Der Alesis Mididverb - Das Original - Lobhudel-Thread

Aber da ich nach wie vor nicht verstehe warums unbedingt der Trafo sein muss
Ich auch nicht. Dazu bin ich ehrlich gesagt auch zu doof, bzw ich hab diesen Beruf nie erlernt. Aber ich lerne gern dazu, und weil ich um wenig Geld ein Midiverb 1 ohne Netzteil bekomnmen könnte, häng ich mich mal an dieses Thema an.

Wenn es eine (für mich akzeptable) Lösung gibt, dann hol ich mir das Gerät und bastel dran rum wie beim SQ-R+

Allerdings bin ich klanglich noch nicht genug informiert...da muß ich mich noch erkundigen...aber rein optisch wie haptisch reizt mich die Kiste total :segeln:
 
Um das variable Netzteil wärs schad, sowas braucht man immer wieder.
Ich hab hier 2 oder 3 in den Laden liegen. Die sind alle randvoll mit irgendwas...meistens Kabeln aller Art. Aber diese Trafos hab ich bestimmt-die brauch ich auch ab und zu mal
 
Es muss Wechselspannung sein, damit die Spannungsverdopplung funktioniert.
Es müssen 9 - 0 - 9 sein (Trafo mit Mittenanzapfung), damit man positive und negative Versorgunsspannung bekommt (nach der Spannungsverdopplung).

Der angegebene Trafo muss in etwa so verschaltet werden:
Code:
0 9v  0 9v
! +++++ !
!   !   !

9 - 0 - 9

Das sind die drei Pins des Midiverb-Anschlusses. Ein Blick in das Gerät wird euch schlauer machen.

Wenn ihr das nun nicht versteht, dumm gelaufen. Geht zu einem Tech und lasst es machen.
 
Gute Idee, hast Du Zugang zu einem solchen? Ich habe leider nichts finden können. Der Mensch bei Modwiggler hat anhand des Gerätes gemutmasst.
Leider nein, ich hab nur welche der neueren Modelle 3 und 4.
Aber da ich nach wie vor nicht verstehe warums unbedingt der Trafo sein muss (Wenn denn 2 Spannungen benötogt werden, warum hats nur 2 und nicht vier Pole?), hilft mir die Aussage »passend anschliessen« bzw. »3Pin und 16V klingt nach 2x8V für 2x5V Gleichspannung« nur sehr bedingt. :selfhammer:
Ganz ehrlich? Wenn Du damit nichts anfangen kannst laßt die Finger davon und gib es jemandem, der sich mit sowas wirklich auskennt. Mal ein Kabel löten ist schon was Anderes als ein Netzteil bauen, in dem auf einer Seite tödliche Netzspannung herrscht. Da kann man als Unbedarfter sehr viel falsch machen!

Trotzdem zur Erklärung: Bei symmetrischen Spannungen, wie sie hier vermutlich für die analogen Ausgangsverstärker benutzt werden, also plus und Minus 5V, hat man immer nur 3 Anschlüsse, da es eine gemeinsame Masse hat. Wenn Du Schaltpläne lesen kannst, schau Dir mal die Schaltung eines konventionellen, längsgeregelten Netzteils an, da sieht man es am Besten. zB hier, die zweite Grafik: https://www.thel-audioworld.de/module/Netzteil/Infos.htm

Trafo deshalb, weil innen die gesamte Spannungsaufbereitung erfolgt und das dann das einfachste ist, ohne die Schaltung des Gerätes zu modifizieren, die man dazu auch erstmal haben (und verstehen) muß.

Für alle Anderen:
Ich habe aber ein Bild vom Innenleben (aus einem Archiv für eine Modifikation) gefunden. Sehr interessant, denn das Ding ist noch diskret aufgebaut, also noch ohne den Alesis Kundenchip, der die ganzen Logikbausteine ersetzt. Unten links das Netzteil, man sieht 3 Spannungsregler, einer davon ist ein 7812 (+12V), also würde ich davon ausgehen, daß die anderen beiden ein 7912 (für -12V) und ein 7805 (das ist sicher der mit dem Kühlkörper, hat ja die ganzen TTLs/HCs zu versorgen) sind, das wäre das übliche Vorgehen, um die OpAmps mit plusminus 12V zu versorgen. Der Stecker für die Spannungsversorgung ist offenbar ein Amphenol/TE MTA150 oder MTA156 3polig (MTA150 hat dickere Pins und wird meist für Primärspannungen genutzt, zB beim Eingang von Schaltnetzteilen), diese sind durchaus gängig für Netzanschlüsse auf Platinen.

Am Rande: Die Speicherchips sind DRAMs vom Typ 4416, also 16Kx4Bit, davon 4 Stück (die waren damals richtig teuer!), die Kiste hat also 32Kx8Bit RAM, der dicke AM25L04 unten rechts ist ein 8/12bit A/D-Wandler (successive Approximation Register) und der kleinere AM6012 daneben ist der 12bit D/A Wandler. OpAmps sind alle TL082. Wozu der LM311 dient, müßte ich selbst nachschauen, evtl. hat der was mit der Referenzspannung der Wandler zu tun, der Typ sagt mir grad aus dem Kopf nichts. Die CPU dürfte sicher der bei Alesis damals übliche 8031 sein.

alesis-midifex-mod-top.jpg
 
Gibts von dem Gerät auch unterschiedliche Versionen a'la Firmware usw...?
 
Es gab das MIDIVerb und das MIDIFex, beide im gleichen Gehäuse. Unterscheiden sich offenbar in den Presets, genauer weiß ich es aber auch nicht.

Aus einem älteren Thread hier im Forum, wo schonmal jemand ein Netzteil suchte, habe ich diese url gefischt, dort sieht man auch den Stecker des Netzteils, den Größenverhältnissen nach ist es wohl ein MTA156 3pol, wie oben schon genannt: http://m.bareille.free.fr/goodies/midiverb/midiverb.htm

Der Netzteil-Eigenbau auf der Seite unten ist NICHT zur Nachahmung empfohlen! Bei einem Netzspannung führendem Gerät muß ein Metallgehäuse immer einen Schutzleiter, also 3pol Schukostecker haben!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier gibt Keith Barr einen Einblick in das Design vom Midiverb:

Die CPU wäre demnach ein 8051 gewesen. Das MIDIVerb ist ein Reverb, das MIDIFex bietet Delay, Reverb, Auto-Panner und Stereo Enhancer. Also andere Algorithmen und Presets. Wer die EPROMs hat, immer her mit den .bin Files. Der LM311 ist ein Differential Comparator, evtl. im AD Prozess eingebunden. Ohne Schaltplan schwer zu sagen.

@microbug
Super Bild hast Du da gefunden. Ich wollte immer mal meinen Clone aufschrauben und schauen, wie es dort drinnen aussieht. Irgendwo gibt es eine Story dazu, Alesis war wohl not amused, dass man da 1:1 nachgebaut hat. Aber ob es so ist? Bisher noch ungeklärt. Wir bleiben dran.

Der Clone ist halt als Rack-Unit konzipiert, mit internem Netzteil und nicht diesen Amateur Chinch-Buchsen.
 
Alesis war wohl not amused, dass man da 1:1 nachgebaut hat.
Was wohl zusammen mit der Kosten/Bauteilersparnis dazu führte, daß man sich die bekannten ASICs bauen ließ. 8051 und 8031 sind aus der gleichen Familie MCS51, wobei der 8051 ein maskenprogrammiertes 4K ROM hat, der 8031 nicht, und ich hab in Alesis-Kisten überall nur den 8031 gesehen. Maskenprogrammierte MCUs bekam man ja damals nur wenn man entsprechende Stückzahlen abnahm. Die Hardware des ollen MIDIverb ist jetzt nix Wildes, wenn ich mir die Bauteile so anschaue, die Firmware dürfte das Besondere sein. Wobei er das zweite EPROM (nicht EEPROM, wie im Artikel geschrieben) als Dekoder benutzt, was schon eher ungewöhnlich ist, denn dafür nahm man damals eher PROMs wie 82S100, wobei man die ja nur 1x programmieren und nicht mehr ändern konnte, und es gab sie nicht in solchen Größen, jedenfalls nicht programmierbar, nur als Maskenversion (also richtige ROMs).
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus der Quelle:
A later version of the engine was produced in a gate array, as I recall it was 2K gates! Still, later versions of the product allowed the 8051 controller to generate LFOs that would update the code (SRAM replaces EEPROM) on a sample-by-sample basis to sweep delays, generate chorus, and so forth. –Even did 4 point interpolation in the process!

Ich habe keine Ahnung, was nun im Midiverb drinnen ist. Mag sein, dass sich Barr hier auf eines der späteren Midiverbs II, III oder weiter bezieht. Wenn ich was in meinem Clone oder dem Midiverb II finde, melde ich mich.
 
Ok, also ich bin dann hier raus. Das wird mir zu kompliziert und vor allem kostspielig mit dem NT. Zudem verkauft derjenige das Gerät als Defekt. Zwar wegen dem fehlenden NT, aber wer weiß was da sonst noch so alles nicht funktioniert. Bei so alten Krachern muß man schon ganz genau hinschaun...und ich kann das nicht so wie ihr
Mein Bauchgefühl sagt mir: lass es. Beim SQ-R+ hab ich ja nochmal Glück gehabt

Da bleib ich lieber bei Plugins. Da kann ich schön auf "einfachem" Reverb alles mögliche an Effekten draufpacken um den Hall zum Leben zu erwecken.
EQ, Modulationen aller Art, Bitcrusher, Gate, Kompressor...alles möglich was eben gefällt.


Übrigens: um 20 Tickitackis wäre das Gerät zu haben wenn jemand will
 
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Es ist halt nur nicht damit getan, bei einem Multi-Netzteil den richtigen Stecker draufzustecken. Den scheint es nicht mehr zu geben. Aber andererseits auch keine Raketenwissenschaft, steht ja dran was an Strom benötigt wird. Kann man also, so oder so, zusammenbasteln - aber man muss halt wissen was man tut.

Die 20€ finde ich für ein Gerät mit Charakter schon fast ein Geschenk - allerdings habe ich schon eins. Tja, "Charakter" ist es heute, als mein Kumpel das Ding damals neu gekauft hat, war es der heilige Gral. Der andere (heilige Gral) war übrigens das Yamaha SPX-90. Da hat mein olles BOSS Spring-Reverb gestaunt....und das WEM Copycat erst....
Wir hatten ja nichts 😥
 
Weil ich grad drüber gestolpert bin, hier Bilder (ganz unten:Bastel-Netzteil) und Anzeige fürs Kombigerät Miidverb/-fex. Kann einer der Besitzer den Preis einschätzen, ich hätte das so bei 80-120 vermutet?

 
Kann einer der Besitzer den Preis einschätzen, ich hätte das so bei 80-120 vermutet?
Das Midiverb war damals ein Verkaufshit, aber vermutlich sind die Geräte inzwischen oft im Müll gelandet. Das Angebot ist klein und oft fehlen die Netzteile. Ersatz ist nicht so einfach zu bekommen.

Bei diesem speziellen Gerät ist noch das Midifex EPROM bzw. die Firmware dabei und die Modifikation zum Umschalten. Die Midiverb Firmware als .bin habe ich gefunden, die zum Midifex nicht.

eBay zeigt zwei aktuelle Verkäufe zu EUR 55 und EUR 140.
 

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