Interessantes Topic. Habe oft darüber nachgedacht, was das so mit sich gebracht hat bis heute. Zum Vergleich weil z.B. auch mein Bruder als Autor viel mehr Leute (und in Dresden) um sich rum hat, also Sozialleben und dann auch als Autor - mir als Musiker eigenartigerweise nicht so vergönnt ist, obwohl man grad denkt: als Musiker. .. rumkommen, Auftritte, hier und da ... Aber: nö.
Im Grunde spielt sich viel von dem was Creators (Musiker) angeht, eben doch alleine zu Hause vorm PC ab (Zeitmanagement, Abschottung für Inspiration, Nicht-Gestörtsein usw.) Ich bin auch gern allein, aber wenn ich nicht mit ein paar wenigen Freunden hin und wieder wandern gehen würde und auch nicht Kampfkunst betreiben würde, sähe es schon übel aus. Ich kann mir vorstellen dass das belastend wird für die Seele, und ich habe auch festgestellt dass z.B. durch Lebensführung, Job/Müdigkeit und einigen anderen Faktoren das Sozialleben was man als Ausgleich haben sollte, doch schon gemindert oder eingeschränkt wird, so dass der Wille um auf Party oder sonstwohin zu gehen, also hin zu sozialen Konakten gehemmt wird, nicht nur durch die Musikmacherei. Aber wenn sich viel um Musikmachen dreht, klar, dazu brauch ich auch Ruhe und vertiefe mich dann eben richtig drin und will nicht gestört werden.
Mit 25, 30 sah das Leben noch anders aus, und während die soziale Kurve stetig abnahm, ging die Produktionskurve halt nach oben. Über die Jahre kommen dann aber mehr Fragen auf, man denkt sich : eigentlich müssteste mal wieder raus ... wo ich mir dann denke, wo liegt die Wertigkeit? Andere haben Familie, Kinder ... das sind so Sachen die mit einfließen, wenn man Musiker ist.
Schwierig, nicht unbedingt ein Thema mit kurzer Antwort. Lebensführung, Sozialisation, Wohnort, Freundes/Familienkreis, Szene usw. spielen da bestimmt eine große Rolle, gibt ja auch Musiker die nicht vereinsamen, aber dann z.B. eben das ganze oberflächlicher betreiben. Also das ist bei mir zumindest immer hart auf Messers Schneide, eine Gratwanderung zwischen Alleinsein und Einsamkeit. Ersteres überwiegt noch. Letzteres zeigt sich seit einigen Jahren ab und an. Das finde ich bedenklich.