Hast dir die Frage also nun mittlerweile selbst beantwortet?
Ich habe mir den Typhon nun auch zugelegt. Direkt im Musikgeschäft gekauft, zuhause ausgepackt und gleich mal bittere Enttäuschung. Ein Poti hatte starke Kratzspuren und auf der Rückseite war auch eine kleine Delle. Ein Druckknopf hat außerdem auch etwas mehr gewackelt als andere. Alles jetzt nicht so schlimm und hat auch keine Auswirkung auf die Funktion, aber wenn ich schon neu kaufe, dann mag ich auch ein makelloses Gerät. Also nichts mehr angerührt und am übernächsten Tag gleich nochmal ins Geschäft. Der Verkäufer versicherte mir, dass sich nicht um eine zurückgeschickte Ware handelt, sondern Dreadbox leider relativ große Produktionsschwankungen hat. Haben dann einen weiteren ausgepackt, dort wars noch schlimmer. Der nächste dann, hat aber endlich gepasst. Den hab ich dann genommen und konnte den Typhon zuhause endlich ausprobieren.
Zuerst habe ich mal bisschen die Presets durchgehört. Die haben mich leider doch etwas enttäuscht. Ich habe mir jetzt noch nicht alle angehört, aber viele sind dermaßen mit Effekten zugekleistert, dass fast nur mehr der Effekt und kaum der Grundklang zu hören ist. Also habe ich dann relativ schnell selbst meine ersten Versuche probiert. Was mir beim Klangschrauben auch gleich mal ungut aufgefallen ist, dass die Werte von den Potis nicht im Display dargestellt werden. Wenn man ein Preset aufruft tappt man also im Dunklen, wie die Werte der einzelnen Parameter sind. Hat vielleicht auch einen Vorteil, dass man mehr nach seinem Gehör geht, statt auf das Display zu starren, aber verstehen tu ich es trotzdem nicht, warum man das Display dafür nicht nutzt. Technisch kann es ja kein Problem sein, weil die Werte wegen der Speicherbarkeit ja ohnehin digital abgegriffen werden müssen.
Der Typhon war also jetzt nicht so die Liebe auf den ersten Blick wie ich es beim UNO Synth Pro hatte, aber jetzt gefällt er mir nach und nach immer besser. Man hat wirklich viele Möglichkeiten und wenn man die Effekte etwas dezenter als bei den Werks-Presets einsetzt, klingen diese auch wirklich toll. Ich denke er wird definitiv eine Bereicherung und ergänzt sich auch sehr gut mit dem UNO. Wenn ich mich noch mehr eingearbeitet habe, schreibe ich vielleicht auch mal einen Vergleich zum UNO.
Persönlich ist mir das eher egal, aber weil die Frage in einem anderen Thread bezüglich eines Behringer Synths aufgetaucht ist und mich es jetzt einfach interessiert: Dreadbox schreibt ja, dass die linke Seite der analoge Teil ist und rechts ist sozusagen der digitale Bereich. Die Amp- und die Filterhüllkurve stellt man rechts mit den Schiebereglern ein würde also bedeuten, dass die Hüllkurven digital sind, allerdings gibt es ja auch auf der linken Seite im analogen Bereich zwei Drehknöpfe, wo man die beiden Hüllkurven grob in ihrem Ansprechverhalten bzw. Geschwindigkeit anpassen kann. Würde wieder für analog sprechen. Weiß jemand ob diese nun digital oder analog sind?
Noch eine Frage, die mich jetzt mehr so allgemein interessiert: Beim UNO, aber auch beim Typhon kann man ja den Kopfhörerausgang zurück in den Audio-In leiten und erhält bei entsprechender Lautstärke dadurch übersteuerte und resonanzartige Effekte. Was mir aber nicht ganz eingeht: Beide haben eine digitale Effektsektion. Das heißt durch die zweifache Wandlung A->D D->A muss es ja zu Verzögerungen kommen. Ich würde jetzt also erwarten, dass man beispielsweise bei einem reinen Sägezahn-Sound einen deutlich phasenverschobenen Effekt wahrnimmt. Dem ist aber nicht so. Der Sägezahn hört sich genau gleich an (bevor man zu weit Lautstärke aufdreht und es zu Übersteuerungen kommt). Man hat keine Phasenverschiebung. Jetzt könnte man sagen, dass die Effekte nur zum reinen Analogsignal dazugemischt werden. Wenn ich jetzt aber das digitale Highpass-Filter vom Typhon verwende muss ja das gesamte Signal durchgeschliffen werden, aber auch da fällt mir rein gar nichts auf. Wie kann das sein?
Zum Abschluss noch eine Sache, die ich beim Typhon herausgefunden habe. Vielleicht wisst ihr das eh alle, aber wenn nicht, vielleicht ist es eine nützliche Info: Wenn man einen Modulator auf LFO stellt kommt man mit der nicht BPM-gebundenen Geschwindigkeit ja nur gerade so noch in den Audiobereich. Synchronisiert man einen LFO aber auf die BPM kann man mit ein paar Tricks um einiges höher hinaus. Das setzt allerdings voraus, dass man den Sequenzer nicht benötigt. So funktionierts: Sequenzer auf 500 BPM stellen. Weiters einen Modulator auf Mod-Sequenzer einstellen mit nur einem Schritt. Als Ziel die BPM wählen und die Stärke auf volle Kraft. Das bewirkt, dass die BPM auf 1000 BPM erhöht werden können. Nun wählt man einen Modulator als LFO und synchronisiert diesem zum Tempo. Wenn man nun die Geschwindigkeit des LFOs erhöht geht das deutlich in den Audiobereich und man kann FM-artige Sounds erzeugen. Wenn ich mir das nun richtig ausgerechnet habe, sollte man auf etwas über 500Hz kommen. Ich bin mir nicht sicher wie gut da noch die Auflösung ist, aber für meine Ohren hört sich das echt noch erstaunlich gut an. Vergleichsweise können die LFOs des UNO Synth Pro offiziell bis 100Hz. Aber eigentlich schafft er nur mit Ach und Krach 50Hz. Für alles darüber dürfte die Auflösung nicht mehr reichen und das hört man deutlich. So etwas würde mir jetzt beim Typhon nicht auffallen, aber vielleicht habe ich da auch noch zu wenig Erfahrung, um das richtig beurteilen zu können. Solltet ihr das (noch nicht) kennen und ausprobieren wollen oder schon ausprobiert habt, würde mich gerne interessieren was eure Meinung ist.