Großbaustelle

Zitat: Der "Klassiker" beim Bedürfnis, zu katalogisieren ist ja das Einscannen alter Dias, aber das ist wahrscheinlich ein anderer Thread...

Ha, da hat jemand durch mein Fenster geguckt, etwa 400 Dias waren es, keine Ahnung wie lange, mehrere Wochen.
Keine Mucke zwar, passt aber doch etwas zum Thema, denn man wird ja mit diesem Großvorhaben am Musikmachen gehindert ;-)
Und nat. Vatters alte Super8-Filme schön brav nach Hamer geschickt, und für 560,- Euro alles auf etwa 16 DVDs erhalten.

Hab derzeit keinen Scanner, aber alte Papier-Fotos würden mich auch reizen, zu digitalisieren ...
(ich müsste dabei beide Seiten einscannen, denn Fotos zeigen z.B. vorne Oppa anne Front in Minsk 1944, und Omma hat auf diesem Foto
rückseitig Notizen wie z.B. Einkaufslisten gekritzelt, weil es kaum Papier gab)
 
Sowas mache ich nicht. Ich habe zwar ein paar Sampler, aber die sind quasi leer.

Ich sample, nutze die internen Bearbeitungs- und Synthesefunktionen und speicher songspezisch eigene Sounds. Da die Sampler eh im Rechner aufgenommen und weiterbearbeitet werden, kann ich die Daten im Sampler eh löschen.

Presets im Rechner klingen eh besser.

Kommt aber auch auf die Musik an.
Wenn man bspw in den 80ern hängegeblieben ist, wird es schwer sein klanglich mit modernem Produktionstechniken zu adaptieren.
 
Wenn es danach ginge, dann könnte ich mich jetzt schon von fast allem trennen, was ich nicht Anziehen oder zum Kochen gebrauchen kann, also von allem, was ich nicht direkt zum Leben brauche. Mit meinen Büchern, Synths, Steinen & Mineralien kann keiner was anfangen.
Ist leider so, selbst gute Synth gehen unwissend unter Preis irgendwo weg, Erbstücke werden verhökert.
Die ganze Arbeit drumrum macht man nur für sich selbst, schade irgendwie.

Kronos und Omnisphere:
wenn ich sie hätte, habe nun doch etwas aus Schweiß und Erfahrung gelernt,
ich würde mich heute denke ich mit den Patches mehr treiben lassen
 
Eigentlich spricht ja nichts dagegen, wenn es Spaß macht. Kommt ganz darauf an und ist ja schon am Anfang des Freds angesprochen worden, wo der eigene Schwerpunkt liegt. Die einen Sammeln und Archivieren gerne, die anderen machen lieber Mucke oder Klangforschung.

Was solls: Mach das, was du am liebsten hast, worauf du Bock hast. Für deine Aktivitäten in deiner Freizeit bist du niemandem Rechenschaft schuldig. Und wenn es dich ausfüllt und dir Ablenkung vom all zu oft beknackten Alltag gibt, dann kann es erst recht keine Zeitverschwendung sein. Im Gegenteil, krampfhaft kreativ sein zu wollen führt zu nichts und erzeugt nur Frust.

Ich selbst habe einen ausgeprägten Hang zum Sammeln, Archivieren, Viel-Haben-Wollen, ständig etwas Umbauen, Hardware Umstellen von A nach B, neu verkabeln usw.
ABER: Nach dem Erwerb der Erkenntnis, daß Lebenszeit furchtbar begrenzt ist und Viel-Haben mich weder glücklicher noch kreativer macht, habe ich einen großen Rundumschlag gemacht und ausgedünnt, wo es nur geht.

Beispiel DAW: Installiert sind aktuell noch
- Ableton Live Suite. Die "onboard" Effekte sind für meine meisten Bedürfnisse absolut ausreichend in Anzahl und Qualität, nachdem ich mich ausgiebeig mit ihnen beschäftigt habe. Simpler/Sampler und Drumrack sind mächtige Tools, die erst mal ausgeschöpft werden wollen. Die mitgelieferte Grundausstattung ist wesentlich besser als gedacht.
- ValhallaRoom ist mein Hauptreverb, -Delay und -Übermod für die spezielle Klangwürze
- Tonebooster Barricade als Limiter
- Arturia DX7V und Pigments
- Arturia Fragments und ColdFire (die Spezialisten)
- NI Kontakt für Realinstrumente und Orchestersachen
- u-he Zebra, mein Main-Software-Lieblings-Synth. Keine Ahnung warum, aber mit dem Ding geht eigentlich alles in 1a Qualität. Die Presets von Howie sind ein super Ausgangspunkt für eigene Kreationen.
- MicroTonic
- WaveLab Essential 9

Keine 20 Kompressoren und 25 EQs, die irgendein Magic-Sparkle-Mojo machen sollen, das ich zu 95% eh nicht höre.

Sample Libs und Synthpresets sind ausgedünnt und nur wenige installiert. Trotzdem ist von allem von A-Z genügend Auswahl vorhanden. Alles passt auf eine 2TB SSD und es ist noch Platz vorhanden. Eigentlich könnte ich mit dem Rechner und der Ausstattung alles machen, was mir so vorschwebt, ohne externe Hardware zu verwenden.

Befreit von Konservenballast fühle ich mich freier und kreativer als je zuvor. Statt aus tausenden Drumsamples etwas halbwegs passendes zu finden, baue ich meine Drums selber. Statt Presets für ein Pad durchzuskippen, schraube ich mir lieber selbst ein Flauschepad. Wenn ich Metallpercussion brauche, renne ich mit nem Zoomrecorder durchs Haus und klopfe auf Geländer und Mülleimer (meine Frau hat sich schon daran gewöhnt).

Das Selbermachen ist für mich so viel befriedigender als nur Vorhandenes zu nutzen. Und wenn ich eine kreative Flaute habe, lasse ich mich auch gerne mal wieder von den wenigen noch vorhandenen Presets inspirieren.

Ganz ablegen kann ich es trotzdem nicht. Es juckt immer wieder mal in den Fingern, wenn es ein Angebot für Samples oder Sounds gibt. Umso besser fühle ich mich, wenn ich widerstehe.

Discaimer: Ich spreche aus meiner eigene Erfahrung. Nachahmung muß nicht zwangsläufig zum gewünschten Ergenis führen. Vorsicht! Samples und Presets Sammeln kann süchtig machen.
 
pocvecem: 100% bei Dir !!!

Weiterhin ein Nachteil nach mehreren Großprojekten:

ein Verkauf meiner EX5 ist nahezu unmöglich, ebent WEIL ja diese ganze Arbeit drinne steckt !
Allein die monatelange geeignete Fragment-/ Sample-Suche für's (16 MB) Flash-ROM, klingt alles Sahne, individuell, perfekte Samples, unbezahlbare Arbeit.

Insgeheim würde ich mir ein neues Kausal-Brett kaufen (hab 10 Jahre überlegt, ob Kronos oder nicht), dann immer weiter von einer Kaufabsicht entfernt, bahh
Nun fixt mich z.B. MPC Key 61 an, ich werd noch verrückt
 
Das "Zeitfressen" habe ich seit geraumer Zeit ganz gut in den Griff bekommen, seit ich die meisten Synth´s (bis auf Integra 7 :) )
wie u. st. (Beispiel Sub 37) per Excel katalogisiert habe. "Gelb" gefällt mir sehr gut, "Ocker" gefällt mir gut. Kann natürlich sein, dass
mir so einige ultra-mega-super-tolle Sounds durch die Lappen gehen, aber was soll´s?

einerseits gebe ich denjenigen absolut recht, die dem TE geraten haben nichts zu ändern wenn man doch damit glücklich ist wie es läuft.

bei dieser prozedur hier, die ja offenbar dem zweck des musikmachens dienen soll, zwingt sich aber eine gegenrede geradezu auf: warum um gottes willen markierst du einzelne presets außerhalb des geräts - anstatt einfach alle, die dir gefallen, in eine neue sammlung zu kopieren? oder sie einfach umzubennen, indem du ein sternchnen davor machst?
 
Zuletzt bearbeitet:
Insgeheim würde ich mir ein neues Kausal-Brett kaufen (hab 10 Jahre überlegt, ob Kronos oder nicht), dann immer weiter von einer Kaufabsicht entfernt, bahh
Nun fixt mich z.B. MPC Key 61 an, ich werd noch verrückt
GAS ist grausam. Mein "Einschränkungsexperiment" wird aktuell dadurch unterstützt, daß meine finanzielle Situation in absehbarer Zeit keine Investitionen in meinen Synthfuhrpark mehr zuläßt.
 
ein Verkauf meiner EX5 ist nahezu unmöglich, ebent WEIL ja diese ganze Arbeit drinne steckt !
Anno 1998. Zusätzlich zum Flash RAM noch 64MB Sample RAM im EX5 mit eigenen Samples bestückt. Monatelange Bastelarbeit, Schnippelarbeit und Samplerates angepasst, Samples per SCSI und Awave vom PC zum EX5 gedumpt. Und dann bei jedem Einschalten erst mal 20 Minuten Ladezeit.
Ich vermisse diese Zeiten irgendwie nicht. Den EX5 habe ich aber noch.
 
Anno 1998. Zusätzlich zum Flash RAM noch 64MB Sample RAM im EX5 mit eigenen Samples bestückt. Monatelange Bastelarbeit, Schnippelarbeit und Samplerates angepasst, Samples per SCSI und Awave vom PC zum EX5 gedumpt. Und dann bei jedem Einschalten erst mal 20 Minuten Ladezeit.
Ich vermisse diese Zeiten irgendwie nicht. Den EX5 habe ich aber noch.

Die 64 MB RAM habe ich noch nie voll gehabt, unzumutbar.
5 bis max. 20 MB pro Projekt sind schon immer eine nervige Hürde, stimmt!
 
Sounds schraube ich tatsächlich lieber "live und analog" am Modularsystem. Samples zu sammeln und katalogisieren ist mir persönlich daher eher fremd, kann den Antrieb dazu aber sehr gut verstehen. Hab mich irgendwann auf das Sammeln von Doepfer-Modulen und dem Wissen dazu beschränkt. Das ist eh schon mehr als ein Leben an Freizeit so hergeben mag. Mein "Vermächtnis an die Nachwelt" (nein, ich fühle mich gesund und munter) ist dann meine A100-Website, in der ich alles sammle, was ich über die Doepfer-Module an Wissen zusammengetragen habe. Ist auch eine Art Enzyklopädie und erfüllt mein Sammel-Bedürfnis.
Andreas
 
Werden hier auch andere durch ähnliche "Großbaustellen" gebremst und abgelenkt, statt Musik zu machen?
Hier, ich! Bzw. habe ich nunmal für mich erkannt, dass mir die Beschäftigung mit solchen Themen mindestens so viel, wenn nicht mehr Zufriedenheit verschafft als das Musikmachen selbst.
Wenn du es für dich selbst als Behinderung empfindest, dann musst du da natürlich was ändern. Ansonsten müsste es eher in Richtung Akzeptanz gehen wie bei mir :)
 
einerseits gebe ich denjenigen absolut recht, die dem TE geraten haben nichts zu ändern wenn man doch damit glücklich ist wie es läuft.

bei dieser prozedur hier, die ja offenbar dem zweck des musikmachens dienen soll, zwingt sich aber eine gegenrede geradezu auf: warum um gottes willen markierst du einzelne presets außerhalb des geräts - anstatt einfach alle, die dir gefallen, in eine neue sammlung zu kopieren? oder sie einfach umzubennen, indem du ein sternchnen davor machst?

Tja, so verschieden ist nun mal das Vorgehen. Ich halte lieber eine Hardcopy in der Hand mit einem Blick auf > 100 Sounds, bevor ich mich wie wild durch aussagefähige Bank-Nummern (s.u.) klicke und auf Gottes Wille vetraue ;-)
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Tja, so verschieden ist nun mal das Vorgehen. Ich halte lieber eine Hardcopy in der Hand mit einem Blick auf > 100 Sounds, bevor ich mich wie wild durch aussagefähige Bank-Nummern (s.u.) klicke und auf Gottes Wille vetraue ;-)
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mein vorschlag hatte zum inhalt einfach nur noch deine lieblingssounds im gerät zu haben.

dann musst du gar nicht mehr suchen.

wenn du alles katalogisierst, dann katalogisiert du ja überwiegend sachen, die du nicht wiederfinden willst.
 
Wenn ich Metallpercussion brauche, renne ich mit nem Zoomrecorder durchs Haus und klopfe auf Geländer und Mülleimer (meine Frau hat sich schon daran gewöhnt).

Die Personen mit denen man Jahrzehnte verbringt, gewöhnen sich irgendwie an alles :lol:

Ich für meinen Teil habe die Sammelwut abgeschafft und freue mich grundsätzlich mehrmals im Jahr, wenn ich anfange auszumisten. Von den Gerätschaften her finde ich es interessanter nichts Vorgefertigtes zu haben und alles selber kreativ zu gestalten. Aber jeder gestaltet sein Leben selber und wie immer: Man lebt ja nur einmal. 😉
 
Das Problem ist schon zu verständlich. Die Ursache dafür ist heute meines Erachtens nach aber eine andere.

Das die meisten hier nämlich keine Musiker (im Sinne von Band-Musiker) sind.

Ende der Achtziger hatte ich ein relativ großes Setup in meiner Band.
Döpfer LMK als Masterkeyboardtastatur für Pianogrundsounds, triggerte über die Miditemp-Patchbay ´nen Emu-Expander für die Pianosamples
und ab und an den TG77 für etwas DX-Glockig dazu.
Da drüber ´ne Wavestation nd oben ´nen M1.
Im Rack eben den TG77, ´nen D550 und die grandiose Microwave.
Das stand dann alles im Übungsraum. 3, 4 5 mal die Woche haben wir geprobt und der Ablauf war eigentlich immer (Gott, wie ich das vermisse !!!) gleiche...
Irgendeiner haute irgendein Riff/Lick/Idee raus, wir stiegen ein und es gab erstmal mindestens ´ne halbe Stunde ´ne Session.
Daraus ergab sich etwas, aus dem wir tatsächlich einen neuen Song generierten oder wir probten an den vorhandenen Songs.
So. Wieviel Zeit sollte ich in disem Kontext jetzt haben anzufangen, irgendwie stundenlang Sounds rumzuorganisieren ?
Kaum. Man probierte beim Spielen, schraubte, testete Sounds mal zum Ärger der anderen während der Pause (was genauso nervig ist wie der
Gitarrist, der auch keine Sekunde Ruhe geben kann...). Aber immer, um direkt etwas damit umzusetzen.
Und was war dann das Ergebnis ? Auf jedem Synth hatte ich damals vielleicht letztendlich 30-50 Sounds gespeichert, die ich für die Songs
und Rumprobieren dazu gespeichert hatte. Und ganz sicher enorm viel Potential der einzelnen Synths, rein rational betrachtet, vollkommen ungenutzt liegen gelassen !
Aber - ich habe damit Musik gemacht ! Unfassbar viele, auch mal nervige, aber in Summe wahnsinnig glückliche Stunden.

Und heute ? Du hockst in Deinem Studio, hast 8 Traumsynthesizer plus VST´s und fängst an, daran rum zuklimpern/-spielen. Hast ja auch alle Zeit nd
Möglichkeiten, die Synths zu geniessen. Rein klanglich an den Neumännern sogar viel besser als an den schädderigen 15"-Zweiwege im Übungsraum damals.
Erkundest die Synths und bist, gerade bei den Neuen (deswegen kauft man sie ja!) erstmal umgehauen von den Sounds und logisch - speicherst jedes
neue Ohrenorgasmussekret.
Und dann geht´s sehr schnell, dass Du Dich unendlich darin verlierst, weil Du einfach mehr Zeit als Speicherplätze und/oder umgekehrt dafür hast.
Und naturgegeben (oder kam das erst durch den Rechner ?) kommt dann schnell der Wunsch, das immer schnell abrufbar zu haben.
Also fängst Du an zu sortieren und exakt an dem Punkt hast Du verloren !
Denn jetzt verbringst Du nicht nur viel zu viel Zeit damit statt Songs zu machen. Sondern Du baust die Hürde auf, überhaupt noch Songs zu machen.
Weil Du Dir eine Auswahl schaffst die so groß ist, dass sie Dir nicht mehr zuläßt, für einen Sound, den Du brauchst, einen Sound zu auszuwählen ohne
dass im Hintergrund Dein Hirn tickt mit der Unsicherheit, ob Du nicht eigentlich noch Hundert bessere Sounds dafür hättest.
Es generiert sich Unzufriedenheit in dem Moment, wo Du eigentlich kreativ wärst.

Resumee : Was wir (doll verallgemeinert, ich weiss...) heute haben, ist schlicht eine viel zu große Auswahl in einem Umfeld, das uns nicht mehr zum
Wesentlichen führt!

Ich will keinesfalls behaupten, dass das für alle so zutrifft, es gibt sicher ´n Haufen Leute die´s einfach besser, pragmatischer draufhaben, viele Möglichkeiten
professionell und effektiv einzusetzen.
Respekt davor, ich gehöre leider nicht dazu.
Ich habe auch viel zu viel Zeit damit verplempert zu überlegen, wie ich denn jetzt in der grandiosen Microwave (mit ihrer so bescheuerten Speicherstruktur!!!)
alles gut abrufbar zu haben, die Hunderte von Sounds im P6, Ob6 usw. sinnvoll zu verwalten.
Das ganze Rumschrauben dran usw. hat auch Spaß gemacht, mich aber definitiv null weitergebracht.

Und jetzt mein Rezept dazu : ( Lehrzeichen, weil ich kein´s habe)

Aber ein wenig arbeite ich daran...
 


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