So gefragt könnte ich nur gegenfragen - welche Musik machst du? Genauer gesagt - was sind denn deine Ziele und Ideen und wie sollen die klingen und wie möchtest du die "steuern"? Was sind deine wirklichen Schwerpunkte und Arbeitsweisen bzw. bist du offen für andere? Und wenn das klar ist, wären ein paar Anhaltspunkte gut, je konkreter desto besser - das wird ein längerer Frage-Antwort Verlauf. Alles andere wäre ehrlich gesagt Bullshit, denn dann bekommst du Empfehlungen von Leuten, die ihre Lieblingsinstrumente empfehlen für ihre Musik und ihren Stil.
Musik ist etwas Invidiuelles und auch wie oft du deine Ideen wechselst ist da wichtig. Ich tue das schonmal und zwaaappp - hab ich eigentlich die falschen Sachen, bzw habe die richigen, weil ich für diese und jene Richtung passende Sachen gewählt habe und keinen sehr ernstlichen Minimalismus betreibe und mit meinem Job rechtfertige, eigentlich mehr als dringend nötig zu verwenden - leiste ich mir den Luxus das einfach so zu haben und habe auch einen Synth, den ich einfach nur schön in Darstellung und Resonanzverhalten finde aber in meiner Musik nahezu keine Bedeutung hat.
Hier im Forum gibt es einen Thread "Arbeitspferd" und quasi die 2-3 Synths, die Zentral-Bedeutung hat und auch welche Sachen man sich zur DAW dazu stellen würde um das zu erreichen (was der Ersteller bezüglich der eigenen Ziele braucht und gut findet).
Dh - hier müsste überall stehen, was er/sie tut, wie gearbeitet wird und wie die Entwicklung war, auch sowas wie live oder studio, Jams oder andere Dinge und Diversität™ der Stile und Musik ansich. Ich finde, dass durch sowas unfassbar viele Entscheidungen abhängen. Bereits mir selbst würde ich ohne diese im Detail zu kennen nicht dasselbe empfehlen wie mir selbst mit dem Nichtwissen über das was ich hier schrieb.
Sicher bin ich schon, dass mit Disziplin und Kenntnis der eigenen Wünsche zu jetzt und Zukunft der nächsten - sagen wir Jahre - eine Aussage über ein geeignetes Set möglich ist, jedoch sollten da einige Nachfragen passieren über Verhalten und Möglichkeiten, die ggf. 1-2 weitere Teile erfordern, die dich dann in Gesamtheit befriedigend versorgen - ein Stilwechsel oder Denkwechsel müsste radikale Änderungen lostreten, als reine Künstlersache. Machen die meisten aber eher nicht. Räumen auch nicht auf - ich schließe mich da nicht aus.
Der Iridium ist ein toller Synth, der ne Menge kann, aber er hat einen Sound bzw 2 Layers mit Sounds und (Multi)Samples etc. dh - er kann schon viel machen, er braucht etwas Umgang und Gefühl und kann idR mehr als für puristische Arbeit an einem Stück benötigt wird. Spontan ist er eher nicht weil er komplex ist - aber für Forschung und Details ist er eine sehr gute Sache, teilweise sehr spezielle und nerdige Dinge kann er auch.
Danke für den ausführlichen Post!
Ich hab ja schon weiter oben skizziert, wo bei mir der grobe Kurs hinführt und wenn ich meine Musik von der Vergangenheit in die Zukunft extrapoliere, so wird sich wohl am ‚Grundstil‘ nicht viel ändern.
Synthesizer bedeutet für mich aber auch immer „nach vorne schauen“, was Klanggestaltung angeht.
Dafür der Iridium, Argon8, Blofeld.
P6 und Voyager repräsentieren ja eher die Klangwelt, in welcher ich in den späten 70ern meine ersten Schritte tat.
Bei meiner Eingangsfragestellung ging es mir somit also um ein Destillat dieses ‚alten‘ Sounds. (In Form von: ein Gerät, der das polyphon gut abdeckt).
Aber das ist wohl auch wishful thinking, denn ein P6 wird nie den Voyager klanglich reproduzieren und ich fürchte, ein Moog One kann es auch nicht.
Jedes der Geräte, die ich habe, hat seinen eigenen Klangcharakter, daß ist mir bewusst. Und die Sachen tun ja auch keinem Weh wenn sie hier herum stehen.
Aber manchmal schau ich mich halt in dem Raum um und denke: ging nicht auch weniger!?
Es war mir durchaus bewusst, daß jeder mir SEIN Lieblingsteil empfiehlt. War auch so gewollt. Natürlich mit der Hoffnung auf eine kleine Begründung der Wahl.
Was sich allerdings bei mir in letzter Zeit sehr herauskristallisiert hat, ist der Fakt, daß ich eine WYSIWYG UI bevorzuge.
Der Jupiter XM war zum Beispiel gar nichts für mich.
Der Iridium ist sehr komplex aber trotzdem schnell zu begreifen! Das ist mir extrem wichtig.
Wie ich auch schon schrieb, geht bei mir seit Anfang 2020 kreativitätsmässig nicht sonderlich viel. Ich hoffe aber, daß sich das wieder ändert, sollten wir je wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen.
So kann ich Dir/Euch auch gerade schlecht schreiben, wo ich musikalisch hin will.
Mir ging es im Ansatz erstmal um „weniger ist mehr“ und dazu suchte ich nach Input von aussen...
Wie auch immer; mit dem P6 bin ich vielleicht gar nicht so schlecht analog aufgestellt, obwohl ich mich manchmal frage, warum ich den REV2/16 einfach hab links liegen lassen. Ich habe damals lediglich lange Zeit OB6 und P6 verglichen und mich für letzteren entschieden.
Ein Moog One ist mir a)zu gross und b)zu teuer.
Der Polybrute fasziniert mich sehr, aber den muss ich erst live erleben.
Baloran und Solaris, oder die grossen Modal sind mir zu exotisch, wenn es mal ans Reparieren geht.
Bleiben noch Geräte wie Summit und Co. Hab ich bisher noch nicht angespielt.
Mein Fazit bisher: Wenn mich nicht einer von Euch noch mit der Nase auf ein Gerät stösst, welches ich noch gar nicht auf dem Schirm hatte, so bleib ich erstmal bei meinem Setup, lerne mich dort noch tiefer ein und schau mal, was passiert.