Welche Sounds da verwendet werden, interessiert einzig und allein die Musiker selbst.
Dachte auch im ersten Impuls, natürlich interessiert es einzig nur den Musiker selbst... aber nee, so ganz trifft es dann doch nicht zu, wenn man ein paar andere Aspekte hinzuzieht und verschiedene Motive hinterfragt.
Primär mag es irgendwo zutreffen, dass wir zunächst ausschließlich die Sounds einsetzen die natürlich uns Musikschaffende selbst begeistern... aber setzen wir diese Sounds einzig wirklich nur aus diesen "egoistischen" Gründen ein ?
Oder nicht etwa doch mitunter auch aus Gründen von Ansichten und Überlegungen, dass die Sounds auch anderen gefallen, bzw. die Musik die damit entsteht, bestenfalls auch anderen gefällt ?
Sind wir von einer Außenwirkung wirklich so völlig unbeeinflusst in der Wahl unserer Sounds ?
Ganz gleich, ob wir nun mehr oder weniger bewusst eine schöne tragende Fläche eines Jupiter nutzen oder z.B. die alte Linn-Drum hervorkramen.
Warum setzen wir die Dinger überhaupt ein.. bzw. warum nutze ich einen Synthie und nicht z.B. irgendeinen Orgelsound oder setze gar Gitarre ein ?
Weswegen entscheide ich für ein Stück, z.B. ein 808-Snare anstelle einer 707 oder andere Akustikdrums einzusetzen ?
Liegt es mitunter nicht auch daran, dass wir nicht schon auch an das Publikum denken und Sounds verwenden, die ihnen in gewisser Weise vertraut sind oder diese toll finden werden ?
Bedienen wir nicht ein entsprechendes Klientel und Erwartungshaltungen ?
Es muss ja nicht gleich so exzessiv sein, wie z.B. zu jener Zeit Anfang der 90er, als (fast) jeder das M1-House Piano verwendete um Klientel zu bedienen etc.
Aber sind wir wirklich so von der Außenwelt unangetastet und wir glauben, dass wir unsere Auswahl bezüglich Sounds wirklich ganz alleine treffen ?
Genau in diesem Punkt war ich mir im zweiten Impuls dann nämlich nicht mehr so sicher.
Da stellt sich mir gar nicht mehr so sehr die Frage nach Unterschieden zwischen den Synths, sondern vielmehr, was uns eigentlich glauben macht, explizit "X" oder "Y" einsetzen zu müssen und inwieweit wir diese Entscheidung eigentlich tatsächlich autark treffen ?