audiot.
Hitglied
Exakt - das ist genau das, was mich momentan verzweifeln läßt.fanwander schrieb:Das ist das wunderbare Beispiel zur Ausgangs-Sampleclearing Frage: audiotrainer gibt die Sachen ja nicht als seine aus. Um im Beispiel zu bleiben: er macht ordentliche Quellenangaben. Dabei fällt mir auf: warum ist in der Literatur das Zitieren unter Quellenangabe genehmigungsfrei und tantiemenfrei erlaubt, während bei Musik sowohl die Erlaubnis als auch die Tantiemenzahlung nötig ist. Welches hohe Roß wird da der Musik zugestanden, auf dem die Literatur und Wissenschaft nicht sitzen darf?
Setzt man Samples aus klanglichen Mitteln ein bzw. um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen, wird man mittlerweile unterschwellig des geistigen Diebstahls bezichtigt bzw. muß sich dem absurden Vorwurf mangelnder Kreativität ausgesetzt sehen. Wenn das Ganze mehr ist als die Summe der einzelnen Teile- und man verweist auf einzelne Bestandteile - wo ist das Problem?
Um z.B. Bernies Klangmalocher-Ethos zu folgen, müßte man sich demzufolge ein Orchester anschaffen, welches Note für Note spielt die man sich ausgedacht hat. Anschließend müßte die Aufnahme so gefiltert und künstlich gealtert werden, daß eine Stimmung erzeugt wird, die an alte 50er-Jahre Filme erinnert.
=> klingt für mich nach verstaubter Musiker-Ehre aus Zeiten, wo "ehrliche" Musik noch mit der Gitarre gemacht wurde und der Sänger ein verschwitztes Flanellhemd tragen mußte.
Hey - es ist 2014 - gefühlt 30 Jahre nach diversen Revolutionen in der POP-Musik, in welcher das Zitat zum Prinzip erhoben und Künstlichkeit zelebriert wurde - vor allem die 70er-Jahre Authentizitäts-K*cke über Bord geworfen wurde.