Ich hatte ca. 2 Jahre den Summit und bin dann zum UDO gewechselt.
Der Summit ist eindeutig der vielseitigere (schon wegen der Wavetables, der umfangreichen Modmatrix und den FX), aber auch klanglich neutralere. Ich habe damit immer zielgerichtet den Sound hinbekommen, den ich im Kopf hatte, und die Bedienung geht sehr glatt von der Hand (hier sei besonders die Modmatrix genannt, die sich mit den 2 Eingängen pro Slot sehr fix bedienen lässt).
Ich mochte auch die Haptik der Potis/Encoder und die Tastatur (spätere Version, nichts zu meckern).
Mit dem Super-6 kommt man oft nicht so "straight" zum Ziel, auch weil man nicht so frei in den eigenen Entscheidungen ist, dafür gibt es mehr happy Accidents und durch die schlaue Vorbelegung mit internen Modulationspfaden (insbesondere Audiorate-Modulationen) gibt es jede Menge ergiebiges Entdeckungsmaterial im direkten Zugriff. Der Super-6 ist auf seine Art definitiv kompromissloser.
Die binauralen Fähigkeiten des Super-6 sind nicht mal das Feature, dass mich besonders begeistert (man kann davon nicht beliebig viel pro Track einsetzen), aber wenn man sie abschaltet, hat man immerhin 12 Stimmen.
Was mich am UDO em ehesten stört, sind eher so Kleinigkeiten:
- könnte ein LFO mehr haben
- beide LFOs sollten in der Modmatrix als Quellen zur Verfügung stehen
- Osc-Balance lässt sich nicht als Modulationsziel routen, ebenso wie der VCA-Level (hätte ganz gerne mal LFO2 für ein Tremolo genutzt, während LFO1 im Oszillatormodus werkelt)
- Filtertracking (bei meinem Gerät) teilweise nicht ganz sauber
Es würde mir sehr schwer fallen, einen der beiden Synths als den "besseren" zu nennen. Auf den Super-6 muss man sich stärker einlassen, auch dauert es manchmal länger, zum Ziel zu kommen. Dafür wird man regelmäßig mit richtig tollen Sounds belohnt. Der Summit ist da eher wie das schweizer Armeemesser: alle Möglichkeiten liegen vor (und an den Stellen, wo man sie erwartet), der Sound ist Hifi, aber letztendlich irgendwann auch langweilig (vielleicht, weil man auch zu leicht zum Ziel kommt?).
Ich schließe nicht aus, mir irgendwann noch einmal den Summit (oder Peak) zuzulegen.