EMS Synth A/AKS. Nur Kult oder sinnvoll?

Korrekt, aber ist auch sehr experimentell, es gibt halt auch Elektro-Sachen - was wenige Acts tun, aber vielleicht ist es gut - wenn viele Stile und Ansätze dabei sind, wer mag, kann ältere Klinik Sachen hören, da ist er auch schonmal dabei. Ich glaube, dass wir genau deshalb so weit auseinander driften, weil der Geschmack der Demos schon sehr weit auseinander liegt, hätte sogar selbst noch eine zu bieten.

Wird aber auch leicht polarisieren. https://www.youtube.com/moogulator aktuell noch oben festgeklebt.

Aber vielleicht finden wir noch mehr, Brian Eno mit Roxy Music und ohne zB oder so, also richtige Musiker, nicht nur mich und meine Freunde…
 
So ist es, der war für einige sowas wie der Einstieg und generell ja einer der ersten Synths die man überhaupt kaufen konnte.
Sofern man das so nennen kann mit den Preisen und so.

Man darf eh nicht denken, dass das was wir heute besprechen so damals überhaupt im Kopf gewesen wäre. Man hätte nicht so vergleichen können, es gab diese Möglichkeiten auch eher wenig bis gar nicht und wenn, musste man Briefe per Hand schreiben und sie in andere Länder schicken, lange Antwortzeiten normal finden und Recherche auch in Kauf nehmen. Man suchte mehr - Läden gab es ja auch eher keine oder lange keine - nur sehr miefige Musikalienhändler, die elektronische Instrumente weder mochten noch führten und schon gar nicht als solche ansahen. E-Geigen oder Sax-Controller werden noch heute als Silent-Instrumente zum üben beworben, nicht etwa als solche mit besonderem Sound.

Ultrakonservative Zeit und Sache bis in die 80er hinein.
Man war froh EINEN Synthesizer zu haben mit dem man dann auch alles macht und sich auch lange damit befasst, da hatte keine so viel wie hier so der Durchschnitt. Aber das ist kein Vorwurf. Ich habe vor einigen Jahren noch Leuten gesagt, die Synths unter 500 DM anfragten und dann noch große Ansprüche stellten damit wachrütteln müssen - sorry, damit wirst du nicht hin kommen, dafür gibt es leider nichts oder sehr sehr wenig.

Ansich ist das was der EMS kann archaisch zu nennen, jeder Microkorg "kann" mehr, außer die Modularität und damit einige Formen von Filter/OSC-FM oder auch AM, die er dadurch voraus hatte. Aber das ist eben nicht der Punkt. Wenn man es so will, ist ein Microkorg 100x sinnvoller als ein EMS. Polyphon, DWGS, 2 LFOs, 2 ENVs und und und.. da wird aber fast jeder ältere Synth verlieren. Der Sinn von monophonen Synths erschließt sich so auch nicht, ich finde das auch eher doof, aber ging halt nicht anders, daher ist es wohl etwas anderes, was man heute macht, ich habe aber auch erlebt, wie die Teile für 300-700 DM verkauft wurden, wollte keiner haben als der DX7 und die Casios und Sampler da waren, die waren alle cooler für die damaligen Musiker. Diese Sicht haben viele hier nicht. Es sind andere Zeiten.



Der EMS VCS 3 / AKS ist einfach sehr speziell, alt, charaktervoll, kompakt, hübsch und läd förmlich dazu ein, an ihm herum-zu-"forschen", das ist schon extrem viel Wert.
Er kann gewaltig klingen (-vom Bass her), aggressiv und kraftvoll, sehr organisch -ganz allgemein, sehr kalt und sehr warm klingen, bis hin zu sehr "natürlich", metallisch aber auch sehr stimmhaft.
Das Gerät schafft es, (gegenüber vielen anderen), einen immer Mal zu überraschen auch, oft sogar, wenn man nicht mehr damit gerechnet hat, oder sogar bereits genervt ist.
Dass solch ein altes Gerät begrenzt/limitiert ist (-in seinen Möglichkeiten), sehe ich bei Synthesizern oft eher sogar als "Vorteil" an, ..man muss ja doch entscheiden und letzlich zum Ziel kommen irgendwann, (-die Begrenztheit erleitert es einem dann).
Die Matrix ist immer wieder sehr übersichtlich; Klasse und erlaubt einem ungewöhnliche Kombinationen sehr schnell vornehmen zu können, die man sonst eher umständlich herstellen müsste.
Eigentlich ist der EMS einfach ein klassischer, sehr vielseitiger, experimenteller Synth in einer sehr kompakten Bauweise.

Um zur Ursprungsfrage zurückzukommen,-> Warum soll er dann nicht "sinnvoll" sein??


(Musik/Klangbeispiele gibt´s jede Menge, -in allen Bereichen,
ob Pop: Bonney M/Farian, Kraftwerk,
Rock: Roxy Musik, Hawkwind, The Who, Pink Floyd...,
Ambient: Brian Eno,
Jazz: Wolfgang Dauner,
Punk: Pere Ubu,
Trash: add N to (X),
New Age: David Vorhaus, Jarre, Tangerine Dream, K. Schulze,
Zeitgenössische Musik: Peter Zinovieff, D. Derbyshire, P. Schaeffer, Stockhausen,
EBM/Post-Industrial/Dark-Electro: The Klinik, SPK,
Noise: Merzbow, Cortini, Sonic Boom/Spectrum,
..und ganz ganz viel ältere Filmmusik nicht zu vergessen, -um nur ganz ganz wenige zu nennen...)
 
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Falls jemand nicht weiss wie RDJ seinen frühen Sound bei Drums und Vocal Samples hinbekommen hat, insbesondere alles was "zerstört verzerrt" und nach RM klingt, dann findet er hier die Antwort. Ich habe die PIN Portabella und kann das alles sehr gut nachvollziehen. Unglaubliche Wunderkiste was das Klangpotenzial und "Eigenleben" angeht. Hut ab den Leuten, die damit auf die Bühne gehen!
 
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iVCS3 für iPad ist eine preisgünstige Alternative, wenn man sich für diesen Synthesizer interessiert und einfach mal in das Konzept eintauchen möchte.

Ich habe mir die App gekauft, weil mich der Synth interessierte. Mittlerweile habe ich ihn sogar schon in einem meiner Stücke eingesetzt.
 
Der ist super - aber nicht ganz authentisch bei den Pegeln und Feinheiten.
Aber - selbstverständlich ist es gut zum schnuppern, ..

Muss ich noch sagen, da es da noch noch einige Unterschiede gibt, die schlicht nicht berücksichtigt werden.
 
So ein Gerät wie der EMS würde mir echt noch fehlen!

Also "self-contained noise-machine" für Geblubber, Noise, Meeresrauschen etc.

Die aufgerufenen 10k+ sind natürlich heftig, und dann ist das Teil nichtmal stimmstabil... war einmal kurz davor, auf "Kaufen" zu klicken, aber hab es dann - zum Glück - doch gelassen. Ist dann vielleicht doch eher was für's Museum, und ich könnte den glaub ich auch nicht unbeschwert benutzen (oder sogar mal mitnehmen) aus Angst etwas kaputtzumachen ;-)

Ich schau mich auch schon länger nach Alternativen um, aber so richtig war noch nichts dabei...

Macbeth Elements geht etwas in die Richtung, und diverse Klone gibt es ja auch - allerdings ist das dann preislich gar nicht mehr sooo weit weg vom Original.
 
Habe „nur“ eine Portabella, sollte aber ähnlich genug sein: was die Kiste im super praktischen Kofferformfaktor an brachialem Krach produzieren kann ist unglaublich. Da kommt keiner meiner Synths ran. Ich würde den Synthi in erster Linie als handlichen Modularsynth und insbesondere Soundprozessor sehen. Aufgrund meiner Erfahrung an der Portabella ist mir klargeworden, dass Richard D James früher quasi alles durch seinen EMS geschickt haben muss.

Letztendlich würde ich mir zusätzlich noch einen original AKS dazustellen, sollte ich jemals einen bezahlbaren finden (lange gesucht und dann zum Glück die Portabella gefunden). Die Portabella kann ich wärmstens empfehlen. Ich suche immer noch nach einer Lösung Keyboard und Sequenzer im Deckel zu integrieren, um maximal mobil zu sein. Wäre cool wenn PIN sowas anböte! Zwischenzeitlich reicht der Keystep aber auch.
 
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So ein Gerät wie der EMS würde mir echt noch fehlen!

Also "self-contained noise-machine" für Geblubber, Noise, Meeresrauschen etc.

Die aufgerufenen 10k+ sind natürlich heftig, und dann ist das Teil nichtmal stimmstabil... war einmal kurz davor, auf "Kaufen" zu klicken, aber hab es dann - zum Glück - doch gelassen. Ist dann vielleicht doch eher was für's Museum, und ich könnte den glaub ich auch nicht unbeschwert benutzen (oder sogar mal mitnehmen) aus Angst etwas kaputtzumachen ;-)

Ich schau mich auch schon länger nach Alternativen um, aber so richtig war noch nichts dabei...

Macbeth Elements geht etwas in die Richtung, und diverse Klone gibt es ja auch - allerdings ist das dann preislich gar nicht mehr sooo weit weg vom Original.

Kauf Dir eine PIN Portabella.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Max
Ja, die gefällt mir schon auch!

Allerdings für 6000,- € + MwSt ist man dann auch schon fast beim Original...

Wieso zur Hölle muss das so teuer sein? Die Elektronik kann es nicht sein, die Knöpfe auch nicht und das Gehäuse ist jetzt auch nicht vergoldet - selbst die Ghielmetti-Matrix kostet nur ca. 300 € glaub ich. Ich hab das Gefühl, man zahlt da auch beim Klon den "Vintage-rar-selten" Aufpreis... - vielleicht lieber noch etwas warten, bis es da etwas mehr Wettbewerb gibt und die Preise moderater werden.

Bin gerne bereit für Qualität was auszugeben und brauche definitiv nicht die 500,- € Uli-Version, aber 6000,- ist schon auch heftig.
 
@Max ..vielleicht haste auch keine wirkliche Vorstellung davon wie lange es dauert "diskret" so ein Teil auf zu bauen
 
Natürlich kann man viele der typischen EMS Effektklänge auch auf einem Eurorack Modular machen. Aber durch das Steckfeld kommt man immer gut an alle Knöpfe. Kein Kabelsalat. Und Umstöpseln ist auch übersichtlicher. Und manchmal ist weniger mehr.
 
Das Ghielmetti Feld ist meine ich noch teurer. Der Koffer kostet zB mindestens genauso viel. Wir reden von Kleinstserie, von einer Person aufgebaut. Der Preis ist meiner Ansicht nach gerechtfertigt.

Steckmatrizen gegen Kabelsalat. Anders kann ich nicht arbeiten. Die Matrix ist für mich das wesentliche.
 
Ja, die Matrix muss schon dabei sein! Ich träume ja schon länger von einem Open-Source Modularsystem im EMS Style... also mit austauschbaren Modulen, die man auf der Rückseite in so eine Matrix einklinken kann...


@Max ..vielleicht haste auch keine wirkliche Vorstellung davon wie lange es dauert "diskret" so ein Teil auf zu bauen

Ein geübter Löter sollte das in aller Ruhe geschätzt in 1-2 Tagen schaffen, oder?

Wenn ich mir die Platinen anschaue, sieht das alles doch recht übersichtlich aus...

Als Vergleich hab ich hier eine TR-9090, da sind auch sehr viele Bauteile drin und die hat mich komplett aufgebaut (handgelötet!) inkl. Gehäuse 550,- gekostet.

Will aber auch nicht meckern, Qualität hab eben ihren Preis, aber 6000,- kann ich mir nur mit mindestens 100% Marge erklären - noch dazu für einen Klon, da sind die Entwicklungskosten ja eher gering.
 
Ja, die gefällt mir schon auch!

Allerdings für 6000,- € + MwSt ist man dann auch schon fast beim Original...

Wieso zur Hölle muss das so teuer sein? Die Elektronik kann es nicht sein, die Knöpfe auch nicht und das Gehäuse ist jetzt auch nicht vergoldet - selbst die Ghielmetti-Matrix kostet nur ca. 300 € glaub ich. Ich hab das Gefühl, man zahlt da auch beim Klon den "Vintage-rar-selten" Aufpreis... - vielleicht lieber noch etwas warten, bis es da etwas mehr Wettbewerb gibt und die Preise moderater werden.

Bin gerne bereit für Qualität was auszugeben und brauche definitiv nicht die 500,- € Uli-Version, aber 6000,- ist schon auch heftig.

ich hab einen Clone ... tatsächlich sehen die Platinen jetzt nicht so aufregend und kompliziert aus und designed und recht gut dokumentiert ist ja auch schon alles

ich denke schon das da ne Menge Kult ne Rolle spielt

und ob man so ein Teil haben muss ... wenn man in jeder Kategorie synth schon was hat , dann ja ... sonst ist so ein EMS schon sehr, sehr speziell . Der wird aus gutem Grund am häufigsten für FX Sounds benutzt . Man sollte sich auch nicht von den Emulationen täuschen lassen. Die sind ALLE falsch. Die Matrix ist ungepuffered , wodurch sich sehr viele gravierende Nebeneffekte ergeben, die mit Sicherheit höchst aufwendig zu emulieren wären.

Würd ich mir also gut überlegen so ein Teil zu kaufen. Die 6000€ (ggf zzgl 19% USt) sind schon heftig ... aber immer noch etwas günstiger als ein Original das zudem noch eine Lieferzeit von 3 jahren hat.
 
Ah, ein Phutney, die haben auch einen recht guten Ruf, schon viel Gutes gehört...

Ich glaub ich warte da einfach noch etwas - mittlerweile gibt's ja schon einige Projekte und spätestens wenn Uli B. seine Version davon raushaut dürften die Preise auch etwas moderater werden ;-)
 
[...] Macbeth Elements geht etwas in die Richtung, und diverse Klone gibt es ja auch - allerdings ist das dann preislich gar nicht mehr sooo weit weg vom Original.

Macbeth Elements ist sicherlich ein gutes Instrument, aber er kann auch Einiges, das der EMS nicht kann -- und umgekehrt.

Ich denke, ich würde mich für so ein PIN-Teil entscheiden, wenn ich auf der Suche nach EMS-Artigem wäre und keine Lust hätte, irgendwann mal in 15 Jahren Post aus England zu bekommen, mit der ich gar nicht mehr gerechnet hätte.

[...] Allerdings für 6000,- € + MwSt ist man dann auch schon fast beim Original... [...]

Ich weiß ja nicht, mit welchem Taschenrechner Du arbeitest, aber bei meinem sind zwischen 6.000 Euro und 15.000 Euro noch einige Stellen frei.

Warum das so teuer ist? Bau es mal selbst, beschaffe alle Bauteile, kümmere Dich um Lagerhaltung und Logistik und schlage Dich mit den Endverbrauchern rum, dann weißt Du's.

Stephen
 
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