Das vom TO beschriebene Problem ist, meiner Ansicht nach, z.T. einfach auch nur ein Problem unserer Zeit.
Ein Überangebot (kein Behringer-Bashing, aber wenn dann Drummachines in verschiedenen Farben angeboten werden, weil sie schon so wenig kosten, dass manche alleine dadurch Kaufreiz verspüren)
und die Optionen, die sich durch die Digitalisierung ergeben haben !
Cubase (oder jede andere DAW) und die Hütte voll und schon - braucht man niemanden mehr !
Zu unserer Zeit (ja, vieles war früher besser
...zumindest die Luft noch sauber und der Sex dafür schmutzig...) standen bei fast allen Musikern mehr Instrumente im gemeinsamen
Bandübungsraum als zu Hause.
Heute ist das Verhältnis nicht nur marginal anders.
Das bedeutete aber auch, dass man aus dem, was überhaupt zur Verfügung stand, alles herausgeholt hat.
Das beweisen alle Scheiben aller Genre, dass mit quantitativ viel weniger Instrumentarium musikalisch unfassbar viel herausgeholt wurde.
Heute wird schon ein Instrument wie Sequentials OB-6 bemängelt, weil er ja nur einen LFO hat... und mit CV an der Pedaleingangsbuchse zu arbeiten ja viiiiiel
zu aufwendig ist - bei dem Angebot an kaufbarer Vielfältigkeit !
Also wird die Bude vollgestellt, um alle Szenarien an klanglichen Werkzeugen zur Verfügung zu haben - weil´s ja auch relativ gut machbar ist.
Nur leider nützen Dir die angesammelten 17 Objektive Deiner 3 Spiegelreflexkamera (damit auch jede theoretisch erdenkliche Situation abgedeckt ist...) gar nichts,
wenn Du ´ne halbe Stunde brauchst zu entscheiden, welche 3 davon Du jetzt in Deine Fototasche packst und dann schon das eben noch so wundervolle Licht weg ist !
Das ist aber alles nur meine Meinung und trifft dann letztendlich auch jeden sehr unterschiedlich.
Ich habe hier jemanden kennengelernt, der es wert findet, einen Synthesizer zu besitzen, den er vielleicht nur alle Jubeljahre und für einen einzigen Klang nutzt.
Der nächste kann das nicht aushalten (und das ist keine Wertung!) und empfindet dann das ungute Gefühl (kenne ich sehr, sehr gut...), dass da etwas ist, was einfach
nicht entsprechend genutzt wird. Es wird zu einem psychischen Ballast.
Und der kann Dich, allein in Deiner Bude, schlicht erdrücken.
Mir war, und das ist natürlich auch wieder extrem individuell, letztendlich sogar die Peripherie eine Hilfe.
Mein Anspruch bei Planung und Realisierung meines Musikzimmers war es, niemals etwas vom Regal nehmen und/oder verkabeln zu müssen.
Und dazu schlicht nur hochwertige (nicht weil teuer automatisch gut ist ...) Sachen. RME Interface mit festgelegter Anzahl an Ein-und Ausgängen,
die entsprechenden Midibays, Arbeitsplatz mit sauberem Stereomonitoring an jeder Sitz-und Stehposition wie auch Keyboards, die so platziert sund,
dass man sie wirklich spielen kann !
Führte bei mir zu 4 Synthesizer mit Tastaturen mit eigenem Monitoring gegenüber des Arbeitsplatzes, am Arbeitsplatz der Hauptsynth und links im Rack Peripherie
und einige Expander.
Ich kann mit einem Dreh an der Midibay sämtliche Expander anspielen.
Im Totalmix, was immer am Monitor mit auf ist, sofort Routings abrufen oder ändern.
Jedes Instrument, jedes Effektgerät, auch VST´s stehen immer unmittelbar zur Verfügung.
Das VintageVibe von Keyscape über eine gewichtete Tastur ? Dreh ich mich um 180° und sitze an der Hammertastatur vom Dig.-Piano.
Nochmal : Das ist kein Patentrezept und jeder tickt ein wenig anders - aber eine saubere Peripherie mit klarer Reduzierung darauf, alles sofort intuitiv
nutzen und vor allem auch sofort recorden zu können ist meiner Ansicht nach ein extrem hilfreicher Weg, das meiste nicht nur aus dem verfügbaren
Instrumentarium, sondern vor allem aus sich selber herausholen zu können !