@Würze
Ich würde doch vorschlagen Argumente in den vorliegenden Kontext zu setzen.
Die Decke ist direkt über den Ohren... und damit meistens für Erstreflexionen irrelevant.
Und ein Boden ist direkt unter den Ohren.
Naturgemäß im Producersesselchen sitzend sind die Ohren näher am Boden als an der Decke weswegen 1Reflexionen hier (so wie vom Studiotisch und bei dem kleinen Raum von den Seitenwänden) schneller auf die Ohren treffen werden als von der Decke.
Unter Studiobedingungen mit entsprechend geschnittenen und großzügigeren Räumen (und hergerichteten Decken) ist der Boden dann ruhigen Gewissens auch vernachlässigbar,bzw.trägt zu spezifischen Akustiken bei und Teppiche (siehe unten
*) würde ich aus akustischer Sicht der Abhöre natürlich auch nicht verlegen.
Aber wir sprechen hier nicht wirklich von Studiobedingungen,sondern alles in allem von einem kleinen Zimmer.
Jetzt verstehe ich endlich warum sämtliche Profistudios den Boden mit mindestens 10 cm dicken Absorbern bedecken.
Wer macht denn so einen Quatsch?
Natürlich ist eine Akustikdecke das A und O aber beim FS sprechen wir von einem ziemlich kleinen Raum mit einer äußerst niedrigen Deckenhöhe. Da spielen scheppernde Reflektionen natürlich freudig PingPong.
Er kann natürlich Elemente aus Segel und Basotects an die Decke schwurbeln, Schrägen einbauen und die Reflexionen der Decke über ihn drüber nach Hinten zur anderen Wand wegleiten und diese Wand und andere mit Absorbern,Traps und Fuser vollklatschen oder sich auch gleich eine A-Klasse Decke installieren und so weiter und sofort.
*In einem so kleinen beengten Raum aber würde ich dennoch eine schöne aber nicht flächendeckende Teppichbrücke reinlegen um klirrend scheppernde Höhen abzudämpfen.
Würde ich unter normalen Umständen und größeren Räumen so natürlich nicht machen weil Teppich die Akustik verfälscht,aber bei so kleinen Buchten wo mir alles klirrend um die Ohren fliegt,würde ich den Boden nicht unberücksichtigt lassen.
Darum ging es mir nur,zu bedenken dass wir da alles in allem von einem kleinen Räumchen sprechen und nicht von der Optimierung der Abbey Road.
Alles in allem steht nach wie vor die Frage wortwörtlich im Raum:
Heiligt der Zweck die Mittel?
Wohnung,Nachbarn,Hausfrieden,Laustärken&Bässe (Studiopegel/Level) um seine Mixe unter allen diesen Umständen und der "Notwendigkeit" einer bestmöglich optimierten Akustik überhaupt zum Tragen zu bringen?
Das ist nur meine natürlich ganz subjektive Sicht der Dinge,weil ich einfach denke,dass man hier mit Kanonen auf Spatzen schießen will oder in bester MacGyver Manier aus einer Streichholzschachtel ein Motorboot bauen zu wollen.