Bitte um Löt-Hardware Kaufberatung

Habe ich seit 14 Monaten sporadisch im Einsatz, leider mit eher durchwachsenen Erfahrungen. Die Temperatur schwankt bei meinem Gerät scheinbar deutlich und unter 400 °C, .t. Anzeige, brauche ich eigentlich gar nicht erst anfangen.

Aktuell trage ich ich mit dem Gedanken, es mal mit einer Weller WE 1010 zu versuchen.
 
Wie was 400 grad ?
280-330 Grad Celsius je nach Material, Lötzinn, Loetspitze reicht. Oder lötest du Dachrinnen damit ?
Na ja, ich beheize ja nicht zum Spaß die Wohung mit dem Teil. Ich kann ja auch nur berichten, was funktioniert, oder eben nicht funktioniert. Wobei ich der Temperaturanzeige am Gerät auch nicht wirklich traue.
 
450 Grad bei mir.
Mache ich bereits mein ganzes Leben so.
Man muss ja nicht stundenlang auf einer Stelle brutzeln...
Kann es sein das Du Bleifreies Lötzinn nutzt ?

Es gibt diverse Sorten wie Kester Green Series, bei Blei freien welches durchaus 370-400Grad verträgt.
Aber Standard verbleites Loetzinn hat eine deutlich geringere Loettemperatur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein. Schon immer 60/40.
Keine Ahnung was da los ist, aber der Schmelzpunkt liegt bei 170-220grad je nach Sorte. Eventuell ist deine Anzeige falsch oder du nimmst halt per se zu hohe Temperatur, was sehr schnell zu Überhitzung der Bauteile führen kann.
Quellen dazu gibt’s sehr viel.
Bereits ab 350Grad laut diversen Hersteller wie TDK, Wuerth sind in den datasheets, für filmcaps und electrolyte caps, infos zu finden.
Zumal das Flussmittel verbrennt/einbrennt.
 
Eventuell ist deine Anzeige falsch oder du nimmst halt per se zu hohe Temperatur, was sehr schnell zu Überhitzung der Bauteile führen kann.

Also ich löte seit über 40 Jahren.
Ich kenne die Temperatur meiner Lötkolben.
Und glaube mir, ich habe in den letzten 39 Jahren noch nie ein Bauteil mit dem Lötkolben getötet.

Der Punkt ist wahrscheinlich der, während Villabajo für jede Lötstelle 3 Sekunden braucht, ist Villarriba bereits nach 0,5 Sekunden fertig.
 
Also ich löte seit über 40 Jahren.
Ich kenne die Temperatur meiner Lötkolben.
Und glaube mir, ich habe in den letzten 39 Jahren noch nie ein Bauteil mit dem Lötkolben getötet.

Der Punkt ist wahrscheinlich der, während Villabajo für jede Lötstelle 3 Sekunden braucht, ist Villarriba bereits nach 0,5 Sekunden fertig.
Nur weil man lange Zeit etwas gemacht hat, bedeutet es nicht das es richtig war oder nicht verbessert werden kann.

Hier mal was zum lesen:



IMG_1665.jpeg
IMG_1664.png
 
Das bringt uns auch zum nächsten Thema.
Moderne neue Stationen Pulsen die Temperatur, zb JBC
Damit lötet man effektiv schneller mit niedrigeren Temperaturen.



IMG_1668.jpeg

Das schont die Loetspitze :

IMG_1669.jpeg
 
Ich hatte nach einigen Jahrzehnten Löterfahrung mal eine längere Diskussion mit mehreren erfahrenen Lötprofis und das Ergebnis lässt sich wie folgt zusammenfassen:

"Empfohlen wird immer 300-350° oder genauer: 320-340°, nie mehr! Aber der Profi lötet gerne etwas heißer und schneller (370° bis sogar 425°)"

Ich für meinen Teil löte je nach Bauteilgröße und Kupferfläche mit 310° bis 425°
 
Noch mal abschliessend ein paar Worte. Auch von Freunden die den Thread hier verfolgen aber nicht kommentieren wollen.

Dies ist ein Forum und es gibt hier durchaus Leute, die diese Unterhaltung verfolgen und dann diese Infos aufnehmen und ggfs. dann in Fehler laufen.
Wie viele Wissen, baue ich fast täglich /löte täglich und repariere auch sehr viele DIY Sachen von Kunden, bei denen Dinge einfach schief liefen.
Ich könnte hier hunderte Bilder posten von defekten Lötstellen und schlimmeres.
Diese Infos sollen lediglich anderen Leuten - vor allem Neulinge helfen und vor Schaden bewahren.

Entscheidend ist eines, die Temperatur wird wesentlich beeinflusst von:
1. Leistung der Lötstation und wie sie steuert (digital getaktet oder Magnastat/ Thermoelement)
2. Lötspitzengröße Meisel 3mm vs. 1mm rund als Beispiel
3. Lötzinntyp PB oder PB frei und welches Flussmittel
4. Lötzinnstärke 0.5mm vs 1mm
5. PCB/Leiterplatine -> z.b. 4 lagig oder 2 lagig mit viel oder wenig Temperaturabfall durch Kupfer/Wärmeabfuhr z.B. massive Groundplanes
6. Bauteil Temperaturabfall z.B. TO220 Regler, 1N5402 Dioden vs. 1N4148 Dioden

Das Gesamtkonzept muss stimmen:

negativ Beispiel:
Günstige Lötstation mit 25-50watt mit 5mm Meisel Lötspitze, bleifreies Lot 1mm und ENIG 4 layer pcb -> Ergebnis: beim Kontakt der Löstpitze zum Bauteil/PCB fällt die Temperatur ab > man heizt länger auf oder dreht die Löstation auf maximum +380 Grad und erhält im schlimmsten Fall kalte Lötstellen oder überhitzte Bauteile, Flussmittel brennt sich ein (schwarze Ränder usw.)

Negativ 2:
zu kleine Lötspitze mit zu dicken Lötzinn > keine passende Temperatur > zu viel Lötzinn bleibt an der Spitze > zu viel Abgabe an Bauteil > erzeugt Bälle oder Lötzinn zieht nach oben weg.
Aus meiner Erfahrung hatten die Anwender meistens 1mm runde Lötspitzen oder schmutzige/veraltete/defekte Lötspitzen.


positiv Beispiel:
man nimmt eine bessere Lötstation mit +75Watt (gepulsed/getaktet), 0,5mm Lötzinn, 2 - 3mm Meisel Lötspitze, Temperatur je nach Lötzinnart 280-320Grad.


Moderne Stationen wie z.B. JBC CDE Series haben eine Anlerntechnik als Programm, je nachdem ob man z.B. IC Sockel hintereinander löten will oder massive Bauteile wie Eurorackbuchen/Massepads, die Station pulsed dann anders und die Temperatur an der Lötspitze bleibt konstant.
Das ist ein Thema was ich persönlich benötige, wenn ich z.B. 100x 14/16 pin IC Sockel am Stück verlöten möchte - da geht ein Sockel binnen 3-5 Sekunden.
Es mag absurd klingen ob man das braucht, aber eben viele meiner DIY Freunde haben mal klein angefangen und löten inzwischen RE-808/RE-909/große Projekte oder kleine in Serie.

Vor allem wenn man bedenkt das man in DIY über die Jahre auch sehr viel Geld einsparen kann, ist eine gute Lötstation die richtige Investition und löten macht dann auch um so mehr Spaß.
als Vergleich mal eine Rechnung: JBC Lötstation 450-500€ vs. 2-3 kleine fertige Eurorack Module, die man so selber bauen kann für vielleicht 150-200€ je nach Hersteller.
oder eine RE-808 bauen für 1500€ vs. fertige für 2500€.
 
@LED-man

Ich bin in einem Alter, wo ich mit ungeregelten Lötkolben aufgewachsen bin.
Du kannst mir das ruhig glauben, dass ich mit 450°C oder ab und zu mit 400°C problemlos zurecht komme.
Und ich löte auch weiterhin den Rest meines Lebens mit 60/40 und 450°C.
Auch ich habe schon hunderte Geräte repariert, viele viele Dinge neu gebaut usw.
Glaube mir einfach mal, dass ich mit meiner Technik fehlerfrei und sauber klar komme.
 
Vermutlich hat die Spitze bei 450° Einstellung gut 50K weniger Temperatur, und wenn du Sie an das Bauteil heranhälst fällt sie dann nochmal um 50K ab, sodass du auf 450 hochdrehen musst, damit es schneller geht, weil ja die Wärme nun nicht geregelt ist, also nicht in dem Moment die Heizleistung hochgeht.
Kenne ich auch so, man dreht dann einfach hoch und es “geht besser” und schneller.
Bei einer guten geregelten Station wo das Heizelement direkt in der Spitze sitzt würde man bei weitem nicht so hoch einstellen müssen bzw. so das Lötzinn sehr schnell auskochen, man muss dann ständig die Spitze putzen und die verschleisst dann auch, Lötzinn wird sehr schnell grau, auch bleifreies und bleihaltig. Weil dann eher “wirklich” die Spitzentemperatur auch diese Temperatur erreicht, die man einstellt. Ungeregelt löten kann man machen. Wenn man mal an einer Profistation gelötet hat, SMD bleifrei usw., dann ging es mir zumindest so dass ich dann nicht mehr darauf verzichten wollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
@LED-man

Ich bin in einem Alter, wo ich mit ungeregelten Lötkolben aufgewachsen bin.
Du kannst mir das ruhig glauben, dass ich mit 450°C oder ab und zu mit 400°C problemlos zurecht komme.
Und ich löte auch weiterhin den Rest meines Lebens mit 60/40 und 450°C.
Auch ich habe schon hunderte Geräte repariert, viele viele Dinge neu gebaut usw.
Glaube mir einfach mal, dass ich mit meiner Technik fehlerfrei und sauber klar komme.
Jeder wie er will. Nennt sich Freiheit.
 


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