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microbug
MIDIBug
Das ist aber kein aktuelles Problem, sondern war schon in den 80ern so, wo die Schlipse noch nicht so dominant regierten. Welcher Synth der 80er hat denn bei Prozessoren aktuelle Technik eingesetzt? Eigentlich nur PPG und in Grenzen auch Ensoniq, die Anderen hielten an ollen 8031/49/51 fest oder setzten eher Bewährtes ein, wie zB 6803.
Mitte der 80er waren Prozessoren wie 64180 (Super-Z80), 6809 und auch 68010 zu bezahlbaren Konditionen verfügbar, fanden aber eher erst Ende der 80er Einsatz in entsprechenden Synthis (mit Ausnahmen) Einsatz.
Yamaha zB hielt sehr lange dem 6303 (schneller 6803 von Hitachi) die Treue, baute sogar eine eigene Version davon. Als 1991 der H8 erschien, wurde dieser dann genommen und später durch den SuperH ersetzt. Da waren sie dann mal aktuell, was Embedded MCUs angeht. Oberheim und SCI setzten meist auf den Z80, was aber schlicht daran lag, daß die von Emu entwickelte und von Beiden lizensierte Tastaturabfrage für polyphone Synthesizer auf diesem Prozessor lief. Später wechselte man bei Oberheim zum 6809, während die von Marcus Ryle entworfenen Perf/x auf einem 8031 basierten und sich fast unverändert in späteren Alesis-Geräten wiederfindet. Emu startete mit dem Z80, wechselte dann zum 6809 und dann zu den 68xxx-Modellen, blieb also Motorola/Freescale treu.
Bei Roland und Korg setzte man lange auf eher alte Prozessoren, also 8031/48/51 und auch 6803, dann gabs eine Phase mit den auf einem Reverse engineered 8086 aufbauenden NEC V-Modellen (die man auch in den alten MPCs findet), um dann über den Umweg exotischer Fujitsu-Prozessoren ebenfalls beim H8 bzw SuperH zu landen.
Akai setzte eher auf NEC 78xx-Serie, die auf dem Z80 basieren, bei Kawai findet man die ebenfalls, neben den üblichen 8031/48/51.
Im Kawai Q-80 steckte ausnahmsweise mal aktuelle Technik: HD64180, die von Zilog lange angekündigte, aber selbst nie verwirklichte Super-Version des Z80. Warum man da allerdings ein eigenes Aufzeichnungsformat bei den Disketten bauen mußte, ist mir bis heute schleierhaft.
Aktuell ist die Landschaft da sehr einheitlich: in den meisten, vor allem japanischen Geräten, steckt der SuperH drin, neben dem H8 bei den Japanern der beliebteste Prozessor für Embedded-Anwendungen. Europäer und Amerikaner setzten dagegen meist auf Freescale (Motorola), was aber auch daran liegt, daß H8-Entwicklerboards hier einfach nicht so verbreitet sind wie in Japan. Novation ist da eine Ausnahme, da wird der H8 eingesetzt.
Der Anteil der modernen 8051-Derivate ist trotz der uralten Architektur übrigens immer noch erstaunlich hoch, und einen MCS51-Entwickler findet man offenbar an jeder Ecke.
Die eigentliche Prozessorbasis aber ist nur zum Teil maßgeblich, denn das Kapitel Firmware ist das Dunkelste von allen. Was nutzt einem da die aktuellste Prozessorhardware, wenn man den Fensterputzer das Betriebssystem eines Synths schreiben läßt? Gerade so Geräte wie Oberheim Matrix 1000 kranken an dieser Stelle, weil in der Firmware die Möglichkeiten der Hardware nicht genutzt werden, und von der völlig kranken Firmware des JX-10 Assignerboards will ich erst garnicht reden.
Ein weiteres Beispiel ist der Cheetah MS6. Der wurde erst durch das neue OS von Kristofer Maad wirklich benutzbar, genau wie der Poly800 ohne Hawk im MIDI-Verbund ein einziger Krampf ist, den man ungefiltert niemals einsetzen sollte.
Wird wirklich mal Zeit für die MIDI Hall of Shame ...
Mitte der 80er waren Prozessoren wie 64180 (Super-Z80), 6809 und auch 68010 zu bezahlbaren Konditionen verfügbar, fanden aber eher erst Ende der 80er Einsatz in entsprechenden Synthis (mit Ausnahmen) Einsatz.
Yamaha zB hielt sehr lange dem 6303 (schneller 6803 von Hitachi) die Treue, baute sogar eine eigene Version davon. Als 1991 der H8 erschien, wurde dieser dann genommen und später durch den SuperH ersetzt. Da waren sie dann mal aktuell, was Embedded MCUs angeht. Oberheim und SCI setzten meist auf den Z80, was aber schlicht daran lag, daß die von Emu entwickelte und von Beiden lizensierte Tastaturabfrage für polyphone Synthesizer auf diesem Prozessor lief. Später wechselte man bei Oberheim zum 6809, während die von Marcus Ryle entworfenen Perf/x auf einem 8031 basierten und sich fast unverändert in späteren Alesis-Geräten wiederfindet. Emu startete mit dem Z80, wechselte dann zum 6809 und dann zu den 68xxx-Modellen, blieb also Motorola/Freescale treu.
Bei Roland und Korg setzte man lange auf eher alte Prozessoren, also 8031/48/51 und auch 6803, dann gabs eine Phase mit den auf einem Reverse engineered 8086 aufbauenden NEC V-Modellen (die man auch in den alten MPCs findet), um dann über den Umweg exotischer Fujitsu-Prozessoren ebenfalls beim H8 bzw SuperH zu landen.
Akai setzte eher auf NEC 78xx-Serie, die auf dem Z80 basieren, bei Kawai findet man die ebenfalls, neben den üblichen 8031/48/51.
Im Kawai Q-80 steckte ausnahmsweise mal aktuelle Technik: HD64180, die von Zilog lange angekündigte, aber selbst nie verwirklichte Super-Version des Z80. Warum man da allerdings ein eigenes Aufzeichnungsformat bei den Disketten bauen mußte, ist mir bis heute schleierhaft.
Aktuell ist die Landschaft da sehr einheitlich: in den meisten, vor allem japanischen Geräten, steckt der SuperH drin, neben dem H8 bei den Japanern der beliebteste Prozessor für Embedded-Anwendungen. Europäer und Amerikaner setzten dagegen meist auf Freescale (Motorola), was aber auch daran liegt, daß H8-Entwicklerboards hier einfach nicht so verbreitet sind wie in Japan. Novation ist da eine Ausnahme, da wird der H8 eingesetzt.
Der Anteil der modernen 8051-Derivate ist trotz der uralten Architektur übrigens immer noch erstaunlich hoch, und einen MCS51-Entwickler findet man offenbar an jeder Ecke.
Die eigentliche Prozessorbasis aber ist nur zum Teil maßgeblich, denn das Kapitel Firmware ist das Dunkelste von allen. Was nutzt einem da die aktuellste Prozessorhardware, wenn man den Fensterputzer das Betriebssystem eines Synths schreiben läßt? Gerade so Geräte wie Oberheim Matrix 1000 kranken an dieser Stelle, weil in der Firmware die Möglichkeiten der Hardware nicht genutzt werden, und von der völlig kranken Firmware des JX-10 Assignerboards will ich erst garnicht reden.
Ein weiteres Beispiel ist der Cheetah MS6. Der wurde erst durch das neue OS von Kristofer Maad wirklich benutzbar, genau wie der Poly800 ohne Hawk im MIDI-Verbund ein einziger Krampf ist, den man ungefiltert niemals einsetzen sollte.
Wird wirklich mal Zeit für die MIDI Hall of Shame ...