Cassetten- und Walkman-Revival? Ja, bin ich denn bescheuert?

Bequemlichkeit macht nicht glücklich.
Da vergleicht jemand wieder Melonen und Pflaumen ...

Wenn ich spaziere, möchte ich nicht erst nach Hause, um ein neues Lied einzulegen.
Was genau hat das mit dem Musizieren bzw. dem dazu notwendigen Üben zu tun?

Und alles, was beliebig verfügbar ist, ist auch wertlos.
Stimmt. Aber sag das bitte mal den Stromlieferanten!
 
Da vergleicht jemand wieder Melonen und Pflaumen ...

Wenn ich spaziere, möchte ich nicht erst nach Hause, um ein neues Lied einzulegen.
Was genau hat das mit dem Musizieren bzw. dem dazu notwendigen Üben zu tun?
Jetzt polemisiere hier doch nicht so. Du weißt doch ganz genau, was ich gemeint habe. Über das Mixtape, das Du selbst gemacht hast, über die Schallplatte, die Du ausgewählt, gekauft, aufgelegt hast, freust Du dich eben mehr als über den belanglosen Stream von Spotify.

Stimmt. Aber sag das bitte mal den Stromlieferanten!
Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Strom ist nicht beliebig verfügbar. Er muss unter hohen Investitionskosten erzeugt bzw. gewonnen werden.
 
Ich habe zwar mein altes Tapedeck noch, es ist auch angeschlossen und funktioniert, läuft aber höchstens noch wenn ich mal eine Tape-Vö geschenkt bekomme.

Von Studer gibt es eine recht kompakte sehr edle Bandmaschine, die war immer mein Traum, aber die sind mittlerweile viel zu teuer und so sind es auch die Wartungskosten.
Man muss sich nicht jeden Equipmentraum erfüllen.
 
Jetzt polemisiere hier doch nicht so. Du weißt doch ganz genau, was ich gemeint habe. Über das Mixtape, das Du selbst gemacht hast, über die Schallplatte, die Du ausgewählt, gekauft, aufgelegt hast, freust Du dich eben mehr als über den belanglosen Stream von Spotify.

Was lässt dich denken, dass ich belanglosen Quatsch streame? Nut weil ich es auf einer SD habe, heißt das ja nicht zwangsweise, dass es nicht selbst ausgewählte Stücke und CDs sind, in mühsamer Kleinstarbeit gesucht und für gut befunden.

Tapes sind etwas für Leute, die gerne stricken. Ich habe schon eine Mütze.

Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Strom ist nicht beliebig verfügbar. Er muss unter hohen Investitionskosten erzeugt bzw. gewonnen werden.

Ja, Scherze als Text in einem Forum funktionieren manchmal nur bedingt und manchmal gar nicht.
 
Was lässt dich denken, dass ich belanglosen Quatsch streame?
Das habe ich natürlich nicht gedacht. Und nach wie vor behaupte ich, dass Du sehr genau verstanden hast, was ich meine. Ich habe auch verstanden, was Du meinst.

In einigen Plattenläden kann man alle LPs, die man vielleicht kaufen möchte, vorher auf Spotify vor-hören. Da gehen also Leute hin, hören sich umsonst etwas an - das sie offenbar potentiell nicht belanglos finden - und bezahlen unter Umständen nachher freiwillig trotzdem Geld für ein physikalisches, umständliches Medium, obwohl sie den Inhalt ohne das Medium auch umsonst oder jedenfalls sehr billig haben könnten - und überall hören könnten - nicht nur zuhause am Plattenspieler. Und sie kaufen die Platte trotzdem.

Was sagt uns das? Sind das alles Snobs? Haben die einfach zu viel Geld? Sind es Spinner? Nerds? Oder sind es einfach Menschen, denen die Musik, die sie hören, etwas wert ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Was sagt uns das? Sind das alles Snobs? Haben die einfach zu viel Geld? Sind es Spinner? Nerds? Oder sind es einfach Menschen, denen die Musik, die sie hören, etwas wert ist?
Es sind glaube ich Menschen, denen die Menschen etwas wert sind, die ihre Lieblingsmusik machen und auch von irgendwas ihre Frühstücksbrötchen zahlen müssen.
 
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Die Tascam 424mk1 ist da. Kam mit einer noch eingeschweißten BASF Chromdioxid Super II - Cassette.

Und Leute, macht das ein Heidenspaß!
Ich habe ja eine neue EP fast fertig auf dem 404mk2 und habe gestern Nacht einfach mal 2,3 Tracks live performt und auf alle 4 Spuren des Tapes direkt aufgenommen. Durch den setzbaren Locator gehen die Aufnahmen mit dem 424 so leicht von der Hand und dass die Transporttasten elektrisch funktionieren, macht mir richtig Spaß. Das hatte meine damalige 414-Version nicht. Wie schön das für mich ist, mit so einem 4-Track-Tape-Recorder aufzunehmen, hatte ich total vergessen. Der Workflow ist so leicht und rund - Zum Locatorpunkt Spulen, Spuren scharfschalten, Record.
Es hat auch einen psychologischen Effekt - ich habe mich bei meiner Performance mehr getraut, habe intensiver mit den Effekten gespielt, ein viel abgefahreneres Klangbild geschaffen, vielleicht weil es keinen Bildschirm, keine Waveformanzeige gibt, sondern das Ohr viel mehr arbeitet, als das Auge.

Und der Klang? Einfach wow! Ich habe ja den Vergleich mit digital, da ich gerade eigentlich dabei bin, die Tracks mit dem Allen&Heath ZED R16 aufzunehmen. Diesen warmen Klangcharakter und diese Sättigung hat die digitale Aufnahme nicht, die klingt kühl und steril im Vergleich. Gut, die analogen EQs im ZED R16 hatte ich für die Digitalaufnahme nicht verwendet.

Bin mal gespannt, ob dieser warmklingende Tape-Effekt aber erhalten bleibt, wenn ich das Tape dann digitalisiere.
Auf jeden Fall bin ich @Horn dankbar, dieses Thema hier wieder aufgebracht zu haben - wirklich lang nicht mehr so einen Spaß beim Recorden von Songs gehabt.
Jetzt brauch ich nur noch ein gutes Master-Tapedeck und die DIY-Produktion von Tapes kann losgehen. :selfhammer:
 
Die Tascam 424mk1 ist da. Kam mit einer noch eingeschweißten BASF Chromdioxid Super II - Cassette.
Tolles Gerät. Ist das die Version mit den drei Geschwindigkeiten?

Darf man fragen, woher Du das Gerät bekommen hast? Bei Ebay und Reverb findet man hauptsächlich Angebote aus Japan und USA - die meisten Portastudios sehen ziemlich "ranzig" aus.
 
Tolles Gerät. Ist das die Version mit den drei Geschwindigkeiten?

Darf man fragen, woher Du das Gerät bekommen hast? Bei Ebay und Reverb findet man hauptsächlich Angebote aus Japan und USA - die meisten Portastudios sehen ziemlich "ranzig" aus.
Japp, die Version mit 3 Geschwindigkeiten. Ich habe das gute Stück über (Ebay-)Kleinanzeigen erworben, hier aus Deutschland. Und sie ist in einem wirklich tollen Zustand. Lediglich 2,3 Fader und Potis kratzen etwas.

Ein wenig Gedanken mache ich mir über die Langlebigkeit des Motors. Wenn das Gerät an ist, ist er die ganze Zeit aktiv wegen der spontanen "Punch-In-Record"-Funktion. Das ist an sich nicht störend. Wenn man aber vor der Aufnahme nur die Mixersektion benutzt, einpegelt, rumprobiert, probt, ist das eigentlich nicht nötig und führt sozusagen zu unnötigem Verschleiß. Andere 424-Besitzer haben daher einen Switch eingebaut, der die Stromzufuhr des Motors unterbricht. Damit ließe sich der Motor separat einschalten, wenn man dann auch wirklich aufnehmen will.
 
Den TA 2570 hatte ich auch mal. Schönes Teil. Irgendwann, nachdem die Steuerungsmechanik defekt
war, hatte ich ihn günstig abgegeben. Ich Idiot.
 
Wenn man Böse denkt könnte man meinen der ganze Kassetten und Vinyl Hype wird auch gepuscht um dem Streaming konkurrenz zu machen.....ich meine dann würden die Musiker/Kuenstler mal wieder was verdienen.

...wenn sich das bei den Konsumenten durchsetzen sollte. Bei Platte scheint es ja schon zu funktionieren.
 
Wenn man Böse denkt könnte man meinen der ganze Kassetten und Vinyl Hype wird auch gepuscht um dem Streaming konkurrenz zu machen.....ich meine dann würden die Musiker/Kuenstler mal wieder was verdienen.

...wenn sich das bei den Konsumenten durchsetzen sollte. Bei Platte scheint es ja schon zu funktionieren.
Es geht nicht um Konkurrenz, denn Streaming bieten die Bands und Labels ja ohnehin an.
Natürlich gehts um ein Paar Euro zusätzliche Einnahmen.

Und als Gegenwert erhält der Käufer ein analoges Medium, das sich seit 50 Jahren bewährt hat ;-)
und das im Idealfall auch noch liebevoll aufbereitet wurde.

Es gibt einige kleine Labels, die Tape VÖs anbieten. Das Tape hat glaub 10 Euro gekostet, inklusive Downloadlink bei Bandcamp.
Mega Album, cooles Tape.

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Anhang anzeigen 190232

Die Tascam 424mk1 ist da. Kam mit einer noch eingeschweißten BASF Chromdioxid Super II - Cassette.

Und Leute, macht das ein Heidenspaß!
Ich habe ja eine neue EP fast fertig auf dem 404mk2 und habe gestern Nacht einfach mal 2,3 Tracks live performt und auf alle 4 Spuren des Tapes direkt aufgenommen. Durch den setzbaren Locator gehen die Aufnahmen mit dem 424 so leicht von der Hand und dass die Transporttasten elektrisch funktionieren, macht mir richtig Spaß. Das hatte meine damalige 414-Version nicht. Wie schön das für mich ist, mit so einem 4-Track-Tape-Recorder aufzunehmen, hatte ich total vergessen. Der Workflow ist so leicht und rund - Zum Locatorpunkt Spulen, Spuren scharfschalten, Record.
Es hat auch einen psychologischen Effekt - ich habe mich bei meiner Performance mehr getraut, habe intensiver mit den Effekten gespielt, ein viel abgefahreneres Klangbild geschaffen, vielleicht weil es keinen Bildschirm, keine Waveformanzeige gibt, sondern das Ohr viel mehr arbeitet, als das Auge.

Und der Klang? Einfach wow! Ich habe ja den Vergleich mit digital, da ich gerade eigentlich dabei bin, die Tracks mit dem Allen&Heath ZED R16 aufzunehmen. Diesen warmen Klangcharakter und diese Sättigung hat die digitale Aufnahme nicht, die klingt kühl und steril im Vergleich. Gut, die analogen EQs im ZED R16 hatte ich für die Digitalaufnahme nicht verwendet.

Bin mal gespannt, ob dieser warmklingende Tape-Effekt aber erhalten bleibt, wenn ich das Tape dann digitalisiere.
Auf jeden Fall bin ich @Horn dankbar, dieses Thema hier wieder aufgebracht zu haben - wirklich lang nicht mehr so einen Spaß beim Recorden von Songs gehabt.
Jetzt brauch ich nur noch ein gutes Master-Tapedeck und die DIY-Produktion von Tapes kann losgehen. :selfhammer:



als ich das gesehen hatte wollte ich das Portastudio 242 MK 2 Haben... leider auch selten.
 
Japp, die Version mit 3 Geschwindigkeiten. Ich habe das gute Stück über (Ebay-)Kleinanzeigen erworben, hier aus Deutschland. Und sie ist in einem wirklich tollen Zustand. Lediglich 2,3 Fader und Potis kratzen etwas.

Ein wenig Gedanken mache ich mir über die Langlebigkeit des Motors. Wenn das Gerät an ist, ist er die ganze Zeit aktiv wegen der spontanen "Punch-In-Record"-Funktion. Das ist an sich nicht störend. Wenn man aber vor der Aufnahme nur die Mixersektion benutzt, einpegelt, rumprobiert, probt, ist das eigentlich nicht nötig und führt sozusagen zu unnötigem Verschleiß. Andere 424-Besitzer haben daher einen Switch eingebaut, der die Stromzufuhr des Motors unterbricht. Damit ließe sich der Motor separat einschalten, wenn man dann auch wirklich aufnehmen will.
Die Motoren da recht klein und mit der hohen Geschw. sind eine Schwachstelle, sind dann auch irgendwann hinüber, gibt aber Ersatz, müssen die Motoren mit den 2 Geschwindikeiten sein , hatte den bei meinem Tascam 4xx auch getauscht , etwas frickelig , geht aber . Solange die Köpfe ok sind ist das alles 2t ranging. Viele dieser Motorenlager mit Alter sind auch trockengelaufen , daher einen kleinen Tropfen Öl auf die Welle am Lager erhöht die Lebensdauer erheblich.
 
Ich glaube, es ist auch eine Sache der Wertgkeit. Hat man ein Tape oder eine Vinyl in der Hand, gibt es auch eine emotionale Beziehung zur Musik. Gleiches gilt für Fotobücher, die einfach tiefere Erinnerungen wach rufen als das Durchblättern am PC ( bei mir zumindest)
 
Wenn man Böse denkt könnte man meinen der ganze Kassetten und Vinyl Hype wird auch gepuscht um dem Streaming konkurrenz zu machen.....ich meine dann würden die Musiker/Kuenstler mal wieder was verdienen.

...wenn sich das bei den Konsumenten durchsetzen sollte. Bei Platte scheint es ja schon zu funktionieren.
Ich meinte das "Böse" bezogen auf "Wer" das puscht. Wenn das die Musiker/Kuenstler selber machen und das Geld auch in deren Tasche landet, wäre das der Clou in der Musikindustrie ( Verwertung ). Aber wie gesagt es kommt darauf an wer hier das Zepter in die Hand nimmt. Fänd ich geil ! Toi Toi Toi.
 
...auch wir können uns der Fazination von Tonbändern nicht entziehen. Das aktuelle Album wurrde direkt aus dem Mischpult in 2-Spur auf Tonband aufgenommen. Von dort geht das Band zum Mastern und daraus dann Vinyl. Ganz ohne bits und bytes. Rechner dürfen aber die Synthis ansteuern. Im Rücken und nicht zu sehen die drei FX-Racks, da bei der Arbeitsweise ITB nicht möglich ist. Also müssen wieder 19" Geräte ran. Das Bandmaterial stammt auch von RTM. Die Bandmaschine ist darauf eingemessen.
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@Horn, wie läuft's? Was machst Du eigentlich genau? Spielst Du alle deine Lieblingsalben nun auf Tape für deinen Walkman?
Oder nimmst Du bei deinen Musikproduktionen nun auch auf Tape auf?
 
Heute ist der Walkman eingetroffen. Ich habe ihn als erstes mit einer Kauf-Cassette getestet - der einzigen, die ich behalten habe. Mein Onkel hat sie mir vor 46 Jahren geschenkt. Ich war damals fünf. Irgendeine südeuropäische Coverband spielt darauf Songs der Ex-Beatles aus der Zeit kurz nach Auflösung der Band nach - auf sehr hohem Niveau.

Der Walkman klingt mit dem einfachen alten Normalband wirklich fantastisch. Es rauscht natürlich ein wenig. Aber das Fiepen, von dem in den Youtube-Videos die Rede ist, kann ich nicht feststellen.

Der Kopfhörer-Vorverstärker ist kräftig selbst mit den "großen" Sennheiser-Kopfhörern - mehr Lautstärke-Reserven als gesund.

Das Gerät macht auch mechanisch einen sehr guten Eindruck. Das Gehäuse ist aus robustem Metall. Die Bedienelemente bieten einen satten Widerstand. Erstaunlich zu diesem Preis.

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Wegen dem Thread ist mir eingefallen das ich den hier ja noch hab:
Anhang anzeigen 190825WALKMAN 2.jpg
 
@Horn, wie läuft's? Was machst Du eigentlich genau? Spielst Du alle deine Lieblingsalben nun auf Tape für deinen Walkman?
Oder nimmst Du bei deinen Musikproduktionen nun auch auf Tape auf?
Alle meine Lieblingsalben jetzt auf Cassette zu überspielen wäre bei hunderten Vinyl-LPs in meinem Bestand wohl kaum möglich ;-) ... Ich denke eher an die guten alten Mix-Tapes.

Nachdem mein Pioneer-Cassettendeck beim Test der neuen RTM-Bänder gleich abgeraucht war, habe ich @Bernie sein Tascam 112B abgekauft, das in einem sehr guten Zustand ist. Damit habe ich erst einmal ein paar alte Schätzchen digitalisiert.

Für die Einbindung in die Musikproduktion eignen sich sowohl der Walkman als auch das Tascam-Deck nur bedingt, denn dazu würde man idealerweise einen 3-Kopf-Recorder verwenden, den man wie ein Mastering-Plug-In in die DAW einbinden könnte.

Demnächst werde ich aber bestimmt spaßeshalber ab und zu den Walkman an zwei der Ausgänge des Modularsystems hängen und mal schauen, wie Live-Jams auf Cassette damit klingen - Aufnahmen mit dem Tascam 112B in dieser Richtung werde ich natürlich auch versuchen.
 


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