ja schon, aber so wie ich den ESC verstanden habe, soll es eben auch eine Show der unterschiedlichen europäischen Kulturen sein, und da möchte man auch ganz gerne was landestypisches sehen und hören. Die Landessprache hilft dabei.
Ich mag es auch, wenn in einem europäischen Wettbewerb die Teilnehmenden auch länderspezifisch erkennbar bleiben. Dazu ist die Verwendung der Sprache sicherlich der einfachste Weg, ein anderer die Verwendung musikalischer Traditionen und/oder Kostümierungen.

Klar schleifen sich die kulturellen Unterschiede zwischen den Ländern ab, aber wenn alle in Englisch singen, dann wird es eben auch ziemlich beliebig. Kann man gut finden, kann man aber auch schlecht finden.

Im Grunde kann es mir natürlich auch egal sein, da ich mir den ESC sowieso nicht anschauen werde (:.

Warum sprechen wir nicht einfach alle Englisch? Keine andere Sprache wird von so vielen Menschen gesprochen.
Deshalb lernt man heutzutage auf der Schule ja auch verpflichtend Englisch (zumindest bei uns in NRW, schätze mal, es wird bundesweit so sein). Und wer es dann später in Studium oder Job braucht, der findet schon seinen Weg, die Grundlagen sind da. Bin nicht der Meinung, dass wir unsere Sprache und Kultur völlig über Bord kippen sollten, nur um besser mit Menschen kommunizieren zu können, denen wir dann doch nicht über den Weg laufen. Schwieriges Thema.
 
Deshalb lernt man heutzutage auf der Schule ja auch verpflichtend Englisch (zumindest bei uns in NRW, schätze mal, es wird bundesweit so sein).
Meines Wissens haben die saarländischen Schüler immer noch die Wahl zwischen Englisch und Französisch.

Und wer es dann später in Studium oder Job braucht, der findet schon seinen Weg, die Grundlagen sind da. Bin nicht der Meinung, dass wir unsere Sprache und Kultur völlig über Bord kippen sollten, nur um besser mit Menschen kommunizieren zu können, denen wir dann doch nicht über den Weg laufen. Schwieriges Thema.
Ich spreche beruflich fast ausschließlich Englisch. Auch privat ist das für mich die beste Möglichkeit mit Menschen aus anderen Ländern zu kommunizieren - von denen es in Berlin bekanntermaßen sehr viele gibt. Sogar kürzlich im Asia-Markt konnte die neue und sehr junge ostasiatische Kassiererin neben ihrer Muttersprache nur Englisch. Die Globalisierung wird dazu führen, dass wir in absehbarer Zeit alle mehr Englisch als Deutsch sprechen werden, also warum nicht gleich Nägel mit Köpfen machen?

Ich weise aber auch darauf hin, dass ich "genetisch" insgesamt vier Nationalitäten in mir trage, also ein Kind der frühen Globalisierung bin und deshalb eine deutlich offenere Sicht auf die Dinge habe als jemand, der "seine" Kultur mit seiner einzigen nationalen Herkunft verbindet.
 
Es gibt aber eine Weltverkehrssprache, die für sämtliche internationalen diplomatischen und wirtschaftlichen Belange gültig ist: Englisch. Warum sprechen wir nicht einfach alle Englisch? Keine andere Sprache wird von so vielen Menschen gesprochen.
Du arbeitest vielleicht nicht in einem internationalen Konzern. Da verfluchst Du das, denn von 10 Teilnehmernn ist keiner Muttersprachler, alle würgen sich durch die Themen und dann kommt noch ein Akzent und die sprachtypische Geschwindigkeit der Kulturen dazu. Selbst bei den Jüngeren, die besseres Englisch sprechen merkt man doch enormen Informationsverlust. Und manche komplexen Dinge sind schon in Deutsch schwer vermittelbar.

Schaut immer alles toll aus in der Theorie, aber so smart läuft es in der Realität nicht. Und wenn Du dann auch noch die 4 oder 5 vorne stehen hast, das aber 25 Jahre zuvor nicht gebraucht hast, ist der Spaß recht groß… ok.. ist nun OT.
 
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Es heißt wohl nicht zu Unrecht Muttersprache und Fremdsprache. Wenn man etwas in, mit und zwischen den Worten transportieren will, dann macht man das meistens am allerbesten in der Sprache, in der man denkt, lebt, fühlt und träumt.

Ein Sänger / Interpret ist ein hervorragender solcher, wenn er es schafft seine Botschaft durch seinen Vortrag zu vermittleln, auch wenn man selbst kein Wort davon versteht. Alleine die Vortragsweise vermittlet dann das Grundgefühl ob traurig, fröhlich, lustig oder ernst.
Dazu trägt dann auch der Klang einer Sprache einen entscheidenden Anteil bei. Deutsche Texte werden nie so flüssig klingen wie englische. Englisch fließt wie ein Wiener Walzer, dem deutschen Sprachfluß und -klang haftet irgendwie so ein Unterton eines leicht abgehakten Formaltons an. Für einen nicht nativen Deutschsprachler umso mehr auffällig. Man kann das durchaus überwinden, durch entsprechende "Komposition" der Worte und "Lautmalerei". Nur wird man das in einer Fremdsprache nie so beherrschen wie in seiner Mutterprache.

Dazu kommen die Eigenheiten in der Muttersprache, die sich nicht wörtlich übersetzen lassen. Deshalb funktioniert es meistens nicht richtig, wenn man z.B. Gedichte übersetzt. Sie verlieren den Fluß, den Takt und den Klang. Im schlimmsten Fall Bedeutung und Interpretationsmöglichkeit. Man kann einen Wortwitz etwa so gut wie gar nicht in eine andere Sprache übersetzen. Macht man es Wort für Wort, geht der Witz verloren, macht man es so, daß der Sinn erhalten bleibt, ist es nicht mehr witzig.

Will man etwas künstlerisch und echt emotional ausdrücken, dann macht man das vermutlich besser in seiner Muttersprache. Englisch wäre der einfachere Weg, dabei könnte vielleicht der emotionale Aspekt auf der Strecke bleiben, was dann evtl. durch Choreographie, Kostüme und Feuershow kompensiert werden muß.

Ich bin für Texte in der jeweiligen Landessprache aufgeschlossen. Mir geht es dabei nicht um eine direkte Kommunikation via Sprache, sondern um die Gesamtheit aus Musik, Text und Vortrag in gleicher Gewichtung. Zumindest finde ich, daß es bei einem Songcontest so sein sollte, wenn er sich schon so nennt.

Aber alles nur eine und eben meine Meinung. Peace!
 
Reglung zum Beitrag in Landessprache ja/nein finde ich schwierig. Für maximale Party wäre englisch sicherlich besser. Es ist ja keine Folklore-Veranstaltung. Wenig Anspruch. Aus Deutscher Sicht wäre ein Beitrag auf Englisch sicherlich cleverer gewesen. Man mag uns im Ausland halt nicht besonders, und da insbesondere unsere Sprache. Etwas "hu ha Lalala" sollte jeder auf Englisch verstehen können.
 
Das gab es, früher war Landessprache Pflicht, das wurde aber geändert.
Ja, als der Grand Prix ins Leben gerufen wurde, stand der Siegeszug der englischsprachigen Populärmusik noch ganz am Anfang. Da wären vermutlich nur die wenigsten auf die Idee gekommen, NICHT in ihrer Landessprache zu singen (und gekonnt hätten sie es wohl auch nicht).
But the times they are a-changin'...
 
Du arbeitest vielleicht nicht in einem internationalen Konzern. Da verfluchst Du das, denn von 10 Teilnehmernn ist keiner Muttersprachler, alle würgen sich durch die Themen und dann kommt noch ein Akzent und die sprachtypische Geschwindigkeit der Kulturen dazu. Selbst bei den Jüngeren, die besseres Englisch sprechen merkt man doch enormen Informationsverlust. Und manche komplexen Dinge sind schon in Deutsch schwer vermittelbar.

Schaut immer alles toll aus in der Theorie, aber so smart läuft es in der Realität nicht. Und wenn Du dann auch noch die 4 oder 5 vorne stehen hast, das aber 25 Jahre zuvor nicht gebraucht hast, ist der Spaß recht groß… ok.. ist nun OT.
Ich arbeite sehrwohl in einen internationalen Konzern, deshalb spreche ich beruflich ja fast nur Englisch. Meine Kollegen kommen aus aller Herren Länder, der Konzern hat Standorte in aller Herren Länder. Ich kenne die Realität also sehr gut.
 
Es heißt wohl nicht zu Unrecht Muttersprache und Fremdsprache. Wenn man etwas in, mit und zwischen den Worten transportieren will, dann macht man das meistens am allerbesten in der Sprache, in der man denkt, lebt, fühlt und träumt.
Wenn man etwas mit Worten transportieren will, bleibt gar nichts anderes als eine Sprache, die möglichst viele Empfänger verstehen. Wenn man versucht, der ganzen Welt (oder wie im Falle des ESC ganz Europa, Israel und Australien) etwas mitzuteilen, tut man das idealerweise nicht in einer Sprache, die die allermeisten überhaupt nicht verstehen.
 


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