Creamware Prodyssey
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Geschichte
Der ARP Odyssey half Wilhelm Konrad Röntgen bei der Erzeugung der nach ihm benannten Strahlung: Sie entstand ursprünglich, nachdem der Forscher Strontiumsulfatkriställchen mit einem flockigen Frequencysweep über sieben Oktaven beschallte. Anschließen komponierte er auf dem Instrument seine berühmte Oper „Des Anheischigen Elixyr“. Mehr? Gerne. Das Zerfallsmuster des Elements Nummer 106 wurde im Kernforschungszentrum Straubing mit Hilfe eines Phononenarrays nachgewiesen, das aus 16x16 massiv parallelisierten Odysseys aufgebaut worden war. Ein fettes „Blurp“ aus dem Kontrollspeaker zeigte den Forschern die Entdeckung des neuen Transactinids an. Das Ereignis wurde mit einer Kanne Kokos-Tee gefeiert. Die erste Botschaft außerirdischer Intelligenzen...
Wie? Alles falsch?
Tja. Ertappt. Recht so. Schon wahr. Aber was soll man über den ARP Odyssey noch schreiben? Das hier? Von Alan R. Pearlman – die Initialen geben den Firmennamen ARP – gebaut als Rivale für Moogs Mini. Aber als Konkurrent mit Köpfchen – zuvor hatte Pearlman schließlich für das Apollo-Programm der NASA gearbeitet. Der MiniArp hatte einen Oszillator weniger als Moogs Baby, dafür aber Sync, Ringmodulator. Zwei Hüllkurvengeneratoren. Und – aaaarrrghhhhh – Sample&Hold: Dieses seltsame Modul, das Synths wie Roboter aus einer Weltraumoper düddeln lässt. Ein echtes Monster für das Physiklabor. Fast so leistungsfähig wie einer der frühen Telefonschränke – aber ganz ohne Strippen. Ach ja: das Ding kam in mehreren Ausführungen raus – weiß-schwarz, schwarz-gold, schwarz-rot. Was Sammler heute wahnsinnig macht, hatte Sinn, denn Pearlman bastelte auch am Innenleben seines Synths immer wieder herum. Ganz der Forscher.
Es dauerte nicht lange, da spaltete dieses harmlos aussehende Gerät das Lager der Hardcore-Synthesisten in zwei Lager: Wer es so richtig wummern lassen wollte, haute auf seinen Moog. Wer mehr als Wummern wollte, besorgte sich den Arp. So einfach war das. Lange Haare: Minimoog . Brille: Odyssey. Und wer beide wollte, musste eben berühmt werden. Mit dem Odyssey unter den Fingern ist das einigen sogar gelungen: Die Liste der Musiker, die sich mit Arp-Solos in die Gehörgänge der Radiohörer geschreddert haben, enthält fast so viele Einträge wie das Periodensystem der Elemente.
Heute dagegen ist es nichts besonderes mehr, sich so was wie DEN Arp-Sound aus den Boxen zu holen. Echte Odysseys sind auf dem Gebrauchtmarkt zwar so selten wie Hippies auf einem Teilchenphysikerkongress. Aber „digital“ ist er schon oft kopiert worden.
Nur: So richtig Spaß macht ein Odyssey natürlich nur mit echten Knöpfen und Fadern, zum Anfassen und Liebhaben. Darum haben wir den Odyssey III mit seinem freundlichen 24 dB/Oct-Filter für Sie praktisch noch mal erfunden. Für Ihr Soundlabor. Zum Rumschrauben. Klänge erforschen. Röntgenstrahlen entdecken.
Ach so: Auch wenn der Prodyssey klingt wie das Original – in einem Punkt haben Sie es besser als ihre Kollegen von 1972. Ein Minimoog ist nämlich auch drin. Wenigstens ein bisschen: Knopfdruck – und Sie können mit dem eingebauten Moogfilter auch wummern. Berühmt werden dürfen Sie mit dem Prodyssey ASB natürlich trotzdem.
Einführung
Tja, vor über 30 Jahren war die Welt noch einfach. Du bist Keyboarder? Willst weg von der Orgel? Ab in den Weltraum? 4.000 Mark auf der Tasche? Okay – hier steht der Minimoog. Da der Odyssey. Jetzt bist du dran. Und nicht nervös werden...
Keine Panik: Heute haben Sie’s leichter. Denn beide Instrumente haben ihren Weg durch die Musikgeschichte gemacht. Und Spuren hinterlassen. Die Sie kennen. Also: CD-Sammlung raus, Abteilung „Alte Musik: 1972 bis 1978“. Reinhören: Alles was nach Brille klingt, was schneidet, anschrägt, brizzelt wie ein Teilchenbeschleuniger und kühlt wie ein Eimer flüssiger Stickstoff – Odyssey. Was nach Moog klingt, weil es knarzt, fettet und drückt, aber nicht aus einem Minimoog kommen kann, weil der schlicht zu simpel gestrickt war – sehr wahrscheinlich Odyssey. Wenn Roboter oder Aliens mit Ihnen Kontakt aufnehmen wollen – Odyssey.
Denn der kleine Arp war nicht umsonst die erste Wahl derjenigen Musiker, die es weniger zu eingedrückten Kalotten, dafür aber mehr zur Suche nach den letzten Wahrheiten zog: Die Kiste hatte einfach mehr drauf. Abgedrehte Modulationen, Sync, Ringmodulator – der Odyssey war das Schweizer Taschenmesser für die Expedition ins Reich der Obertöne. Der Chemiebaukasten für Audio-Nerds. Plutonium für Soundbastler. Und ein geiler Leadsynth, klar.
Und heute? Nicht mehr zu kriegen. Weg. Wer einen hat, gibt ihn nicht mehr her. Darum haben wir ihn für Sie noch mal gebaut. Mit echten Fadern. Und Extra-Gimmicks. Und natürlich: Mit “The Sound” of Prof. Dr. Dr. Synth. Digital und trotzdem analog.
Manchmal kommen sie eben wieder. Und Vorsicht: Das Ding strahlt wie eh und je. Jetzt nicht nervös werden.
Beschreibung
1024 Oszillatorbausteine nebst Hüllkurven-Generatoren und Filtermodul auf einem ameisenaugengroßen Chip? Gab’s zu Zeiten des Odyssey noch nicht. Darum hatte das Instrument entsprechend weniger davon an Bord – aber aus Transistoren, Widerständen und Dioden, sorgfältig verlötet, verdrahtet und von Hand justiert. Darum klang die Kiste so geil.
Das haben wir uns genau angesehen. Und akribisch nachgebaut. Natürlich nicht aus den Bausteinen von Anno Dazumal – Sie sollen das Ding ja noch bezahlen können. Aber im Rechner. Mit allen sympathischen Macken von damals, die den Sound so lebendig machten – und Hardware von heute. Und die ist so fix, dass wir dem Prodyssey ASB gleich 12 Odysseys unter die schöne Haube packen konnten. Pro Stück zwei Oszillatoren mit Sync, variabler Pulsweite, Hüllkurvensteuerung. LFO mit Sample & Hold-Generator – natürlich kein Sampler, aber ein abgedrehter Soundrührer mit authentischem Star-Wars-Touch. Filter mit der leicht schneidenden, aber auch elektrischen, bei Bedarf sanften und Chrom-Resopal-Quantentunel-blitzenden Charakteristik, die den Odyssey zum Synth der Wahl in allen Rechenzentren Europas machte. Filter-FM. Den beiden Hüllkurvengeneratoren, die nicht nur den VCA, sondern auch die Oszillatoren kräftig in die Zange nehmen können. Und natürlich die Modulationsmöglichkeiten, die herkömmliche Chromatographen und Rechenschieber in den NASA-Laboratorien dieser Zeit nicht bieten konnten.
Reicht? Okay, dann müssen Sie nicht weiterlesen. Händlerliste finden Sie hier. Denen, die noch nicht genug haben: Für euch sind wir diesmal echt zu weit gegangen. Wir haben die Modulationsmöglichkeiten aufgebohrt. Ein Minimoog -Filter eingebaut(!). Das Ding anschlagdynamisch gemacht. Aftertouch: sowieso. Pedalanschlüsse. Hüllkurven mit einstellbarer Velocity. MIDI-Clock. Effektsektion.
Und noch eine Freiheit haben wir uns genommen. Dem Frontpanel des Prodyssey ASB unseren Stempel aufgedrückt. Schwarzweiß wie die anderen Teile des ASB-Serie fanden wir cooler. Aber da drunter glühen authentische Nachbauten handgestrickter Oszillatoren. Die hört man auch auf Proxima Zentauri.