A
Anonymous
Guest
Wie gesagt - den philosophischen Teil finde ich durchaus nachvollziehbar.
Und die jeweiligen Herleitungen zielen natürlich auf ein Klassik-Publikum vor 50 Jahren, denn die Stringenz die dort aus wissenschaftlich klingenden Zusammenhängen hergeleitet werden, gibt es so m.E. nicht, einem heutigen Publikum kann - und muss - man damit nicht mehr kommen.
Einige der Anforderungen die KHS an Elektronische Musik™ stellt sind letztlich "nur" seine Ideen, wie er auf einen Kompositionsansatz gekommen ist. Eine Verallgemeinerung dieser Ansprüche an Musik ist daher nur dann gerechtfertigt, wenn ich *genau* diese Art von Musik machen will.
Natürlich nicht alle. Nur das, was über bleibt, muss heute doch eher als Allgemeinplatz gelten. Mit dem Art of Noise Beispiel nimmst du mir da die Worte aus dem Mund. (Hatte ich in einem Beitragsentwurf inhaltlich praktisch identisch wie du thematisiert). Hier und heute im Forum "jeder Klang kann als Teil eines musikalischen Werkes dienen, er muss nur passend eingesetzt werden" zu "begründen", lässt schon die Frage nach der dahinter stehenden Motivation aufkommen, wenn viele das als "du doof" interpretieren, finde ich das nicht von der Hand zu weisen.
Zu deiner ersten Frage, das Zitat:
Gesprochene Sprache besteht aus Phonenem. Die sind stimmhaft und stimmlos, die Stimmlosen haben den Sonderfall der Explosivlaute. Die Explosivlaute lassen sich keineswegs in ein Kontinuum bringen, die funktionieren nur 1:1. Wenn du schon mal Vocals ediert hast, dann wirst du sicher festgestellt haben, das die Phoneme erstaunlich eigenständig nebeneinander stehen, und Übergänge selten (wenige Laute - das dann trivial a->e) sind. Eine generische Mitte 'zwischen' den Klängen gibt es nicht, daran scheitern selbst heute noch viele Morphing-Algorithmen - es klingt immer nach dem jeweiligen Algorithmus. (Witzigerweise kritisiert EK das scheitern des Neurons an diesem Problem nur zu gerne. )
Diese Mitte kann man sich natürlich *vorstellen* und sie dann mit einem Algorithmus der Wahl so designen, dass sie der Vorstellung entsprechen.
Das hat dann aber mehr was von einen Sounddesigner, der für einen Hollywoodstreifen die Sprache der Außerirdischen machen soll, als von stringenter Herleitung einer zwingenden Eigenschaft.
Eine "dreidimensionale Vermittlung" in diesem Kontext ist dann endgültig Schlausprech, um die Hörer vom gewählten Ansatz zu überzeugen - Substanz, die irgendwo im Klangmaterial begründet sein könnte, hat das nicht mehr.
Mit was für einem Bullshit er allerdings noch zu kämpfen hatte findet man dann allerdings einen Satz weiter:
Inklusive der Gefahr, des "wer seine Geschichte nicht kennt, Gefahr läuft sie zu wiederholen", denn wenn die Esos an Planetenstimmungen glauben, dann suchen sie ja schon wieder Gott in den "richtigen" Klängen.
Und die jeweiligen Herleitungen zielen natürlich auf ein Klassik-Publikum vor 50 Jahren, denn die Stringenz die dort aus wissenschaftlich klingenden Zusammenhängen hergeleitet werden, gibt es so m.E. nicht, einem heutigen Publikum kann - und muss - man damit nicht mehr kommen.
Einige der Anforderungen die KHS an Elektronische Musik™ stellt sind letztlich "nur" seine Ideen, wie er auf einen Kompositionsansatz gekommen ist. Eine Verallgemeinerung dieser Ansprüche an Musik ist daher nur dann gerechtfertigt, wenn ich *genau* diese Art von Musik machen will.
Natürlich nicht alle. Nur das, was über bleibt, muss heute doch eher als Allgemeinplatz gelten. Mit dem Art of Noise Beispiel nimmst du mir da die Worte aus dem Mund. (Hatte ich in einem Beitragsentwurf inhaltlich praktisch identisch wie du thematisiert). Hier und heute im Forum "jeder Klang kann als Teil eines musikalischen Werkes dienen, er muss nur passend eingesetzt werden" zu "begründen", lässt schon die Frage nach der dahinter stehenden Motivation aufkommen, wenn viele das als "du doof" interpretieren, finde ich das nicht von der Hand zu weisen.
Zu deiner ersten Frage, das Zitat:
Das zeigt auf einmal, daß ein Konsonant ein Grad eines Vokals ist: wenn ich einen Vokal kontinuierlich mehr und mehr überhauche oder verzerre, wird er über die Halbkonsonanten ein Konsonant. Jeder Klang kann mit jedem anderen zunächst einmal in ein Kontinuum gebracht werden, und in der Mitte zwischen den zwei gegebenen Klängen entsteht eine zweideutige Situation. Man weiß nicht, ist es das eine oder das andere. Ist es Fisch, oder ist es Fleisch. Bei drei vorhandenen Klängen entsteht eine dreidimensionale Vermittlung,
Gesprochene Sprache besteht aus Phonenem. Die sind stimmhaft und stimmlos, die Stimmlosen haben den Sonderfall der Explosivlaute. Die Explosivlaute lassen sich keineswegs in ein Kontinuum bringen, die funktionieren nur 1:1. Wenn du schon mal Vocals ediert hast, dann wirst du sicher festgestellt haben, das die Phoneme erstaunlich eigenständig nebeneinander stehen, und Übergänge selten (wenige Laute - das dann trivial a->e) sind. Eine generische Mitte 'zwischen' den Klängen gibt es nicht, daran scheitern selbst heute noch viele Morphing-Algorithmen - es klingt immer nach dem jeweiligen Algorithmus. (Witzigerweise kritisiert EK das scheitern des Neurons an diesem Problem nur zu gerne. )
Diese Mitte kann man sich natürlich *vorstellen* und sie dann mit einem Algorithmus der Wahl so designen, dass sie der Vorstellung entsprechen.
Das hat dann aber mehr was von einen Sounddesigner, der für einen Hollywoodstreifen die Sprache der Außerirdischen machen soll, als von stringenter Herleitung einer zwingenden Eigenschaft.
Eine "dreidimensionale Vermittlung" in diesem Kontext ist dann endgültig Schlausprech, um die Hörer vom gewählten Ansatz zu überzeugen - Substanz, die irgendwo im Klangmaterial begründet sein könnte, hat das nicht mehr.
Mit was für einem Bullshit er allerdings noch zu kämpfen hatte findet man dann allerdings einen Satz weiter:
Von da aus ist er natürlich schon ein gutes Stück weiter, allerdings sind das doch Punkte, die heute bestenfalls musikhistorisches Interesse erwecken.Es gibt Traktate über Musik, in denen bestimmte Schlagzeugklänge, Geräusche mit dem Teufel identifiziert wurden, und andere harmonische Klänge mit Gott.
Inklusive der Gefahr, des "wer seine Geschichte nicht kennt, Gefahr läuft sie zu wiederholen", denn wenn die Esos an Planetenstimmungen glauben, dann suchen sie ja schon wieder Gott in den "richtigen" Klängen.