Deine Bandmaschinen / Tape

@Moogulator: danke fürs verschieben - war doch erstaunlich viel OT geworden ;-)
... aber irgendwann vor dem Wartungsaufwand kapituliert.

Was treibt da den Aufwand hoch? Ich könnte mir vorstellen, das da hin und wieder etwas Öl an die Mechanik sollte.
Dazu Einmessen - was genau ist das? Das mechanische justieren der Play und Löschköpfe?
 
So ne A77 ist halt locker 50 Jahre alt...
Wenn ich das Ding mal zwei/drei Monate nicht benutzt hatte, konnte ich sicher sein dass dann irgendwas nicht mehr funktionierte. Und Service ist teuer.
Wobei, Revox ist ja quasi Gold. Meine diversen Akai/Sony/Philips waren mehr kaputt als heile.
Es ist wie mit allen Oldtimern: Entweder man kann selbst schrauben oder man lässt es besser.
Dies ist natürlich nur meine persönliche Meinung. ;-)
 
Bänder kann man u.a. beim grossen T erwerben, aber neue + bezahlbare Bandmaschinen?
Bei Revox gibt es offenbar nur noch Digital-Zeugs oder Plattenspieler (hab noch ein paar ältere 1210er Nachbauten).
 
Zuletzt bearbeitet:
Bänder kann man u.a. beim grossen T erwerben, aber neue + bezahlbare Bandmaschinen?
Bei Revox gibt es offenbar nur noch Digital-Zeugs oder Plattenspieler (hab noch ein paar ältere 1210er Nachbauten).

Neu ja, aber bezahlbar? Eher nicht:


Muß man wollen.

Elektronisch sind die meisten Maschinen Brot und Butter -- ich habe eine Teac 3440 mal komplett recapped, bei den Tascams müssen immer mal wieder die Antriebsriemen getauscht werden (oder gelegentlich mal nach 35 Jahren die Andruckrolle), aber solange da nicht irgendwas mechanisch völlig durch ist, ist das alles überschaubar.

Ist halt hübsch anzusehen; ob man es produktionstechnisch braucht, steht auf einem anderen Blatt. Ist wie Digitalfotografie mit irgendeinem Apparat aus dem aktuellen Prospekt vom Mediamarkt, oder analoge Fotografie mit einer Hasselblad, die schon 50 Jahre auf dem Buckel hat.

Stephen
 
Ist halt hübsch anzusehen; ob man es produktionstechnisch braucht, steht auf einem anderen Blatt. Ist wie Digitalfotografie mit irgendeinem Apparat aus dem aktuellen Prospekt vom Mediamarkt, oder analoge Fotografie mit ei
Guter Punkt! Du glaubst gar nicht wie oft ich schon überlegt habe, hier einfach mal zuzugreifen https://www.revox-center-koeln.de/gebrauchtgeräte/revox/ ... tatsächlich bin ich mir aber bis dato nicht sicher, ob ich nicht für einen Bruchteil des Kaufpreises einer ollen - obschon wieder instandgesetzten - Revox einfach die Tape Emulationen von IK Multimedia (sollen ziemlich gut sein) oder Satin von U-He zulegen soll. Ich habe aktuell nur die Emulation von Softube im Portfolio: Die macht zwar was mit dem Sound (im positiven Sinne), so richtiges "Tape Feeling" kommt allerdings nicht wirklich auf... ist schlichtweg zu dezent für meinen Geschmack.
 
Ja, ich fand es auch immer schön, den drehenden Spulen zuzusehen. Aber sound mässig ist es halt eher nicht so optimal.
 
...ich kann Stephen zustimmen. Ausserdem muss man eingestehen, dass es zwar einiges an Auwand bedeutet, aber eine komplett analoge Aufnahme bis hin zum Master-tape nochmals einen feineren Klang hat. Unser nächstes Album wird daher "AAA". Alle Synths unt Outboards werden live angesteuert und über analoges Pult Stereo auf Band aufgenommen. Kein total recall möglich. Erst wenn der Master Engineer das Band für gut befunden hat, können wir den nächsten Song auf das Pult legen. Alleine durch das Versenden des Bandes dauert alles länger. Umso penibler achtet man auf jedes Detail im Mix.
 
Ja, ich fand es auch immer schön, den drehenden Spulen zuzusehen. Aber sound mässig ist es halt eher nicht so optimal.
Das stimmt so nicht. Wenn Du eine gute Maschine hast mit hoher Geschwindigkeit (38 cm/s), klingen die Aufnahmen zunächst einmal extrem sauber. Der große Vorteil von Analogtechnik ist dann immer, dass es keine feste Grenze bzgl. des Dynamikbereiches gibt. Wenn man den Aufnahmepegel steigert, fährt eine Bandaufnahme erst in sanfte Sättigung, dann recht angenehme Verzerrung und man muss richtig viel Gas geben, damit es anfängt, unangenehm zu werden. Diese angenehme, gewollte Bandsättigung kann man bis heute nicht mit digitalen Mitteln vollständig emulieren oder ersetzen.

Allerdings ist es heute schwierig, mit den Dingern noch zu arbeiten. Da steckt einfach eine so große Menge an mechanischen und elektronischen Bauteilen drin, das ist Wahnsinn. Und wenn nur das kleinste Teil kaputt geht, überhaupt den Fehler zu finden ... Oh, Gott ... Meine 8-Spur-Maschinen habe ich im Laufe der Zeit alle abgegeben. Ich hatte diverse Tascam-Modelle sowohl mit Cassette als auch reel-to-reel. Übrig geblieben ist bei mir einzig die Tascam 32, die aber auch langsam Alterserscheinungen zeigt. Seufz ... (Übrigens jedem Revox A- oder B-Gerät unbedingt vorzuziehen, einzig die PR99 konnte da vielleicht mithalten.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, da gibts keinen "feineren Klang", sondern eben immer einen schlechteren.

Da gibt es nichts hinzuzufügen.

Gut, daß wengstens einer den Durchblick bewahrt, während alle anderen völlig dümmlich sabbernd vor den sich drehenden Spulen sitzen.

Gibt's da nicht sogar einen Sketch von Cheech und Chong zu dem Thema?

"Hey, Mann, wo kommt denn die coole Mucke her?" -- "Da, aus dem Tonbandgerät." -- "Groovy, Mann. [Pause] Wie passen denn alle die Mucker auf den Plastikstreifen?"

Oder so.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Da gibt es nichts hinzuzufügen.

Gut, daß wengstens einer den Durchblick bewahrt, während alle anderen völlig dümmlich sabbernd vor den sich drehenden Spulen sitzen.

Gibt's da nicht sogar einen Sketch von Cheech und Chong zu dem Thema?

"Hey, Mann, wo kommt denn die coole Mucke her?" -- "Da, aus dem Tonbandgerät." -- "Groovy, Mann. Wie passen denn alle die Mucker auf den Plastikstreifen?"

Oder so.

Stephen
Tja, wieder jemand, der nie mit einer richtig guten Bandmaschine gearbeitet hat. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten.
 
[...] Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten.

Das wäre das erste Mal, daß man hier in diesem Forum eine Nadel fallen hören könnte.

Oder ein Fliege furzen.

Das wird der Tag sein, an dem die Welt untergeht.

Stephen
 
@Horn
Das stimmt schon was du sagst, bezüglich "in die Sättigung" fahren. Aber es sind eben Verzerrungen. Angenehm oder nicht. Als Effekt mag das ja durchaus gefallen. Was mich betrifft, ich konnte damit nie viel anfangen bzw. gefallen daran finden.
Ich bin mit den Studer/Revox Bandmaschinen gross geworden. Die Dinger waren in meiner Gegend sowieso omnipräsent. Und natürlich klangen die damals auch sehr gut. Aber es hat eben einen Grund, warum der Laden aus Regensdorf pleite gegangen ist. Wenn es um akkurate Klangwiedergabe (auch Hifi genannt) geht, ist jede Bandmaschine gegenüber der digitalen Technik einfach klar unterlegen.
 
@Horn
Das stimmt schon was du sagst, bezüglich "in die Sättigung" fahren. Aber es sind eben Verzerrungen. Angenehm oder nicht. Als Effekt mag das ja durchaus gefallen. Was mich betrifft, ich konnte damit nie viel anfangen bzw. gefallen daran finden.
Ich bin mit den Studer/Revox Bandmaschinen gross geworden. Die Dinger waren in meiner Gegend sowieso omnipräsent. Und natürlich klangen die damals auch sehr gut. Aber es hat eben einen Grund, warum der Laden aus Regensdorf pleite gegangen ist. Wenn es um akkurate Klangwiedergabe (auch Hifi genannt) geht, ist jede Bandmaschine gegenüber der digitalen Technik einfach klar unterlegen.

Digital ist sowieso besser.

Stephen
 
@Horn
Das stimmt schon was du sagst, bezüglich "in die Sättigung" fahren. Aber es sind eben Verzerrungen. Angenehm oder nicht. Als Effekt mag das ja durchaus gefallen. Was mich betrifft, ich konnte damit nie viel anfangen bzw. gefallen daran finden.
Ich bin mit den Studer/Revox Bandmaschinen gross geworden. Die Dinger waren in meiner Gegend sowieso omnipräsent. Und natürlich klangen die damals auch sehr gut. Aber es hat eben einen Grund, warum der Laden aus Regensdorf pleite gegangen ist. Wenn es um akkurate Klangwiedergabe (auch Hifi genannt) geht, ist jede Bandmaschine gegenüber der digitalen Technik einfach klar unterlegen.
Ich verstehe Deinen Punkt, allerdings hätte ich eine ganze Reihe Einwände und Anmerkungen. Digitale Technik ist richtig angewandt in der Tat besser geeignet, um Aufnahmen akkurat wiederzugeben. Nur ist das in den seltensten Fällen gewünscht. Meist werden Aufnahmen in viel geringerer Lautstärke abgehört als aufgenommen - das gilt insbesondere für Musik mit akustischen oder elektro-akustischen Instrumenten. Hier ist eine sanfte Kompression gewünscht, die mit digitaler Aufnahmetechnik per se erst einmal nicht möglich ist. Das hat uns den Lautheitswahn beschert. Digitale Aufnahmen werden heute regelmäßig mit digitalen oder sogar analogen Mitteln tot komprimiert, um irgendwie "angenehm" zu klingen. Das war früher viel einfacher. Du wirst sehr oft feststellen, dass eine Schallplatte, die analog vom Tonband gemastert wurde bei der gleichen Aufnahme weit besser klingt als jede remasterte CD-Version - und dass die Schallplatten-Version trotz der theoretisch viel schlechteren Bedingungen in der Dynamik mehr zu "atmen" scheint, weil die Kompression sanfter ist und geringfügige Verzerrungen eher als angenehm denn als unangenehm empfunden werden.

Und wir als Musiker sind ja weniger interessiert an akkurater Wiedergabe als einfach an einer gut klingenden Aufnahme.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Horn
Natürlich kann ich dir da nur zustimmen. Auch ich hatte leider zu oft den Eindruck, dass mit der fortschreitenden Technik das Hörerlebnis leider oft nicht besser sondern viel zu oft schlechter wurde. Weiss der Geier warum ;-)
 
Mit dem AMR System 1 (4track cassette recorder + Dolby C) in den 80ern angefangen, wirklich "ernsthaft" (was auch immer) zu recorden:
AMR 4Track.jpg

Und dann mit dem Atari ST und Unitor auf die Fostex R8 gewechselt (damals hatte ich diese coolen Airbrush-Spulen):
FostexR8.jpg

und heute Anno 2021 tatsächlich wieder für LoFi-Geschichten mein Zeugs zwecks "Zurücksampling" auf MC´s gepackt:
Mcs.jpg

Nein, da gibts keinen "feineren Klang", sondern eben immer einen schlechteren.
Nein, was "besser" oder "schlechter" klingt, ist eine ohnehin subjektive Angelegenheit...vieles klingt einfach nur "anders".
Ich war auch insbesondere in den 90ern unbeirrter Verfechter der Digitaltechnik, in der Annahme, dass Digital auch überlegen clean, sauberer, reiner und fehlerfrei klänge. Damals kam mir aber (noch) nicht der Sinn, ob es aber auch authentisch klingt ?

Nun ja, selbst heute, mit den tollsten PlugIn`s, lässt sich für mein Dafürhalten noch immer der facettenreiche "schlechte" Analogsound mit allen "tollen" Fehlern von Bändern nicht völlig überzeugend genug emulieren und etwaig spezifische analoge Grundcharakteristika das kleine (oder auch deutlichere) Zünglein an der Waage sein können.

Keineswegs möchte ich jetzt nun nur noch analog und qualitativ "anders" zu Gange sein (denn ich mag auch weiterhin digital), aber für manche meiner spezifischen Zwecke hat der alte analoge Weg seinen eigenen Charme und insbesondere überzeugenden Sound, den ich mit digitalen Mitteln zwar auch umsetzen könnte, aber es letztlich doch viel simpler ist, einfach die analogen Werkzeuge einzusetzen, anstelle mit Experimenten zu versuchen diese zu emulieren.

Aber ob Analog oder Digital... dass muss keine Religionsfrage werden !
 
Zuletzt bearbeitet:
@Horn
Natürlich kann ich dir da nur zustimmen. Auch ich hatte leider zu oft den Eindruck, dass mit der fortschreitenden Technik das Hörerlebnis leider oft nicht besser sondern viel zu oft schlechter wurde. Weiss der Geier warum ;-)
Oh, ja, das ist ein Thema für noch mal einen anderen Thread.

Oft ist es wohl auch so, dass heute weniger Aufwand getrieben wird, weil man mit Aufnahmen kein Geld mehr verdienen kann. Das gilt insbesondere für den Bereich der klassischen Musik. Da siehst Du bei Aufnahmen aus den 70ern manchmal Bilder mit Dutzenden von Mikrofonen, riesigen Mischpulten, Studer 24-Spur-Maschinen. Und heute? Ich habe eine relativ aktuelle und relativ gute Aufnahme sämtlicher Beethoven-Sinfonien der Berliner Philharmoniker unter Simon Rattle. Aufgenommen mit 2 Sennheiser-Kleinmembranmikrofonen in MS-Technik in ein digitales Zweispurgerät. Fertig. (Die Philharmoniker haben mir das auf Nachfrage offiziell so bestätigt.) Und für heutige Verhältnisse super. Neuer Minimalismus.
 
Oh, ja, das ist ein Thema für noch mal einen anderen Thread.

Oft ist es wohl auch so, dass heute weniger Aufwand getrieben wird, weil man mit Aufnahmen kein Geld mehr verdienen kann. Das gilt insbesondere für den Bereich der klassischen Musik. Da siehst Du bei Aufnahmen aus den 70ern manchmal Bilder mit Dutzenden von Mikrofonen, riesigen Mischpulten, Studer 24-Spur-Maschinen. Und heute? Ich habe eine relativ aktuelle und relativ gute Aufnahme sämtlicher Beethoven-Sinfonien der Berliner Philharmoniker unter Simon Rattle. Aufgenommen mit 2 Sennheiser-Kleinmembranmikrofonen in MS-Technik in ein digitales Zweispurgerät. Fertig. (Die Philharmoniker haben mir das auf Nachfrage offiziell so bestätigt.) Und für heutige Verhältnisse super. Neuer Minimalismus.
Wobei man allerdings auch nicht unerwähnt lassen sollte, dass insbesondere Karajan und Sony-Chef Morita mit u.a. der Berliner Philharmonie extrem viel Aufwand in das (neue) Medium CD steckten und Karajan in seinem Anwesen seinerzeit das fortschrittlichste Studio der Welt beherbergte.
 
Wobei man allerdings auch nicht unerwähnt lassen sollte, dass insbesondere Karajan und Sony-Chef Morita mit u.a. der Berliner Philharmonie extrem viel Aufwand in das (neue) Medium CD steckten und Karajan in seinem Anwesen seinerzeit das fortschrittlichste Studio der Welt beherbergte.
Ja, das ist so. Aber ausgerechnet Karajan ... noch mal ein Thema für noch einen anderen Thread ;-) ...
 
Ja, das ist so. Aber ausgerechnet Karajan ... noch mal ein Thema für noch einen anderen Thread ;-) ...
Ja, bzw. ein Thread bezüglicher der Berliner Philharmonie... die für mich immer zu den Top10 der Welt gehörten.
Auch Simon Rattle`s Arbeit hinsichtlich Berliner Kulturbereicherung, insbesondere mit den Berliner Schülern nicht zu vergessen.
 
Ich habe eine relativ aktuelle und relativ gute Aufnahme sämtlicher Beethoven-Sinfonien der Berliner Philharmoniker unter Simon Rattle. Aufgenommen mit 2 Sennheiser-Kleinmembranmikrofonen in MS-Technik in ein digitales Zweispurgerät. Fertig. (Die Philharmoniker haben mir das auf Nachfrage offiziell so bestätigt.) Und für heutige Verhältnisse super. Neuer Minimalismus.

Da kann ich mich für deinen Tipp nur bedanken !

Ich habe wirklich sehr viele Aufnahmen aus den 50/60er. Wenn ich Symphonien hören will, dann bediene ich mich meist aus Aufnahmen aus der alten Chicago Hall vor der Renovierung (das war glaub ich 1963).
Robert Fine mit seinen 3 Mikrofonen und uralt Technik. Mercury living presence Sound. I love it !
Aber ich bin kein Soundpurist, ich höre auch gerne Aufnahmen, welche sehr stark rauschen. Das Geschehen vor dem Mikrofon macht die Musik.

@Cosso
So ein Karajan-Thread wäre sicherlich spannend. Ich würde bestimmt nach wenigen Zeilen Beiträge schon auf deiner Ignore-Liste landen ;-)
 
@Cosso
So ein Karajan-Thread wäre sicherlich spannend. Ich würde bestimmt nach wenigen Zeilen Beiträge schon auf deiner Ignore-Liste landen ;-)
Nein, würdest du dich wirklich nicht wiederfinden (ich weiß ohnehin nicht, wie die funktioniert oder wo die ist ☺️).
Genau wie eine Medaille 2 Seiten hat, erweitern verschiedene Ansichten und Blickpunkte einer Diskussion doch auch nicht selten mitunter eigene Horizonte um interessante Aspekte, die ja auch nicht immer die eigenen sein müssen.
Nichts ist doch langweiliger als eine Meinung, die man nicht teilen oder diskutieren könnte.
 
Neu ja, aber bezahlbar? Eher nicht:

Muß man wollen.
Ich hatte es befürchtet :mausfress:

Ich habe aktuell nur die Emulation von Softube im Portfolio: Die macht zwar was mit dem Sound (im positiven Sinne), so richtiges "Tape Feeling" kommt allerdings nicht wirklich auf... ist schlichtweg zu dezent für meinen Geschmack.
Ich versuche es hin und wieder mit meinem Analog Heat, der hat ja den Saturation-Typ an Board.
Das gibt in meinen Ohren eine gewisse Wärme in Padsounds - und wenn es zu dezent ist, so kann man mehr Drive geben.
 
Bandmaschinen haben immer einen gewissen Reiz, müssen aber immer wieder gepflegt werden.
Die Antriebsriemen waren bei Bandmaschinen und Tapedecks immer wieder ein Problem, aber auch alte Kondensatoren usw. haben Probleme bereitet.
Um die 8- und 2-Spur Cassettenrecorder (Tascam 238 Syncaset + Tascam 112B) überhaupt für eine professionelle Produktion verwenden zu können, mussten sie vorher aufwendig gewartet werden, sonst klingt das einfach nicht.
Wenn die dann wieder zwei Jahre unbenutzt herumstehen, geht zumindest das Reinigen der Heads wieder von vorne los.

Ich nutze Tapemachines nur noch in sehr speziellen Fällen, wenn ich diesen besonderen Charme oder auch Effekte vom echten Band haben möchte.
Ansonsten muss das Plug-In (Kramer Tape) ran, das ist zwar nicht perfekt, aber geht in eine gute Richtung.

Für das Album "Die Mondlandung -50th Anniversary" habe ich überwiegend alte Synthesizer (durchweg ohne Midi / DAW PC) verwendet und die Spuren dann komplett auf der Tascam 238 aufgenommen.
Danach wurde alles auf einer 2-Spur Cassette wieder zusammengemischt.
Ich wollte unbedingt diesen Sound aus den frühen 70er Jahren haben und daher ganz bewusst ein leichtes Übersprechen und Bandsättigung gesucht.
Hat ja dann auch ganz gut geklappt.

Der Grundsound ist insgesamt etwas muffiger und dumpfer, als bei meinen Aufnahmen mit digitalen Recordern (das war aber so gewollt) da fehlt ein bisschen die Brillanz.


https://youtu.be/67hfbYYq9ts



https://youtu.be/XGTsWQIboIo



https://youtu.be/OPKo5yjbQ8A



Studiorecorder mit Compactcassette sind ein platzsparender und preiswerter Kompromiss zu den großen Bandmaschinen, wenn man nur diesen Sättigungseffekt von echtem Tape haben möchte.
 

Similar threads



News

Zurück
Oben