König Alfons schrieb:
Na ja, Die Musik von Jean Michel Jarre ist genauso viel oder wenig Kunst wie die von André Rieu. Dieser Vergleich stand ja am Anfang meiner Beiträge. Dass beides einen durchaus kommerziellen Charakter hat, ist sicherlich unbestritten. Dass beides aber musikalisch auch banal ist, sicherlich ebenfalls. Da sind mir doch Komponisten und Interpreten wie Erich Ließmann / Helene Fischer persönlich lieber, die zu der Volksnähe ihrer Produkte stehen und nicht so ein pseudointellektuelles Geschisse drumherum machen wie Jarre. Damit fängt man nämlich die Doofen, die sich für schlau halten oder ausgeben wollen. Meine ganz persönliche Meinung.
Sehr intellektuell finde ich es nicht und unterm Strich, wenn er in einem Stück Geräte entlang der Zeitleiset der Technikgeschichte arrangiert
ist das nicht mehr oder weniger banal wie was so als Neue Musik präsentiert wird.
Aber bescheidener und ehrlicher eben gerade wegen des
fehlenden pseudointellektuellen Überbaus.
Ich finde auch den Vergleich mit Rieu unpassend, weil Kitsch nicht gleich Kitsch ist.
Picasso ist Kitsch. Dali ist Kitsch. Lichtenstein ist Kitsch
Nichts was man in einen geschmackvollen Raum hängen könnte.
Ernst und Richter sind ebenfalls äußerst gefällig, ebenso populär aber eben in einer anderen Kategorie als die vorgenannten.
Bohlen und Rieu mögen in einer Kategorie sein, Jarre ist in einer anderen, unabhängig davon wieviel unerträglichen Schrott er produziert hat.
Von Hütter nicht weit entfernt, was sich übrigens auch darin wiederspiegelt wer mit ihm am neuen Album gearbeitet hat.
Daß Hütter es geschafft hat sich in eine Ecke zu manövrieren in der so ein Kollaboration unmöglich ist macht sein jüngeres Gedudel nicht wertvoller.
Damit ist Jarre enfernt verwandt mit P.K. Dick dessen Romane (bis auf zwei) formal in jeder Beziehung Trash sind
der aber dennoch zu den größten amerikanischen Autoren gezählt wird,
insbesondere von Kollegen die ihm intellektuell weit überlegen waren sehr geschätzt und in den Olymp gehoben.
Nicht zuletzt von Stanislav Lem der sonst so ziehmlich an gar nichts ein Haar lassen konnte, schon gar nicht an SF Autoren.
Der Vergleich hinkt sehr aber Jarre schafft es durchaus Perlen zu schöpfen selbst wenn es Kitsch ist. Oder besser gesagt Pop.
Und an Pop ist erstmal nichts auszusetzen da es nur etwas über die zugänglichkeit des Werkes aussagt.
EIn Werk das nicht zugänglich ist, ist aber keine Kunst sondern eine Idiosynkrasie.