
Buch und Film haben nur wenig gemeinsam.

Was ist mit "Eine andere Welt", "A Scanner darkly", "LSD-Astronauten" (blöder Titel), "Ubik", "Das Orakel vom Berge",
"A Martian Timeslip" usw.
Von ihm gibts definitiv mehr gute Bücher als von JMJ gute Scheiben ;-)
 
Zotterl schrieb:
Was ist mit "Eine andere Welt", "A Scanner darkly", "LSD-Astronauten" (blöder Titel), "Ubik", "Das Orakel vom Berge",
"A Martian Timeslip" usw.
Mein Lieblings Science Fiction Autor.
Die Ausgabe "LSD Astronauten" habe ich noch, das habe ich mir mit 18 gekauft ohne auch nur irgendetwas über den Autor oder das Buch zu wissen, nur wegen dem Titel.
Was für ein Buch! Ein Buch wie ein LSD Trip - daher passt der Titel perfekt. Ist glaub ich das meistgelesene Buch bei mir, habe ich bestimmt innerhalb von ca. 30 Jahren schon 5 mal gelesen.
Wird mal wieder Zeit ;-)
Später ist das Buch als "Die 3 Stigmata des Palmer Eldrich" rausgekommen, was dem Original Titel in Englisch entspricht.
Ach ja, ist auch ne neue Übersetzung. Inwieweit die unterscheidlich sind weiss ich nicht.
 
Zotterl schrieb:
resurgam schrieb:
Damit ist Jarre enfernt verwandt mit P.K. Dick dessen Romane (bis auf zwei) formal in jeder Beziehung Trash sind
der aber dennoch zu den größten amerikanischen Autoren gezählt wird,...
Au Backe, wieso denn dieser Vergleich? Dick als Trash zu bezeichnen...oder beziehst Du Dich auf die zugegebenermaßen
schwächeren Kurzgeschichten (ausgerechnet die wurden überwiegend verfilmt)?

Bei Dicks Geschichten sehe ich eine wesentlich ernsthaftere Beschäftigung mit der Materie, als bei Jarre mit seiner Musik.
Vergessen wir dabei nicht, das Dick seit 1982 tot ist und wir den damaligen Zeitgeist mit in die Waagschale werfen müssen.
Während Jarre mit seinen (gefühlten!) Bontempi-Rhythmen bossanovierte, war Dick mit überaus menschlichen und auch
politischen Themen zugange.
Du hast recht.
 
virtualant schrieb:
...Später ist das Buch als "Die 3 Stigmata des Palmer Eldrich" rausgekommen, was dem Original Titel in Englisch entspricht.
Ach ja, ist auch ne neue Übersetzung. Inwieweit die unterscheidlich sind weiss ich nicht...
Die neuen Übersetzungen sind tatsächlich besser. Heyne bzw. der Bastei-Verlag hatten die Werke zudem oftmals
etwas gekürzt. Bei suhrkamp weiß ich es gerade nicht. Klar, dass man für Verfilmungen die Werke verwendet, die zum einen verfilmbar sind (war bei
A Scanner Darkly problematisch) und zum anderen auch publikumstauglich (Action). Wobei ich Blade Runner (1982)
dennoch für einen der besten Filme halten. Matrix & Co. haben sich da nur bedient.

Dick hat gemessen an der Masse an Geschichten, die er geschrieben hat, eine relativ gute Qualität halten können und
viele Preise dafür kassiert. Natürlich gibts auch schwächere Bücher von ihm.

Zugegebenermaßen begeben wir uns hier aufs Glatteis, wenn wir Literatur mit Musik vergleichen...hat aber auch was ;-)

Dann macht mal weiter mit JMJ, ist nicht so mein Thema...
 
Worauf ich hinaus wollte ist das Perlen auch im Niederen stecken können.

Ich glaub auf Dick kam ich wegen seiner Selbsteinschätzung, die einmal am Ende von Intergalactic Pot Healer und einmal
im Titel Confessions Of A Crap Artist sehr deutlich wird.
Er schätze Teil seines Werkes selbst als Trash ein.

Aber stimmt, der Vergleich von mir war absurd.
 
jetzt gehts hier auch los...nicht zu fassen. JMJ in einem topf mit rieu zu werfen geht sowas von gar nicht! JMJ erfindet sich immer wieder neu, es sind eigene werke, die sounds originär usw.! das hat nichts, aber auch gar nichts mit den von anderen geschriebenen, gefälligen arrengements die von a. rieu lediglich gespielt werden zu tun. der ist auf seine weise auch vollprofi und hat seine berechtigung, aber ein künstlerischer vergleich zu jmj ist einfach voll daneben.

irgendwie (um mal so ein bißchen mit h.schneider zu sprechen) scheint die gruppe der ehemaligen waldorfschüler nicht auszusterben, die musik mehr durch eine geprägte intelektuelle brille sehen (harmonische komplexität, satzstrukturen usw.). nicht genug daß jmj die ganze sache ordentlich studiert hat (wie piazzolla z.b. auch), er hat auch klare künstlerische konzepte (weswegen er loops und sequenzer eher differenziert betrachtet). nur hat er eben keine theoretiker im schlepptau, die das, was er da macht, für taube musikkritiker aufbereiten....
 
ist OT, deine Vorstellung von Waldordschule ist lustig aber unzutreffend.
Die Leute sind zwar nicht so ganz geerdet aber letztlich äußerst anti-intellektuell.
Da ist JMJs Maschinenmusik ähnlich verpönt wie Neue Musik. Alles seelenlos. Seele ist das große Stichwort in der Waldorfphilosophie.
Wobei es bestimmt trotzdem Überschneidungen zu Donaueschingen gibt, aber dann ist auch denkbar das JMJ seine heimlichen Kids auf die Anthroschule schickt.
 
König Alfons schrieb:
Na ja, Die Musik von Jean Michel Jarre ist genauso viel oder wenig Kunst wie die von André Rieu. Dieser Vergleich stand ja am Anfang meiner Beiträge. Dass beides einen durchaus kommerziellen Charakter hat, ist sicherlich unbestritten. Dass beides aber musikalisch auch banal ist, sicherlich ebenfalls.
banal ist höchstens die immer gleiche Leier die Du von Dir gibst. Ewig und immer wieder die gleichen Worte.
Getrieben von dem Wunsch zu provozieren, zu stänkern und Dein Gift zu versprühen. Selbst auf spiegel.de und facebook. ich habe selber einige Kommentare gesehen. Ich sehe Dirk vor mir wie er sich voller Freude die Hände reibt und ins Fäustchen lacht nachdem er mal wieder so ein Kommentar gepostet hat ;-)

Allein der letzte Satz aus meinem Zitat von Dir ist völlig unlogisch, es ist eben nicht unbestritten ob die Musik einer beliebigen Person banal ist oder nicht, darüber kann man geteilter Meinung sein. Das darf man auch.
 
resurgam schrieb:
ist OT, deine Vorstellung von Waldordschule ist lustig aber unzutreffend.
Die Leute sind zwar nicht so ganz geerdet aber letztlich äußerst anti-intellektuell.
Da ist JMJs Maschinenmusik ähnlich verpönt wie Neue Musik. Alles seelenlos. Seele ist das große Stichwort in der Waldorfphilosophie.
Wobei es bestimmt trotzdem Überschneidungen zu Donaueschingen gibt, aber dann ist auch denkbar das JMJ seine heimlichen Kids auf die Anthroschule schickt.

das mit der waldorfschule stammt schlichtweg aus einem interview von helge (schneider) wo er auf dei frage, wieso es denn heute so viele jazzsängerinnen gibt, antwortet, daß das an den ganzen waldorfschulen liegt...;-)))) ganz ernst war das also nicht gemeint. im gegensatz zu unserem king alfons, der irgenwie seine diebische freude dran hat, wenn er leute für doof erklären kann.
hopfen und malz verloren... aber wer sich gerne ein denkmal als troll sitzen will, kann das natürlich machen;-) als musiker ist das einfach, man muß das ganze einfach mal nachmachen, dann merkt man immer gaanz schnell wo der hase im pfeffer liegt, bei den "ach so einfachen und billigen" sachen der kollegen, über die man schnell mal lästern will, weil man denen den erfolg nicht gönnt:) selbst a.rieu: wer genau hinschaut, wie der teilweise mit klick im ohr die synchro zu dem playback durchhält-muß man erstmal machen und dabei noch lächeln und spielen.

so, genug OT. kleingeisterei regt mich manchmal auf....;-)
 
Es ist halt auch fraglich, ob man Musik ueberhaupt "intellektuell" bewerten muss. Kann man nicht einfach die Musik hoeren weil man sie gut findet? Aus welchen Gruenden das auch immer sein mag? Und es einfach lassen, wenn dem nicht so ist?

Klar, an sich kanns ja ganz nett sein, ueber Musik zu diskutieren, aber ich finde oftmals sieht man das auch einfach alles zu eng. Letztendlich zaehlt doch nur ob es "rockt"... wie auch immer das jemand dann fuer sich definieren mag :mrgreen:
 
Man sollte halt WISSEN, WAS man da hört.
Spricht ja nichts dagegen sich auch mal Schlechtes reinzuziehen: Einmal im Jahr McDonalds
ist ok. Und dass es ernährungstechnisch Müll ist, weiß man. Warum nicht dazu stehen?

Wichtiger ist doch, dass man noch unterscheiden kann, wann man ein gutes Menü vorgesetzt bekommt.
 


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