Ich kenne alle 3. Vieles wurde dazu bereits geschrieben. Der klangliche Unterschied zwischen EPS 16 Plus und ASR-10 ist deutlich kleiner als der zwischen EPS und EPS16Plus/ASR-10. Von den damals relevanten Leistungsdaten ist der EPS 16 Plus ein etwas verbesserter EPS (16 statt 13 Bit, bessere Kompatibilität zu den SCSI-Laufwerken und insbesondere CD-Rom-Libraries, Effektgeräte und ein paar Features), während der ASR-10 das ist, was der EPS 16 Plus hätte sein müssen. Er kam ja auch nur rund 2 Jahre nach dem EPS 16 Plus auf den Markt. Der ASR-10 hat den 8-fachen RAM (max. 16 MB statt 2 MB), HD-Diskettenlaufwerk, Stereo-Sampling, ein nochmals verbessertes Effektgerät, Harddisk-Recording und mehr Stimmen (31 statt 21). Insofern ist der ASR-10 aus meiner Sicht die bessere Wahl im Vergleich zum 16 Plus. Das gilt auch für die Verarbeitung der Hardware. Wenn man den Sound als Maßstab nimmt, kommt es darauf an, worauf man steht. Wie immer
Toll bei den Ensoniq Samplern war zudem die damals schon sehr gute Library und das tolle Polyaftertouch-Keyboard (klappert etwas, ist aber erträglich). Allerdings muss man schon sagen, dass die Sampler aus heutiger Sicht doch reichlich überbewertet sind. Die Preise haben heftig angezogen, zumindest wenn man die Kleinanzeigen so liest. Ob das in der Produktion wirklich einen Mehrwert liefert - ich habe da so meine Zweifel. Auch als Sampling-Synthesizer sind die Ensoniqs aus meiner Sicht nicht so doll, zumal die Filter bescheiden sind. Die Dinger werden gehypt, weil irgend eine Hip-Hop-Nase und ein paar andere irgendwas irgendwann mal damit gemacht haben. Das ist ähnlich wie bei den E-mu-Samplern und Depesche Mode. Eigentlich lächerlich, einen spezifischen Sound an einem Gerät derart fest machen zu wollen, zumal man ja weiß, was in der Produktion so alles zum Einsatz kommt. Die Erweiterungen für das eingebaute Effektgerät von Prosoniq und Waveboy gab es für EPS 16 Plus und ASR-10. Der ASR-10 hatte allerdings mehr Power unter der Haube. Und beim ASR-10 kann man das Effektgeräte auch für externes Equipment optimal in Stereo nutzen.
In der Vergangenheit hatte ich immer mal wieder Sehsucht nach den guten alten Zeiten, habe mir die Ensoniqs gekauft und war dann doch irgendwie enttäuscht, wie langweilig und aufwendig das alles aufgrund der Produktionsmöglichkeiten von heute so geworden ist. Aber wenn man ein gepflegtes Exemplar mit Zubehör zu einem guten Preis bekommt und mal ausprobieren möchte, ist das natürlich ein guter Kauf. Bei den Ensoniq würde ich persönlich immer die Keyboard-Variante bevorzugen, wegen der Tastatur. Wenn es ohne Tastatur sein soll, würde ich nach einem ASR-X (rote Version) Ausschau halten. Da fängt's dann an, lustig zu werden.
Kleiner Tipp: Der TS-10/-12 war ebenfalls in der Lage, Sounds vom EPS/EPS-16 Plus und ASR-10 zu lesen. Konnte damals bis 8 MB RAM und SCSI erweitert werden. Quasi ein kastrierter ASR-10 mit ROM-Speicher. Ansonsten defacto die gleiche Maschine.