Ende des VA-Synthesizer-Zeitalters?

hairmetal_81 schrieb:
[*] Yamaha hatte zuletzt mit dem EX einen Hybriden.
Wie gesagt, das wäre kein Hybrid, sondern Multisynthese. Warum – steht oben. 8)
Auch der Kronos ist kein Hybrid, sondern Multisynthese.
Und der aktuelle Montage von Yamaha ist auch kein Hybrid, sondern Multisynthese.
 
eisblau schrieb:
Für mich stellt der qualitative Höhepunkt der VA Engine auf jeden Fall der John Bowen Solaris dar. Aber der ist nun auch fast 10 Jahre alt.
Klingt er so gut? Aus meiner Erinnerung war das eine Entwicklung basierend auf den Bausteinen von Creamware – halt als Hardware-Teil. :agent:
 
eisblau schrieb:
Für mich ist der Prophecy voll der urtypische VA, eben mit erweiterten Oszillatormodellen. Was als Synthesizer akkustische Instrumente synthetisch emuliert, simuliert ja auch "Analoge" Instrumente


Die Gleichung geht für mich deshalb nicht ganz auf, weil z.B. auch ein DX7 - quasi der Inbegriff des digitalsten unter den Digitalen - für seine Zeit geradezu herausragend expressive Emulationen von Naturinstrumenten (Bässe, Strings, Mallet-Instrumente, Harmonica) abliefern konnte.
 
Michael Burman schrieb:
Hatte der K2000 (und die Nachfolger) von Kurzweil nicht VA-Oszillatoren drin, die alternativ bzw. ergänzend zu Samples in die Synthese eingebunden werden konnten? :agent:


Richtig. Das müsste "V.A.S.T" gewesen sein.
Auch eine gemodelte Orgel-Sim hatte man an Board. :supi:




Reikru schrieb:
Streng genommen waren der Alpha Juno/MKS50 und der Waldorf Microwave auch VAs oder?


Die PPG's und Waldorfs waren - auch über die Einführung der Nord-Leads hinaus - eigentlich immer ihre eigene Kategorie; :arrow: "Wavetable-Synth".

Ab dem Q Ende 90er sprach man dann auch dort vermehrt von "VA", weil dieser drei Oszillatoren hatte, welche auch die gängigen,"traditionellen" Wellenformen in gemodelter Form (d.h. nicht gewavetabelt) abbilden konnte.
 
fanwander schrieb:
Ich glaube auch, dass der vorgebliche Analog-Hype auch kein Sound-Hype, sondern ein Bedienoberflächen-Hype ist.
Da fällt mir gerade als Gegenbeispiel der Pioneer DJ Toraiz AS-1 ein. :P
Von mir aus darf das (und sollte es!) eine der wenigen Ausnahmen sein. ;-)
 
Michael Burman schrieb:
eisblau schrieb:
Für mich stellt der qualitative Höhepunkt der VA Engine auf jeden Fall der John Bowen Solaris dar. Aber der ist nun auch fast 10 Jahre alt.
Klingt er so gut? Aus meiner Erinnerung war das eine Entwicklung basierend auf den Bausteinen von Creamware – halt als Hardware-Teil. :agent:

1. Ja. :nihao:
2. M. W. .. Jein, neuer Code wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
 
hairmetal_81 schrieb:
eisblau schrieb:
Für mich ist der Prophecy voll der urtypische VA, eben mit erweiterten Oszillatormodellen. Was als Synthesizer akkustische Instrumente synthetisch emuliert, simuliert ja auch "Analoge" Instrumente


Die Gleichung geht für mich deshalb nicht ganz auf, weil z.B. auch ein DX7 - quasi der Inbegriff des digitalsten unter den Digitalen - für seine Zeit geradezu herausragend expressive Emulationen von Naturinstrumenten (Bässe, Strings, Mallet-Instrumente, Harmonica) abliefern konnte.

Stimmt. Dann sagen wir's so - der Prophecy ist im Grunde schon ein virtuell analoger Synthesizer (er wurde ja als Lead- bzw. Solosynthesizer konzipiert), aber mit zusätzlichen Synthesemodelloptionen. Jedenfalls im meinen Augen und Ohren.
 
eisblau schrieb:
@Moogu

Für mich ist der Prophecy voll der urtypische VA, eben mit erweiterten Oszillatormodellen. Was als Synthesizer akkustische Instrumente synthetisch emuliert, simuliert ja auch "Analoge" Instrumente und die klassischen analogen Synthesizer waren auch dementsprechend entworfen, um akkustische Instrumente (zB Bläser, Streicher) und Effekte (zB Wetter) nachzuempfinden. Synthpop und elektroakkustische Musik haben die dann sozusagen über ihre angedachten Limits hinaus verwendet. Von daher meine ich mit VA virtuell-(analoge)-Hardwaresynthesizer, und das endet bei mir nicht mit den Oszillatormodellen.


VA war eigentlich die Ähnlichkeit mit klassischen Analogen, beim Nord Lead dem Prophet 5 zB - natürlich war die FM etwas zu exakt, aber das ist ja gut so - und natürlich Knöpfe, eben wie beim P5, dabei geht es nicht um den P5 Sound, aber um ein wenig dessen, was analoge Synths aus macht - Drift gabs und andere Dinge, freilaufende OSCs. Der Name stand auf dem Nord Lead 1 und ist auch sogar eine Erfindung von Clavia, die beim Nord Wave wieder aufgehoben haben, weil Sampling durchgestrichen als Schild die Werbung für den NL1 damals war.

Ja, du kannst das natürlich so sehen, denn ein Teil war ein wenig wie "klassische" Synths, denn VAs müssen nicht ausschließlich so sein wie Klassiker. Aber - damals waren sie etwas mehr und der Begriff wurde auch nicht verwendet. Aber aus genau den Elementen hat Korg den MS200 gemacht, ein deutlich abgespeckter Synth, der genau das nicht mehr hatte was den P und Z1 aus macht, sondern nur noch Klassisches - DAS war dann der neue Va-Zug und DAS war's dann und deutlich erfolgreicher, weil einfach zu bedienen und so.

Phy.Modeling gabs ja auch - sicher kein Feature was VAs aus macht.
Die Konkurrenz hatte die EX Serie mit Sampling und DSP-Kram.. Das war ebenfalls eben Multisynthese und so nannten sie es übrigens auch - MOSS _ Multi Oscillator .blabla..

Ein Va möchte ein analoger sein, was der P kann ist das eben nicht. Aber ein VA darf mehr können. Man könnte sogar sagen - es gibt einen VA Teil im P und Z1, das ist der Sync und das alles, .. Das ist so gesehen ok und kann man auch so nennen, der Z1 hatte deshalb auch ein paaR Knöpfe, sollte diese Klientel abholen. Der P konnte FM, nannte sich VPM weil Korg nicht FM sagen durfte. Das war auch nicht so richtig VA. Aber ein An1X hatte auch FM und NL3 sehr viel. Das schließt es also nicht aus. Samplespektren im SH32 ebenso, was sehr sehr wenige hatten - war supertoll, aber kam erst später. Ist aber auch nur nebenbei. VA ist wie einen analogen Synth zu nutzen - Knöpfe, Zugriff, einfache Struktur mit OSCs-Filter-Amp und so.. und halt das, was man so kannte - Arper und so. Das ist ein VA.
EX5 - würde auch keiner VA nennen, obwohl es AN Klangerzeugung hatte. Einge Rompler auch, trotzdem. Waren das Rompler oder Rampler sogar. Tja..

Das musst du mir natürlich nicht abkaufen. Aber damals sprach man durchaus auch von Simulation, manche haben das nur gesagt und als MarketingFX laufen lassen.
I could be right, I could be wrong.
 
Lässt sich das nicht gut durch "Synthesizer die sich "virtuell analog" bedienen lassen" erklären?

Ist in meinem Kopf gerade ein sehr interessantes Grundsatzdingens.
Also: Was ist mehr virtuell analog? Die Nachahmung der Klangerzeugung oder die Bedienung?
 
Es ist eindeutig die Klangerzeugung. Die Bedienung muss nicht virtuell sein (virtuelle Bedienung = Plugin), sondern kann real sein (reale Bedienung = Hardware). Gut, wenn ein VA-Hardware-Synth sich ausschließlich per Touchscreen bedienen lässt, wäre eine solche Bedienung wieder eher virtuell.
 
Okay, mir ging es in Verbindung mit dem sehr reisserischen Topictitel zunächst um das Prinzip. (Solange virtuelle Simulation Analoger Vorbilder gefragt bzw. die Originale als Referenz gehyped werden ist aus meienr Sicht noch keine Ende dieser VA abzusehen, erst Recht nicht beim derzeitigen Nu-analog Boom)
 
Ich bin z.B. im digitalen Zeitalter aufgewachsen und kenne die echt-analogen gar nicht – nur mal kurz auf der Messe angespielt. Als die VA's aufkamen (ab ca. 1995?), hat es mich nicht interessiert. Mein Interesse galt Romplern und Samplern – wegen natürlicherer Klänge. Synthetische Klänge waren aber auch drin. Wozu also einen Synthesizer nur für unechte Sounds? Kam für mich nicht in Frage. Plugins mit der Maus einzustellen fand ich sowieso saublöd. Presets klangen doof. Inzwischen habe ich ein paar VA's als Hardware. Bewusst als VA gekauft eigentlich nur die Ultranova. Da sind aber noch ein paar Samples drin, sodass auch weitere Klänge möglich sind. Bei der MPC5000 und beim Electribe Sampler waren VA's Beigabe. Wobei Electribe Sampler die eingeschränkteste Kiste ist. Interessant nur noch als Step-Sequencer in Hardware und als einfacher Drumcomputer. Aber als einen einfachen Drumcomputer habe ich das Ding auch gekauft. D.h. mir war bewusst, was ich da kaufe.
 


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