Ende des VA-Synthesizer-Zeitalters?

Mittlerweile gibt es virtuell analoge Hardware-Synthesizer seit weit über 20 Jahren. Die meisten Hersteller bringen heute Hybride oder analoge Synthesizer heraus. Roland kopiert noch seine alten Legenden auf virtueller Ebene, was wie eine kleine Heiligsprechung zum Abschluss anmutet. Spannend finde ich meinen Modor NF-1, aber das ist ein Nischenprodukt.

Ich persönlich muss gestehen, dass zB ein Nord Lead 4 nicht wirklich "besser" oder "schlechter" klingt als zB ein voll analoger Matrixbrute, sondern der Klangcharakter sogar relativ ähnlich ist. Beide haben dieses moderne, schneidend metallisch bis präzise-cremige Hi-Fi-Soundspektrum.

Haben sich virtuell analoge Synthesizer nun langsam erledigt?
 
Klares Nein. Roland hat dies mit ACB-Technologie ja eindrucksvoll bewiesen. Ich würde sogar fast so weit gehen und behaupten, dass alle klassischen VAs der der 90iger/2000er genauso gut klingen wollten - AN1x, JP8000, Alesis Ion, Nord Lead, Oberheim OB-12 (was nicht heißt, dass sie schlecht klingen) - die Technologie aber noch nciht so fortschrittlich war wie heute.
 
Ich glaube nicht.
Der NL A1 klingt imho einfach wirklich toll.

Das man von VA nix hört liegt imho daran das einfach "Analog" einfach immer noch oben auf ner Welle schwimmt.

Und oft klingen die neuen Analogen doch trotzdem schneidend und scharf, also am Sound kanns nicht liegen, es ist wohl nur eine Imagefrage.
Wenn ich mal durchschaue habe ich viele VAs und wenig Analoges, so 65 zu 35% und auch Mischungen.

Gutes Beispiel ist imho das System-8 von Roland, für mich zur Zeit vielleicht klanglich das beste Neugerät zur Zeit, am Design scheiden sich leider die Geister.
 
Strelokk schrieb:
eisblau schrieb:
Haben sich virtuell analoge Synthesizer nun langsam erledigt?
Der 15 Jahre junge MicroKORG führt nach wie vor die Verkaufslisten. Daher: nee

Ha lustig, aber der 4stimmige Microkorg ist nun technologisch und featuremäßig wirklich nicht der Weisheit letzter Schluss. Ist wohl so der ein Modedaing als "Minimoog" der 00er. Fand den Miniak immer klanglich viel besser, auch die Novation Mininova leistet um einiges mehr.
 
*Kristallkugel abstaub*



eisblau schrieb:
Haben sich virtuell analoge Synthesizer nun langsam erledigt?


...wenn jemand ein Produkt bringt, welches:



- PCM (Montage, KingKorg, JDXa)

- FM (Montage)

- DWGS (KingKorg)

- Sampling (Kronos, Blofeld, Sledge)

- Wavetable (Blofeld, Sledge, NordWave)

- Grain (Virus)

- akustisches P.M. (Chromaphone, VL-1, WSA-1)

- Formant (Phonem, Modor)

(etc. etc.)




...plus analoge Stimmen... (REV2, DM12, JDXa)


...in einem einzigen, grossen Gerät kombiniert, erst dann würde ich vielleicht überhaupt das Ende von VA als solches aussprechen wollen... ;-)


...aber solange all' das weiter FIktion und noch nicht Realität ist (Waldorf Quantum - nahe dran, aber eben auch rein VA...) verbleibe ich mit einem gepflegten:

"VA rulez!" 8)
 
eisblau schrieb:
der 4stimmige Microkorg ist nun technologisch und featuremäßig wirklich nicht der Weisheit letzter Schluss. Ist wohl so der ein Modedaing als "Minimoog" der 00er.
Genau das. Der VA hat seine eigene Ikone, der lütten Korg. Deswegen glaub ich nicht, dass VA tot ist.
 
Aktuell "VA" sind ja die Rolands, die sicher den Klang ansich auf ein anderes Level gezogen haben. So war das auch mit dem ASB (Creamware). Die "alten" Virus und die Nords sind so gesehen wie "Saurier", denke aber ein neuer Synth von Access könnte ja zünden, einer die nicht Virus ist - sondern neu entwickelt. Berechtigung haben die ja trotzdem. Microkorg gibts auch noch - 15 Jahre - immernoch beliebt und so.
Und ja- es gibt wohl mehr analoge heute, weshalb die die das wollen eben diese kaufen.

Nischen? Nicht ganz, sie haben teilweise ja noch Multimode. Und viele Stimmen - damit sind sie auch eigentlich in etwas zuhause, was die Analogen nicht leisten können.
 
Eigentlich gibt es heute ja mehr VAs als jemals vorher. Nur gibt es halt zusätzlich auch noch Analoge. Und Software - die ja wiederum immer "VA" ist, wenn sie Analogsynths nachbildet. Es gibt einfach mehr von allem. Goldene Zeiten.

Und nee, ich glaube nicht, dass der Microkorg nur aus Kultgründen so beliebt ist und dass Mininova oder Miniak im Grunde ja besser wären. Das Ding hat schon auch klanglich etwas ganz Besonderes.
 
Sven Nordson ist gerade einer Überdosis Korv med Bröd erlegen... somit keine nordische VA mehr..
Access verzichtet ja freiwillig auf Fortbestehen..
 
Peter hates Jazz schrieb:
....r..
Access verzichtet ja freiwillig auf Fortbestehen..

ich vermute, access hat die letzten jahrzehnte vorgelegt und wartet neue entwicklungen ab, für eine neue virus generation.
zudem verkauft sich der virus immer noch gut. sogar jarre benutzt seit neustem einen TI2.

ich schätze, am peak erkennt man....VA nimmt gerade einen neuen anlauf.
 
Die Frage stellt sich nicht, was wir aktuell einsetzen/kaufen sondern was der zukünftige Markt bringen wird.
Die Frage stellt sich ob es auch nach Rolands System 8 noch Luft nach oben gibt um weiter virtuell analoge Anstrengungen in Angriff zu nehmen und dies in ein Massenprodukt umzuwandeln, ohne dass es das mittlerweile nicht auch analog nachgebaut gibt ?
Ein Prophet 5 VA oder OB8 VA wird nach Prophet 6 und OB 6 wohl niemand so in der Form in Angriff nehmen wollen, wozu auch.

Lässt sich dieses "Luft nach oben" defnieren ? Sind es nach wie vor die Modulationen die nicht ganz so klingen wie in der Analog-Welt ?

Ausserhalb dem Retro-Thema mag die Sache noch für uns interesssant sein, doch ist es das auch für die Hersteller ? Ein neuer "Virus" mit neuer Synth-Engine ? Wäre vielleicht für uns noch spannend, ist es das aber auch für Access ? Glaub eher nicht.

Wird Analog nicht auch bald seinen Zenith überschreiten ? Was fehlt denn da jetzt noch ?
Kommt vielleicht mit dem hybride Waldorf Quantum danach das neue Digital-Revival mit Sampling, Granular und Physical Modeling usw. ?

Oder kommt nun das virtuell analoge Modularsystem mit neuen Module in der Form wie Roland Aira Modular-Effekt-Module ?
Statt Module austauschen wird halt einfach ein neues Setup geladen.
 
SkywalkerBL schrieb:
Wird Analog nicht auch bald seinen Zenith überschreiten ? Was fehlt denn da jetzt noch ?
Ordentliche Sampler! Den JD-XI als Sampler. Ich würde ihn vorbestellen.
 
Strelokk schrieb:
Ordentliche Sampler! Den JD-XI als Sampler. Ich würde ihn vorbestellen.

der JDxi ist eine echte wundermaschine.
total unterschätzt würde ich meinen.

vielleicht hätte ich lieber den JDxi für die roland challenge nutzen sollen?
 
darkstar679 schrieb:
der JDxi ist eine echte wundermaschine.
total unterschätzt würde ich meinen.
Bei kleinanzeigen.bucht ist gerade einer drin. Ich war am überlegen. Hab bei YT nach "JD Xi experimental" gesucht und nichts gefunden. Nur Techno und etwas Ambient mit Brot- und Buttersounds.

Daher: unterschätzt in Punkto Bedienung/Workflow oder in Sachen Sound?



Sorry wg OT :oops:
 
Peter hates Jazz schrieb:
Sven Nordson ist gerade einer Überdosis Korv med Bröd erlegen... somit keine nordische VA mehr..
Access verzichtet ja freiwillig auf Fortbestehen..

Allein in meinem Umkreis haben sich in den letzten 3 Monaten 3 Viren eingefunden.
Der Virus wird immer noch gekauft.
 
Strelokk schrieb:
Daher: unterschätzt in Punkto Bedienung/Workflow oder in Sachen Sound?
Sorry wg OT :oops:

einer der kollegen hier im forum hat einen editor gebaut, mit dem man tief in den JDxi vordringen kann und dort zeigt sich die überlegenheit und was das gerät alles kann.

workflow....ich würde behaupten, einer der besten polyfonen sequenzer, der alle automationen live aufnehmen kann.
einfach bedienung der grundfunktionen über die hardware oberfläche.
extreme editierbarkeit mittels des editors.

phantastischer klang.
src: https://soundcloud.com/darkstar679/they-will-cut-off-our-heads

einziges manko....der analog part ist etwas dünn. funktioniert aber.

tolle FX....hallfahnen zum verlieben.

 
Moogulator schrieb:
Mtl gehen wohl noch 1k Stück raus vom Virus. Viel für ein "altes" Gerät mit so vielen Iterationen.
Dh. eine One Man Show ?
Virtuell analog ist einfach ausgelutscht.. wozu krampfhafte Simulation wenn echt auch geht, und mittlerweile auch bezahlbar ist.
Echte nichts nachahmende Digitale-Synthese ist wohl eher die Zukunft.
 
SkywalkerBL schrieb:
Wird das Analog-Synthesizer-"Revival" bald seinen Zenith überschreiten ?


Es bleibt abzuwarten, ob DM12 (bzgl. Modmatrix/FX-Sektion) und REV2 (bzgl. Stimmenzahl) tatsächlich der momentan machbare Zenith sind... ;-)
 
Nun ja. Behringer deckt bald einige noch offenen Nischen im Bereich analoger Synthesizer ab. So bleibt wirklich die Frage noch offen, wo fehlt noch was ? Hersteller gehen ja nicht ausschliesslich nach dem technisch machbaren, sondern je nach Positionierung stark nach dem was noch am Markt platzierbar ist.
 
Meine letztendlich. Von mir aus wäre es okay, wenn man sich wieder vermehrt digitalen Konzepten widmet. Da gibt es insbesondere in Kombination mit Haptik deutlich grössere Marktlücken. Von mir aus gerne auch hybride Formen.
 
Tatsächlich wäre ich sehr neugierig, wie gross wohl die Positionierungschancen für eine (modernisierte, intuitiver umgesetzte) Neuauflage des alten Sequential MAX/MultiTrak-Konzeptes heute wären...
 
SkywalkerBL schrieb:
Von mir aus wäre es okay, wenn man sich wieder vermehrt digitalen Konzepten widmet. Da gibt es insbesondere in Kombination mit Haptik deutlich grössere Marktlücken.
Die Haptik bei einem Synth wie z.B. DM12 ist ja losgelöst von der Klangerzeugung. D.h. die Klangerzeugung kann analog oder hybrid sein, die Haptik an sich ist immer analog; die Speicherung, Steuerung, alphanumerische und grafische Anzeige – digital. Lediglich bei rein analogen ohne Speicherung ist alles analog.
VA ermöglicht mehr Stimmen, mehr Filter zum gleichen Preis. D.h. wer z.B. 80 Stimmen multitimbral mit 160 Filtern etc. haben möchte – bekommt es in digital erschwinglicher. Synths als Rompler gibt's auch mit 128 Stimmen für wenig Geld. Solche Stimmen- und Filterzahlen in analog kosten deutlich mehr, verbrauchen mehr Platz und mehr Strom, benötigen mehr MIDI-Kabel usw.
 


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