Bewegte Klänge im Raum

In short, the Ekdahl Quad Massager can be used to "move" a signal on a 2-dimensional surface, giving the effect of quadrophonic panning. In reality, the joystick position only sets the volume of the four outputs. At center position all outputs are at their maximum output volume, the further the joystick moves from the center, the less the amplitude of the opposed outputs of the travel.

Ihr habt also beide recht.
 
leedoeslala schrieb:
weinglas schrieb:
Mit dem schlechter hören von hinten: Das stimmt so nicht. Setz Dich einfach mal mit dem Rücken vor Deine Stereoanlage. Das funktioniert genauso gut, wie anders herum.
hinten li / hinten re mag ja gerade noch so gehen, aber versuch mal hinten halb li/re oder mitte zu orten ...

Geh einfach mal in eine Kirche und hör Dir ein gutes Orgelkonzert an. Und dann wirst Du Dich wundern, wie genial das klingt, auch wenn der Hauptteil der Musik verteilt von hinten links bis hinten rechts aus den Orgelpfeifen kommt, was Du auch hören und orten kannst. Den Rest macht dann die Raumakustik.

Es gab von Denon sogar mal audiophile CDs mit 5.1 Audio, wo beispielsweise Orgelkonzerte zu hören waren. Und auch viele DVD-Audios sind schlicht und einfach genial gemischt!

Und zu Deinem Einwurf der Langweiligkeit mit Snare vl, vr, hr, hl: Ist eine Frage der Augestaltung. Bei Tanzmusik, kann ein um einen herumwandernder Groove alles andere als langweilig sein. Schließlich bin ich ja nicht auf die Ecken beschränkt. Bei Pads, Drones, FX kann man damit aber sicherlich die klassischen Hörgewohnheiten überlisten und zusätzliche Spannung erzielen oder gar neue Klänge erzielen (z.B. Quad-Panning in Audiorate modulieren, hab ich noch nie gehört, bin ich aber sehr neugierig drauf).
 
Ausschnitt aus: Karlheinz Stockhausen - Vier Kriterien der Elektronischen Musik

Aber ich suche nach einer idealeren Möglichkeit, so daß auch schnelle Bewegungen erzeugt werden; also Rotationen um den Zuhörer herum, die schneller als 16 Umdrehungen pro Sekunde sind. Ich suche nach einer Lösung, einen Apparat zu entwickeln, durch den der Musiker nicht nur Dynamik, Rhythmik, Tonhöhen und Klangfarben beeinflußt, sondern auch die Projektion an einen beliebigen Ort im Raum mit einer beliebigen Geschwindigkeit, so daß sich Musiker, die auf der Bühne sitzen, gegenseitig im Raum nachlaufen, treffen, parallel bewegen, umeinander drehen können usw ... So, wie das die Jungen heute machen, die ferngesteuerte Flugzeuge haben. Nur sind es eben keine Flugzeuge, sondern Töne, und das will ich haben. Da sind in den nächsten Jahrzehnten der Phantasie keine Grenzen gesetzt, um der Musik neue Hilfsmittel zu schaffen, damit sie weiterkommt, sich emanzipiert und frei wird von den physikalischen Grenzen, die wir bisher als selbstverständlich hingenommen haben.
http://www.elektropolis.de/ssb_story_stockhausen.htm

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Ausstattungstechnisch ist der EMS QUEG sicherlich ein guter Ansatz, den man nach gewisser musikalischer Erfahrung unter Umstäden noch verfeinern kann. Ich wünschte mir so ein Gerät als 19" rackfähiges Desktopmodell, schwarz, leicht angeschrägt à la Virus und mit schönen blinkenden LEDs ausgestattet. 1a Haptik und Verarbeitung. Club of the Knobs könnte das.

Merke: Klangpiloten ist nichts verboten.
 
Elektrokamerad schrieb:
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Ausstattungstechnisch ist der EMS QUEG sicherlich ein guter Ansatz, den man nach gewisser musikalischer Erfahrung unter Umstäden noch verfeinern kann. Ich wünschte mir so ein Gerät als 19" rackfähiges Desktopmodell, schwarz, leicht angeschrägt à la Virus und mit schönen blinkenden LEDs ausgestattet. 1a Haptik und Verarbeitung. Club of the Knobs könnte das.

Persönlich glaube ich (siehe oben meine Ausführungen zu Lautstärkespüngen) inzwischen, dass hier digital der richtige Weg ist (muss ja nicht Computer bedeuten). Ich habe einen Kurzweil KSP8, bei dem man Klänge mit dem Joystick vom RSP8 oder MIDI-gesteuert im Raum fliegen lassen kann. Darüber hinaus bietet er Surroundhall und programierbare LFOs (wie die DAWs eben auch). Allerdings basiert der eben auf 5.1 bzw. 4.1 (ohne Center). Und leider habe ich an meinem Modular keine (!) Chance, ein 5.1 System aufzubauen.

Und das Stockhausen-Zitat trifft es genau: Spielerisches Umgehen mit Klängen als Ziel!
 
weinglas schrieb:
Geh einfach mal in eine Kirche und hör Dir ein gutes Orgelkonzert an. Und dann wirst Du Dich wundern, wie genial das klingt, auch wenn der Hauptteil der Musik verteilt von hinten links bis hinten rechts aus den Orgelpfeifen kommt, was Du auch hören und orten kannst. Den Rest macht dann die Raumakustik.
12 uhr ist vorne mitte,
hinten 5, 6 & 7 uhr hört sich alles einfach nur nach hinten an...
nicht der rest macht die raumakustik, sondern der effekt "klingt genial" liegt nur am raum ( damit hat man dem dummen volk gottesfürchtigkeit eingeimpft in dem die orgel dunkel & laut brodelte bis die kniebank bebte)
kirchen sind meist akustisch sehr ausgefuchste gebäude :!:
weinglas schrieb:
Und zu Deinem Einwurf der Langweiligkeit mit Snare vl, vr, hr, hl: Ist eine Frage der Augestaltung. Bei Tanzmusik, kann ein um einen herumwandernder Groove alles andere als langweilig sein. Schließlich bin ich ja nicht auf die Ecken beschränkt. Bei Pads, Drones, FX kann man damit aber sicherlich die klassischen Hörgewohnheiten überlisten und zusätzliche Spannung erzielen oder gar neue Klänge erzielen (z.B. Quad-Panning in Audiorate modulieren, hab ich noch nie gehört, bin ich aber sehr neugierig drauf).
von langweilig hab ich nix gesagt, aber das ist ein 1trickpony> den effekt feierst du in einem stück mal ab & dann ist der reiz gegessen, mehr als n paar ergänzende claps ( wenns um drums geht) oder so würd ich da nicht durchjagen...
 
Bernie schrieb:
Moogulator schrieb:
Wollte einfach wissen, weshalb nur die Methode Monosignal im Raum verteilen sinnvoll ist und andere Methoden nicht und weshalb. Danke.
Nicht verwechseln! Das Ding kann die Signale nicht wandern lassen, das besteht im Prinzip aus 4 VCAs, mehr nicht. Wenn ich den Joystick auf eine Achse bewege, werden alle anderen nur leiser, mehr passiert da nicht. Daher werde ich die Sounds, die das Grundgerüst bilden diagonal fest auf die 4 Boxen verteilen, kann die ja am Pult auch noch pannen, was Bewegung reinbringt. Spezielle Effektklänge laufen dann über den Quad-Massager. Wenn ich hier einen Fader runterziehe, kann ich den Klang im Raum fliegen lassen, auch automatisiert über den LFO. Das ist zwar etwas eingeschränkt, wird aber dennoch für die meisten Leute ziemlich spektakulär klingen, weil es nicht den üblichen Hörgewohnheiten entspricht. Ideal wäre es, wenn man vier von den Ekdahl Dingern hätte oder besser gleich einen EMS Queg.
Egal, der Anfang ist gemacht!
Hören kann man das am Samstag (mein Soloteil) und am Sonntag (EK-Lounge #43) in der Musikmessewoche in Offenbach am Main. Das musikalische Konzept von mir findet ihr hier in meinem Zweitblog:
http://www.bernd-michael-land.com
Ich bezog mich da auch nicht wirklich drauf sondern generell auf Mehrkanalsignalerzeugung von Synths, die das können...
 
Man braucht eventuell einen Assistenten wie ein moderner Flugzeugführer, der ein ziemlich kompliziertes Flugzeug fliegt und nicht nur so ein einmotoriges.
Das heißt, da müssen zwei, drei Leute unter Umständen zusammenarbeiten, um einen einzigen Ton zu erzeugen. Und so wird es kommen: einer spielt zum Beispiel die Tonhöhen, Klangfarben, Rhythmen, ein anderer reguliert die Dynamik und Raumverteilung, und man einigt sich gemäß notierten Dokumenten oder freien Vereinbarungen über das Zusammenspiel.

Karlheinz Stockhausen - 4 Kriterien der Elektronischen Musik
 
ich weiss ja nicht von was für raumgrößen ihr hier redet, aber prinzipiell sind auch schon so alte computerboxen toll..... klar, taugen die klanglich nix... wenn es aber darum geht eine klanginstallation in nem kleinen raum zu machen und man verteilt so vier paar davon (acht speaker, wenn man links/rechts teilt) in dem raum, kann man da schon interessante ergebnisse erzielen. der räumliche eindruck des klangs ist auf jeden fall gegeben... bzgl. der rotation müsste man entweder so ein, wie bereits vorgeschlagenes, joystick-inverter-vca-patch machen oder, wenn es nicht in echtzeit mit dem joystick steuerbar sein muss, gehen ja auch andere patches.... z.b. mehrere vcas an nem sequencer. in "keygroups" geteilt ergibt das dann auch ne rotationsähnlichkeit.
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ha, hatte nur die erste seite gelesen und seh jetzt erst, das der thread schon älter ist.... dann ist der beitrag evtl hinfällig....
 
Elektrokamerad schrieb:
Man braucht eventuell einen Assistenten wie ein moderner Flugzeugführer, der ein ziemlich kompliziertes Flugzeug fliegt und nicht nur so ein einmotoriges.
Das heißt, da müssen zwei, drei Leute unter Umständen zusammenarbeiten, um einen einzigen Ton zu erzeugen...
Ich möchte schon versuchen, das alleine hinzubekommen.
 
Herr Stockhausen sagte ja auch "eventuell", dennoch ist die Idee der Aufgabenteilung beim Musizieren nicht uninteressant. Ist dann eben was anderes als Gitarre, Bass, Schlachzeug und Gesang. Wenn Bernie sich verspielt, muss er eben 15 Minuten inne Ecke.

Karl Kurzschluss
Abt.: Klangregie & Klangprojektion
 
Elektrokamerad schrieb:
Man braucht eventuell einen Assistenten wie ein moderner Flugzeugführer, der ein ziemlich kompliziertes Flugzeug fliegt und nicht nur so ein einmotoriges.
Das heißt, da müssen zwei, drei Leute unter Umständen zusammenarbeiten, um einen einzigen Ton zu erzeugen. Und so wird es kommen: einer spielt zum Beispiel die Tonhöhen, Klangfarben, Rhythmen, ein anderer reguliert die Dynamik und Raumverteilung, und man einigt sich gemäß notierten Dokumenten oder freien Vereinbarungen über das Zusammenspiel.

Karlheinz Stockhausen - 4 Kriterien der Elektronischen Musik
Das war eine andere Zeit, aber in der Tat ist eine gute musikalische Umsetzung sicher leichter mit Helfern. Nur in der heutigen Zeit darf man nicht vergessen das das nicht übertragbar ist - Ein Stockhausen ist da eine andere Nummer, versorgt von div. Kulturgeldern anders als wenn man das so für seine Sachen tut und einem Helfer nicht mal nennenswert finanziell was geben kann. Deshalb haben viele eben kein Licht, Video oder eben Helfer. Heute ist man meist Einzelkämpfer. Das ist eher sozial bedingt, kulturelle Förderung ebenso. Das ist allerdings kein echtes Problem, es erklärt nur ggf. warum das hier im Forum nicht so praktikabel ist oder man muss sich halt zusammentun. Das wäre ja denkbar.

Nur als Anmerkung, es ist anders. Nicht schlechter, nur anders. Und mit Stockhausen vergleichen sich sicher auch die wenigeren. Oder mit irgendwelchen bekannten Leuten. Macrosteuerung wäre denkbar. Kopplung an div. Parameter oder sowas…
 
Moogulator schrieb:
Das war eine andere Zeit, aber in der Tat ist eine gute musikalische Umsetzung sicher leichter mit Helfern. Nur in der heutigen Zeit darf man nicht vergessen das das nicht übertragbar ist
Ich kenne ein Menge Leute, die als 2- oder 3-Mann Formation mit ihren Synthesizern und Sequencern live auftreten. Statt wie Autisten die dahingallopierenden LEDs anzustarren, könnten sie sich ja künstlerisch betätigen. Eine Idee dazu habe ich gegeben. Ich bin mir sicher, dass die Zuhörer das goutieren.
 
Diese Art von Musik macht man nicht in erster Linie, um damit Geld zu verdienen, sondern weil es Spaß macht und um einem Publikum ein musikalisches Geschenk zu machen.

„Mein liebes Kind, hier in Elektropolis arbeitet man nur zu seinem Vergnügen oder um schlank zu bleiben oder um wem ein Geschenk zu machen oder um was zu lernen."
Erich Kästner - Der 35 Mai (1932)
 


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